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Iran Iran Iran

Iran-Cruise, 1. Mai - 24. Mai 2019 &
Istanbul ab 21. Mai 2019

Fortsetzung der Reise ab 13. Mai 2019

Montag, 13. Mai 2019, Qazvin - Hamadan, 253 Km
"Unser heutiges Ziel ist die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz Hamadan. Hamadan blickt auf eine lange Geschichte zurück. Sie gilt als die älteste Stadt des Iran. Schon im 6. Jahrhundert vor Chr. Muss es hier eine prachtvolle Stadt gegeben haben. Unter dem Namen Ekbatana war Hamadan die Hauptstadt des Meder-Reichs und später der Königsitz des Achämeniden-Reichs. Im Jahr 330 vor Chr. Wurde Ekbatana von Alexander dem Grossen erobert und wurde zu einem der bedeutendsten hellenistischen Zentren. Seine Blütezeit im kulturellen, wissenschaftlichen und auch wirtschaftlichen Bereich erlebte Hamadan unter den Seldschuken.»

Die geplante Abfahrt ist wie gewohnt um neun Uhr. Wir bringen unser Gepäck zum Bus runter. Meine grosse Tasche hat ihren Stammplatz hinten, zusammen mit ein paar anderen Gepäckstücken, das restliche Gepäck wird im Bus verstaut. Die Motorräder haben wir schon aus der Garage geholt, sie stehen am Strassenrand bereit.

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Sobald Bernhard fertig ist mit Sonnencrème einstreichen können wir abfahren ...

Die "Lüftungsklappen" bei meinem Dress habe ich bereits geöffnet, es scheint ein heisser Tag zu werden. Aber als wir in die Berge fahren, finde ich den Wind zu kalt. Ich schliesse die Reisverschlüsse während dem Fahren so weit es geht.

Qazvin - Hamadan

Qazvin - Hamadan

Heute ist die Standortwahl der Pausen und Tankstopps nicht optimal. Entweder sind keine Kaufgelegenheiten vorhanden oder sie sind geschlossen, und mit Werbung alleine kann Hunger und Durst nicht gestillt werden.

Qazvin - Hamadan

Einmal fahren Masoud und Negin weiter und kommen mit Getränke-Dosen zurück.

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Immer wieder freundliche Menschen.

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Günters Kampf mit den Mauern, vorgestern in Kashan, haben Spuren hinterlassen.

Hamadan

Der grösste Teil fahren wir auf mehrspurigen Strassen, nie unter zwei in einer Richtung. Wie bisher auch, hängen in den Dörfern (zum Teil vergilbte) Fotos der Märtyrer vom Irak-Iran (erster Golfkrieg 1980-1988); keine Frauen, weils es damals in der Armee noch keine Frauen gab. Während dem Fahren probiere ich verschiedenen Entlastungs-Positionen aus: Aufstehen. Füsse auf die hinteren Fussraster legen. Beine vorne auf die Sturz-Gummipuffer legen. Auf den hinteren Sitz sitzen.

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Kurz nach halb zwei Uhr erreichen wir unser Hotel, welches leicht erhöht ausserhalb der Stadt liegt. Mein Zimmer Nr. 406 ist sehr geräumig, auch das Bad.

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Same procedure as every day: Duschen und Umziehen. Danach treffe ich in der Lobby auf ein paar unserer Gruppe. Wir beschliessen, vorerst mit Taxis zum Grabmal zu fahren und von dort die Stadt zu Fuss zu besichtigen. Wir sind sieben, weshalb wir an der Reception zwei Taxis bestellen.

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Für die Fahrt will er 60'000 Rial; da er auf meine 100'000 Rial-Note nur 30'000 herausgeben kann, kostets halt 70'000 Rials. Gleicher Preis im anderen Taxi, aber nur 20'000 Wechselgeld vorhanden ...

"Das Avicenna Mausoleum wurde 1953 aus Beton erbaut und beherbergt neben dem Grabmal Avicennas eine Bibliothek und ein kleines Museum. Abu Ali al-Husain ibn Abd Allah ibn Sina war ein persischer Arzt, Physiker, Philosoph, Dichter, Jurist, Mathematiker, Astronom, Alchemist und Musiktheoretiker. Er zählt zu den berühmtesten Persönlichkeiten seiner Zeit und hat insbesondere die Geschichte und Entwicklung der Medizin massgeblich geprägt."

Wir besichtigen zuerst das Museum, welches unter dem Grabmal liegt.

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Bernhard, Reinhard, Holger und Herbert.

Auf dem gekauften Ticket steht als Datum 1398/02/23: 23. Ordibehescht 1398, was dem abendländischen 13. Mai 2019 entspricht.

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Eine Besucherfamilie im Museum bittet um ein Bild mit dem Vater. Von links nach rechts: Bernhard (D), Hadschi Halef Omar Ben Hadschi Abul Abbas Ibn Hadschi Dawuhd al Gossarah* (IR) und Ueli (CH).

*Der Name stimmt natürlich nicht; habe ihn aus den Abenteuerromanen von Karl May übernommen. Hadschi Halef Omar ist nach Winnetou und Old Shatterhand eine der bekanntesten literarischen Figuren aus Karl Mays Werken. Er ist der Diener und Führer von Kara Ben Nemsi und kommt in den im Osmanischen Reich spielenden Orient-Romanen vor.

Oben, beim Grabmal, ein merkwürdiger Raketenturm aus Beton, hat man einen schönen Ausblick in die schneebedeckten Berge.

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Danach laufen wir durch die Fussgängerzone zum Zentrum-Platz, dem Imam Khomeini square.

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Die Mode ist hier konservativer, weniger farbig, die Fauen mehrheitlich in schwarz gekleidet.

Nun schlendern wir durch den Basar mit seinen X-Seitengängen.

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Es muss nicht immer Prada sein, der Teufel trägt hier Parda.

Danach teilen wir uns auf; vier nehmen ein Taxi während die anderen drei noch ein bisschen bleiben wollen.

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Das Taxi zurück kostet nun 120'000 Rial.

Das Abendessen ist um 19.30 Uhr im Hotel. Selbtsbedienung vom Buffet. Wir besprechen den morgigen Ausflug. Alle, bis auf die üblichen zwei "Ausreisser", wollen den Ausflug ohne Töffs machen. Negin organisiert einen Bus was 1,5 Mio Rial oder 10 Euro pro Person kostet.

Der Vergnügungspark gegenüber dem Hotel scheint schon zu schliessen. Einige gehen trotzdem hin. Ich ziehe mich ins Zimmer zurück.

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Gute Nacht!

 

Dienstag, 14. Mai 2019, Hamadan mit Tagesausflug zur Tropfseinhöhle von Ali Sadr
"Die Tropfsteinhöhlen von Ali Sadr gelten als eines der aussergewöhnlichsten Naturschauspiele im Iran. Von überall im ganzen Land strömen die Besucher nach Ali Sadr, um sich mit einem kleinen Boot durch die Unterwelt schippern zu lassen. Und auch wir werden uns diesem Strom anschiessen und uns in die Traumwelt von Ali Sadr begeben.»

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Guten Morgen!

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Um 8 Uhr steht unser Fahrzeug vor dem Hotel bereit und wir können abfahren ...

"Die Ali Sadr Höhle zählt zu den spektakulärsten Schauhöhlen der Welt. Auf unterirdischen Flüssen und Seen bewegen sich die Besucher in Tretbooten durch eine skurrile Wunderwelt aus Stalagmiten, Stalaktiten und farbenprächtigen Kalzitformationen.Das Besondere an der Ali Sadr Höhle ist einerseits ihre enorme Grösse von 11 Kilometern Länge und andererseits ihr gesamtes fantastisches Erscheinungsbild. Die grösste Halle der Ali Sadr Höhle ist 100 Meter lang, 50 Meter breit und 40 Meter hoch. Die Höhle ist zum Grossteil von pechschwarzen Seen und ruhig dahinfließenden Wasserläufen bedeckt. Das stille Wasser ermöglichte die Bildung von Kalzitkristallen an den Wänden, die in allen möglichen Farben und Formen als skurrile Gebilde im Schein der Lampen auftauchen. Das kristallklare Wasser offenbart die Kalzitformationen bis in eine Tiefe von 5 Metern unter der Wasseroberfläche. Daneben sind im Lauf der Jahrtausende Unmengen an Stalaktiten und Stalagmiten entstanden, die wie mächtige Säulen aus dem Boden aufragen, oder gleich gigantischen Tentakeln an den Wänden herabgleiten. Ihre Farbschattierungen reichen von braun und grün über blau und violett bis hin zu einem tiefen Rot."

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Die Besichtigung findet mit Booten und zu Fuss statt. Das spezielle ist, dass wir nicht nur auf einem unterirdischen See fahren, sondern wie auf einem Fluss, der sich durch die Höhle schlängelt. Zum Teil ist es sehr eng. Es hat viele Boote, aber heute wenig Leute. Als Zugsfahrzeug dient ein Pedaloboot. Günter lässt Negin fragen, ob er in das Pedalo einsteigen um mittreten zu können - er darf. Hinten sind drei Kunststoff Boote angehänt. Los gehts.

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Zwischendurch steigen wir aus und laufen auf schwimmenden Stegen rund einen Kilometer.

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Dann gehts eine Treppe hoch und wieder runter. Wir kommen zur Stelle, wo wir unser Wasser-Gefährt verlassen haben und steigen wieder ein. Zurück gehts durch einen anderen Höhlen-Kanal.

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Beim Ausgang treffen wir auf Elsbeth und Gerhard, die mit dem Motorrad gekommen sind. Nach einer kurzen Stärkung gehts um halb eins weiter. Ich konnte mit Negin den Platz neben dem Fahrer tauschen - danke Negin! Bei der Hinfahrt fand ich keinen Platz für meine Beine, musste dadurch schräg sitzen, die linke Hüfte schmerzt.

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Es ist warm im Bus, während der Fahrt nicken viele/alle ein - ich auch. Nach einer Stunde halten wir in Lalejin, einer kleinen Stadt, in der sich alles ums Töpfern dreht. Lalejin ist als Zentrum der Töpfer- und Keramikproduktion im Nahen Osten bekannt. Ein Shop reht sich an den anderen. Leider sind die Werkstätten zur Zeit geschlossen. Wir besuchen ein grosses Verkaufslokal, nicht gerade mein Ding. Dann erfährt Negin, dass es gleich in der Nähe einen arbeitenden Töpfer gebe. Wir gehen dorthin. Es ist viel interessanter zum Zuschauen als im Verkaufsladen.

Lalejin

Lalejin Lalejin Lalejin LalejinLalejin Lalejin

Lalejin

Auch während dem alten Handwerken kann neuzeitlich kommuniziert werden ...

Lalejin Lalejin Nun wagt sich Negin selber an die Töpferscheibe und muss feststellen, dass es bei weitem nicht so einfach ist wie es aussieht.

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Und immer wieder in den Dörfer Bilder von sogenannten Märtyrer.

Um halb drei Uhr fahren wir weiter um eine halbe Stunde später bei einem Wasserfall anzuhalten.

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Es ist eine recht hübsche Anlage. An einem Feiertag wird es hier wohl viel mehr Leute haben, die dieses Naherholungsziel in der Natur geniessen wollen.

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Wir warten auf den Bus, der uns um 16 Uhr wieder abholen soll.

Mit Taxis fahren wir um halb acht Uhr in ein sehr schönes Restaurant. Die Speisekarte ist eine Herausforderung; Negin als Dolmetscherin ist gefragt. Die meisten entscheiden sich wieder für Fleisch am Spiess.

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Wie üblich, sind zu unserer frühen Ankunftszeit noch keine einheimischen Gäste da; später füllen sich die verschiedenen schönen Räume.

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Wheel of India Boss Günter, alias "Günni".

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Die Riesen-Kebab kommen.

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Mittwoch, 15. Mai 2019, Hamadan - Kermanshah, 195 Km
"Wir befinden uns nun im Zagros-Gebirge. Die heutige Tour wird sehr abwechslungsreich sein. Wir fahren durch Wüstenlandschaft, Wiesen, Wälder und Felder. Und dazu gibt es Kurven zu Hauf. Wir können uns viel Zeit lassen und den Tag geniessen, da uns nur 180 Kilometer von Kermānshāh trennen.»

Aufstehen, duschen, frühstücken, packen, Gepäck nach unten bringen, Tankrucksack aufsetzen und meine Getränkekonsumation bezahlen.

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Klar versuche ich die nicht alltäglichen Konfitüren beim Frühstück - Auf dem Bildschirm bei der Rezeption sind die Länderflaggen der anwesenden Gäste sichtbar.

Heute haben wir mit den angesagten 180 Km nur einen Katzensprung zu absolvieren.

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Beidseitig der Strasse ist es grün. Wiesen und Äcker; es gefällt mir.

Hamadan - Kermanshah Hamadan - Kermanshah

Es geht aufwärts, über Hügel und Berge; es ist überraschend kühl, halte deshalb meine Lüftungslaschen geschlossen. Wir können mehrheitlich frei fahren. Ich halte einmal links an um zu fotografieren. Kurze Zeit später halten auch einige aus der Gruppe an, und ein Auto. Die Männer bitten um ein Foto von uns, diesmal ohne die übliche Frage woher wir kommen.

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Hamadan - Kermanshah

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Günter schlägt vor, die für morgen geplante Besichtigung bei Bisotun heute zu machen, da dieser Ort auf dem Weg nach Kermanshah liegt.

"Bisotun ist ein Dorf rund 30 Kilometer östlich von Kermānschāh. Ein steiler Felsrücken bei diesem Dorf (der gleichnamige sogenannte Berg der Götter) und dessen Umgebung, ist ein historisch bedeutender Ort an der Hauptverbindungsroute zwischen dem Mittelmeer und China. Das Felsmassiv beherbergt mehrere Reliefs. Das bedeutendste liess der Achämenidenkönig Dareios I. einmeisseln. Die bildliche Darstellung, gut fünf Meter breit und drei Meter hoch, stellt Darius' Sieg über seinen Hauptgegner Gaumata dar. Mit der Szene, die von der geflügelten Sonnenscheibe des Gottes Ahura Mazda gekrönt ist, will Darius seinen Thronanspruch legitimieren, den er sich in 19 verschiedenen Schlachten erkämpfen musste. Seine Proklamation im darunterliegenden Inschriftenfeld, die sogenannte Behistun-Inschrift umfasst 1200 Zeilen und ist dreisprachig in Altpersisch, Elamisch und Neubabylonisch abgefasst. Deshalb war sie für die Entzifferung der Keilschrift ähnlich bedeutsam wie der Stein von Rosetta für die ägyptischen Hieroglyphen. Etwa drei Meter oberhalb des Weges, der zum Dariusrelief hinaufführt, wurde bei Straßenbauarbeiten das Heraklesrelief aus der Zeit der Seleukiden freigelegt. Es zeigt fast vollplastisch den auf einem Löwenfell lagernden Herakles mit einem Becher in der Hand. Die Inschrift an seinem Kopf datiert das Werk in das Jahr 148 vor Christus."

Bisotun

Bisotun

Bisotun Bisotun

Holger & Jürgen.

Bisotun Bisotun Bisotun

Bisotun Bisotun

Um viertel vor zwei Uhr checken wir im 5-Stern Hotel ein und ...

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nach erfolgreichem Zugang zum WiFi checken - wohl alle - die Post.

Kermanshah KermanshahKermānschāh ist die Hauptstadt der iranischen Provinz Kermānschāh und liegt damit an der Grenze zum Irak (rund 380 Km bis Bagdad).

Nach dem Frisch Machen trifft sich ein Teil der Gruppe um halb vier in der Lobby zu einem Stadtgang. Wir bestellen zwei Taxis und fahren damit ins Zentrum. Zuerst schlendern wir durch den Basar.

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Wir verlassen den Basar, überqueren eine Strasse und besuchen den alten, traditionellen Markt, bei dem es zum Teil absonderliches zu sehen gibt.

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Danach suchen wir eine Moschee.

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Als wir sie finden, stellt sich heraus, dass es ein historisches Haus und Museum ist: Tekyeh Moaven al-molk. Wir gehen nicht hinein.

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Wir spazieren zurück, kaufen Wasser und fahren mit zwei Taxis zum Hotel, die wieder mehr kosten als bei der Hinfahrt. Nach dem Abendessen im Hotel offeriert Jürgen Kuchen und Kaffee; wir gratulieren ihm zum Geburtstag (61).

Kermanshah

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Mittwoch, 16. Mai 2019, Kermanshah mit Tagesausflug nach Tag-e Bostan und Bisotun
"Heute steht Geschichte auf dem Programm. Tag-e Bostan bringt uns das grosse Sassanidenreich in Erinnerung und die Inschriften in Bisotun, ein bei der UNESCO als Weltkulturerbe verzeichneter Ort, sind sogar noch älter und stammen aus der Zeit des Achemeniden-Reichs.»

Da wir Bisotun bereits gestern besichtigt haben, können wir es heute gemütlich nehmen. Wir starten erst um 10 Uhr. Alle sind dabei, bis auf die beiden, die wieder etwas auf eigene Faust unternehmen wollen. Negin bestellt drei Taxis, mit denen wir zu den Reliefs von Taq-e Bostan (means "Arch of the Garden" or "Arch made by stone", a site with a series of large rock reliefs from the era of Sassanid Empire of Persia, carved around the 4th century AD.) fahren.

Tag-e Bostan Tag-e BostanTag-e Bostan

Die heilige Quelle die den See speist.

Tag-e Bostan

Tag-e Bostan Tag-e Bostan

Tag-e Bostan

"Tāq-e Bostān ist ein Ort mit einer Serie von grossen Felsreliefs aus der Ära des Sassanidenreiches (das zweite persische Grossreich des Altertums), das von 226 bis 650 bestand. Die mit „Gartenbogen“ zu übersetzende Anlage befindet sich 5 km nordöstlich der Stadt Kermānschāh inmitten des Zāgros-Gebirges und gehörte zur historischen Region Medien. Die Reliefs sind einige der feinsten und am besten erhaltenen Beispiele der sassanidischen Kunst und beinhalten Szenen der Investituren von Ardaschir II. (regierte von 379 bis zu seinem Tod im Jahr 383), Schapur III. (war von 383 bis 388 Grosskönig des Sassanidenreichs) und Chosrau II (regierte von 590 bis 628 und war der letzte bedeutende Groddkönig der Sassaniden). Wie andere sassanidische Werke betont Tāq-e Bostān mit seinen Bildern die Macht, religiöse Tendenzen, Ruhm, Ehre, die Grösse des Könighofes, den Kampf- und Spielgeist, Festlichkeiten, Freude und Jubel. Die sassanidischen Könige wählten ein schönes Umfeld für die Reliefs entlang eines Rastplatzes der historischen Seidenstraße. Die Reliefs liegen neben einer heiligen Quelle, die in ein Becken am Fuße einer Klippe mündet. Tāq-e Bostān mit seinen Reliefs ist eines von 30 Relikten der Sassaniden im Zāgros-Gebirge."

Tag-e Bostan

Tag-e Bostan

Bernhard, Stefanie, Reinhard, Florian, Bern und Holger.

Tag-e Bostan

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Tag-e Bostan

Bist du müde von der Geburtstagsfeier, Jürgen?

Tag-e Bostan

Günter und sein Sohn Floria wollen zügig zurück laufen. Ich mache Werbung, es ihm gleichzutun, aber gemütlich, um Zeit zum Fotografieren zu haben. Wir lassen uns von Günter den Weg zeigen und brechen auch auf.

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Kermanshah

Verschiedene Handwerksbetriebe und Shops wecken unser Interesse.

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Kermanshah

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Ein gigantisches Projekt für Büros und Shopping-Center, inkl. einer Hochbahn, ist wegen Geldmangel zum Stillstand gekommen.

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Und immer wieder Begegnungen mit den freundlichen und offenen Menschen. Ein "Hello" hier, ein "Welcome in Kermanshah" hier.

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Kermenshah Kermanshah

Kurz nach ein Uhr sind wir zurück im Hotel.

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Die Aussicht von meinem Zimmer auf die Brücke der Hochbahn.

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Geldwechsel ist angesagt: Zuerst tausche ich mit Reinhard eine 50 Euro Note gegen kleinere Noten, dann tausche ich mit Bernd 1,5 Mio Rial gegen 10 Euro. Unser nächster lockerer Treffpunkt ist um 15.30 Uhr. Ich weiss noch nicht, ob ich mit in die Stadt gehe oder nicht. Ich geniesse das Nichtstun im Zimmer, mache aber auch ein paar Sachen: ich rasiere mich, dusche, lese und lasse den Treffpunkt verfallen.

Zum Abendessen fahren wir um 19 Uhr mit Taxis in ein Restaurant, welches bereits für eine bevorstehende Hochzeit (wohl morgen) dekoriert ist. Wir sitzen an einem langen Tisch auf einer Bühne. Das Menü: Suppe, Salat vom Buffet und Hauptgang nach Wahl. Nach dem Essen wollen wir schon gehen, da wird noch eine Nachspeise serviert: Quarkkuchen und kitschig farbige Desserts in Kübeli.

Kermanshah

Kermanshah KermanshahKermanshah KermanshahKönig Bernhard I auf seinem Thron.

 

Freitag, 17. Mai 2019, Kermanshah - Khoramabad, 224 Km (inkl. 30 Km freiwillig)
"Wir bleiben im Zagros-Gebirge und geniessen die wunderschöne Naturlandschaft Irans.»

Khoramabad Khoramabad

In der Lounge stehen auf einem Tisch die Flaggen der Länder der anwesenden Gäste. Eine nette Geste, die wir auch in den meisten Restaurants erfahren durften.

Kermanshah

Keramanshah

Vor der Abfahrt um 10 Uhr reicht es noch für ein Gruppenfoto. Von links nach rechts, hintere Reihe: Florian, Herbert, Ueli, Bernd; vordere Reihe: Peter, Bernhard, Stefanie, Holger und Jürgen.

Bei der Ausfahrt von Kermanshah fahren wir wieder an weitläufigen, grossen Militäranlagen vorbei. Die vielen Wachtümen sind aber nur vereinzelt besetzt. Keine sichtbaren Aktivitäten, kein Lastwagenverkehr, keine Soldaten. Der "Iran-Konflikt" scheint hier keine Hektik auszulösen.

Iran-Konflikt

USS Abraham Lincoln, herausgegeben von der US-Navy.

Die Strecke ist schön, wir fahren auch über Pässe. Beim Aufwärtsfahren sind oft drei Lastwagen nebeneinander auf den zwei Spuren verteilt, dahinter wir und Autos. Günter gibt uns grünes Licht zum frei fahren.

Kermanshah - Khoramabad

  Kermanshah - Khoramabad

Kermanshah - Khoramabad Kermanshah - Khoramabad

Holger, Stefanie and me.

Kermanshah - Khoramabad

Bei einem Halt, irgendwo unterwegs um die Gruppe wieder zu sammeln, entdecke ich einen Friedhof.

Kermanshah - Khoramabad Kermanshah - Khoramabad

Einmal halten wir mangels Alternative in einem Dorf. Sofort bildet sich eine Gruppe Einheimischer, die immer grösser wird. Wir sind eine Attraktion für sie, sie wollen Fotos mit uns. Ich mache natürlich auch welche von und mit ihnen.

Kermanshah - Khoramabad Kermanshah - KhoramabadKermanshah - Khoramabad

Kermanshah - Khoramabad Kermanshah - KhoramabadKermanshah _ Khoramabad

Kermanshah - Khoramabad Kermanshah _ KhoramabadKermanshah _ Khoramabad

Kermanshah - Khoramabad Kermanshah _ Khoramabad

 

Bei der Weiterfaht dann Begegnung der anderen Art.

Kermanshah - Khoramabad

Kermanshah - Khoramabad Kermanshah - Khoramabad

Kamera Warnungen ...

Kermanshah - Khoramabad Kermanshah - Khoramabad

Als wir kurs nach zwei Uhr in Khoramabad ankommen, sagt Bernd, er fahre nochmals zurück um ein paar Fotos zu machen. Die anderen wollen die Burg besichtigen. Ich schliesse mich Bernd an, wir beziehen aber vorher unsere Zimmer, die sich hier als Bungalows herausstellen.

Khoramabad

Kermanshah - Khoramabad

Kermanshah - Khoramabad Kermanshah - KhoramabadKermanshah - Khoramabad

Kermanshah - Khoramabad

Kermanshah - Khoramabad Kermanshah - Khoramabad

Als wir beide zurück sind, gehen wir zuerst duschen und ziehen uns für's Sightseeing an. Danach nehmen wir uns ein Taxi und lassen uns zum Fuss der Burg fahren.

Khoramabad

"Die Falak-ul-Aflak-Burg gilt als die bedeutendste Sehenswürdigkeit der Provinz Lorestan. Die Burg steht auf dem gleichnamigen Hügel mitten in der Stadt Khoramabad und wurde in der Zeit der Sassaniden erbaut (3. JH n.Chr.). Der Gebäudekomplex gilt als eines der bedeutsamen architektonischen Erbe aus der Zeit der Sassaniden. Der Grundriss des Baus umfasst ca. 300 m x 400 m. Die Höhe der Türme erreicht 40 m. Ursprünglich gab es zwölf Türme, von denen nur zwei bestehen. Die Burg verfügte über eigene Wasserbrunnen. Zudem verfügt die Burg über ein eigenes Entfeuchtungssystem. Der Name bedeutet so viel wie "Horizont der Horizonte" oder "Morgendämmerung der Dämmerungen". In der Zeit des Schah Reza Pahlavi und seines Sohnes Schah Muhammad Reza Pahlavi wurde es als Foltergefängnis benutzt."

Khoramabad Khoramabad

Die Burg hat sehr grosse Dimensionen und bietet eine schöne Aussicht auf die Stadt. Khoramabad hat die schönste Lage der bisher besuchten Städte; schmiegt sich an die umliegenden Berge an.

Khoramabad

Khoramabad

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Khoramabad KhoramabadKhoramabad

Wir laufen in die Richtung zurück wo wir glauben, dass sich unsere Unterkunft befindet. Später nehmen wir dann ein Taxi weil wir nicht sicher sind, welchen Weg wir nehmen sollen.

Um 19 Uhr fahren wir mit Taxi in ein Restaurant, einem ehemaligen Bad.

Khoramabad

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Die meisten bestellen Dizy, eine Art Eintopf. Die Zutaten müssen im Topf gestampft werden. Es ist lustig, den Bemühungen zuzuschauen; ohne Erklärungen und Hilfe von Masoud und Negin ginge es nicht.

Dizy

"Ābguscht oder Abgusht ist eine persische, aber auch mesopotamische Schmorfleischsuppe. Diese wird auch „Dizi“ genannt, wenn sie in einem traditionellen Tontopf gefertigt wird. Zutaten für Ābgusht sind für gewöhnlich Lammfleisch, Kichererbsen, weisse oder andere, Kidneybohnen ähnliche Bohnen, Zwiebeln, Kartoffeln, Tomaten, Kurkuma und getrocknete Limetten. Die Zutaten werden vermischt und aufgekocht. Die festen Zutaten werden sodann püriert und mit Brühe serviert. Diese wird in einer eigenen Schüssel gereicht mit Nān-e Lavāsch oder „Nān-e Barbari“. Das Fladenbrot wird in kleine Stücke zerteilt und die Brühschüssel damit aufgefüllt, bis die Brühe vollständig aufgesogen ist."

Dizy Dizy

Da es im Dizy auch Zwiebeln hat, mache ich nicht mit. Ich entscheide mich für die Leber, aber die gebe es heute nicht; auch die auf der Karte erwähnten Chicken Wings nicht. Negin schlägt etwas Gemischtes vor, Chicken und Fish. Ich bestelle es. Die Teile sind leider frittiert, auf das ich nicht stehe, zudem kann das verwendete Öl ein Risko darstellen. Meine Alarmglocken klingeln nicht ...

Khoramabad Khoramabad

Draussen hat das Restaurant einen Bereich mit Zelten, den wir natürlich besichtigen.

Khoramabad

Ich frage die Leute, ob ich sie fotografieren dürfe; ausnahmslos sagen alle zu.

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May I take a picture of you?

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Wenn jemand eine Reise tut, so kann er was erzählen, auch wenn es peinlich ist - Montezumas Rache!

Khoramabad"Mit dem Begriff „Montezumas Rache“ wird ein Magen-Darm-Infekt oder Durchfall bezeichnet, der auf Reisen auftritt. Der Ausdruck geht auf den Aztekenherrscher Montezuma oder Moctezuma zurück. Dieser soll bei der Unterwerfung der Azteken durch die Spanier einen Fluch ausgesprochen haben und somit umgangssprachlich für einen nach einer Reise in südliche Länder auftretenden Durchfall verantwortlich sein."

Es ist zwei Uhr in der Nacht, als mich Alarmglocken wecken: Magen und Darm sind in Aufruhr! Rasch gehe ich auf die Toilette, super liquid! Ausgerechnet in dieser Unterkunft ist das WC eine Stehtoilette. Es ist nicht gerade angenehm, in dieser Situation kauern zu müssen. Zum Glück ist dafür der Wasseranschluss in Griffnähe. Ich nehme je zwei Imodium und Bioflorin, mache mit Papiertaschentücher präventiv eine "Slipeinlage" und lege mich wieder ins Bett.

 

Samstag, 18. Mai 2019, Khoramabad - Isfahan, 448 Km (inkl. zusätzlichen 58 Km für Herbert und mich)
"Der Kreis schliesst sich. Wir haben noch mal eine längere Strecke durch das Zagros-Gebirge vor uns, ehe wir Isfahan, den Ausgangspunkt unserer Reise, erreichen.»

Khoramabad Khoramabad

Am morgen nehme ich nochmals Imodium und Bioflorin; beim Frühstück halte ich mich zurück, trinke vor allem Tee.

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V.l.n.r.: Bernd, Jürgen, Peter, Florian, Reinhard, Bernhard, Masoud, Negin, Herbert, Holger, Stefanie, Ueli.

Khoramabad

Nach dem Gruppenfoto mit Töff gehts los. Die Fahrt nach Isfahan, wo sich der Kreis unserer Iran-Cruise schliessen wird, ist interessant. Nicht von der Strasse her, zwei und drei Fahrspuren in jeder Richtung, aber die Landschaft ist schön: Hügelig, Pässe, Dörfer.

Khoramabad - Isfahan Khoramabad - Isfahan

In den Dörfern verläuft die Strasse in der Mitte als Transit. Mit einem Grünstreifen abgegrenzt, hat es links und rechts parallele Einbahnstrassen, welche benutzt werden, um im Dorf zu verkehren.

Khoramabad - Isfahan

Khoramabad - Isfahan Khoramabad - Isfahan

Wenn jemand eine Reise tut, so kann er was erzählen, auch wenn es peinlich ist - Verfahren!
Nach dem Fotohalt bin ich am Schluss, d.h. unser freiwilliger Schlussmann Herbert (oben rechts) wartet auf mich und Günter mit dem Bus sollte auch noch irgendwo hinter uns sein. Die anderen sind nicht mehr in Sicht. Wir fahren zügig. Bei einer Abzweigung nach Teheran interpretiere ich den Wegweiser „Isfahan/Esfahan“ auch für die Ausfahrt. Ich blinke und schaue in den Rückspiegel. Von Herbert hinter mir bekomme ich keine Zeichen, so dass ich annehmen, dass mein Vorhaben nicht falsch ist; er folgt mir. Vor uns sind keine Motorräder zu sehen. Wir blochen mit gegen 120 km/h, nur bei den Radars verlangsamen wir. Noch immer sehen wir keine Töffs, auch nicht auf den langen Geraden. Irgendetwas kann da nicht stimmen. Bei einer Raststätte gehen wir rechts raus. Auch hier keine Motorräder. Norbert meint, er hätte "Isfahan" auf dem Schild nicht erkannt. Ein Polizeiauto steht auf dem Parkplatz. Voller Hoffnung gehe ich zu den beiden Polizisten und frage "Isfahan?". Negativ! Er erklärt uns, dass wir und 30 Km zurückfahren müssten und dann die Abzweigung nehmen, also dort, wo ich falsch abgebogen bin. Norbert schlägt vor, aufzutanken bevor wir losfahren. Gute Idee, Norbert. Danke für dein ruhig bleiben. Wir fahren die Strecke zurück, zweigen ab und sind dann wieder auf der richtigen Strasse. Bei einer weiteren Abzweigung steht "Isfahan" rechts; ich kommuniziere mit Norbert und er bestätigt. Da taucht plötzlich Masoud auf und kurze Zeit später stossen wir auf die Gruppe. Peinliche Erklärungen meinerseits. Ich entschuldige mich. Die Gruppe nimmt es locker, ich spüre nichts von Vorwürfen. Eigentlich sollte ich pinkeln, aber Günter meint "nun aber weiter" ...

Um 16.45 Uhr kommen wir im Persian Suite Hotel an. Nach dem Einchecken übergeben wir die geleerten Tankrucksäcke und die Schlüssel für die Benellis ab. Mit meiner war ich 3'562 Km Unfall- und Pannenfrei unterwegs.

Isfahan

Isfahan Isfahan

Wir sprechen uns wegen dem Trinkgeld für Masoud und Negin ab. Ich besorge zwei Couverts an der Rezeption, schreibe sie an und lasse sie zirkulieren, damit alle ihr Scherflein beitragen können. Beim Abendessen verabschieden wir uns von Masoud. Reinhard hat sich bereit erklärt, eine Rede zu halten. Er macht es sehr gut, mit seiner freundlichen und humorvollen Art. Negin übersetzt die in Englisch gehaltenen Dankensworte für Masoud in Farsi.

Isfahan

با تشکر از شما مسعود، شما یک راهنمای موتور سیکلت خوب و قابل اعتماد هستید (Danke Masoud, du warst ein guter und zuverlässiger Motorrad Führer)

Isfahan Isfahan IsfahanIsfahan

Zurück im Zimmer schlage ich den Koran auf, aber weiter als zur ersten Sure komme ich nicht, die Augen fallen mir zu.

Isfahan Isfahan

 

Sonntag, 19. Mai 2019, Isfahan
"Heute habt ihr nochmals die Gelegenheit, euch entspannt und in aller Ruhe durch Isfahan treiben zu lassen, der ideale Ausklang dieses Abenteuers. Abends fahren wir mit dem Bus zu einem ganz besonderen Restaurant, in dem wir unser letztes gemeinsames Abendessen zu uns nehmen werden.»

IsfahanIsfahanWir sind nicht im gleichen Hotel wie zu Beginn der Reise. Das PersianSuite Hotel liegt auch am Zayandeh Rud, diesmal aber auf der anderen Flussseite.

Nach einem späten Frühstück, bei dem ich mich nochmals persönlich von Masoud verabschieden kann, will ich mich um 9 Uhr mit einem Teil der Gruppe treffen. Der Zeitpunkt ist vorbei, niemand da. Sie haben mich vergessen und sind ohne mich losgezogen. Auf der Brücke realisierten sie meine Abwesenheit und schickten einen "Boten" zurück um mich zu holen. Danke! Gemeinsam spazieren wir dem Fluss entlang an der 33-Bogen-Brücke vorbei, zum Imam-Platz (Grosser Platz).

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Blick aus dem Zimmer-Fenster ... und Blick zurück auf unser Hotel.

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Unser gemeinsames Ziel ist die Lotfollah-Moschee.

"Sheikh Lotfollah Mosque is one of the architectural masterpieces of Iranian architecture that was built during the Safavid Empire, standing on the eastern side of Naqsh-i Jahan Square. Construction of the mosque started in 1603 and was finished in 1619. It was built by the chief architect Shaykh Bahai, during the reign of Shah Abbas I of Persia. On the advice of Arthur Upham Pope, Reza Shah Pahlavi had the mosque rebuilt and repaired in the 1920s."

Mein Reiseführer schwärmt: "Die kleine Schwester der Imam-Moschee ist die einst von Schah Abbas privat genutzte Lotfollah-Moschee. Was ihr im Vergleich an Grösse fehlt, macht sie mit Anmut mehr als wett. Sie gilt als eine der schönsten, wenn nicht die schönste Moschee der Welt. Spätestens wenn Sie innen unter der Kuppel stehen und Ihre Halswirbel vor lauter Hochschauen knacken, verstehen Sie, warum. Dieses Licht, diese Farben. Harmonie in Vollendung." Gespannt investieren wir die geforderten 200'000 Rial für den Eintritt und treten ein.

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Nach der Fotosession mit Bernhard, Peter und Reinhard verabschiede ich mit von den anderen und bummle alleine durch den Basar.

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Auf der Suche nach der Freitagsmoschee treffe ich auf Bernd. Er ist auf der Suche nach einem Barbier, will aber auch zur Moschee. Der Barbiershop ist zwar offen, aber keiner da. Ein Mann im Geschäft daneben meint, er komme "gleich" zurück. Wir warten nicht, sondern suchen und finden gemeinsam die Freitagsmoschee wo wir auf Jürgen treffen. So machen wir die Besichtigung zu dritt.

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Die alte Freitagsmoschee Masjed-e Jame besticht durch ihre Grösse von rund 30'000 m2 und den erhabenen schmucklosen Gebetssälen.

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Ein junger Mann bietet uns an, die Domkammer Taj al-Mulk der Freitagsmoschee zu besichtigen. Er öffnet für uns die geschlossene Türe und wir erhalten eine spezielle Besichtigung. Er erzählt uns, dass im Irak-Iran-Krieg eine Rakete einen Teil zerstört habe.

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Zu dritt gehen wir den Weg zurück zum Barber Shop, der zwischenzeitlich wegen dem Mittagsgebet geschlossen hat. Wir kaufen uns Espressi und essen dazu Bisquits. Danach geht jeder wieder seine Wege. Ich will zum 40-Säulen-Palast. Zuerst finde ich den Eingang zum grossen Park nicht. Ein Iraner, der zwei chinesische Touristinnen begleitet, führt mich in die Nähe des Eingangs. Dabei treffe ich kurz auf Bernd und vernehme, dass der Barbier nicht um 2 Uhr, sondern erst um 3 Uhr öffne.

"Der Vierzig-Säulen-Palast Chehel Sotoun aus der safawidischer Zeit liegt inmitten einer grossen Gartenanlage in der Nähe des Ali-Qapu-Palastes und wurde unter Abbas II. fertiggestellt. Der Palast gehört zu den schönsten Beispielen safawidischer Architektur, unter anderem, weil er neben dem Hascht-Behescht-Palast von 1669 zu den wenigen gehört, die noch von der einstigen Gartenanlage umgeben sind. Neben einer Veranda mit zwanzig Säulen aus Zypressenholz, die sich im Becken spiegeln, gibt es einen Spiegelsaal und zahlreiche Fresken mit Darstellungen vom Leben am Hofe der Safawiden und historischen Ereignissen. Außerdem findet man kunstvolle Spiegelkachelungen und Stuckverzierungen."

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Leider spielen die Licht- und Wasserverhältnisse nicht mit, so dass sich die zwanzig Zedernholzsäulen, die das Flachdach über der Thronterrasse stützen, im Spiegelbild des Wassers verdoppeln könnten.

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Auf dem Weg zum Ausgang treffe ich auf Jürgen, der diese Besichtigung auch machen will.

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Auf dem Weg zurück zum Hotel komme ich am feudalen Hotel Abbasi vorbei. Das Hotel ist eine 400 Jahre alte ehemalige Karawanserei. 1957 wurde die Karawanserei restauriert und in ein Hotel umfunktioniert, wobei die Grundstrukturen der Anlage beibehalten wurden.

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Reinhard hat am Morgen erwähnt, hier gebe es den besten Tee. Spontan bestelle ich jedoch meinen ersten Dugh, das Lieblingsgetränk von Bernd und Bernhard auf der Tour.

"Dugh ist ein Joghurtgetränk aus der persischen Küche, das unter diesem Namen in Iran und Afghanistan verbreitet ist. Es ist dem türkischen Ayran und dem indischen Lassi ähnlich. Dugh besteht aus einer Mischung von Joghurt mit Molke und Wasser bzw. (kohlensäurehaltigem) Mineralwasser und ist leicht gesalzen. Der Trunk Saffronkann auf vielfältige Art verfeinert werden, zum Beispiel durch die Beigabe von kleingehackten Kräutern wie Minze, Dill, Petersilie und Estragon. Auch finden sich Varianten mit kleingeschnittener Gurke. Gewürze wie Muskat, Kardamom und Pfeffer finden ebenfalls Eingang in die Rezeptur."

Es soll gut gegen den Durst sein, haben die beiden gesagt; jedenfalls schmeckt es mir.

Um halb fünf bin ich zurück von meinem ausgedehnten Stadtgang und realxe im Zimmer.

Beim Nachtessen um 19 Uhr übergibt mit Negin zwei Tütchen Safran, welche ich bei ihr bestellt habe. 2 Millionen Rial (rund 6.70 € pro Tütchen zu 2,304 gr) wechseln den Besitzer.

Heute verabschieden wir Negin. Auch heute hält Reinhard eine gebührende Dankesrede.

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Um 21.15 Uhr fahren wir mit Taxis zu einer Zurchaneh Sportstätte.

"Ein Zurchaneh ist ein Raum, in dessen Zentrum sich eine ein Meter tiefe achteckige Grube mit einem Holzboden befindet. Der Sardam, der Platz des so genannten Morscheds, der die Sportler mit Gesang, Bechertrommel und Glocke rhythmisch begleitet, auch religiöse Verse und mystische Geschichten vorträgt, ist häufig drei Stufen schräg oberhalb der Grube angeordnet. In neueren Zurchanehs sind rund um die Grube Sitzmöglichkeiten für Zuschauer und Medienvertreter vorhanden. Der nur Männer erlaubte Zutritt (Negin und Stefanie durften problemlos rein) zu einem Zurchaneh erfolgt generell durch eine niedrig angelegte Eingangstür. Durch die gebückte Haltung beim Betreten der Sportstätte erweist ein jeder dem Zurchaneh und dessen Traditionen seinen Respekt."

Auf unseren Wunsch hin konnte Negin für uns eine Vorführung organisieren. Wir staunen über die körperliche Leistungen die wir zu sehen bekommen.

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Chapeau!

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Alle Achtung, diese Keulen sind wahnsinnig schwer!

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Kurz nach 23 Uhr kehren wir, stark beeindruckt von den gesehenen sportlichen Leistungen, mit Taxis ins Hotel zurück.

 

Montag, 20. Mai 2019, Isfahan - letzter Tag im Iran
"Und damit geht das Cruising-Abenteuer durch den Iran zu Ende. Ihr habt noch einen weiteren Tag die Gelegenheit, diese wunderbare Stadt zu erforschen."

Nach dem Frühstück gehe ich alleine los; die anderen haben eigene Pläne oder starteten früher. Vom Hotel laufe ich in Richtung des armenischen Viertels, wo ich die armenische Kathedrale besichtigen will. Unterwegs komme ich bei der U-Bahn Station Si-o Se Pol vorbei. Spontan gehe ich hinunter.

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Beim Schalter frge ich nach einem Ticket. Ich muss 10'000 Rial bezahlen, bekomme aber kein Ticket. Die Einheimischen haben Karten, wo der Ticketpreis abgezogen wird. Deshalb kommt der Verkäufer raus und öffnet mir mit (s)einer Karte die Schranke.

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Es hat beinahe keine Leute in der U-Bahnstation, die modern und sauber ist. Ich werde die erste U-Bahn nehmen die kommt, egal auf welcher Seite.

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Bei der nächsten Station, Enghelab, steige ich wieder aus, warte auf auf der anderen Seite der Platform auf den nächsten Zug und fahre wieder zurück.

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Im Zug spricht mich eine junge Frau an (linkes Foto) und sucht das Gespräch, das ich aber kurz darauf beenden muss, weil die U-Bahn bei meiner Station ankommt. Auf der Rolltreppe nach oben spricht mich eine weitere Frau an (rechtes Foto). Sie hat einen Fussball mit sich und fragt, ob ich auch Ball spiele. Ich bejahe, Volleyball. Nebst Fussballspielen betreibt sie Leichtathletik, sie sei Sprinterin über 100m und 200m. Auch an meinem letzten Tag im Iran werde ich staunend überrascht: Als wir zurück im Tageslicht sind, reicht sie (!) mir die Hand. So verabschieden wir uns Händeschüttelnd und ich verfolge mein ursprüngliches Ziel. Kurz darauf stehe ich vor dem Eingang.

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"Die Vank-Kathedrale ist eine armenisch-apostolische Kirche im Stadtteil Dschulfa. Sie ist auch unter den Namen „Heilige Erlöser-Kathedrale“ und „Kirche der heiligen Schwestern“ bekannt. Das Wort Vank steht im Armenischen für Kloster oder Konvent. Der Safawiden-Schah Abbas I. siedelte während der kriegerischen Auseinandersetzungen mit den Osmanen zwischen den Jahren 1603 und 1605 die armenische Bevölkerung der Stadt Dschulfa in seine Hauptstadt Isfahan um. Die Vank-Kathedrale war eine der ersten Kirchen, die die Armenier in ihrer neuen Siedlung bauten. Die Kathedrale spiegelt die lebhafte Geschichte der armenischen Gemeinde in ihrer Architektur und ihrem Stil wider. Sie hatte einen großen Einfluss auf die Architektur und Dekoration vieler orthodoxer Kirchen in der iranisch-irakischen Region."

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Der Eintritt von 500‘000 Rial ist relativ teuer; dafür ergattere ich ein Foto der jungen Armenierin am Ticket-Schalter. Drinnen im Hof treffe ich - die Welt, resp. Isfahan scheint klein zu sein - auf Bernd. Er hat die Besichtigung bereits gemacht und ist daran, die Eindrücke in Worte niederzuschreiben. Er weist mir den Weg zu einer Ausstellung über das Armenische Leben.

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Das Innere der Kathedrale ist mit feinen Malereien und vergoldeten Schnitzereien ausgestattet und besitzt eine Täfelung aus prachtvollen Fliesen.

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Eine Wandmalerei zeigt den Tag des Jüngsten Gerichts.

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Zum Schluss besuche ich das Museum, welches auch eine Abteilung mit dem Thema des Genozid an den IsfahanArmeniern hat.

"Der Völkermord an den Armeniern war einer der ersten systematischen Genozide des 20. Jahrhunderts. Er geschah während des Ersten Weltkrieges unter Verantwortung der jungtürkischen, vom Komitee für Einheit und Fortschritt gebildeten Regierung des Osmanischen Reichs. Bei Massakern und Todesmärschen, die im Wesentlichen in den Jahren 1915 und 1916 stattfanden, kamen je nach Schätzung zwischen 300'000 und mehr als 1,5 Millionen Menschen zu Tode."

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Ich bummle durch das recht moderne armenische Viertel zur U-Bahnstation zurück ...

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.. und freue mich über die Geschäfte mit Schweizer Uhren.

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Bei der U-Bahn Station angekommen, steige ich runter und gehe wieder zum Schalter. Da es ein paar Leute mehr hat, kann der Mann nichr rauskommen. Ich gebe ihm zu verstehen, mit die Karte auszuhändigen, ich würde sie dann deponieren. Nach dem Öffnen des Drehkreuzes lege ich sie drauf und bitte den Mann hinter mir, die Karte zum Schalter zurück zu bringen, was er auch macht. Beim Einfahren der U-Bahn sehe ich, dass der erste Wagen nur für Frauen ist. Dabei kommen Erinnerungen an mein Missgeschick auf, als ich 2005 in Kairo die Bahn benutzte und zu spät realisierte, dass ich in den Frauenwagen eingesteigen bin ...

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Diesmal fahre ich ein bisschen weiter, bis zur Station Imam Hossein, die in der Nähe zum Imam-Platz liegt.

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Gestern habe ich im Basar ein Armband mit einem Symbol - Ahura Mazda - gesehen, welches ich erstmals inIsfahanPersopolis gesehen habe.

"Ahura Mazda, „der weise Herr“ oder „Herr der Weisheit“, ist im Zoroastrismus der Schöpfergott, der zuerst die geistige Welt (Menok) und dann die materielle Welt (Geti) erschaffen hat; er verkörpert die Macht des Lichts, ist Schöpfer und Erhalter der Welt und der Menschheit und ist der Gott der Fruchtbarkeit der Lebewesen; in den Keilinschriften der persischen Grosskönige Ahuramazda genannt."

Auf der Suche nach diesem laufe ich kreuz und quer durch den Basar. Finde aber das gesuchte nicht in der gewünschten Qualität.

Mit der U-Bahn fahre ich wieder zurück. Beim Ticketkauf kommt der Mann in dieser Station nicht raus, sondern verweist mich an den Rand bei den Drehkreuzen, wo es eine Türe hat. Eine Frau öffnet mir, nachdem er ihr etwas zugerufen hat. Um Viertel nach drei bin ich zurück im Hotel. Im Restaurant wird gegessen, was mein Hungergefühl aktiviert. Ich setze mich ins Café für einen Espresso. Bestelle dann einen Doppio, ein Mineralwasser und einen Cheeseburger.

Zum Abendessen fahren wir mit Taxis wieder ein sehr spezielles Restaurant. Zum letzten Mal geniessen wir die Ambiente eines ehemaligen Badehauses, dem Jarchi Historical Bath.

Isfahan IsfahanIsfahan IsfahanBitte aus dem Bild Jürgen ... du auch, Bernhard - danke!

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Zurück im Hotel heisst es von Negin und Günter Abschied nehmen. Ich danke euch beiden, es war eine eindrückliche und gut organisierte Tour, die mir das Land und die Menschen näher gebracht haben. Entschuldige Reinhard, habe mich bei dir nicht verabschiedet. Ich habe vergessen, dass du noch ein paar Tage in Isfahan bleibst um deine iranischen Bekannten zu treffen. Negin hat Taxis auf Mitternacht bestellt, die uns zum Flughafen bringen werden. Verständlicherweise begleiten sie uns nicht zu so später Stunde durch die Nacht.

Zurück im Zimmer heisst es packen.

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Nanu, ist der Helm grösser geworden, oder die Motorradbekleidung? Oder liegt es an der Schmutzwäsche, die mehr Platz beansprucht? Mit gutem Willen bringe ich die Tasche doch noch zu. Und nun ein konzentriertes Schlafen, denn der morgige Tag wird lang werden ...

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Dienstag, 21. Mai 2019, Isfahan - Istanbul

Be omid-e didar - Auf ein Wiedersehen

Vor Mitternacht bin ich in der Lobby, bezahle meine konsumierten Getränke aus der Minibar und erhalte meinen Pass zurück. Die fünf von Negin bestellten und bezahlten Taxis sind pünktlich. Wegen dem Gepäck brauchen wir so viele; jeweils zu zweit setzen wir uns hinein. Da kein Verkehr herrscht, sind wir bereits um 00.30 Uhr am Flughafen, der aber mehrheitlich noch im Dunkeln liegt. Der Gepäck-Secuity-Posten ist jedenfalls noch nicht offen.

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Um 01.00 Uhr können wir den ersten Schritt, die Gepäckkontrolle, machen. Wir sind die ersten und schnell durch. Danach wieder warten, weil die Passkontrolle noch nicht aktiv ist. Als auch dieser Schalter öffnet, verläuft das Ausreise-Prozedere problemlos. Sie verlangen die ausgedruckte Kopie des E-Visa und behalten sie (habe mehrere Kopien davon gemacht). Und wieder warten. Ein kleiner Shop gibt es zwar, aber der hat noch nicht offen. Als er öffnet, streikt nach zwei verkauften Kaffee die Maschine; es war keiner für mich dabei. Also Augen schliessen und dabei die Zeit verstreichen lassen.

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Um 03.30 Uhr wird Flug TK 893, um 04.00 Uhr nach Istanbul, ausgerufen. Mit einem Bus werden wir zum Flugzeug gefahren.

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Türkei Türkei Türkei

Dienstag, 21. Mai 2019 - Donnerstag, 23. Mai 2019: Istanbul

Dienstag: Nach der Landung heisst es endgültig Abschied nehmen vom Rest der Gruppe, denn die anderen bleiben im Transfer, um später mit verschiedenen Flügen nach Deutschland, resp. Österreich heimzufliegen. Ich gehe durch die Passkontrolle und zur Gepäckabholung beim letzten Band. Danach laufe ich wieder zurück zum Exit, welcher in der Mitte der Riesenhalle ist. Nach dem Zoll suche ich das angekündigte Schild "E72" für meinen gebuchten Transfer ins Hotel. Das Schild ist da, aber verwahrlost. Ich nutze die Wartezeit mit Geldwechsel. Da ich für 50 Euro nur etwa 280 türkische Lira bekommen würde, mein App zeigt 333 Lira an, verzichte ich. Zurück beim Schild frage ich einen Mann in der Nähe, der aussieht als würde er auf Gäste warten, was mit meiner Abholung sei. Er hat ein App und sieht dort auf einer Liste meinen Namen. Er führt mich ins Untergeschoss in eine grosszügige Abfahrtshalle für Busse und Shuttles, und bringt mich zu einem kleinen Bus. Ich bin der einzige Passagier. Der Fahrer zeigt mir in seinem Telefon meinen Namen; ich bestätige dass ich das sei und los geht's um 07.22 Uhr.

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Nach einer Stunde erreichen wir das Hotel. Die freundliche Frau an der Rezeption hat zwei Überraschungen für mich bereit: Einerseits kann ich das Zimmer bereits beziehen und andereseits offeriert sie mir das Frühstück für den heutigen Tag. Beides nehme ich sehr gerne an.

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Im Zimmer richte ich mich ein, ziehe mich um und geniesse das Frühstücksbuffet im Untergeschoss. Danach organisiere ich einen Stadtplan. Bei der Hotelauswahl habe ich darauf geschaut, in der Nähe der Sehenswürdigkeiten zu sein.

Istanbul Istanbul

Vom Hotel aus gehts zuerst aufwärts und nach kurzer Zeit bin ich bereits vor der Blauen Moschee. Sie fasziniert mich auch bei meinem dritten Besuch immer noch.

Istanbul Blaue Moschee

Istanbul Blaue Moschee"Die Sultan-Ahmed-Moschee wurde 1609 von Sultan Ahmed I. in Auftrag gegeben und bis 1616, ein Jahr vor dem Tod des Sultans, vom Sinan-Schüler Mehmet Ağa erbaut. Nach der Säkularisation der kaum 500 Meter entfernten Hagia Sophia ist sie heute Istanbuls Hauptmoschee und ein Hauptwerk der osmanischen Architektur. In Europa kennt man sie als Blaue Moschee wegen ihres Reichtums an blau-weissen Fliesen, die die Kuppel und den oberen Teil der Mauern zieren, aber jünger als der Bau selbst sind. Die Moschee hat sechs Minarette; nur die Prophetenmoschee in Medina mit zehn und die Hauptmoschee in Mekka mit neun Minaretten haben mehr Minarette als die Sultan-Ahmed-Moschee. Wie der Hofchronist schrieb, hatte der Sultan bei der Auftragsvergabe vom Architekten verlangt, die Minarette zu vergolden. Da das aufzuwendende Blattgold aber das ihm vorgegebene Budget vollkommen überschritten hätte, „verhörte“ sich Mehmet Ağa und machte aus dem türkischen Wort altın („Gold“) die Zahl altı („sechs“)."

Istanbul Blaue Moschee

Istanbul Blaue Moschee Istanbul Blaue Moschee Istanbul Blaue Moschee

Istanbul Hagia SophiaGegenüber wartet die wuchtige Hagia Sophia auf meinen Besuch. Die ehemalige byzantinische Kirche, erbaut von 532 bis 537 n. Chr., wurde später eine Moschee und wird heute als Museum (Ayasofya Müzesi) genutzt. Ein Museum verlangt normalerweise Eintritt, so auch hier, dabei habe ich noch gar keine Lira. Aber meine Kreditkarte öffnet mir die Türe, mit ihr kann ich das Cash-Problem lösen.

Istanbul Hagia Sophia

Istanbul Hagia Sophia Istanbul Hagia SophiaIstanbul Hagia Sophia

Istanbul Hagia Sophia Istanbul Hagia SophiaIstanbul Hagia Sophia

Istanbul Hagia Sophia

Die nachstehende Aufnahme aus dem Internet (Urheber: Julian Nyča, CC BY-SA 4.0) zeigt die beiden soeben besichtigten Bauwerke in ihrer vollen Schönheit.

Istanbul Blaue Moschee Hagia Sophia

Als nächstes folge ich den Spuren von Dan Browns "Inferno". Der Thriller wurde auch verfilmt, mit Tom Hanks Istanbul ZisterneIstanbul Zisterneals Professor Robert Langdon in der Hauptrolle. Er jagt einen Wissenschaftler, der die Welt mit einem tödlichen Virus bedroht. Auf der Suche nach dem Grab des „Dogen von Venedig“ reist Langdon nach Istanbul, wo es in der Yerebatan-Zisterne zum entscheidenden Finale kommt. Als ich nach dem Anstehen an der Kasse bin, wird mir mitgeteilt, dass ich die 20 TL (rund 3.50 CHF) nicht mit Kreditkarte bezahlen könne. Also zurück und auf die Suche nach einer Wechselstube.

Istanbul Zisterne

"Die Yerebatan Sarnıcı, Cisterna Basilica, oft auch Versunkener Palast genannt, ist eine spätantike Zisterne aus dem byzantinischen Konstantinopel. Die Anlage ist eine der beeindruckendsten Sehenswürdigkeiten der Stadt. Ursprünglich soll die Zisterne von Kaiser Konstantin in Auftrag gegeben worden sein. Ihr Aussehen und ihre Grösse verdankt die 138 Meter lange und 65 Meter breite unterirdische Zisterne jedoch Kaiser Justinian. Dieser ließ die Zisterne zwischen 532 und etwa 542 als Wasserspeicher für den Grossen Palast anlegen. Darüber befand sich eine große Basilika, daher wird die Zisterne auch cisterna basilica genannt. Sie hat ein Fassungsvermögen von ca. 80'000 Kubikmetern Wasser. Zwölf Reihen von 28, insgesamt also 336 jeweils acht Meter hohen Säulen mit überwiegend korinthischen Spolienkapitellen tragen das Gewölbe. Das Wasser, das in bester Qualität aus dem Belgrader Wald im Hochland nördlich von Istanbul über die Aquädukte des Hadrian und den Valens-Aquädukt kam, diente zur Versorgung des kaiserlichen Haushaltes. Im nordwestlichen Teil der Zisterne sind die Reliefs umgekehrter Medusenhäupter zu sehen."

Istanbul Zisterne Istanbul Zisterne

Die Zisterne wird zur Zeit renoviert, deshalb ist das Wasser abgelassen worden. Aber eindrücklich ist es hier unten trotzdem.

Istanbul Zisterne

Istanbul Zisterne

Istanbul Zisterne Istanbul Zisterne Istanbul Zisterne

"Eine besondere Attraktion sind die beiden aus Stein gemeisselten antiken Medusenköpfe. Sie dienen als Sockel für zwei der Stützpfeiler. Diese sind fehlerhaft und stammen ursprünglich aus den Prokonesos-Steinbrüchen. Beim Bau musste die Höhe der meist aus römischer Zeit stammenden Säulen ausgeglichen werden, und die Arbeiter griffen zu vorhandenem Material. Die Medusa entstammt der griechischen Mythologie, es war ein Ungeheuer mit weiblichen Gesichtszügen."

Istanbul Zisterne

Istanbul

Als ich zurück zum Platz laufe, wo ich "Hop-on Hop-Off" Busse gesehen habe, entdecke ich ein Restaurant, welches sehr gut in meinen 1974-Erinnerungen geblieben ist: Der Pudding Shop. Den gibt es tatsächlich noch! Istanbul Pudding ShopKlar gehe ich rein. Ich schaue mich um. Die Wände sind bestückt mit Bildern aus der "guten alten Zeit". Ich setze mich hin und bestelle einen türkischen Kaffee. Zwischendurch stehe ich auf und fotografiere die Dekorationen. Ein Mann spricht mich an, er stellt sich als Besitzer vor (und offeriert mir den Kaffee). Ich erzähle ihm, dass ich vor 45 Jahren, als junger Hippie auf dem Weg nach Indien, einige Male im Pudding Shop war. Das war damals der Treffpunkt um sich auszutauschen. Staunend hörten wir als Greenhorns den Erzählungen der Indien-Heimkehrern zu. Einige zupften dabei auf in Indien gekauften, fremdartigen Sitars (Saiteninstrument). Viele waren mit Autos, vornehmlich VW-Bus (Bulli), unterwegs. Man hörte auch Horror-Geschichten über Traveller, denen in Istanbul Haschisch untergejubelt und dann bei der Polizei verpfiffen worden seien.

Istanbul Pudding Shop

"Just opposite the Blue Mosque is a place called the Pudding Shop, a restaurant and garden and meeting place where a youthful traveler might negotiate a ride in the 1970's to Aphganistan or Nepal. The Pudding Shop, they used to say, marked the start of the "hippie trail" that led many young Americans and Europeans east. Idris Çolpan and his brother Namik opened Lale Pastahanesiin 1957. At thetime The Pudding Shop was the only place in the area the adventurous could get direct transport to Asia and tourist information on Turkey. The tourists made The Pudding Shop famous, using it as a meeting place and message center. Idris Çolpan explained that " pilgrims" travelling East, often driving old cars or Volkswagen vans, would stop at his restaurant to meet new acquaintances and find other travellers with whom to share expenses and experiences. The Çolpan brothers put up a bulletin board to handle all the messages from people offering or hitching rides to Europe or the Far East."

Istanbul Pudding Shop Istanbul Pudding ShopIstanbul Pudding Shop Istanbul Pudding Shop

Nach dem Eintauchen in meine persönliche Vergangenheit wende ich mich wieder der Gegenwart zu. Bei Big Bus Tours kaufe ich mir einen 48h-Pass, steige in den nächsten Bus und fahre die komplette rote Route, ohne auszusteigen. So kann ich mir einen überblick - wo was ist - beschaffen um meine weiteren Besichtigungen zu planen.

Istanbul Big Bus Istanbul Big Bus

Istanbul Big Bus

Istanbul Big Bus Istanbul Big BusIstanbul Big Bus

Beşiktaş JK Müzesi: Der Vodafone Park ist das Fußballstadion des Fussballvereins Beşiktaş Istanbul, im Stadtteil Beşiktaş.

Istanbul Big Bus

Istanbul Big Bus Istanbul Big Bus

Die Bosporus Brücke (Gesamtlänge: 1’560 m; Architektonische Höhe: 165 m; Längste Spannweite: 1’074 m; Längste Stützweite: 1074 m) über der Meeresenge verbindet Europa mit Asien.

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Präsident Recep Tayyip Erdoğan hat sich ein weiteres "Denkmal" gebaut: die Çamlıca Moschee. Bei der weithin sichtbaren, auf einer Hügelkuppe im Stadtviertel Üsküdar-Çamlıca auf der asiatischen Seite stehenden Moschee, könnte man, je nach Standort, meinen, sie habe 7 Minarette. Mit Platz für 63'000 Gläubige ist sie die grösste Moschee des Landes.

Istanbul Big Bus Istanbul Big BusIstanbul Big Bus

Istanbul hat über 3000 Moschen.

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Der Galataturm.

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Nach der Stadtrundfahrt kehre ich ins Hotel zurück. Die letzte Nacht war kurz, deshalb lege ich mich kurz zum Schlafen hin. Nach dem Aufstehen und Duschen, erkundige ich mich an der Rezeption nach einem guten Seafood Restaurant. Er empfielt mir eines, welches sogar einen Shuttle Service anbietet; um 18 Uhr holt mich ein Fahrer ab. Wir fahren über die Galata Brücke (Galata Köprüsü), welche das ins Marmarameer mündende Goldene Horn an der europäischen Seite des Bosporus überquert. Er hält an und zeigt mir das Restaurant, welches, wie einige andere auch, unter der Brücke liegt.

Istanbul Galata Brücke

Istanbul Galata Brücke

Es wird mir eine grosse Platte mit Vorspeisen zur Auswahl an den Tisch gebracht; es fällt schwer sich zu entscheiden. Es schmeckt lecker, aber zuviel Öl. Als Hauptgang nehme ich Garnelen in Butter. Dazu offenen lokalen Weisswein (der erste Alkohol nach über 3 Wochen Abstinenz im Iran).

Istanbul Galata Brücke

Istanbul Galata Brücke Istanbul Galata Brücke Istanbul Galata Brücke

Ich schaue dem geschäftigen Bootsverkehr auf dem Goldenen Horn zu. Das Panorama ist faszinierend. Es gefällt mir mega.

Istanbul Galata Brücke Istanbul Galata Brücke

Nach einem türkischen Kaffee und einem Rakı, dem türkischen Nationalgetränk, fahre ich mit der Metro (überirdisch) bis zur Station Kabataş.

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Dort wechsle ich zur Füniküler Kabataş–Taksim, F1 genannten, unterirdisch zum Taksim-Platz hochfahrenden IstanbulStandseilbahn. Eine Frau bezahlt mir die Fahrt, weil meine vermeintliche Mehrfahrtenkarte nur einmal gültig ist. Sie gibt mir die Karte, welche ich aufladen und danach weiterbenützen könne. Auf dem bei uns wegen den Demonstrationen bekannt gewordene Taksim-Platz steigen wir aus. Elaf, so hiesst die helfende Frau, meint, dass der Platz für sie und viele andere nicht mehr das gleiche sei, seit den unterdrückten Demonstrationen 2013. Die Jungen würden nicht mehr hin gehen. Sie erzählt mir von einem Konzert welches heute Abend stattfindet und führt mich zum Lokal, wo es um 21.30 Uhr beginnen wird. Die Musik sie wie "vom Himmel kommend", gespielt auf einem speziellen Instrument. Ich verspreche ihr nichts, verabschiede mich und gehe zum Taksin-Platz zurück.

Istanbul Taksim Platz

Istanbul Taksim Platz Istanbul Taksim PlatzIstanbul Taksim Platz

Das Denkmal der Republik.

Istanbul Taksim Platz

Istanbul Taksim Platz Istanbul Taksim Platz Istanbul Taksim Platz Istanbul Taksim PlatzIstanbul Taksim Platz

"Das um den Taksim-Platz mit dem Denkmal der Republik angesiedelte Viertel Taksim ist für sein Nachtleben sowie seine Geschäfte und Gastronomie bekannt. Altmodische Strassenbahnen fahren über die İstiklâl Caddesi, die wichtigste Fußgängerzone der Stadt, die von Gebäuden aus dem 19. Jahrhundert mit internationalen Ketten, Kinos und Cafés gesäumt wird. Ausserdem gibt es ein dichtes Netz aus Seitenstrassen mit Bars, Antiquitätenläden und Dachrestaurants mit Blick auf den Bosporus."

Istanbul Taksim Platz

Istanbul Taksim Platz Istanbul Taksim PlatzIstanbul Taksim Platz

Süsse Versuchungen.

Istanbul Taksim Platz Istanbul Taksim Platz

Ein Eis gefällig? Ja, gerne! Das türkische Eis Dondurma gehört zum Street Food in Istanbul, ist aber etwas anders, als normales Eis. Es wird aus Milch, Mastix (das Gummiharz der Mastix-Pistazienbäume) und Salep (getrocknete Wurzelknollen verschiedener Erdorchideen) gemacht. Dazu gehört die Show des Eisverkäufers. Lass dich überraschen, das Kaufen wird zur irrwitzigen Unterhaltung, für den Käufer und die Zuschauer ...

Ich bummle durch die lebhafte Caddesi Strasse und gehe zu dem von Elaf gezeigten Pub Hancı Sahne. Da ich zu früh bin, bestelle ich draussen ein Efes (türkische Biermarke).

Istanbul Taksim Platz Istanbul

Als es Zeit ist, gehe ich in den oberen Stock, bezahle den Eintritt von 25 Lira und suche mir einen Platz. Wie ich später realisiere, sitze ich neben der Freundin des Künstlers. 21.53 Uhr, es scheint zu beginnen. Es ist wirklich ein sehr speziell gebautes Instrument, mit dem der Musiker verschiedene Bewegungen machen und ihm verschiedene Töne entlocken kann.

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Es ist nicht so mein Ding, diese "Musik vom Himmel", weshalb ich das Lokal nach einem Anstandsaufenthalt frühzeitig verlasse.

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Ich laufe weiter die belebte Strasse runter.

Istanbul Taksim Platz Istanbul Taksim Platz

IstanbulAls ich eine U-Bahnstation entdecke, steige ich hinab. Einmal klappt das Umsteigen, doch jetzt sollte ich mit dem Tram weiterfahren, finde aber die Haltestelle nicht.

"Müde bin ich, möcht zur Ruh, und schliessen beide Augen zu" - frei nach Luise Hensel, einer deutschen religiösen Dichterin - deshalb nehme ich ein Taxi und fahre damit bis zu meinem Hotel.

Ich lasse den heutigen Tag Revue passieren: Mir gefällt Istanbul sehr gut. Der Mix aus orientalischem Fremdem und westlichem Bekanntem, zwischen Morgenland und Abendland liegend, macht diese Stadt sehr anziehend, reizvoll und exotisch.

Istanbul Istanbul

 

Mittwoch: An der Hotelrezeption werde ich gefragt, was ich heute vorhabe. Ich zähle auf, was ich mir ansehen will: Archäologisches Museum, Topkapi-Palast, Bootstour, Gewürzbasar, Maritime Museum, Galataturm und die Neue Mosche. Der Rezeptionist mein erstaunt "all that in a day?" Ja, aber es ist ja nur mein Plan, mal schauen was daraus wird ...

Um 9 Uhr laufe ich los und finde einen direkteren Weg nach oben, zur weitläufigen Grünanlage, dem Sultan-Ahmed-Platz. An derselben Stelle war früher der Hippodrom, die Pferderennbahn im antiken Konstantinopel. Es war das sportliche und soziale Zentrum der Hauptstadt des Byzantinischen Reiches.

Istanbul Obelisk Istanbul Deutscher Brunnen

Links: "Der Obelisk des Theodosius ist ein altägyptischer Obelisk, der unter Kaiser Theodosius I. nach Konstantinopel gebracht und dort im Jahr 390 n. Chr. im Hippodrom aufgestellt worden ist."
Rechts: "Der Deutsche Brunnen ist ein pavillonähnlicher Brunnenbau am nördlichen Ende des Hippodroms. Der Springbrunnen war ein Geschenk für Sultan Abdülhamid II. und wurde im Jahre 1900 im Andenken an den Besuch des deutschen Kaisers Wilhelm II. in Istanbul im Jahre 1898 errichtet. Er wurde in Deutschland hergestellt und in einzelnen Teilen nach Istanbul verschickt, um dort an seinem heutigen Ort zusammengesetzt zu werden."

Als ich beim Big Bus vorbeikomme, frage ich nach den Bootstouren; es gibt täglich nur eine, um 13.30 Uhr. Ich laufe weiter zu meinem ersten Besichtigungsort, dem archäologischen Museum.

Isanbul Archälogisches Museum Isanbul Archälogisches MuseumIsanbul Archälogisches Museum Isanbul Archälogisches MuseumIsanbul Archälogisches Museum

Ein Relief aus dem 9. Jahrhundert vor Christus.

Isanbul Archälogisches Museum

Isanbul Archälogisches Museum

Eine Statue aus Basalt (9th Cent. B.C.).

Isanbul Archälogisches Museum

Im zweiten Ausstellungsgebäude schreite ich zügig an den Exponanten vorbei. Viel mehr interessieren mich dafür die alten Grabkulturen im nächsten Gebäude.

Isanbul Archälogisches Museum Isanbul Archälogisches MuseumIsanbul Archälogisches Museum

Isanbul Archälogisches Museum Isanbul Archälogisches Museum

Da das vierte Gebäude wegen Renovation geschlossen ist, schliesse ich meine Museums-Besichtigung ab. Ein paar Minuten später bin ich beim Topkapi Palast.

Istanbul Topkapi Palast Istanbul Topkapi Palast

Istanbul Topkapi Palast"Der Topkapı-Palast war jahrhundertelang der Wohn- und Regierungssitz der Sultane sowie das Verwaltungszentrum des Osmanischen Reiches. Mit dem Bau wurde bald nach der Eroberung Konstantinopels (1453) durch Sultan Mehmed II. begonnen. Ihr heutiges Aussehen erhielt die Anlage durch umfangreiche Renovierungen und Erweiterungen bis zum Anfang des 18. Jahrhunderts. Die letzte grosse Ergänzung war der Grosse Pavillon, der 1840 vom armenischen Architekten Sarkis Balyan errichtet wurde. Seit Mehmed II. residierten alle osmanischen Herrscher im Topkapı-Palast, bis Sultan Abdülmecid I. im Jahre 1856 das neue Dolmabahçe Sarayı auf der anderen Seite des Goldenen Horns am Ufer des Bosporus bezog. Der Palast besteht nicht aus einem einzelnen, sondern getreu der türkischen Tradition aus mehreren Gebäuden in einem großen Garten. Mit einer Fläche von über 69 Hektar und bis zu 5'000 Bewohnern war der Palast eine eigene Stadt. dert der Name Topkapı Sarayı durchsetzte, der sich von der palasteigenen Kanonengießerei ableitete. Der Palast ist in vier Höfe unterteilt, die jeweils durch eigene Tore erreicht werden. Mit seiner Lage auf einer Landspitze bietet er eine beispiellose Panoramasicht auf Istanbul, den Bosporus und das Goldene Horn."

Istanbul Topkapi Palast Istanbul Topkapi PalastBeim Haupteingang und danach bei den Eingängen zu den verschiedenen Höfen gibt es immer wieder Gepäck-Kontrollen. In den Innenräumen darf mehrheitlich nicht fotografiert werden. Die Aussicht kompensiert das Foto-Verbot.

Istanbul Topkapi Palast

Istanbul Topkapi Palast Istanbul Topkapi Palast Istanbul Topkapi PalastIstanbul Topkapi Palast

Istanbul Topkapi Palast Istanbul Topkapi Palast

Nach dem Verlassen des Palastes nehme ich einen anderen Weg und komme so an der Hagia Sophia vorbei.

Istanbul Hagia Sophia Istanbul Hagia Sophia

Um 11.40 Uhr bin ich bei der Big Bus Station; der nächste Bus fährt um 11.45 Uhr los - gutes Timing! Ich fahre mit dem Sightseeing Bus bis zur Haltestelle Naval Museum. Der Eintritt zum zweigeschossigen Gebäude ist frei.

Istanbul Naval Museum

Istanbul Naval Museum Istanbul Naval MuseumIstanbul Naval Museum

Istanbul Naval Museum Istanbul Naval Museum

Neben diesen alten Booten gibt es eine Ausstellung über die Marine, vom Osmanischen Reich bis heute.

Wieder draussen realsiere ich, dass das Tram nicht bis hierher fährt. Den richtigen Bus zu finden, um damit zur Anlagestelle zurück zu fahren, wird schwierig sein, so gönne ich mir eine Taxifahrt. Bei der Big Bus Station vernehme ich, dass das Boot erst um 14.30 Uhr fährt, nicht bereits um 13.30 Uhr; ich müsse aber um 14.00 Uhr beim Quai sein. Plötzlich fühle ich ein Hungergefühl; zum Glück gibt es ganz in der Nähe einen Döner Stand. Zum Essen setze ich mich ans Wasser.

Istanbul Döner Istanbul Döner Istanbul Döner

Es bleibt noch Zeit für die Besichtigung des Spicy Market (Ägyptischer Markt).

Istanbul Spicy Market

Istanbul Spicy Market Istanbul Spicy MarketIstanbul Spicy Market

Der Markt sieht sehr schön aus. Alle Shops sind im gleichen Stil angeschrieben, alles scheint normiert und strukturiert zu sein. Es werden aber nicht nur Gewürze verkauft.

Istanbul Spicy Market Istanbul Spicy MarketIstanbul Spicy Market Istanbul Spicy MarketIstanbul Spicy Market Istanbul Spicy Market

Danach will ich noch kurz die Neue Moschee besichtigen, aber diese ist wegen den Gebeten noch bis 14.00 Uhr für Besucher geschlossen - kein gutes Timing! So kehre ich zur Busstation, resp. zur Schiffstation zurück. Es hat schon einige Touristen die anstehen, ich stelle mich dazu, nun sind's einer mehr.

Istanbul

Irgendeinmal öffnen sich die Türen und wir können an Bord. Kurz darauf legt das Schiff ab.

Istanbul

Ich kann nun Istanbul von einer anderen Perspektive betrachten und bestaunen. Es gibt vieles zu sehen. X-Mal wechsle ich die Seite des Schiffs, da ich auf der anderen Seite etwas entdeckt habe.

Istanbul IstanbulIstanbul

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Ein paar Mal legt das Schiff an und Passagiere steigen aus und ein.

Istanbul

Istanbul

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Gestern über die Bosporus Brücke, heute unten durch.

Istanbul

Istanbul

"Das Ufer des Bosporus zählt zu den schönsten und begehrtesten Wohnlagen in Istanbul," schreibt FOCUS online, "doch wegen der wirtschaftlichen Probleme in der Türkei sind viele Eigentümer gezwungen, ihre Villen zu Geld zu machen. Rund 60 der 600 Yali genannten Villen am Bosporus-Ufer stehen derzeit zum Verkauf. Viele der Interessenten sind reiche Araber, da sie das nötige Kleingeld für den Erwerb der Anwesen haben. Fast alle Kaufinteressenten seien Araber aus Katar und anderen Golfstaaten, sagen Makler. Ihnen komme zugute, dass die türkische Lira massiv an Wert verloren hat."

Istanbul

Istanbul IstanbulIstanbul IstanbulIstanbaul Moschee Çamlıca

Moschee Çamlıca: "Die Moschee hat sechs Minarette, vier davon mit 107,1 Metern Höhe, die beiden anderen mit 90 Metern. Die Höhe der Minarette von 107,1 Metern soll auf das Jahr 1071 und den Sieg der Seldschuken in der Schlacht bei Manzikert verweisen."

6 Minarette? Ich zähle deren sieben ... Eins, zwei, drei, vier, fünf, sechs, sieben.

Istanbaul Moschee Çamlıca

Istanbaul Moschee Çamlıca Istanbaul Moschee Çamlıca

Sind es nun sechs Minarette, oder sieben? Täuschung? Einbildung? Halluzination? Wahrnehmungstäuschung?

Istanbaul Moschee Çamlıca

Stiefschwiegersohn Pascal zeigt mir eine mögliche Lösung des Rätsels: Es könnte die in der Nähe liegende Kirazlitepe Buyuk Camii Moschee sein, deren einziges Minarett (hier im Vordergrund, kleiner scheinend) gleich aussieht wie die sechs der Moschee Çamlıca ...

Istanbul Istanbul

Die schöne Rundfahrt geht zu Ende, wir nähern uns wieder der Anlagestelle, gegenüber dem Galataturm. Mit dem Tram fahre ich zum Sultanahmet Square und danach zu Fuss zum Hotel, wo ich gegen fünf Uhr ankomme.

Istanbul Istanbul

Nanu, was steht da über meinen Sohn Dani geschrieben? Meydan (meydanı) = Platz.

Zwei Stunden später gehe ich wieder raus. Auf dem grossen Platz, wo Festbankgarnituren aufgestellt sind, ist es nun belebter geworden. Die Tische sind gedeckt, das Essen aber zum Teil noch zugedeckt. Ich frage jemanden, wie lange sie noch warten müssen, aber der Mann spricht nur türkisch. Später erfahre ich von einem Pärchen, dass es noch rund eine Stunde dauere, bis mit dem Essen begonnen werden könne (nach Sonnenuntergang). Der Muezzin werde es über die Lautsprecher verkünden.

Istanbul Sultan-Ahmed-Platz Istanbul Sultan-Ahmed-Platz Istanbul Sultan-Ahmed-Platz

Istanbul Sultan-Ahmed-Platz Istanbul Sultan-Ahmed-Platz Istanbul Sultan-Ahmed-Platz Istanbul Sultan-Ahmed-Platz

Überall wartende Menschen.

Istanbul Blaue Moschee

Bei einem Restaurant steige ich auf die Dachterrasse und "erwische" so die Blaue Mosche doch noch mit allen sechs Minaretten.

Istanbul Blaue Moschee

Als ich vom Essen zurück auf den Platz komme, hat sich Szenerie, der abendliche Schauplatz verändert: das Geschehen ist lebendiger geworden.

Istanbul IstanbulIstanbul

Istanbul

Istanbul

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Donnerstag: Das Wetter ist bedeckt, es könnte den ersten Regen seit Beginn meiner Reise geben. In den Keen Newport H2vergangenen Wochen haben ich entweder Töff-Stiefel oder Sandalen getragen. Doch Salomon XA Pro 3Dheute ziehe ich statt der Keen Newport H2 meine Salomon XA Pro 3D Gore-Tex® Multifunktionsschuhe (dieses product placement ist ohne erhaltene Geld- oder Sachzuwendungen Smiley) an, zudem stecke ich die Töff-Regenjacke in den Rucksack. So aufgerüstet bin ich für allfällige Wetterkapriolen gewappnet. Um neun Uhr verlasse ich das Hotel, laufe zur Big Bus Station hoch und fahre mit dem Sightseeing-Bus bis zu meiner ersten Besichtigung, dem Dolmabahçe-Palast.

"Der Dolmabahçe-Palast ist ein 1843 bis 1856 unter der Leitung des Architekten Balian für den Sultan Abdülmecid erbauter Palast in Istanbul. Er liegt am europäischen Ufer des Bosporus und war ab 1856 die Residenz der Sultane. Istanbul Dolmabahce PalastDas Gebäude misst in der Länge 600 Meter, hat eine Fläche von 45'000 m², 46 Säle, 285 Zimmer, sechs Hammām und 68 Baderäume. Das äussere Erscheinungsbild, insbesondere die Ansicht vom Bosporus aus, zeigt eine klassisch-europäische Zweiflügelanlage, die durch einen großen Mittelrisalit und Seitenrisalite gegliedert wird. Im Innern dieses europäischen Erscheinungsbildes wurde aber ein traditionell osmanisches Raumprogramm umgesetzt: Der Palast ist baulich streng getrennt in einen südlichen Flügel, der die öffentlichen Istanbul Dolmabahce PalastRepräsentationsräume enthält, und einen nördlichen Teil, in dem sich der weitläufige private Wohnbereich für den Sultan und seinen Harem befindet. Scharnier zwischen den beiden Funktionsbereichen Istanbul Dolmabahce Palastist der grosse Empfangssaal mit einer Grundfläche von 2'000 m² und einer 36 m hohen Kuppel. Da der Harem völlig von der Aussenwelt abgeschlossen sein musste, betritt der externe Besucher – im Gegensatz zu einem europäischen Palast – das Gebäude an der südlichen Schmalseite, wo sich auch der Haupteingang befindet. Dort sind die Repräsentationsräume zum Empfang von Besuch und ausländischen Diplomaten angeordnet. Von hier entwickelt sich die Raumfolge auf den zentralen Empfangssaal hin, hinter dem sich dann die Räume des Harems entfalten. Der Harem weist acht miteinander verbundene Apartments für die Frauen des Kalif-Sultans und für seine Mutter auf, jedes mit eigenem Baderaum. Die dem Bosporus zugewandte Terrasse ist zum Ufer hin durch einen hohen Zaun abgeschlossen, dessen Tore zu Anlegestellen führen, die aber heute nicht mehr regelmäßig genutzt werden."

Dolmabahçe-Palast Istanbul Dolmabahce Palast

Der Glockenturm vom Dolmabahçe-Palast vor dem Eingang zum weitläufigen Palastareal.

Istanbul Dolmabahce Palast Istanbul Dolmabahce PalastIstanbul Dolmabahce Palast

Da die meisten Touristen zum Hauptgebäude gehen und die Besichtigung dort beginnen, verhalte ich mich antizyklisch und wende mich dem Harem (Frauenhaus) zu. Dort lebten nebst dem Sultan und seinen Frauen, auch seine Mutter. Alle hatten eigene, sehr grosszügig ausgestattete Appartemente. Fotografieren ist leider nicht erlaubt, auch wenn das Harem längst nicht mehr bewohnt ist.

Dolmabahçe-Palast

Mustafa Kemal Pascha, auch als Mustafa Kemal Atatürk („Vater der Türken“) bezeichnet, war der Begründer der Republik Türkei und von 1923 bis 1938 erster Präsident der nach dem Ersten Weltkrieg aus dem Osmanischen Reich hervorgegangenen modernen Republik. Im Zimmer, wo er am 10. November 1938 um 9:05 Uhr starb, habe ich doch auf den Auslöser gedrückt.

Istanbul Dolmabahce Palast

Danach laufe ich zum grossen Gebäude, welches längseits am Bosporus liegt.

Istanbul Dolmabahce Palast

Dolmabahçe-Palast Istanbul Dolmabahce Palast Istanbul Dolmabahce Palast Istanbul Dolmabahce PalastDolmabahçe-Palast

Die Repräsentationsräume sind gewaltig, von den Dimensionen wie auch von den Ausstattungen her. Ich habe noch nie sowas von Prunk und Grösse gesehen. Leider auch hier Fotografierverbot, deshalb gescannte Fotos vom erhaltenen Prospekt.

Istanbul Dolmabahce PalastIstanbul Dolmabahce PalastIstanbul Dolmabahce Palast

Kristalltreppe, Audienzzimmer der Gesandten und Sultansbad.

Istanbul Dolmabahce PalastIstanbul Dolmabahce PalastIstanbul Dolmabahce Palast

Blauer Salon, Grosser Empfangssaal und Rosa Salon.

Istanbul Dolmabahce Palast Dolmabahçe-Palast

Nach der eindrücklichen Besichtigung laufe ich zur Station Kabataş und von dort mit dem Tram bis Eminönü. Mein Big Bus Ticket ist noch heute bis kurz nach Mittag gültig. Ich will die Blaue Tour machen, verpasse aber knapp den Bus. Da der nächste erst in 40 Minuten fährt, nutze ich die Zeit für die Besichtigung der Neue Moschee (Yeni Cami), die aber schon ¨über 350 Jahre alt ist. Sie erhielt ihren Namen, weil sie seinerzeit eine Brandruine ersetzte.

"Die Yeni Cami befindet sich in der Nähe des Gewürzbasars, am südlichen Ende der Galatabrücke und mit ihrem Bau wurde 1597 begonnen, wobei sie jedoch erst 1663 fertiggestellt wurde. Ursprünglich gab sie die Mutter von Sultan Mehmet III in Auftrag, doch nachdem der Sultan starb und seine Mutter Position und Einkommen verlor, stockte der Bau. Nachdem ein Feuer einen Großteil der unfertigen Struktur zerstört hatte, wurde die Moschee schließlich unter Auftrag von Turhan Hadice, der Mutter von Sultan Mehmet IV, fertiggestellt. Basierend auf dem Kuppelplan der Sehzade und Sultan Ahmed Moscheen verfügt die Neue Moschee über 66 Kuppeln und Halbkuppeln in Form einer Pyramide. Die Hauptkuppel ist 36 Meter hoch und wird von vier Halbkuppeln umgeben."

Istanbul Neue Moschee

Innen ist die Moschee sehr einfach. Für mich enttäuschend. Zudem ist für Besucher nur ein kleiner Teil zugänglich.

Istanbul Neue Moschee Istanbul Neue Moschee

Istanbul Big BusItanbul Goldenes HornBevor ich zum Bus zurückkehre, kaufe ich in einer Metzgerei getrocknetes Rindfleisch, 130 gr für rund 2.70 CHF (Kilopreis 124.50 TL/20.50 CHF) und draussen an einem Stand ein Brötchen.

Ich spekuliere, dass ich mit meinem Ticket, welches während der Fahrt zwar ablaufen wird, noch einsteigen darf. Nun vernehme ich, dass der Bus Verspätung habe. Mmh, nun wird es eng mit der Gültigkeit. Um 12.09 Uhr kommt der Bus und ich kann, ohne das Ticket mit Ablauf 12.17 Uhr zeigen zu müssen, einsteigen. Ich bleibe sitzen und geniesse die Tour ums Goldene Horn.

Istanbul Big Bus

Istanbul Big Bus

Istanbul Big Bus Istanbul Big Bus

Nach der Tour nehme ich zuerst das Tram und danach die Standseilbahn und fahre nochmals zum Taksim Platz hoch.

Istanbul

Istanbul Taksim Istanbul TaksimIstanbul Taksim

Istanbul Taksim

Nun sehe ich die im Bau befindliche Moschee auch im Tageslicht. Ich laufe Richtung Galataturm, meinem Ziel, als ich einen Wegweiser zu einem historischen Bad entdecke Tarihi Galatasaray Hammi. Ich überlege nicht lange, verschiebe mein ursprüngliches Ziel und trete ein.

Istanbul Hamam Istanbul Hamam Istanbul Hamam Istanbul Hamam

Ich genehmige mir den "Full Service", welcher eine Stunde dauern soll.

Istanbul Hamam Istanbul Hamam

Gewaschen und gebürstet mache ich mich danach wieder auf den Weg zum Turm.

"Der Galataturm war ursprünglich ein Teil der unter den Genuesen errichteten Stadtbefestigung. Vielleicht hat er auch als Leuchtturm gedient. Um 527 wurde der Galata Turm unter dem Byzantinischen Kaiser Justinian I. gebaut und diente als Sichtungsturm. 1348–49 wurde er dann als Christusturm errichtet und die Genuesern markierten die Spitze als Festung, die zur Verteidigung Galata gegenüber von Konstantinopel gebaut wurde. Der Galata Turm hielt eine Reihe von Erdbeben, Stürme und Brände, sogar mehrmalige Beschädigungen, stand. Heute dominiert der Turm mit seinem zylindrischen Rumpf noch immer das Nordufer des Goldenen Horns und ist eines der schönsten Aussichtspunkte über Istanbul."

Istanbul Galataturm Istanbul Galataturm

Das sind ja schöne Aussichten, von wegen schöner Aussicht ...

Istanbul Galataturm

Istanbul Türkischer Tee... doch leider hat es sehr viele Leute mit der gleichen Idee. Da sich die Kolonne kaum bewegt und nicht kürzer wird, verzichte ich auf das Hochsteigen und die Aussicht.

Bevor ich mit dem Tram zurückfahre, gönne ich mir einen türkischen Tee, eine Variante aus schwarzem Tee, der ohne Milch getrunken wird. Serviert wird er in einem typischen Glas auf einem typischen kleinen Untersetzer (nicht typisch ist wohl das Verschütten durch den Kellner beim Servieren).

Unterwegs steige ich aus, weil ich einige Fotos machen will.

Istanbul Istanbul

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Hier wird es eng, wenn ein Tram kommt.

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Danach suche ich den Bahnhof Istanbul Sirkeci auf, der vor allem Endstation des Orient-Express zu Berühmtheit gelangte.

Istanbul Orient Express Istanbul Orient Express"Der Orient-Express war ursprünglich ein nur aus Schlaf- und Speisewagen zusammengesetzter Luxuszug der Istanbul Orient ExpressCompagnie Internationale des Wagons-Lits (CIWL), der erstmals am 5. Juni 1883 von Paris in Richtung Konstantinopel (seit 1930 Istanbul) verkehrte. Da der Zielort noch nicht durchgehend auf der Schiene erreichbar war, musste zunächst noch Fähr- und Schiffsverbindungen benutzt werden. Ab 1890 bestand eine durchgehende Verbindung über Süddeutschland, Wien, Budapest und Sofia nach Konstantinopel. Der oft als König der Züge und Zug der Könige bezeichnete Zug war Kernelement eines ganzen Systems von Luxuszügen, die vor allem der Verbindung von Paris und den Kanalhäfen mit verschiedenen Zielen am Mittelmeer, in Mittel- und Südosteuropa dienten. Nach dem Ersten Weltkrieg verkehrte der Orient-Express nach Bukarest, die Verbindung zwischen Paris und Istanbul übernahm der Simplon-Orient-Express über Mailand, Venedig und Belgrad, der oft ebenfalls als Orient-Express bezeichnet wurde. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Zuggattung Luxuszug 1950 abgeschafft und die Züge in normale Schnellzüge umgewandelt, die die Bezeichnung Orient im Namen behielten. Die letzte durchgehende Verbindung zwischen Paris und Istanbul war der Direct-Orient, der 1977 eingestellt wurde. Seit den 1970er-Jahren werden durch verschiedene Anbieter Sonder- und Touristikzüge mit restaurierten alten Wagen der CIWL angeboten, die ihre Namen vom historischen Orient-Express ableiten. Bekannt geworden ist der Orient-Express auch als Schauplatz in Film- und Literaturklassikern, vor allem durch Agatha Christies Kriminalroman Mord im Orient-Express."

Istanbul Orient Express

Istanbul Orient Express

Istanbul Orient Express Istanbul Orient Express

Ich laufe durch das Quartier in der Nähe des Bahnhofs. Die viele Restaurants sind gut besetzt, aber mit einem grossen Unterschied: In den einen wird (noch) nicht gegessen während in den anderen die Leute bereits daran sind, ihren Hunger zu stillen.

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Da kommt mein Tram; ich fahre zum Sultan-Ahmed-Platz wo wieder viele picknickende Menschen den Abend geniessen.

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Freitag, 24. Mai 2019, letzter Tag (24. von 24): Istanbul - Heimreise

Wie erwartet, regnet es und donnert andauernd. Nun kann ich meine Schlechtwetterbesichtigung doch noch machen: Besuch vom Kapalı Çarşı ('überdachter Markt‘), im Deutschen „Grosser Basar“ genannt. Im Hotel leihe ich mir einen Schirm aus.

Istanbal Grosser Basar

Istanbal Grosser Basar Istanbal Grosser BasarIstanbal Grosser Basar

Sorry, habe die Verbotsschilder erst danach gesehen Smiley

 

Nuruosmaniye-Moschee (Nuruosmaniye Social Complex). Die Moschee ist Teil eines grössren Komplexes, der eine Medresse, eine Bibliothek, eine Armenküche und ein Grabmal in Gestalt einer Türbe umfasst.

Istanbul Nuruosmaniye Moschee

Istanbul Nuruosmaniye Moschee Istanbul Nuruosmaniye MoscheeIstanbul Nuruosmaniye Moschee

Istanbul Nuruosmaniye Moschee Istanbul Nuruosmaniye Moschee

So gegen 11 Uhr bin ich zurück im Hotel; duschen und packen sind angesagt.

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Check-out ist um 12 Uhr und den Transfer zum Flughafen habe ich auf 12.15 Uhr bestellt. Es ist der gleiche Fahrer wie bei der Ankunft, der mich zum Flughafen fährt.

Istanbul Flughafen

Istanbul Flughafen Istanbul FlughafenIstanbul Flughafen Istanbul Flughafen

Um 16.35 Uhr bringt mich Flug TK 1909 der Istanbul Flughafen nach Zürich, wo ich um 18.35 Uhr lande.

Istanbul Flughafen

 

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