Keine Planung. Spontane Zusage zu gemeinsamen Ferien mit meinem Sohn Pascal und seiner Familie.
Vor meiner Reise wusste ich mehr oder weniger nichts über diesen Inselstaat. Es wird euch vermutlich gleich gehen, deshalb hier ein bisschen Geschichte:
"Vanuatu (auf Bislama: Ripablik Blong Vanuatu) ist ein souveräner Inselstaat im Südpazifik. Der aus 83 Inseln resp. Inselgruppen bestehende Staat ging 1980 aus dem seit 1906 bestehenden britisch-französischen Kondominium Neue Hebriden hervor und hat heute etwa 267'000 Einwohner. Das Inselgebiet von Vanuatu erstreckt sich über 1'300 km des Südpazifiks und zählt zu Melanesien. Zum Staat gehören 83 Inseln (davon 67 bewohnte Inseln), meist vulkanischen Ursprungs, welche überwiegend zur Inselgruppe Neue Hebriden zählen. Weiterhin gehören die Banks- und die Torresinseln zu Vanuatu. Nur wenige dieser vanuatuischen Inseln haben eine Grösse, die sie bedeutend macht. Die grössten sind Espiritu Santo (3'955 km²) und Malakula (2'041 km²). Der höchste Punkt auf Vanuatu ist der Tabwemasana mit 1879 m auf der Insel Espíritu Santo.
Bemerkenswert ist der aktive Vulkan Mount Yasur auf der Insel Tanna sowie der Lombenben auf der Insel Ambae, der im November 2005 Aktivität zeigte. Immer wieder erschüttern Erdbeben die Inseln, so auch 1999 und 2002. Letzteres richtete in der Hauptstadt Port Vila erheblichen Schaden an. Auf beide Erdbeben folgte ein Tsunami.
Viele der Inseln von Vanuatu sind schon seit Jahrtausenden bevölkert. Die ältesten Funde werden auf das Jahr 2000 v. Chr. datiert. Der portugiesische Seefahrer Pedro Fernández de Quirós erreichte am 3. Mai 1606 Espíritu Santo. Im Glauben, den „verlorenen“ südlichen Kontinent gefunden zu haben, nannte er die Insel nach dem Heiligen Geist Terra Australis del Espiritu Santo und nahm sie und alles bis zum Südpol liegende Land im Namen des spanischen Königs und der katholischen Kirche in Besitz. 1768 segelte Louis Antoine de Bougainville auf der Fregatte La Boudeuse zwischen Espíritu Santo und Malakula und widerlegte somit Quirós Theorie, es handle sich um den Teil eines südlichen Kontinents. Nach der zweiten Reise des britischen Entdeckers James Cook ließen sich ab 1839 europäische Siedler auf den Inseln nieder.
Ab 1887 standen die Inseln offiziell unter britisch-französischer Kontrolle. Franzosen und Engländer einigten sich 1906 auf die Gründung des Kondominiums Neue Hebriden auf den Neuen Hebriden. Auf Grund verschiedener Infektionskrankheiten, die vor allem durch die europäischen Siedler ins Land gebracht wurden, fiel die Bevölkerung bis 1935 auf 45'000 Einwohner. Während des Zweiten Weltkrieges wurden die Inseln Éfaté und Espíritu Santo von den Alliierten als Militärbasen genutzt. In den 1960er Jahren drängte die Bevölkerung zu mehr Selbstbestimmung und später nach Unabhängigkeit. Volle Souveränität erlangte der Inselstaat am 30. Juli 1980 durch die Zustimmung der beiden europäischen Schutzmächte. 1981 trat Vanuatu den Vereinten Nationen bei und zwei Jahre später der Bewegung der blockfreien Staaten. Die 1990er Jahre waren geprägt von politischer Instabilität, was zu einer grösseren Dezentralisierung im politischen System des Inselstaates führte."
260. bis 269. Tag; 20. Oktober 2015, Port Vila, Vanuatu
Unser Flug von Brisbane (Queensland, Australien) nach Port Vila dauert rund 3 Stunden. Port Vila ist die Hauptstadt des Pazifikstaates Vanuatu und liegt an der Südwestküste der Insel Efate in der Provinz Shefa. Nach der Landung werden wir zum Ressort Poppy's on the Lagoon gebracht. Wir haben das Haus Nr 12, direkt am Strand. Im Parterre befinden sich das Wohnzimmer, die Küche, mein Zimmer mit Bad, und im ersten Stock sind zwei Zimmer und ein Bad für Janelle, Pascal und die beiden Jungs.
Das Nachtessen nehmen wir im Restaurant ein; es ist nicht so toll, dafür teuer ...
Wir gehen zu Fuss nach Port Vila zum Einkaufen; zurück nehmen wir den Bus. Die Luftaufahme ist aus dem Internet.
"Zwischen dem 14. und 15. März 2015 wütete in Vanuatu der Zyklon Pam, der weite Teile des Inselstaates zerstörte, weswegen der Inselstaat am 15. März 2015 den nationalen Notstand ausrief. Der Zyklon war, mit Windgeschwindigkeiten von mehr als 300 km/h, einer der stärksten je gemessenen Zyklone. In der Hauptstadt Port Vila wurden 90 % aller Gebäude zerstört oder stark beschädigt. Der Zyklon wird als die schwerste Katastrophe in der Geschichte von Vanuatu bezeichnet. Laut Angaben der Vereinten Nationen kamen mindestens 24 Menschen durch den Zyklon ums Leben, 3300 Menschen wurden obdachlos. Präsident Baldwin Lonsdale gab dem Klimawandel eine Mitschuld am Ausmaß der Zerstörung." Angesichts der zerstörischen Kraft des Zyklons ist es nicht verwunderlich, dass wir immer wieder Überreste dieser Katastrophe sehen.
Unser Alltag: Janelle oder Pascal kochen. Es steht auch ein Grill beim Restaurant zur Verfügung. Einmal bestellen wir das Essen ins Haus. Am Morgen werden jeweils die Zimmer gemacht, das Geschirr gewaschen und die Küche gereinigt. Bald einmal ist der erste Korb Wäsche voll - kein Problem, am Abend erhalten wir die Wäsche gewaschen zurück.
Wir bestellen uns einen Kleinbus mit Chauffeur - sein Sohn ist mit dabei - und machen einen Ausflug in das traditionelle Dorf Ekasup Village, am Stadtrand von Port Vila. "An verschiedenen Stationen des Dörfchens, das man nach einem kleinen Spaziergang durch Dschungel-ähnliches Gelände erreicht, wird dem Besucher die traditionelle melanesische Lebensweise nahegebracht. Vom Fischfang über den unterschiedlichen Gebrauch von Palmen bis zur Kräutermedizin." Es wird auch musiziert und Tänze sowie ein Feuerlauf werden vorgeführt.
Anschliessend besuchen wir einen kleinen Zoo, wo wir die Tiere anfassen dürfen.
Die Kleine hat nicht gebissen ... die Grosse schon, resp. beim hingereichten Leckerbissen daneben geschnappt; jedenfalls wurde Lennox vom Fütterer zum Opfer.
Pascal, Lennox und ich laufen in die Stadt und suchen ein Boot, welches uns auf die Insel Ifira bringt.
Auf der Überfahrt fahren wir an der Insel Iririki vorbei. Die luxuriösen Touristenunterkünfte sind zur Zeit noch geschlossen, weil sie nach dem Zyklon wieder aufgebaut werden mussten.
Auf Ifira leben rund 300 Menschen. Der Gegensatz zu der Touristeninsel ist gross.
Wir gelangen zu einer Hochzeitsfeier: das Hochzeitspaar und ihre erhaltenen Geschenke.
Unser Bootsführer ist gleichzeitig unser Guide. Er führt uns auf der Insel herum. In der Vila Bay ankert das Kreuzfahrtschiff Diamond Princess.
Heute laufen wir wieder in die Stadt und buchen eine Glasbodenboottour. Wir nehmen den Bus, der uns zur Anlegestelle der Kreuzfahrftschiffe bringt, wo die Bootstour startet.
Wir sehen durch den Glasboden Korallen und farbige, kleine Fische. Später könnte geschnorchelt werden, was wir aber sein lassen. Dafür schauen wir einem der Bootsführer beim fischen zu. Als ein Leatherjacket Fish anbeisst, darf Lennox ihn rausziehen. Es ist sein erster gefangener Fisch; zwei weitere folgen noch.
Wir buchen nochmals den gleichen Chauffeur und machen einen Inselausflug; zuerst zum Wasserfall Mele Cascades.
Danach gehts zum Vanuatu Secret Garden, mit allerlei Informationen über Brauchtum wie die Zeremonie des Lianenseil-Springens (extrem gefährlich: diese Ureinwohner haben Bungee-Jumping erfunden), über den Kannibalismus, den es auf Vanuatu auch gab, und vieles mehr.
Mittagessen nehmen wir an einem schönen Strand ein, gegenüber einen kleinen Insel.
Zum Abschluss fahren wir zur Blauen Lagune.
270. Tag; 21. Oktober 2015, Abreise
Nach dem Frühstück heisst es packen. Um 12.20 Uhr haben wir den Transfer zum Flughafen. Dort ist dann anstehen beim Check-in angesagt. Aber nichts geht, die Kolonne bewegt sich nicht. Anscheinend Probleme, aber es wird nichts kommuniziert. Endlich, nach zwei Stunden warten beginnt das Check-in, aber nur sehr langsam. Als beim Priority-Schalter keine Leute mehr sind, fragt Pascal, ob wir mit den Kindern dort einchecken können. Wir dürfen. Danach warten in der Abflughalle. Die Abflugzeit 15.15 Uhr ist längst vorbei. Wir erhalten Voucher für 8 AUD pro Person, die wir aber nichtzulösen brauchen, da Snacks und Getränke gratis abgegeben werden. Irgendeinmal werden wir aufgerufen und wir erhalten neue Sitze zugeteilt. Endlich können wir ins Flugzeug. Im Flugzeug geht das warten aber weiter. Wir werden mindestens drei Mal gezählt. Noch immer kein Abflug. Anscheinend fehle ein Dokument ... Um 19 Uhr herum, mit 3 3/4 Stunden Verspätung, starten wir.
Fortsetzung der Reise unter Australien.