Ueli Meyes

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Uganda - Teil 1
Uganda - Teil 2

 

Plan B: Statt Nordkap, die Perle Afrikas

 

Uganda Uganda Uganda

21. Juni - 13. Juli 2021

 

Inspiration - Motivation

Der zweitgrösste Kontinent ist bis auf Ägypten (2005), Madagaskar (2006+2018), Marokko (2011), Mauritius (2018), Seychellen (2018) und Tunesien (1980) mehrheitlich ein weisser Fleck auf meiner Reise-Weltkarte. Während einer Dokumentationssendung über eine Reise von Ägypten nach Südafrika erreichte mich der Ruf der Wildnis; seither lassen mich Reisegedanken zu diesem Kontinent nicht mehr los ...

Der Ruf, der mich 2020 zu einer Reise motivierte, verhallte ungehört; der Veranstalter hat die gebuchte Rundreise wegen Covid-19 absagen müssen.

Als ich im Mai 2021 zu realisieren beginne, dass es wohl nichts wird mit meiner Motorrad-Tour zum Nordkap, brauche ich eine Alternative um mein Fernweh zu heilen. Ein Plan B muss her! Die Reisemöglichkeiten sind aber durch Covid-19 stark eingeschränkt. Von den von mir ins Auge gefassten vier Destinationen wird mir von Indonesien und Südafrika abgeraten, zu unsicher sei die Durchführbarkeit. Es verbleiben Aserbaidschan und ... reloaded, der Ruf der Wildnis.

 

Vorbereitung

Als erstes nehme ich Kontakt mit dem Anbieter auf, mit dem ich letztes Jahr die Reise machen wollte. Leider sind freie Plätze, auf mir passenden Reisedaten, rar. Internet-sei-dank, suche ich weitere Uganda-Rundreise-Angebote, natürlich mit Gorilla Tracking. Die Wahl fällt schlussendlich zu Gunsten der 18-tägigen "Safari Ihres Lebens" von, gemäss Eigenwerbung, der Nummer 1 für einzigartige Reisen nach Ostafrika. Nebst der interessanten Tour sind auch die Unterkünfte abwechslungsreich, wird doch in Guesthouses, Lodges und Tented Camps übernachtet und, Einzelreisende bezahlen keinen Zuschlag.

Uganda Silberrücken Uganda Habari Travel

Uganda verlangt eine Gelbfieberimpfung. Die erste habe ich mir 1974 stechen lassen. Da seit 2016 die WHO die UgandaGültigkeit der Gelbfieberimpfung von 10 Jahren auf lebenslang verlängert hat, sollte meine zweite Impfung von 1998 wohl anerkannt werden.

Für Uganda benötige ich ein Visum. Dieses kann als "Approval Letter" elektronisch beantragt werden. Das eigentliche Visum sollte dann bei der Einreise in Entebbe vorliegen.

Statt der für die Nordkap-Reise gekauften Unterziehhandschuhe, langen Thermo-Unterhosen sowie Merino-Wollsocken werde ich nun sommerliche Kleider einpacken. Die Tagesausrüstung verstaue ich im Rucksack, nicht im Tankrucksack und die Motorrad-Stiefel und das Navigationsgerät gehören nicht mehr zur Ausrüstung, dafür die Wanderschuhe und Wanderstöcke.

 

Verwirklichung

Tag 1, Montag, 21. Juni 2021: Cham - Zürich - Amsterdam - Kigali - Entebbe

Vor dem auf 04.15 Uhr gestellten Wecker erwache ich, verabschiede mich von Silvia, stehe auf und werde von unseren beiden Katzen begrüsst, die ich für einmal geweckt habe.

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Pünktlich um 04.45 Uhr steht mein persönlicher Fahrdienst bereit und fährt mich rasch durch den nicht existierenden Verkehr zum Flughafen Zürich. Danke Sarah.

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Ohne dieses Utensil ist heutzutage keine Flugreise mehr möglich. Was solls, es ist zu meinem Schutz und ich kann immerhin Reisen ...

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Beim Check-in hat es einige Leute mit anscheinend zeitintensiven Problemen; jedenfalls gehts es nur sehr harzig vorwärts Ugandabei den zu Beginn nur zwei bedienten Schaltern. Irgendeinmal bin ich dran und kurze Zeit später im Transitbereich des Flughafens. Bei der Sicherheitskontrolle ertönt, Ugandaerwartungsgemäss wegen meinem Hüftimplantat, der Pfeiffton. "Eigentlich sollen Metalldetektoren bei der Sicherheitskontrolle im Flughafengebäude nur Waffen oder potenziell gefährliche elektronische Geräte aufspüren. Manchmal schlagen sie aber auch wegen künstlicher Gelenke oder Schrauben im Körper an. Orthopädie-Chefarzt Professor Dr. med. Michael Scherer rät Betroffenen, immer einen Implantat- oder Prothesenpass im Reisegepäck mit sich zu führen." Habe ich, Herrr Professor! So gebe ich eine entsprechende Erklärung ab und erwähne, dass ich eine „Prosthesis Holder Identification Card“ bei mir hätte. Das interessiert den Verantwortlichen jedoch nicht, denn er prüft mich gründlich per Hand und Handgerät.

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Um sieben Uhr rollt die Boeing 737-700 der KLM, die mit rund zwei Passagieren pro Dreierreihe besetzt ist, zum Startfeld. Gut eine Stunde später berühren die Räder auf dem Amsterdamer Flughafen Schiphol holländischen Boden. Es regnet.

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Ja klar, meine Mundkappe trage ich immer noch ...

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Für den Weiterflug mit einer A330 habe ich Economy Comfort gebucht. Die Sitze haben eine grosse Beinfreiheit. Da ich allein in einer 4er Reihe sitze, kann ich mich zwischendurch sogar hinlegen. Dazu ziehe ich mir eine weitere Maske über ...

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Mit etwas Verspätung landen wir um ca. 19.15 Uhr in Kigali, Ruanda. Gemäss Durchsage dürfen die aussteigenden Passagiere kein Plastik mitnehmen, deshalb gibt es eine entsprechende Sammelaktion. Die Passagiere für den Weiterflug dürfen nicht aussteigen. Aber für ein "Hallo Ruanda" reicht es.

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Das Flugzeug leert sich.

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Der Aufenthalt beträgt rund 1 1/4 h. Ich bin nun südlicher und westlicher als mein endgültiges Ziel, Entebbe in Uganda. Die zurückbleibenden Passagiere müssen das Handgepäck aus den Ablagen nehmen und auf die Sitze legen, so erfolgt die Kontrolle ob kein fremdes Gepäck zurückgelassen worden ist. Nachdem die Reinigungsequipe ihre Arbeit getan und das offensichtlich leerere Flugzeug verlassen haben, beginnt das Boarding für den Flug nach Entebbe, und anschliessend weiter nach Amsterdam.

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Um 21.25 Uhr landen wir in Entebbe, der alten Hauptstadt Ugandas. Anstehen zur Pass- und Visa-Kontrolle. Es geht nicht so schnell, da die Einreisewilligen fotografiert und die Visa ausgedruckt und in die Pässe der Touristen geklebt werden müssen.

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Mein Visum erhalte ich ohne Probleme, trotzdem ich einen Tag früher einreise als beim Visa-Antrag angegeben. Brussel Airlines hat den Flug gestrichen, den ich bei der Planung der Aufenthaltstage beim Visa-Gesuch verwendet habe. Mit der Alternative KLM komme ich nun einen Tag früher an.

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Um 21.57 Uhr habe ich mein Gepäck, gehe durch den Zoll, zeige zum zweiten Mal die PCR-Test-Bestätigung und meine Temperatur wird gemessen. Bevor ich das Flughafengebäude verlasse, wechsle ich 50 Euro gegen 200‘000 Uganda-Schilling.

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Draussen entdecke ich einen Mann mit einer Namenstafel, wo auch mein Name draufsteht. Nach mir kommt Angela, die aufgestellte Sportlehrerin aus dem Raum München. Kurze Zeit später taucht die Dritte im Bunde auf, Katrin, eine unkomplizierte Ingenieurin beim Weiss-Blauen Autobauer, ebenfalls aus dem Grossraum München.

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Mit diesem Auto werden wir zur Unterkunft gefahren, wo wir um 22.30 Uhr ankommen. Die Rezeption ist bereits geschlossen, wir erhalten die Zimmerschlüssel vom Nachtwächter. Da ich keinen Wifi-Code habe, versuche ich Silvia eine SMS über meine Ankunft zu senden; diese geht aber nicht raus.

Es war eine lange Reise, von Bett (04.15 Uhr) zu Bett (23.00 Uhr) insgesamt 18 3/4 Stunden.

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Tag 2, Dienstag, 22. Juni 2021: Entebbe

"Entebbe ist die ehemalige Hauptstadt Ugandas. Die Stadt im Distrikt Wakiso mit etwa 70'000 Einwohnern liegt ungefähr 35 km von der heutigen Hauptstadt Kampala entfernt auf einer Halbinsel im Victoriasee. Entebbe, dessen Name in Luganda Sitz bedeutet, war früher der Platz, an dem ein Baganda-Führer Rechtsstreitigkeiten entschied. 1893 verlegte der britische Kolonialbeamte Sir Gerald Portal seinen Verwaltungssitz nach Entebbe. 1894 bis 1962 war die Stadt Verwaltungssitz von Uganda. Noch heute befinden sich hier einige Ministerien – zum Beispiel für Gesundheit, für Immigration und für Arbeit. Entebbe beherbergt den Entebbe International Airport, den internationalen Flughafen Ugandas. Die israelische Armee führte hier 1976 die Operation Entebbe durch, als Entführer mit Hilfe der ugandischen Regierung Idi Amins ein Flugzeug der Air France gefangen hielten, um die Freiheit von mehreren inhaftierten PLO-Mitgliedern zu erzwingen. Entebbe besitzt eine Anlegestelle am Viktoriasee mit einem Fischereihafen im Aufbau. Seitdem Port Bell als Hafen Kampalas benutzt wird, legen hier jedoch keine Schiffe mehr an. Die Stadt besitzt einen botanischen Garten und einen Zoo. Im botanischen Garten der Stadt wurden in den 1930er Jahren Aussenaufnahmen der Tarzan-Filme mit Johnny Weissmüller gedreht."

Um acht Uhr stehe ich auf. Beim Duschen muss ich mich mit einem bescheidenen Wasserstrahl, und erst noch Kaltwasser, zufrieden geben. Dafür riecht das mitgebrachte Rituals fein (es stehen keine Duschmittel zur Verfügung).

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Als ich nach draussen gehe kann ich sehen, wo ich bin. Gestern bei der Ankunft war es ja stockdunkel, mit nur bescheidener Lichtquelle. Mein Zimmer ist dasjenige ganz rechts.

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Hier gehts zur Rezeption und zum Essraum, wo ich die beiden Bayernmädels treffe. Ich setze mich zu ihnen an den Tisch.

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Beim Warten aufs Frühstück tippe ich den erhaltenen Code ein ... ich weiss, ich weiss, aber für mich gehört ein funktionierendes Kommunikationsmittel zum heutigen Reisestandard; dass ich auch anderes gewohnt war, könnt ihr im Bericht "Wie es begann: Indien-Trip 1974" nachlesen. Ich erhalte WhatsApp-Meldungen und e-Mails, meine WhatsApp gehen aber nicht raus.

Für den Entdeckungsbummel schliesse ich mich den beiden Frauen nicht an, ich bevorzuge, den Angwöhnungstag alleine zu verbringen. Um 10 Uhr laufe ich los, Richtung "Downtown".

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Bevor ich überhaupt zur Innenstadt laufen kann, muss ich zur Hauptstrasse gelangen. Auf dem Weg lerne ich den Strassenstandard kennen, der die nächsten Wochen unser Alltag sein wird. Die Baustelle fotografiere ich, damit ich den Weg von der Hauptstrasse zum Hotel wiederfinde.

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Auf der Hauptstrasse laufe ich einen Hügel hoch und wieder runter.

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"Yoweri Kaguta Museveni (* ca. 15. September 1944 in Ntungamo) ist ein ugandischer Politiker und seit dem 29. Januar 1986 (also seit 35 Jahren!) Präsident von Uganda. Er wurde 1991, 1996, 2001, 2006, 2011, 2016 und im Januar 2021 wiedergewählt. Die Präsidentschaftswahl im ostafrikanischen Staat Uganda fand am 14. Januar 2021 gleichzeitig mit den Parlamentswahlen statt. Der Gewinner ist der bereits fünf Wahlperioden amtierende Präsident Yoweri Museveni vom National Resistance Movement. Das ugandische Wahlrecht sieht vor, dass der Präsident alle fünf Jahre in direkter Wahl gewählt wird, falls nötig in zwei Wahlrunden. Die absolute Mehrheit von Museveni im ersten Wahlgang machte eine zweite Runde nicht notwendig. Zudem sichert sich seine Partei in vorläufigen Ergebnissen auch die absolute Mehrheit im Parlament. Nur internationale Wahlbeobachter der Mission der Afrikanischen Union überwachten die Wahl. In den Monaten vor der Wahl war es nach Verhaftungen von Anhängern des Herausforderers Bobi Wine zu Protesten gekommen, die durch die Polizei und das Militär mit Schusswaffen beantwortet wurden. So starben bei den Unruhen ab dem 18. November 2020 mindestens 50 Menschen. Laut Schätzungen unabhängiger Beobachter war die Opferzahl mindestens doppelt so hoch. Unter der Präsidentschaft Museveni's beging der ugandische Staat Menschenrechtsverletzungen. So wurden Demonstrationen durch Polizei und Militär mit Schusswaffengebrauch beantwortet und Oppositionelle und Menschenrechtler verfolgt, gefangen genommen und gefoltert."

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Ich laufe und laufe und finde doch nicht das was ich zu glauben dachte. Ich muss mich zuerst wieder daran gewöhnen, wie es in einem armen Entwicklungsland zu und her geht.

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Erste Gorillas; vorallem wegen dieser Tiere bin ich nach Uganda gekommen!

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Bei einer Bank wechsle ich 200 Euro. Diesmal ist der Kurs 4119 UGS pro €. Der Gegenwert von 823'800 Schilling braucht bedeutend mehr Platz als die europäische Währung.

Zurück im Hotel, nach einer kurzen Ruhepause, bestelle ich ein Bier und will es gerade, gemütlich vor meinem Zimmer sitzend und lesend, geniessen ...

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als eine Mitarbeiterin kommt und informiert, dass unser Guide & Chauffeur da sei. Er stellt sich als Richard vor und gibt uns eine Kurzeinweisung: Abfahrt morgen um 6 Uhr, Frühstück um 05.30 Uhr. Beim Abendessen sollen wir ein Lunchpaket bestellen. Pipi Pausen gebe es meistens im Busch, er schaue jeweils, wo es sicher sei. Auch bei Tankstellen können wir die WC's benutzen, sofern sie als sauber bekannt sind. Damit er Trinkwasser einkaufen kann, bittet Richard um je 30‘000 UGS (rund 7.60 CHF). Wie wir später feststellen können, konnte Richard damit Massen von Wasserflaschen kaufen.

Danach kehre ich zu meinem Sitzplatz vor dem Zimmer zurück und trinke mein Bier zu Ende. Seit einiger Zeit riecht es lecker nach Essen, ich bekomme Hunger. Tische werden draussen aufgestellt und hübsch gedeckt.

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Zwischenzeitlich ist es 19 Uhr geworden, die Dunkelheit verdrängt das Tageslicht. Laternen werden angezündet, auf dem Grill prutzelt das Fleisch und verschiedene Schüsseln werden auf die Tische getragen. Endlich werden wir gerufen. Angela, Katrin und mir wird unser Tisch zugeteilt und auch die übrigen Gäste erhalten ihre Plätze. Beim Grill und Buffet holen wir Fleisch und Beilagen. Ich werde darauf aufmerksam gemacht, dass meine Beilagen zum Tisch gebracht werden, da diese für mich ohne Zwiebeln zubereitet worden seien! Ich staune und bedanke mich freudig.

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Tag 3, Mittwoch, 23. Juni 2021: Entebbe - Kidepo Valley Nationalpark

"Der zweite Tag Ihrer Safari durch Uganda beginnt sehr früh. Gegen 06.30 Uhr fahren Sie in unserem Airport Guesthouse ab und lassen schon bald die Hauptstrasse Kampalas hinter sich. Durch das grüne Zentraluganda fahren Sie in den Kidepo Valley Nationalpark im äussersten Nordosten Ugandas. Mit dem Nationalpark erreichen Sie ein bisher fast unentdecktes Juwel im Dreiländereck Uganda, Südsudan und Kenia. Durch seine Abgeschiedenheit ist die Fahrt in den Park lang und je nach Zustand der Pisten auch beschwerlich. Dafür werden Sie mit spektakulären Pirschfahrten durch die nahezu unberührte Baum- und Buschsavanne belohnt. Am späten Nachmittag erreichen Sie unsere neue Kidepo Savanna Lodge, die auf einem Hügel mit einem fantastischen Blick über den Park und die weiten Ebenen liegt. Nach dieser langen Anreise schmeckt das Abendessen noch besser. Fahrzeit ca. 10 Stunden."

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Um vier Uhr höre ich den Regen prasseln, und wie. Eine Stunde später wird mein erster Wecker aktiv. Ich steige aus dem Bett und und in diesem Moment geht draussen das Licht aus; Stromausfall. Also zurück zum Nachttisch, um meine Stirnlampe zu holen. Als ich den Regen in der Nacht hörte, habe ich bereits über eine Tenue-Änderung nachgedacht: lange Hose, geschlossene Schuhe und Regenjacke. So packe ich um und bin nach der Warmwasserdusche fertig. Es klopft an der Türe. Driver Richard fragt nach dem grossen Gepäck, um dieses bereits ins Auto zu laden. Danach gehts mit einem Schirm ausgerüstet zum Frühstück, welches für uns auf halb sechs bereit gemacht wurde. Die beiden Girls kommen auch. Während die beiden WiFi haben, macht mein Handy nicht mit. Nach dem schnellen Frühstück zurück ins Zimmer, kurzer Toilettenbesuch. Das Lunchpaket hätte ich beinahe vergessen mitzunehmen. Wir gehen zum Auto, einem Toyota Landcruiser, setzen die Masken auf und los gehts.

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Es ist 06.10 Uhr und noch recht dunkel, als Richard den Motor startet. Der Kilometerstand zeigt 176'819. Die Strassenlampen brennen nicht. Es regnet nur noch leicht und hört kurze Zeit später auf. Auf dem Weg nach Kampala fahren wir auf einer Autobahn.

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Später fahren wir wieder auf normalen, aber guten Strassen. Viele Menschen sind zu Fuss unterwegs, weil wegen dem verhängten Lockdown jeglicher Privatverkehr, Taxis, auch Motorradtaxis, nicht erlaubt sind und keine Busse fahren.

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Es ist wärmer geworden, die Sonne scheint. Ich nicke bereits sekundenweise ein. Nach rund zwei Stunden halten wir in einem Dorf an. Richard kauft für das Lodge Ananas und Melonen ein. Er meint, wenn wir diese morgen zum Frühstück bekommen, wüssten wie woher sie sind. Sie seien frisch, weil in der Gegend angepflanzt.

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Später sehen wir Lastwagen, voll mit Zuckerrohr oder schwer mit Bananen beladen.

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Der erste Primate, ein ...? Genau, ein ... Monkey.

Kurz vor zwölf erreichen wir Gulu, im Nordwesten von Uganda, mit rund 150'000 Einwohner. Richard führt uns in ein nettes Restaurant, wo wir im ersten Stock, auf einer gedeckten Terrasse, den Inhalt unserer Lunchboxes vertilgen. Als Gegenleistung für das Gastrecht bestellen wir Getränke. Richard fährt zu einer Tankstelle um aufzutanken und kommt danach zu uns. Er informiert uns, wir hätten von der Zeit her, die Hälfte der Strecke erreicht. Es liegen schlechtere vor uns, deshalb benötigen wir für den kleineren Rest gleich lang. Um halb eins fahren wir weiter. Eine halbe Stunde später biegt Richard rechts von der bisherigen Strasse ab. Wir fahren nun auf einer Naturstrasse mit roter Erde in östlicher Richtung weiter.

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Löcher hat es keine, aber es rumpelt dennoch. Hinter uns lassen wir eine rötliche Staubwolke zurück. Wenn wir ab und zu ein Fahrzeug kreuzen, schliessen wir vorher die Fenster. Die Strasse wird merklich schmäler. Es geht über kleine Hügel und durch Savannen.

"Als Savanne wird im Allgemeinen ein tropischer oder subtropischer Vegetationstyp bezeichnet, der aus einer geschlossenen Krautschicht und einer eher offenen Gehölzschicht besteht. Die Abgrenzung zu Steppen, Grasland und Trockenwäldern wird unterschiedlich gehandhabt."

Irgendwann steht unsere Lodge am Strassenrand angeschrieben. Noch ein paar Kurven und wir parken. Um 16.40 Uhr, nach 10 1/2 h sind wir da.

Uganda Kidepo

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Auf der gemütlichen Terrasse vom Restaurant werden wir mit einem Früchte Cocktail begrüsst und gebrieft, u.a. dass wir abends nach dem Essen, und morgens zum Frühstück, von und zu der Unterkunft begleitet werden, wegen der Gefahr von Tieren. Auf die Frage, ob jemand Allergien hätte, erwähne ich meine Abneigung gegen Zwiebeln; Richard hat die Crew jedoch schon vorinformiert gehabt. Danach werden wir zu unseren permanenten Safari-Zelten, Angela und ich, mit eigener Dusche und Toilette, resp. zum Zelt ohne eigene sanitäre Einrichtungen, Katrin ist mutiger, gebracht.

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Hier gehts zu meiner Unterkunft "Eagle".

Uganda Kidepo

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Nach dem Einrichten und frisch machen treffen wir uns zu einem Sundowner, englisch für Sonnensenker oder Dämmerschoppen.

"Bei einem Sundowner handelt es sich um ein alkoholisches Getränk, das zum Sonnenuntergang getrunken wird. Man kommt in der Regel für etwa eine halbe Stunde zusammen und meistens bleibt es bei einem, höchstens zwei alkoholischen Getränken. In englisch geprägten afrikanischen Ländern wird der Sundowner heute noch gerne von den Reiseunternehmen gepflegt. Hierzu trifft man sich innerhalb der Reisegruppe zur gemeinsamen Beobachtung des Sonnenunterganges mit einem Getränk."

Von Richard erhalten wir Informationen für Morgen, unserem ersten Safari-Tag.

Uganda Kidepo

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Tag 4, Donnerstag, 24. Juni 2021: Kidepo Valley Nationalpark

"Im Jahr 2016 bezeichnete CNN Travel den Kidepo Valley Nationalpark als „Top Destination“, nachdem er 2013 auf Platz 3 der „Besten Nationalparks in Afrika“ gewählt wurde. An zwei ganzen Tagen entdecken Sie dieses aussergewöhnliche Tierparadies, das nach wie vor kaum besucht wird und sich deshalb wild und ursprünglich präsentiert. Da inzwischen die Wilderei eingedämmt werden konnte, sind die Chancen auf gute Sichtungen von einigen der 80 Säugetierarten, zu denen Herden von Afrikanischen Büffeln und Elefanten gehören, sehr hoch. Die Pirschfahrten, auf denen Sie sich auf die Suche nach Rothschild-Giraffen, Löwen, Leoparden, Hyänen und Geparden machen, werden das Herz von Safari-Liebhabern höherschlagen lassen. Halten Sie Ihre Kamera immer im Anschlag! Ornithologen werden von etwa 500 Vogelarten begeistert sein. Während Ihrer Pirschfahrten legen Sie auch einen Stopp an den heissen Quellen von Kanangorok ein, die die einzige ganzjährige Wasserquelle im Park sind. Es stehen aber nicht nur Pirschfahrten auf Ihrem Programm. Sie erkunden die Tierwelt in der Savanne auch während einer geführten Walking-Safari. Während Ihres Aufenthaltes im Kidepo Valley Nationalpark besuchen Sie zudem ein „Manyata“. Manyatas sind die mit Dornen eingezäunten runden Siedlungen der Karamojong, die Halbnomaden ostnilotischen Ursprungs sind und als Viehhirten in den kargen Savannengebieten leben."

Heute ist es soweit: meine erste Safari! Richard meinte gestern Abend, dass wir mit hoher Wahrscheinlichkeit Büffel, Elefanten und Giraffen sehen werden.

Der Wecker wird um 05.45 Uhr aktiv und wie abgemacht, werde ich zum Frühstück (06.15 Uhr) von einem Lodge-Mitarbeiter abgeholt. Um sieben Uhr fahren wir los und sind kurze Zeit später beim Gate zum Nationalpark, wo Richard die notwendigen Papiere zeigt.

Kidepo Valley Nationalpark

Die ersten Tiere, die wir zu sehen bekommen, sind für mich nicht spektakulär: Vögel. Es gibt etwa 1'100 bekannte Vogelarten in Uganda, davon hier im Kidepo Nationalpark rund 500.

Kidepo Valley Nationalpark Kidepo Valley Nationalpark

Geier

Kidepo Valley Nationalpark

Kidepo Valley Nationalpark

Kidepo Valley Nationalpark

Kidepo Valley Nationalpark Kidepo Valley Nationalpark

Ratten, oder sind es Murmeltiere?

Kidepo Valley Nationalpark

Kidepo Valley Nationalpark Kidepo Valley Nationalpark

Lustig anzuschauen sind die nächsten Begegnungen ...

Kidepo Valley Nationalpark Leberwurstbaum

Kidepo Valley Nationalpark Leberwurstbaum

"Der Leberwurstbaum ist eine Pflanzenart aus der Familie der Trompetenbaumgewächse. Der Baum stammt ursprünglich aus Westafrika, er ist heute aber in fast ganz Afrika verbreitet. Das Aussehen der Frucht erinnert an eine Leberwurst, was der Art ihren Namen gab."

Kidepo Valley Nationalpark Leberwurstbaum

In Ugandas Nationalparks gibt es viele Arten von Antilopen.

Kidepo Valley Nationalpark Antilopen

Kidepo Valley Nationalpark Antilopen

Kidepo Valley Nationalpark Antilopen

Kidepo Valley Nationalpark Antilopen

Kidepo Valley Nationalpark Antilopen

Kidepo Valley Nationalpark

Wir stellen den Landcruiser auf Safary Style um, in dem wir die Dachluken öffnen. Da das Aufstehen bei meinem angestammten Platz neben Richard nicht gut geht, verschiebe ich mich zu Angela auf die zweite Sitzreihe, während Katrin der dritten Reihe den Vorzug gibt.

Kidepo Valley Nationalpark

Kidepo Valley Nationalpark

Kidepo Valley Nationalpark

Meine beiden Begleiterinnen Angela und Katrin; der nicht lächende bin ich.

Kidepo Valley Nationalpark

Der lächende bin ich.

Kidepo Valley Nationalpark

Hast du es erwischt, Katrin?

Kidepo Valley Nationalpark

Bald schon sehen wir den ersten Vertreter der Big Five, der Kaffernbüffel. Als die „Grossen Fünf“ bezeichneten Grosswildjäger früher fünf bestimmte Tiere in Afrika. Es waren Elefant, Nashorn, Kaffernbüffel, Löwe und Leopard. Die Auswahl bezog sich dabei nicht in erster Linie auf die Körpergrösse der Tiere, sondern vorwiegend auf die Schwierigkeiten und Gefahren bei der Jagd auf sie.

"Der Kaffernbüffel ist das einzige in Afrika vorkommende Rind. Der Kidepo Valley Nationalpark ist dafür bekannt, die grössten Kaffernbüffelherden Ugandas zu beherbergen. Kaffernbüffel sind unberechenbar und können sehr agressiv werden."

Kidepo Valley Nationalpark Kaffernbüffel

Kidepo Valley Nationalpark Kaffernbüffel

Kidepo Valley Nationalpark Kaffernbüffel

Kidepo Valley Nationalpark Kaffernbüffel

Kidepo Valley Nationalpark Kaffernbüffel

Zuerst sehen wir von weitem eine Elefantenherde und kurz darauf einen einzelnen Elefanten beim Fressen. Afrikanische Elefanten sind die grössten Landtiere der Erde. Ein ausgewachsener Bulle kann zwischen 5 und 6 Tonnen wiegen und 3 Meter Grösse erreichen.

Kidepo Valley Nationalpark Elefant

Kidepo Valley Nationalpark Elefant

Kidepo Valley Nationalpark Elefant

Kidepo Valley Nationalpark Elefant

Als der Bulle sich dreht und auf uns zukommt, startet Richard den Motor und fährt langsam weiter. Der Elefant akzeptiert unser Zurückziehen, worüber ich froh bin.

Kidepo Valley Nationalpark Elefant Kidepo Valley Nationalpark Elefant

Die ersten Steppenzebras; sehr schöne Tiere.

Kidepo Valley Nationalpark Steppenzebra

Kidepo Valley Nationalpark Steppenzebra

Kidepo Valley Nationalpark Steppenzebra

Kidepo Valley Nationalpark Steppenzebra

Kidepo Valley Nationalpark Steppenzebra Kidepo Valley Nationalpark SteppenzebraKidepo Valley Nationalpark Steppenzebra

Nach diesen ersten Safari-Eindrücken kehren wir zur Mittagspause in unsere Lodge zurück.

Kidepo Savanna Lodge

Anscheinend überleben nicht alle Safari-Teilnehmer ...

Kidepo Savanna Lodge

Kidepo Savanna Lodge

Im Schatten mit Aussicht esse ich das am Morgen als Lunch bestellte Sandwich. Danach ziehe ich mich für eine Stunde in "mein Gemach" zurück.

Kidepo Savanna Lodge

Um halb drei setzen wir unsere Game Drive fort.

"Ein Game Drive ist eine Pirschfahrt in einem Geländefahrzeug durch die Wildnis, in der es in erster Linie darum geht, wilde Tiere zu beobachten. Wie Wanderungen oder Bootsfahrten sind auch die Game Drives ein Element einer Safari. Um den Beobachtern eine möglichst gute Sicht zu bieten, finden die Fahrten meist in offenen Fahrzeugen statt. In vielen Gegenden sind die Fahrzeuge nicht nur ein Transportmittel, sondern sie bieten auch den nötigen Schutz vor wilden Tieren."

Die ersten Tiere, die wir am Nachmittag sehen, sind Warzenschweine.

Kidepo Valley Nationalpark Warzenschwein

Kidepo Valley Nationalpark Warzenschwein Kidepo Valley Nationalpark Warzenschwein

Dann, kurz vor vier Uhr, hören wir ein Geräusch und es kommt zu einem unfreilligen Unterbruch unserer Beobachtungsfahrt.

Kidepo Valley Nationalpark Kidepo Valley Nationalpark

Richard als Driver und Guide kennen wir ja schon, nun lernen wir ihn noch als Pannenhelfer kennen, während wir uns als Zusehende begnügen.

Kidepo Valley Nationalpark

Kidepo Valley Nationalpark

Kidepo Valley Nationalpark

 

Tag 5, Freitag, 25. Juni 2021: Kidepo Valley Nationalpark

"Der rund 1500 Quadratkilometer grosse Kidepo Valley Nationalpark (KVNP) wurde 1962 geschaffen, um das an Flora und Fauna artenreiche und eindrucksvolle Kidepo Valley im Dreiländereck Uganda-Südsudan-Kenia zu schützen. Lange war die Sicherheitslage im Park durch die Anwesenheit vieler Rebellengruppen und Wilderer nicht stabil. Die Tierwelt im KVNP hat darunter erheblich gelitten, insbesondere im angrenzenden südsudanesischen Kidepo Game Reserve wurden viele Tiere gewildert. Mittlerweile ist die Wilderei aber erheblich zurückgegangen, die Tierbestände erholen sich langsam und der Park gilt als sicher.“

Nachdem mich der Wecker um viertel vor sechs ermuntert hat, den neuen Tag anzugehen, begrüsst mich der Mond um 06.12 Uhr auf dem Weg zum Frühstück (ohne Begleitung).

Kidepo Valley Nationalpark

Um sieben Uhr fahren wir los. Als wir das Parktor durchfahren haben, nimmt Richard den Weg zum Ranger Camp. Dort steigt Simon, der Ranger für unsere vormittags Walking Safari, zu.

"Walking Safaris werden in vielen Camps in Afrika angeboten. Meist finden diese morgens oder am späteren Nachmittag statt. Wer gut zu Fuss ist kann problemlos an einer Walking Safari teilnehmen, es wird keine spezielle körperliche Kondition verlangt. Auf einer Walking Safari werden die kleinen Lebewesen und Spuren betrachtet, welche auf einer Pirschfahrt mit dem Auto meist übersehen werden. Trotzdem ist es extrem wichtig, dass die TeilnehmerInnen immer genau das machen, was der Guide sagt."

Kidepo Valley Nationalpark

Simon ist mit einem Gewehr ausgerüstet. Er erzählt uns viel über den Park und dessen kleinen und grossen Tiere; ich verstehe aber nicht alles.

Kidepo Valley Nationalpark

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Kidepo Valley Nationalpark

Kidepo Valley NationalparkKidepo Valley Nationalpark

Kidepo Valley Nationalpark

Kidepo Valley Nationalpark

Es ist eine spezielle Ambiente hier, mitten in der Savanne, ohne Wege, und um uns herum Tiere.

Kidepo Valley Nationalpark

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Kidepo Valley Nationalpark

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Es gefällt mir, auf Augenhöhe mit den Tieren zu sein, obschon diese uns nicht allzu nah an sich heranlassen.

Kidepo Valley Nationalpark

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In einem Schlammloch liegt ein Buffalo. Simon weist uns an, zurückzubleiben während er kontrollieren geht, ob das Tier tod ist oder nicht. Nachdem er sicher ist, dass der Büffel nicht mehr lebt, winkt er uns zu sich.

Kidepo Valley Nationalpark

Er sei in der letzten Nacht gestorben, meint Simon.

Kidepo Valley Nationalpark Kidepo Valley Nationalpark

Kidepo Valley Nationalpark

Geier kreisen und setzen sich wartend auf die Bäume in der Nähe der Fundstelle. Sie seien zu klein, um die Büffelhaut aufzureissen, erklärt uns Simon, deshalb warten sie auf eine grössere Geier Art.

"Beim Fressen eines Kadavers herrscht unter den Geiern eine gewisse Hierarchie. Die Geier mit den grössten Schnäbeln öffnen die Kadaver, reissen die zähe Haut auf und nehmen den ersten Bissen. Mit ihren starken Schnäbeln können Sie sogar Haut und Sehnen fressen. Nachdem die Ohrengeier genug abbekommen haben, sind die kleineren Geierarten an der Reihe."

Kidepo Valley Nationalpark Kidepo Valley Nationalpark

Kidepo Valley Nationalpark

Simon erzählt uns Interessantes über die Bewohner und die Funktion eines Termitenhügels, dem oberirdischen Teil eines Termitenbaus.

Kidepo Valley Nationalpark

Diese Antilope sei von einem Löwen gerissen worden.

Kidepo Valley Nationalpark

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Um 10 Uhr kehren wir zum Auto zurück, fahren zum Ranger Camp und verabschieden uns dort von Simon. Bei dieser Gelegenheit lässt Richard das zweite Reserverad mehr aufpumpen.

Kidepo Valley Nationalpark

Wie verlassen den Nationalpark und kehren für die Mittagspause zur Lodge zurück, wo die bestellten Sandwiches auf uns warten.

Kidepo Savanna Lodge

Blick aus der Toilette beim Restaurant.

Zurück in meinem Eagle Horst muss ich feststellen, dass das Aufladen meiner Kamera nicht mehr funktioniert. Mist, habe nur noch eine volle Ersatzbatterie. Ich lege mich hin. Anschliessend nehme ich eine Dusche, wasche mir die Haare und treffe mich später auf dem Parkplatz wieder mit den beiden Bayern-Girls und Richard für das Spätnachmittagprogramm, dem Besuch eines Dorfes der Karamojong.

"Die Karamojong sind ein halbnomadisches Hirtenvolk im trockenen Nordosten Ugandas in der Subregion Karamoja. Sie sprechen Ngakaramojong, eine ostnilotische Sprache. Viele von ihnen sind Anhänger des traditionellen Glaubens."

Kidepo Valley Nationalpark

Von einem Dorfbewohner werden wir in Englisch begrüsst. Nach der Hände-Desinfektion beginnt die Führung durch das Dorf, einem Manyata.

"Manyatas sind die mit Dornen eingezäumten runden Siedlungen der Karamojong."

Kidepo Valley Nationalpark

Bildquelle Internet: Image by Anna Williams.

Kidepo Valley Nationalpark

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Unser Führer erzählt, dass diese Frau die erste von acht Frauen eines Mannes sei.

Kidepo Valley Nationalpark

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Nun dürfen wir in eines der Häuser eintreten.

Kidepo Valley Nationalpark

Das Innere der bescheidenen Hütte besteht nur aus einem Raum, ist aber in verschiedene Funktionsbereiche eingeteilt: Diskussionsplatz, Küche mit Feuerstelle, Vorratsraum und Schlafplatz und ...

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einer Wand, wo die Kinder ihr Gelerntes üben können.

Kidepo Valley Nationalpark

Es warte, nebst der Gelegenheit Selbsthergestelltes zu kaufen, noch eine Überraschung auf uns, wird uns mitgeteilt.

Kidepo Valley Nationalpark

Dorfbewohner kommen zu einem Platz, stellen sich auf und bieten uns eine Tanzvorführung.

Kidepo Valley Nationalpark

Von den auf dem Boden ausgelegten Souvenirs, kaufe ich mir ein kleines Armband für 15'000 UGS (3.85 CHF). Anschliessend sollen wir unseren Besuch im Community Book eintragen. Der dabei gespendete Betrag kommt der Gemeinde zugute. Der Besuch dieses Dorfes war sehr beeindruckend. Das einfache Leben, welches diese Menschen hier führen, und angesichts dessen, was wir alles mit uns herumschleppen, löst eine Art Scham in mir aus.

Kidepo Valley Nationalpark

Nach der Vorführung bedanken wir uns mit einem Applaus und verabschieden uns von der Bewohnern, die sich zur Verabschiedung aufgestellt haben und sich mit Applaus für unseren Besuch bedanken.

Kidepo Valley Nationalpark

Zurück in der Lodge gönne ich mir ein Bier, während Richard uns für den morgigen (Transfer-)Tag brieft.

Das Abendessen um 19 Uhr ist wieder lecker.

Kidepo Savanna Lodge Kidepo Savanna Lodge

Same Same But Different: Wiederum erhalte ich mein Essen ohne Zwiebeln, sehr aufmerksam!
Nach dem Essen bezahle ich meine Rechnung: 255'000 UGS für 3 x Abendessen (jeweils ein Viergänger für 15 USD), 2 x Mittagssandwiches sowie diverse Getränke (Wasser, Bier und Wein im Glas); mit Trinkgeld rund 70 Franken.

Vor dem zu Bett gehen stelle ich erleichtert fest, dass das Aufladen der Kamera doch geht; es liegt am weissen USB-Netzteil-Stecker.

 

Tag 6, Samstag, 26. Juni 2021: Kidepo Valley Nationalpark - Murchison Falls Nationalpark

"Bei Ihrer Weiterfahrt durch Norduganda passieren Sie Dörfer des Acholi Stammes und deren Felder. Gegen Mittag erreichen Sie dann Gulu, die grösste Stadt im Norden, wo Sie sich mit einem Mittagessen für die Weiterfahrt in den Murchison Falls Nationalpark stärken. Am Nachmittag durchqueren Sie bereits einen Teil des Nationalparks, bis Sie an Ihrem heutigen Ziel ankommen: dem Fort Murchison. Geniessen Sie den grossartigen Ausblick auf den Murchison Falls Nationalpark, den Nil und die Blauen Berge des Kongo in weiter Ferne. Fahrzeit: ca. 7 Stunden."

Kidepo Valley Nationalpark Murchison Falls Nationalpark

Um 6 Uhr stehe ich auf und packe. Eine halbe Stunde später, bei beginnendem Sonnenaufgang, bin ich auf dem Weg zum Frühstück; ein letzter Blick in die Weite des Nationalparks.

Kidepo Valley Nationalpark

Nach dem Frühstück wird mein Gepäck zum Auto getragen, was mir ein Trinkgeld wert ist. Um 07.30 Uhr beginnt unsere lange Fahrt. Bis Gulu fahren wir auf dem gleichen Weg zurück, wie bei der Hinfahrt. Ich sitze auf dem Sitz in der zweiten Reihe, aber der ist nicht bequem für lange Fahrten, neigt zu stark nach hinten und die Kopfstütze ist nicht wirklich eine Stütze. Als der Sitz noch zu knacken beginnt, so dass sich Richard besorgt nach hinten dreht, wechsle ich beim nächsten Halt den Platz und sitze wieder vorne. Katrin bleibt in der dritten Reihe und Angela auf ihrem Stammsitz in der mittleren Reihe. Nach vier Stunden Fahrt erreichen wir Gulu, wo wir im gleichen Restaurant essen, nun jedoch ohne Lunch Paket, sondern bestellen von der Menü Karte.

Gulu

Um 13 Uhr fahren wir weiter. Irgendwo entdecken wir Longhornkühe, ein schöner Anblick, mit ihren langen Hörnern.

Longhorn

Longhorn

Nach 8 Stunden, davon 6 1/2 h Fahrzeit, erreichen wir gegen 15 Uhr Fort Murchison, unsere Unterkunft für die nächsten drei Nächte.

Fort Murchison

Angela erhält Zimmer 1, das Parterrezimmer im Haus rechts, ich dasjenige darüber, während Katrin wieder im Zelt übernachtet. Als meine Begleiterinnen hören, dass es einen Pool gibt, sind sie nicht mehr zu halten. Statt auch die Badehose anzuziehen, will ich lieber die Hotelanlage erkunden.

Fort Murchison

Blick von meinem Balkon auf den Albert-Nil. Nach dem Auspacken und einer erfrischenden Dusche, gehe ich wieder nach draussen.

Fort Murchison

Fort Murchison

Fort Murchison

Fort Murchison

Es ist eine schöne Anlage. Unten beim Pool treffe ich auf die beiden Münchnerinnen: Sie machen auf Badeurlaub, waren schon im Wasser.

Fort Murchison

Fort Murchison

Das vorhandene Angebot an Zelt-Übernachtungen wird erweitert.

Fort Murchison

Fort Murchison

Fort Murchison

Fort Murchison

Fort MurchisonBei einem Leberwurstbaum kann ich zum ersten Mal eine Frucht berühren und anheben. Die grössere wiegt mehrere Kilos. Deswegen sollte man nicht unter diesen Bäumen zelten, auch wegen den Elefanten nicht, die sich über die Früchte erfreuen. Für den Menschen hingegen sei das faserige, und mit unzähligen Samen durchsetzte Fruchtfleisch, für den Verzehr nicht geeignet. In der afrikanischen Heilkunst finde die Leberwurst-Früchte hingegen verschiedentlich Anwendung.

Ich realisiere plötzlich, dass ich von fliegenden Insekten umgeben bin, die um meine Beine herumfliegen. Aber die Doppeldecker kommen nicht auf meine Haut und sind auch nicht lästig. Meine Lust auf Kleinwildsafari wird geweckt; aber es ist echt schwierig, Schmetterlinge zu fotografieren.

Fort Murchison Fort Murchison Fort Murchison

Fort Murchison

Mein Rundgang ist zu Ende. Beim Restaurant setze ich mich hin und bestelle ein Bier, diesmal ein Nile Special, welches mit 5,6 % stärker ist das Club Pilsener (4,5 %).

"Nile Special has been the flagship brand of Nile Breweries for the past 50 years. Over the generations, it has been trusted for its consistency. An eight times Gold Awardwinning beer at the Brussels-based Monde Selection International."

Im Zimmer habe ich kein WiFi, im Restaurant schon. Es klappt aber nicht mit der Verbindung.

Zum Sonnenuntergang treffen wir uns auf der Restaurantterrasse.

Fort Murchison

Fort Murchison

Fort Murchison

Fort Murchison

Zwischenzeitlich ist es 21 Uhr geworden und bereits sehr dunkel.

 

Tag 7, Sonntag, 27. Juni 2021: Murchison Falls Nationalpark

"Der Murchison-Falls Nationalpark stellt das grösste geschützte Gebiet des Landes dar. Zusammen mit den angrenzenden, auf 600 bis 1300 m hoch liegenden Wildreservaten von Bugungu (473 km²) und Karuma (675 km²) erstreckt sich das Gebiet unter der Bezeichnung Murchison Falls Conservation Area auf einer Fläche von 5'025 km². In den Savannenengebieten im Norden des Parks leben typische Savannenarten wie Löwen, Afrikanische Büffel, Elefanten, Uganda-Kobs (eine in Uganda verbreitete Antilopenart) und die seltene Rothschild-Giraffe. Im Süden findet sich hauptsächlich Trockenwald. Der Westen wird von hügeligem Grasland und Papyrussümpfen dominiert, die östliche Baumsavanne ist durch dichten Wald von den Grassavannen getrennt. Namensgebend für den Park ist der Murchison-Wasserfall. Dort stürzt der Viktoria-Nil, der zum Weissen Nil gehört, in imposanter Weise mit 43 m Fallhöhe über eine Stufe, nachdem er sich durch eine Engstelle des Ostafrikanischen Grabens gezwängt hat, und fließt in den Albertsee, den er in nördlicher Richtung wieder verlässt. Damit bildet der Viktoria-Nil an dieser Stelle die Westgrenze des Nationalparks. Unter dem Murchison-Wasserfall gibt es Nilkrokodile, die sich auch von Tieren ernähren, die Opfer des Wasserfalls wurden, wie Flusspferde und Vögel. Auch der seltene Schuhschnabel ist dort zu finden. Im Südosten des Parks liegt der Budongo-Wald (Bodongo Forest Reserve), in dem typische Regenwald-Bewohner und vor allem mehrere Populationen von Schimpansen leben."

Murchison Falls Nationalpark

"Bereits früh am Morgen unternehmen Sie Ihre erste Pirschfahrt, um verschiedene wilde Tiere zu beobachten. Der Murchison Falls Nationalpark ist der grösste Nationalpark Ugandas. Bekannt ist er vor allem für seinen grossen Bestand an Rotschildgiraffen, aber auch Büffel, Uganda Kobs, Oribis und Antilopen können gesichtet werden. Die Chancen, hier Löwen mit Jungen oder Leoparden zu beobachten sind vergleichsweise hoch. Nach Ihrem Aufenthalt in dieser beeindruckenden Savannenlandschaft unternehmen Sie eine Bootsfahrt auf dem Nil zu den Murchison Wasserfällen. Vom Boot aus erspähen Sie zahlreiche Nilpferde, Krokodile und viele weitere Tiere. Der Bestand von mehr als 350 verschiedenen Vogelarten beeindruckt nicht nur Ornithologen. Nach ungefähr zwei Stunden Fahrt stromaufwärts kommen die Wasserfälle ins Blickfeld. Aus sicherer Entfernung sehen und spüren Sie diese tosende Naturgewalt. Anschliessend unternehmen Sie eine weitere Pirschfahrt in die Abendsonne hinein, bevor Sie diesen ereignisreichen Tag bei einem wohlverdienten ‚Sundowner‘ in Ihrer Unterkunft ausklingen lassen."

Murchison Falls Nationalpark Murchison Falls Nationalpark

Der Wecker ist wie üblich auf 05.45 Uhr gestellt, um 06.15 Uhr treffen wir uns zum Frühstück und um 7 Uhr fahren wir los.

Murchison Falls Nationalpark

Murchison Falls Nationalpark

Murchison Falls Nationalpark

Auf der Game Drive am Vormittag sollten wir, gemäss Richard, Giraffen und Elefanten, vielleicht sogar Löwen sehen. Nach dem Mittagessen auf der Bootstour zu den Murchison Fällen Nilpferde und Krokodile. Soweit die Aussichten, mal schauen, wie die Ausbeute sein wird ...

Murchison Falls National Park Giraffen

Die ersten Tiere, die wir zu Gesicht bekommen, sind Giraffen, Rothschild-Giraffen.

"Die Rothschild Giraffe ist das grösste landlebende Säugetier. Ein Bulle kann über 5 m gross werden, während die Kühe ca. 1 m kleiner sind. Schon bei der Geburt ist ein Kalb stolze 2 m gross und wiegt um die 50 Kg. Da Giraffen im Stehen kalbern, muss ein Neugeborenes recht robust sein. Giraffen werden als einzige Tiere mit Hörnern geboren. Diese kleinen Hörner heissen Ossikone und werden von den Bullen auch eingesetzt, um Rivalen in die Flucht zu schlagen."
In den nördlichen Savannenparks Ugandas ist die Rothschild-Giraffe noch häufig anzutreffen. Dennoch leben insgesamt nur noch etwa 400 Tiere in freier Wildbahn. Das sind weniger Tiere als weltweit in den Zoos vorkommen."

Murchison Falls National Park Giraffen

Murchison Falls National Park Giraffen

Murchison Falls National Park Giraffen

Murchison Falls National Park Giraffen Murchison Falls National Park Giraffen

Bei der nächsten Begegnung üben wir uns gerne in Geduld und lassen die grosse Herde unsere Strasse queren.

Murchison Falls Nationalpark Elefanten

Murchison Falls Nationalpark Elefanten

Murchison Falls Nationalpark Elefanten

Murchison Falls Nationalpark Elefanten

Murchison Falls Nationalpark Elefanten

Murchison Falls Nationalpark Elefanten

Murchison Falls Nationalpark Elefanten

Murchison Falls Nationalpark Elefanten

"Afrikanische Elefanten sind die grössten Landtiere der Erde. Ein ausgewachsenes Männchen kann 5'000 bis 6'000 Kg wiegen und eine Grösse von etwa 3 m erreichen. Die Elefantenkühe sind mit einer durchschnittlichen Grösse von 2,5 m kleiner und haben ein Gewicht von etwa 3 bis 3,5 Tonnen."

Murchison Falls Nationalpark Elefanten

Murchison Falls Nationalpark Elefanten

Murchison Falls Nationalpark Elefanten

Murchison Falls Nationalpark Elefanten

Murchison Falls Nationalpark Elefanten

Murchison Falls Nationalpark Elefanten

Es ist rührend zu sehen, wie sich alle erwachsenen Elefanten um die jüngsten Tiere kümmern.

Murchison Falls Nationalpark Elefanten

Murchison Falls Nationalpark Elefanten

Murchison Falls Nationalpark Elefanten

Murchison Falls Nationalpark Elefanten

Murchison Falls Nationalpark Antilopen

Uganda Wappen"Der Kob, im Wappen Ugandas abgebildet, ist eine kräftige Antilopenart, die im Nordwesten Ugandas lebt und dort die Gras- und Schwemmebenen des Nils bevölkert. Da Kobs regelmässig trinken müssen, halten sie sich in Wassernähe auf. Die Kob-Männchen haben einen muskulösen Hals und leierförmige Hörner. Die Weibchen haben keine Hörner und sind etwas kleiner und schlanker als die Männchen. Neben den Kobs leben noch viele andere Antilopenarten in den Nationalparks Ugandas.

Murchison Falls Nationalpark Antilopen

Murchison Falls Nationalpark Antilopen

Murchison Falls Nationalpark Antilopen

Murchison Falls Nationalpark Antilopen

Murchison Falls Nationalpark AntilopenMurchison Falls Nationalpark AntilopenMurchison Falls Nationalpark Antilopen

Murchison Falls Nationalpark Antilopen

Murchison National Falls Affen Murchison National Falls Affen

Primaten, am Boden und auf Bäumen.

Murchison National Falls Affen Murchison National Falls Affen

Murchison Falls Nationalpark Leopard

Nanu, was es da wohl zu sehen gibt?

Murchison Falls Nationalpark Leopard

Murchison Falls Nationalpark Leopard

"Selbst die gefährdeten Schimpansen sowie die vom Aussterben bedrohten Berggorillas sind leichter zu beobachten als ein Leopard. Es ist eine Frage des richtigen Ortes und des richtigen Zeitpunkts. Eine Minute später, und der Leopard ist schon wieder verschwunden."

Nicht so mein erster Leopard in der Wildnis, er bleibt im Baum auf der Astgabel liegen.

Murchison Falls Nationalpark Leopard

Als wir gegen 10 Uhr diesen Leoparden auf einem Baum entdecken, wünsche ich mir eine Kamera mit einem grösseren Zoom. Meine Sony kann diesbezüglich nicht mehr aufwarten als mein Apple iPhone 12 Pro Max.

Murchison Falls Nationalpark Leopard

Nun fährt Richard auf einer Piste Richtung Ufer vom Albert Nil ...

Murchison Falls Nationalpark Albert Nil

und hält unvermittelt an.

Murchison Falls Nationalpark Albert Nil

Na also, es geht doch.

Murchison Falls Nationalpark Albert Nil

Wir sind nicht die einzigen bei der seltenen WC-Benützungs-Gelegenheit.

Murchison Falls Nationalpark Albert Nil

Murchison Falls Nationalpark Albert Nil

Auch hier sehen wir, dass der Wasserstand des Albert Nils , dem Abfluss des Albert Sees, sehr hoch ist.

"Der Albertsee ist sehr fischreich. Sein Abfluss ist der Albert-Nil, der den See als Teil des Weissen Nils am Nordende verlässt. Im Nordosten grenzt er an den Murchison Falls National Park an, im Süden an das Semliki-Wildschutzgebiet."

Murchison Falls Nationalpark Albert Nil

Murchison Falls Nationalpark

Murchison Falls Nationalpark

Nun ist es Zeit für ein Mittagessen. Wir fahren zum Red Chilli Rest Camp, dem hottest place to chill in Murchison" wo wir punktgenau um 12 Uhr ankommen.

Murchison Falls Nationalpark Red Chilli Rest Camp

Wir geben unsere Essenswünsche bekannt. Da ich (noch) nicht weiss, wie das Restaurant heisst, bestelle ich statt etwas Scharfem, einen Classic Hotdog und, wie üblich, ein Sprite und Mineral zum mischen. Mit Trinkgeld kostet mich das Mittagessen rund 5 Franken (20‘000 UGS).

Murchison Falls Nationalpark Red Chilli Rest Camp

Murchison Falls Nationalpark Red Chilli Rest Camp

Murchison Falls Nationalpark Viktoria Nil

Um 13.30 Uhr gehts weiter. Wir fahren ein kurzes Stück zum Anlegeplatz der Boote für den Boat Trip zum Fusspunkt der Murchison Falls. Nach dem Eintragen unserer Namen sowie dem Desinfizieren der Hände, steigen wir in eines der Boote und setzen uns, wie im Reiseführer empfohlen, auf die linke Seite. Nilkrokodile und grosse Flusspferdeherden leben vorallem am nördlichen Ufer des Nils, auch Elefanten und Büffel.

Murchison Falls Nationalpark Viktoria Nil

Murchison Falls Nationalpark Viktoria Nil Murchison Falls Nationalpark Viktoria Nil

Murchison Falls Nationalpark Viktoria Nil

Murchison Falls Nationalpark Viktoria Nil

Richard bleibt zurück. Er wird uns später auf der anderen Seite vom Fluss wieder aufnehmen.

Murchison Falls Nationalpark Viktoria Nil

Murchison Falls Nationalpark Viktoria Nil

Murchison Falls Nationalpark Viktoria Nil Murchison Falls Nationalpark Viktoria Nil

Wir fahren flussaufwärts auf dem Viktoria Nil. Für die 17 Km lange Strecke bis zu den Fällen sollen wir rund 1 1/2 h benötigen. 

Murchison Falls Nationalpark Viktoria Nil

Flusspferde, Hippos (Hippopotamus amphibius) oder Nilpferde sind gefährlich. Kein anderes Tier tötet in Afrika mehr Menschen als ein Flusspferd.

Murchison Falls Nationalpark Flusspferde

"Flusspferde leben in Herden, die im Durchschnitt aus 10 bis 15 Tieren bestehen. In einer Herde leben in der Regel ein dominanter Bulle sowie Kühe und Kälber in einem fest umgrenzten Revier. Dieses wird von den Bullen mit aller Gegenwehr gegen Eindringlinge verteidigt. Durch die heftigen Kämpfe mit den bis zu 50 cm langen Eckzähnen sind viele Bullen von Narben gezeichnet. Flusspferde haben eine empflindliche Haus, die vor Sonnenbrand und Austrocknung geschützt werden muss. Deshalb verbringen sie den grössten Teil des Tages im Wasser. Das Wasser muss so tief sein, dass sie untertauchen können sobald es zu heiss wird oder Gefahr droht. Der Boden am Ufer muss ausserdem fest genug sein, um die schweren Tiere tragen zu können. Bullen wiegen bis zu 3'200 Kg, Weibchen bis zu 2'400 Kg."

Murchison Falls Nationalpark Flusspferde

Murchison Falls Nationalpark Flusspferde

Murchison Falls Nationalpark Krodokil

"Das Nilkrokodil lebte bereits zur Zeit der Dinosaurier. Im alten Ägypten wurde das Reptil als die Inkarnation des Fruchtbarkeitsgottes Sobek verehrt. Heute finden es viele Menschen furchteinflössend. Heute werden männliche Krokodile durchschnittlich 3,5 bis 5 Meter lang während die Weibchen 2,5 bis 3,8 M lang werden können. Ein ausgewachsenes Männchen kann ein Gewicht von 900 Kg erreichen. Krokodile können mit einer Geschwindigkeit von etwa 15 Km/h an Land rennen. Sie sind auch schnelle Schwimmer und können im Wasser eine Geschwindigkeit von 30 bis 35 Km/h erreichen."

Murchison Falls Nationalpark Krodokil

Murchison Falls Nationalpark Viktoria Nil

Die Gegenströmung wird stärker, wir nähern uns dem Wasserfall. Der Bootsführer fährt nahe dem rechten Ufer.

Murchison Falls Nationalpark Viktoria Nil

Murchison Falls Nationalpark Viktoria Nil

Um 16 Uhr kehren wir mit dem Schiff um. Für meine Begriffe viel zu weit vom Wasserfall entfernt. Aber wegen dem hohen Wasserstand gehe es nicht, die Strömung sei zu stark für die kleinen Motoren des grossen Schiffes. Schade, eben hat es begonnen ‚action’ zu geben mit dem Wasserfall.

Murchison Falls Nationalpark Viktoria Nil

Dafür hat sich das Wetter für die Rückreise flussabwärts verbessert.

Murchison Falls Nationalpark Viktoria Nil

Murchison Falls Nationalpark Viktoria Nil

Murchison Falls Nationalpark Viktoria Nil

Murchison Falls Nationalpark Elefanten

Murchison Falls Nationalpark Elefanten

Murchison Falls Nationalpark Elefanten

Murchison Falls Nationalpark Elefanten

Um 17 Uhr kommen wir bei der Anlagestelle North Paraa an. Auch hier zeigt sich der hohe Pegelstand des Wassers. Ein Elefant und Richard warten auf uns.

Murchison Falls Nationalpark Viktoria Nil

Murchison Falls Nationalpark Warzenschweine

Diese Warzenschweine in der Nähe eines Hauses sind nicht sehr scheu, so gelingt endlich einmal eine Nahaufnahme.

Murchison Falls Nationalpark Warzenschweine

Wir beginnen unsere Heimfahrt. Unterwegs stossen wir nochmals auf Elefanten, diesmal vergnügen sie sich an einer Wasserstelle.

Murchison Falls Nationalpark Elefanten

Murchison Falls Nationalpark Elefanten

Murchison Falls Nationalpark Elefanten

Viertel vor Sechs Uhr sind wir in der Lodge. Es war ein langer Tag, über 10 Stunden waren wir unterwegs. Ich freue mich auf die Dusche. Wir vereinbaren das Abendessen auf 19.15 Uhr.

Murchison Falls Nationalpark

 

Zweite Woche, Tag 8, Montag, 28. Juni 2021: Murchison Falls Nationalpark

"Auch an Ihrem zweiten Tag im Murchison Falls Nationalpark stehen Sie wieder früh auf. Nach dem Frühstück unternehmen Sie eine Bootstour zum Nildelta wo der Nil in den Albertsee mündet. Da dieser Ausflug noch ein Geheimtipp ist, bestehen exzellente Tierbeobachtungsmöglichkeiten inmitten Murchison Falls Nationalparkunberührter Natur. Von Ihrem Murchison Falls NationalparkBoot aus können Sie trinkende Elefanten, Büffelherden, Antilopen und Kobs sichten. Im Laufe Ihrer Fahrt verändert sich die Landschaft: Die steilen Ufer weichen dem Sumpfgebiet des Deltas. In diesem Ökosystem gibt es ein reiches Vogelleben und Sie haben die Chance, den imposanten, etwa 150 cm großen Schuhschnabel zu sehen. Optional können Sie eine Naturwanderung am oberen Rand der Nilfälle unternehmen. Nachdem Ihr Boot wieder angelegt hat, bringt Sie Ihr Fahrer mit dem Geländewagen nach oben zu den Wasserfällen, wo Sie während einer kurzen Naturwanderung (etwa 45 Min.) die Aussicht geniessen können. Am späten Nachmittag brechen Sie zu einer weiteren Pirschfahrt in diesem artenreichen Park auf."

Heute will Richard bereits um 06.00 Uhr losfahren, deshalb stelle ich den Wecker auf 04.40 Uhr und bestelle das Frühstück auf 05.20 Uhr. Die heutigen Wetteraussichten verheissen einen heissen Tag: gefühlte 39 Grad als Spitzenwert Smiley!

Als wir losfahren ist von Sonne noch nichts zu sehen.

Murchison Falls Nationalpark

Für das frühe Losfahren werden wir belohnt: Hyänen sind nachtaktive Raubtiere.

"Die Vorderbeine von Hyänen sind länger als ihre Hinterbeine. Was dem Tier eine hässlich unausgewogene und bucklige Figur gibt, ist tatsächlich ein evolutionärer Vorteil: Die langen Vorderbeine, ein insgesamt starker Vorderkörper und kurze Hinterbeine ermöglichen es dem Tier, Beute schnell und geschickt wegzuschleppen. Andere Raubtiere haben oft das Nachsehen. Das Gebiss von Hyänen ist im Vergleich zur Körpergrösse das stärkste unter den Säugetieren. Eine Hyäne kann mit etwa 9'000 Newton Beisskraft sogar die Knochen von Elefanten und Nilpferden knacken. Löwen und Tigern gelingt das nicht. Was Hyänen neben ihrem Aussehen unbeliebt macht, ist ihre aggressive und gnadenlose Art zu jagen. Sie lauern nicht auf ihre Beute und schleichen sich nicht an, sondern hetzen Tiere bis zur totalen Erschöpfung. Hyänen können auf bis zu 60 Kilometer pro Stunde beschleunigen und sind nachtaktiv. Ihre Beute töten sie nicht mit einem Gnadenbiss, sondern zerreissen sie bei lebendigem Leib."

Murchison Falls Nationalpark Hyänen

Murchison Falls Nationalpark

Später, auf der neuen Brücke über den Viktoria Nil, wird es Tag.

Murchison Falls Nationalpark

Richard fährt uns zur Murchison River Lodge. Hier treffen wir wieder auf die beiden Spanier, die wir am ersten Abend in unserer Lodge kennengelernt haben.

Murchison Falls Nationalpark Viktoria Nil

Zu fünft besteigen wir die Sian, unser Boot, zusammen mit Jimmy, unserem Bootsführer, Ranger und Guide.

Murchison Falls Nationalpark Viktoria Nil

Murchison Falls Nationalpark Viktoria Nil

Um 07.50 Uhr beginnt unsere Fahrt flussabwärts.

Murchison Falls Nationalpark Viktoria Nil

Murchison Falls Nationalpark Viktoria Nil

Murchison Falls Nationalpark Viktoria Nil

Murchison Falls Nationalpark Viktoria Nil

Murchison Falls Nationalpark Viktoria Nil

Jimmy hat gute Augen; er sieht Vögel wo ich lange nichts sehe.

Murchison Falls Nationalpark Viktoria Nil Murchison Falls Nationalpark Viktoria NilMurchison Falls Nationalpark Viktoria Nil Murchison Falls Nationalpark Viktoria NilDiesen habe ich allerdings selber entdeckt.

Murchison Falls Nationalpark Viktoria Nil

Die Vegetation ist vielfältig und abwechslungsreich.

Murchison Falls Nationalpark Viktoria Nil

Murchison Falls Nationalpark Viktoria Nil

Murchison Falls Nationalpark Viktoria Nil

Die überwachsenen Bäume und zugewachsenen Sträucher, zum Teil fantasievolle Skulpturen, gefallen mir.

Murchison Falls Nationalpark Viktoria Nil

Murchison Falls Nationalpark Viktoria Nil

Murchison Falls Nationalpark Viktoria Nil

Alles klar, Jimmy und Ueli?

Murchison Falls Nationalpark Affe

Wir bekommen auch grössere Tiere zu sehen, Mantelaffen.

"Mantelaffen sind grosse, relativ schwer gebaute Tiere. Ihr Fell ist auffallend schwarz-weiß gemustert: Die Grundfärbung ist schwarz, weiss sind die Umrahmung des Gesichtes, der U-förmige lange „Mantel“ an Schultern und Rücken, die Aussenseiten der Hüften sowie die buschige Schwanzquaste. Wie bei allen Stummelaffen ist der Daumen zurückgebildet, was als Anpassung an die baumbewohnende Lebensweise interpretiert wird. Das Gesicht ist grau gefärbt und unbehaart, die Nasenlöcher sind langgezogen und reichen fast bis zum Mund. Mantelaffen erreichen eine Kopfrumpflänge von 50 bis 67 Zentimeter, der buschige Schwanz wird 52 bis 90 Zentimeter lang. Das Gewicht variiert zwischen 7 und 14 Kilogramm, wobei die Männchen deutlich schwerer werden als die Weibchen."

Murchison Falls Nationalpark Affe

Murchison Falls Nationalpark Viktoria Nil

Danke Hippos, dass wir von euch mehr sehen als nur Ohren und Nasen.

Murchison Falls Nationalpark Viktoria Nil

Murchison Falls Nationalpark Viktoria Nil

Murchison Falls Nationalpark

Jimmy macht einen Umweg, fährt dem Krokodil hinterher, aber näher kommen/dürfen wir nicht ran.

Murchison Falls Nationalpark

Murchison Falls Nationalpark Viktoria Nil

Am Ufer sind die Bäume verschwunden, dafür sehen wir Papyrus, die mit ihrer grazilen Form hübsch anzuschauen sind.

Murchison Falls Nationalpark Viktoria Nil

"Der Echte Papyrus ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Zypergräser. Pflanzenteile dieser Art wurde im Altertum als Rohstoff für die Herstellung von Papyrus und von Schilfbooten verwendet. Grosse Bekanntheit erlangte der Papyrus, weil er schon vor Jahrtausenden zur Herstellung des Beschreibmaterials Papyrus verwendet wurde. Dazu wurde das Mark des Stängels dieser Pflanze in Streifen geschnitten, kreuzweise aufeinander gelegt und gepresst. Der austretende Klebsaft verbindet dabei die Markstreifen. Im antiken Ägypten wurden vermutlich bereits seit dem 3. Jahrtausend v. Chr. die ersten Papyri als Beschreibstoff hergestellt. Papyrus wurde zudem im alten Ägypten als Baumaterial für zeremonielle Boote benutzt. In Äthiopien, am Tanasee, werden auch heute noch Kanus aus Papyrus hergestellt."

Murchison Falls Nationalpark Viktoria Nil

Murchison Falls Nationalpark Viktoria Nil

Murchison Falls Nationalpark Viktoria Nil

Nach 2 1/2 h Fahrt auf dem Viktoria Nil erreichen wir den Albertsee. À propos Nil:

"Nach dem Verlassen des Victoriasees verbleibt ein Fliessweg von rund 5'500 Kilometern, während dessen der Strom mehrmals seinen Namen ändert. Der ungefähr 480 km lange Abschnitt vom Victoriasee bis zum Albertsee heisst Victoria-Nil. Der sich anschliessende, 210 km lange Abschnitt vom Albertsee bis zur Stadt Nimule (Südsudan) heisst Albert-Nil. Von Nimule bis zur Einmündung des linken Nebenflusses Bahr al-Ghazal im No-See trägt der Fluss auf ca. 800 km Länge den Namen Bahr al-Dschabal. Die folgenden ca. 1'000 km vom No-See bis zur sudanesischen Hauptstadt Khartum, bzw. bis zur Einmündung des Blauen Nils, trägt der Fluss den Namen Weisser Nil. Erst auf den letzten ca. 3'000 km wird der Fluss tatsächlich als Nil bezeichnet. Dabei legt er zwischen Khartum und Kairo (Beginn des Nildeltas) eine Entfernung von ca. 2'800 km zurück. Im Nildelta spaltet sich der Strom in zwei annähernd gleich lange Mündungsarme auf, den westlichen Rosette-Arm mit einer Länge von ca. 239 km und den östlichen Damietta-Arm mit einer Länge von ca. 230 km.

Murchison Falls Nationalpark Viktoria Nil

Der Albertsee, der tiefste Punkt Ugandas. Die Berge links liegen bereits im Kongo. Weiter in den See hinein können wir nicht, weil es Fischer mit Netzen hat.

Murchison Falls Nationalpark Viktoria Nil

Jimmy wendet das Boot und wir fahren nun flussaufwärts, diesmal mehr oder weniger ohne Stopps, zurück.

Murchison Falls Nationalpark Viktoria Nil

Murchison Falls Nationalpark Viktoria Nil

Um 11.40 Uhr legen wir wieder an und verabschieden uns von Jimmy und den beiden Spaniern.

Murchison Falls Nationalpark Viktoria Nil

Peinlich: Auf der Weiterfahrt frage ich Richard, ob dies Unterstände für Tiere werden ...

Murchison Falls Nationalpark

nein, antwortet Richard, Hütten für Menschen Smiley

Murchison Falls Nationalpark

Danach fahren wir zum Parkplatz oberhalb der Murchison Wasserfälle und picknicken im Schatten unsere Lunchbox.

Murchison Falls Nationalpark

Murchison Falls Nationalpark

Richard schliesst den Wagen ab; Zeichen des Aufbruchs.

Murchison Falls

Murchison Falls

Wir müssen nicht weit gehen um die Fälle zu sehen; hören tun wir sie schon viel früher.

Murchison Falls

Murchison Falls

Murchison Falls

So nahe und nicht, oder nur sehr einfach, gesichert bei einem Wasserfall zu stehen, ist sehr eindrücklich.

Murchison Falls

Noch bin ich trocken ...

Murchison Falls

aber nun wirds feucht.

Murchison Falls Murchison Falls

Murchison Falls

"Die Murchison Falls (früher auch Kabalega Falls genannt) befinden sich am Viktoria-Nil im Nordwesten von Uganda (Ostafrika). Die Hauptfälle bestehen aus einer nur sieben Meter breiten Felsschlucht, deren obere Ränder von Bäumen bewachsen sind, in der der Nil 42 Meter in die Tiefe stürzt, die Nebenfälle bestehen aus mehreren Kaskaden mit maximal 28 m Tiefe. Pro Sekunde stürzen 300 Kubikmeter über die Fälle. Viele Fische überleben den Sturz über die Fälle auf die darunter liegenden Felsen nicht, sodass sich am Fuss des Wasserfalls eine grosse Anzahl von Krokodilen befindet. Kabalega Falls war von 1972 bis 1990 die offizielle Bezeichnung der Wasserfälle. Der Name geht auf ein Dekret des Diktators Idi Amin zurück, der damit zur Afrikanisierung der Ortsbezeichnungen beitragen wollte und dazu den Namen von Chwa II. Kabalega, eines der letzten Könige von Bunyoro, verwendete. Der Name wurde von der einheimischen Bevölkerung nicht akzeptiert, so dass nach dem Ende der Diktatur wieder die alte Bezeichnung Murchison Falls gültig wurde. 1864 waren Samuel White Baker und seine spätere Ehefrau Florence die ersten Europäer, die auf ihrer Entdeckungsreise entlang des Weissen Nils die Fälle beschrieben. Winston Churchill widmet in seinem Buch „My African Journey“ (1908) den Murchison Falls ein ganzes Kapitel: „These Falls are certainly the most remarkable in the whole course of the Nile.“ (Diese Wasserfälle sind sicher die bemerkenswertesten im Lauf des Nils.) Die Fälle wurden nach Roderick Murchison benannt, dem Vorsitzenden der Geological Society of London und der Royal Geographical Society."

Murchison Falls

Murchison Falls Nationalpark Erdölförderung

Wir fahren wieder auf der, von Chinesen gebauten, neuen Strasse zurück.

Murchison Falls Nationalpark Erdölförderung

Ölkonzerne greifen nach dem Murchison Nationalpark.

"Wenn es nach dem Ende des letzten Jahrzehnts verkündeten Plänen ginge, würde Uganda seit fünf Jahren aus dem Albertsee-Becken im Westen des Landes Erdöl fördern. Das Binnenland wäre damit der erste Erdölproduzent in Ostafrika. Eine eigene Raffinerie würde das Rohöl zu Treibstoffen und Kerosin, das in der Region zum Kochen verwendet wird, verarbeiten. – Wenn, wäre, würde . . . Tatsächlich ist noch keines der ugandischen Erdölprojekte verwirklicht worden, und trotz nachgewiesenen Erdölreserven von mindestens 200 Mio. Fass dürfte es Jahre dauern, bis die erhoffte Erdöl Bonanza eintrifft.
Markus M. Haefliger, Nairobi, 31.03.2015, NZZ"

"Uganda sitzt auf grossen Erdölvorkommen – ausgerechnet im Nationalpark Murchison Falls wollen Konzerne nach Öl bohren. Die Murchison Falls sind ein Juwel Afrikas. Tosend stürzt sich der Viktoria-Nil über die Klippen einer engen Schlucht. Ein Naturschauspiel, das Tausende Touristen aus aller Welt anzieht und der örtlichen Bevölkerung ein gutes Einkommen beschert. Die vielfältigen Ökosysteme des Albertine Graben beherbergen so mächtige Spezies wie Löwen, Elefanten und Flusspferde, darüber hinaus mindestens 500 weitere Tierarten. Die einzigartige Natur ist jedoch gefährdet, falls das Erdöl-Projekt Tilenga weiter­verfolgt wird. Die Ölkonzerne Total aus Frankreich, Tullow Oil aus Grossbritannien und China National Offshore Oil Corporation (CNOOC) wollen die Region mit 419 Bohrlöchern übersäen und täglich 200'000 Barrel Öl fördern. Hinzu kämen eine Raffinerie, weitere Industrieanlagen und eine 1'445 Kilometer lange Pipeline zum Hafen von Tanga in Tansania. Der Startschuss ist bereits gefallen: Der Konzern China Communications Construction Company (CCCC) baut seit dem Frühjahr 2019 eine Piste durch den Murchison Falls Nationalpark, die bisher vorwiegend dem Transport von Safari-Touristen dient, zur Schwerlast-Strasse aus.
Rettet den Regenwald e.V., Hamburg, Regenwald Report 04/2019"

Auch wenn erst ein kleiner Teil des Strassenprojekts fertig gestellt ist, sind die Schneisen in der Natur gewaltig. Diese Narben und der Verkehr haben sicherlich Einfluss auf die Tierwelt.

Murchison Falls Nationalpark Erdölförderung

Sein Revier ist schon mal verunstaltet und in zwei Teile getrennt worden.

Murchison Falls Nationalpark Erdölförderung

Murchison Falls Nationalpark Erdölförderung

Murchison Falls Nationalpark Erdölförderung

Murchison Falls Nationalpark Erdölförderung

Nun beginnt unsere nachmittägliche Pirschfahrt. Es ist eindrücklich, verschiedene Tierarten friedlich beisammen zu sehen: Antilopen, Kaffernbüffel, Rothschild-Giraffen und Warzenschweine.

Murchison Falls Nationalpark

Murchison Falls Nationalpark

Murchison Falls Nationalpark

Murchison Falls Nationalpark

Murchison Falls NationalparkMurchison Falls NationalparkMurchison Falls Nationalpark

Murchison Falls Nationalpark

Aber es gibt noch mehr zu sehen ...

Murchison Falls Nationalpark

Löwen, gleich drei Löwinnen! So selbstverständlich ist es nicht, Löwen zu sehen. Um die mit ihren Mähnen imposanten Löwenmännchen zu teffen, braucht es noch mehr Glück als bei den Löwinnen. Männchen verteidigen ihr Gebiet und sind deshalb oft unterwegs.

"Der Löwe ist nach dem Tiger die zweitgrösste Art aus der Familie der Katzen. Er ist heute nur noch in Teilen Afrikas südlich der Sahara sowie im indischen Bundesstaat Gujarat beheimatet; in Afrika ist er das grösste Landraubtier. Charakteristisches Merkmal erwachsener Männchen ist eine Mähne. Löwen leben im Unterschied zu anderen Katzen in Rudeln. Löwen Männchen sind durchschnittlich grösser und schwerer, sie erreichen Kopf-Rumpf-Längen von etwa 170 bis 250 Zentimeter und Gewichte von 150 bis 250 Kilogramm. Weibchen erreichen Kopf-Rumpf-Längen von etwa 122 bis 192 Zentimeter und wiegen zumeist 110 bis 192 Kilogramm. Im Schnitt überragen Löwen Tiger in der Schulterhöhe, Löwen haben aber eine durchschnittlich etwas geringere Kopf-Rumpf-Länge. Die grössten Löwen leben heute im südlichen Afrika, die kleinsten in Asien."

Murchison Falls Nationalpark Löwen

Murchison Falls Nationalpark Löwen

Murchison Falls Nationalpark Löwen

Murchison Falls Nationalpark Löwen

Später treffen wir auf einen Ranger auf einem Motorrad. Richard kennt ihn und spricht mit ihm. Der Ranger sagt, wir sollen ihm folgen. Er führt uns weg von der Strasse, querfeldein zu einer einzelnen Löwin.

Murchison Falls Nationalpark Löwen

Murchison Falls Nationalpark Löwen

Murchison Falls Nationalpark Löwen Murchison Falls Nationalpark Löwen

Viertel vor sieben, nach gut 12 3/4 Stunden, kehren wir zurück.

Murchison Falls Nationalpark

Als ich WiFi Verbindung habe, staune ich über die sich ähnelnden WhatsApp-Statusmeldungen meiner Familie, Freunde und Bekannten: auf allen sind Fotos der bis 5 cm grossen Hagelkörner, die das starke Hagelgewitter auf die Erde hat fallen lassen.

Murchison Falls Nationalpark

Als ich kurz vor acht Uhr meine Rechnung an der Rezeption bezahle, ist es schon wieder dunkel.

Murchison Falls Nationalpark

 

Tag 9, Montag, 29. Juni 2021: Murchison Falls Nationalpark - Kibale Forest Nationalpark

"An Ihrem achten Tag in Uganda fahren Sie vom Murchison Falls Nationalpark an den Rand des Kibale Forest Nationalparks. Ab Fort Portal schlängelt sich die unbefestigte Straße aus roter Erde durch die abwechslungsreiche Landschaft mit kleinen Dörfern, Kaffee- und Bananenplantagen. Es ist ein besonderes Erlebnis, am Rand des tropischen Waldes zu übernachten und von Weitem die Geräusche der Tierwelt zu hören. Fahrzeit: ca. 10 Stunden."

Kibale Forest Nationalpark

Wake up time ist 04.45 Uhr, um 05.05 Uhr habe ich fertig gepackt und gehe zum Frühstück, welches wir auf 05.15 Uhr bestellt haben. Danach zurück ins Zimmer, Zähne putzen und mit dem Gepäck zum Auto.

Murchison Falls Nationalpark

Richard hat uns gestern eine Anfrage vom Hotel Manager überbracht: Ein Mitarbeiter sollte nach Hause zurückkehren, aber es gebe keine öffentlichen Transportmittel. Es gehe in die gleiche Richtung die wir fahren, ob er bei uns mitfahren könne? Wir sind damit einverstanden. So haben wir heute einen Passagier im Auto. Vor der Abfahrt erhalte ich noch die Fussball-EM-News über das erfolgreiche Spiel (nach Penalty) der Schweizer gegen Frankreich; Viertelfinal erreicht. Um 06.00 Uhr beginnt unsere Fahrt. Wir fahren südwärts. Die Qualitäten der Strassen sind von „African Massage“, über "rote Erde Pisten", einfach geteerten bis zu doppelt geteerten Strassen mit aufgemalenen weissen Seiten- und gelben Mittellinien.

Murchison Falls Nationalpark Kibale Forest Nationalpark

Murchison Falls Nationalpark Kibale Forest Nationalpark

Murchison Falls Nationalpark Kibale Forest Nationalpark

Wir fahren durch grössere Dörfer und vorbei an kleinen Siedlungen.

Murchison Falls Nationalpark Kibale Forest Nationalpark

Murchison Falls Nationalpark Kibale Forest Nationalpark

Viele Menschen sind auf der Strasse zu Fuss mit einer Hacke unterwegs. Sie gehen zu ihren Feldern, entweder haben sie ihr eigenes, oder gepachtetes Land. Frauen tragen Gegenstände auf dem Kopf, manchmal balancierend, ohne sie mit den Händen festzuhalten. Viele sind mit hellgelben Plastikkanister unterwegs um bei einem Brunnen, oder einem Bach, Wasser zu holen. Männer mit Velos oder Motorrädern, mit oft grosser und breiter Ware beladen, erledigen Transporte.

Murchison Falls Nationalpark Kibale Forest Nationalpark

Murchison Falls Nationalpark Kibale Forest Nationalpark

Um halb neun Uhr gibts im Kolping Hotel in Hoima einen Toilettenstopp. Die vierte Corona-Regel ist auf unseren Plakaten nicht aufgeführt. Kurz nach 12 Uhr sind wir in Fort Portal. Hier verabschiedet sich der junge Mitfahrer dankend von uns. Wir essen im The Gardens Restaurant Mittag.

Murchison Falls Nationalpark Kibale Forest Nationalpark

Murchison Falls Nationalpark Kibale Forest Nationalpark

Murchison Falls Nationalpark Kibale Forest Nationalpark

Die aktuelle Fussball-EM ist auch hier ein Thema. In einer Bank wechsle ich 250 Euro. Mit dem Kurs von 3'989 erhalte ich 997'250 UGS, bin fast wieder ein Millionär. Um 14 Uhr fahren wir weiter. Bald ändert sich die Vegetation, es wird hügelig. Und nach ein paar grossen Tee Plantagen beginnt der Regenwald.

Murchison Falls Nationalpark Kibale Forest Nationalpark

Murchison Falls Nationalpark Kibale Forest Nationalpark

Nach 6 Stunden kommen wir um 15 Uhr an. Das Camp liegt mitten in einem Wald. Einchecken und Briefings vom Hotel zu unseren Aufenthalt und von Richard für den morgigen Tag.

Kibale Forest Camp

Hier gehts zu meiner Unterkunft Turacco (Turakos sind tropische, mittelgrosse, meist sehr bunte Vögel) für die nächsten beiden Nächte.

Kibale Forest Camp

Kibale Forest Camp

Kibale Forest Camp

Kibale Forest Camp

Auspacken, einrichten, das gewechselte Geld bündeln. Nach ein paar weiteren inhouse-Aktivitäten gehe ich wieder nach draussen und setze die Empfehlung um, den Pfad durch den Wald vom Resort zu begehen.

Kibale Forest Camp

Kibale Forest Camp

Kibale Forest Camp

Kibale Forest Camp

Es gefällt mir auf diesem Dschungelpfad, auch wenn, ausser Schmetterlingen und zwei grossen Ameisenstrassen, keine Tiere zu entdeckdn sind.

Kibale Forest Camp

Zurück beim Gebäude der Rezeption/Lounge im Parterre, resp. Restaurant im ersten Stock, treffe ich auf Angela und Katrin.

Kibale Forest Camp

Supersonic speed (Überschallgeschwindigkeit) erwarte ich ja gar nicht, aber es klappt überhaupt nicht mit verbinden. Als ich nachfrage meint der Angestellte, er werde nachschauen. Er kommt zurück und meldet eine technische Panne. Für mich gehört ein funktionierendes WiFi halt zwischenzeitlich zum Reisestandard. Einerseits um Kontakt zu den Daheimgebliebenen zu haben und andererseits als Zeitvertreib um Statusmeldungen und Facebook-Berichte zu verfassen.

So gehe ich bald in meine Unterkunft und lese zuerst draussen auf der Veranda, verschiebe mich dann nach drinnen aufs Bett und schlafe ein. Nach dem Erwachen lege ich die Kleider für morgen bereit, saubere lange Hosen und ein frisches Langarmhemd. Zudem packe ich eine (von zwei) Regenjacken in den Rucksack.

Nun ist es Zeit für einen Apéro. Ich gehe zur Bar und bestelle mir ein Glas Rotwein und frage nach WiFi; leider nichts damit. Später kommt Angela. Die beiden Spanier sind auch hier. Sie sind nur 14 Tage unterwegs und kürzen deshalb ab. So sind sie bereits gestern nach der Boots Tour weitergefahren und haben heute bereits die Sumpftour unternommen. Als Katrin kommt, ist es Zeit für das Abendessen. Das Menü ist vielversprechend.

Kibale Forest Camp

Wir steigen die Treppe in den oberen Stock hinauf und geniessen das feine Essen.

Kibale Forest Camp

 

Tag 10, Dienstag, 30. Juni 2021: Kibale Forest Nationalpark

"Am Morgen brechen Sie unter der Leitung eines sachkundigen Führers zum Schimpansen-Tracking auf. Der prächtige tropische Regenwald weist eine der höchsten Primatendichten weltweit auf. Mit etwas Glück sehen Sie Guerezas, Diademmeerkatzen, Bushbabys, Rotschwanzaffen, Rote Colobusaffen, Paviane oder Grauwangenmangaben. Auf Ihrer etwa vierstündigen Wanderung werden Sie mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit auch auf Schimpansen treffen – eine unvergessliche Begegnung! Neben 13 Primatenarten beherbergt der Park auch über 300 Vogel- und zahlreiche Schmetterlingsarten. Nach diesen einzigartigen Erlebnissen besuchen Sie Kibale Nationalparkim Bigodi Sumpfland das Ökotourismusprojekt der örtlichen Bevölkerung. Ihre Wanderung in diesem Sumpfgebiet führt Sie durch Dörfer und vorbei am Ackerland der lokalen Bauern. Dabei ergeben sich weitere Vogel- und Primatensichtungen. Abhängig von der Verfügbarkeit der Permits für das Schimpansentracking kann sich die Reihenfolge der heutigen Aktivitäten umkehren."

Den Wecker habe ich auf 06.15 Uhr gestellt, aber ich bin bereits vorher wach. Ein deutsches Pärchen im Nachbarzelt ist früh aktiv. Ich höre sie laut palavernd vom Frühstück zurückkommen. Um meine Weckzeit herum fahren sie los und es wäre wieder ruhig, aber nun ist es Zeit zum aufstehen und duschen. Ich habe mich doch für die Wanderschuhe entschieden und packe zudem meine Wanderstöcke ein. Nach dem Frühstück fahren wir um 07.30 Uhr los, zum Schimpansen-Tracking (der Begriff Tracking kommt vom englischen to track = folgen).

"Jeder kennt sie aus dem Zoo und aus dem Fernsehen, doch Schimpansen in Ugandas freier Wildbahn zu beobachten ist ein Erlebnis der besonderen Art. Diese intelligenten Tiere sind uns Menschen verblüffend ähnlich, sei es die Mimik, Gestik oder das soziale Miteinander. Es ist faszinierend, wie sie beispielsweise beim Termitenangeln von Werkzeug Gebrauch machen oder in schwindelerregenden Höhen artistengleich von Ast zu Ast hangeln. Auf einem organisierten Schimpansen-Tracking haben Touristen eine Stunde Zeit, die Tiere zu beobachten. In Uganda wird Schimpansen-Tracking im Kibale Nationalpark sowie im Queen Elizabeth Nationalpark angeboten."

Schimpansen Tracking

Nach einer kurzen Fahrt sind wir beim Eingang zum Schimpansen-Camp und ...

Kibale Nationalpark

kurz darauf im Camp.

Kibale Nationalpark

Kibale Nationalpark

Bei der Rezeption müssen wir uns ausweisen und eintragen.

Kibale Nationalpark

Kibale Nationalpark

Please smile.

Kibale Nationalpark

Nach der Instruktion werden die insgesamt 19 Teilnehmenden in sechs Gruppen auf- und den wartenden Rangern zugeteilt. Wir drei sind für uns eine Gruppe. Nebst Ebison, der uns nochmals den Ablauf erklärt, kommt noch eine Praktikant mit, der praktischerweise die letzte Position einnimmt - „Den Letzten beissen die Hunde“ - oder die wilden Tiere hier im Regenwald.

Kibale Nationalpark

Kibale Nationalpark

Bevor es losgeht, empfiehlt uns Ebison, die Socken über die Hosen zu ziehen; sieht zwar nicht sexy aus, aber schützt gegen krabbelnde Insekten wie Ameisen und ähnliches. Um 08.20 Uhr beginnt unsere Wanderung durch den Dschungel.

Kibale Nationalpark Schimpansen Tracking

Kibale Nationalpark Schimpansen Tracking Kibale Nationalpark Schimpansen Tracking

Das Gewehr sei wegen den Elefanten und Büffeln, die stressig sein können. Er würde aber nur in die Luft schiessen, erklärt unser Führer.

Kibale Nationalpark Schimpansen Tracking

Kibale Nationalpark Schimpansen Tracking

Es geht kreuz und quer durch den Wald. Rauf und runter. Über kleine Gewässer und querliegende moosbewachsene Baumstämme; manchmal auch gebückt untendurch. Einmal stürze ich. Später merke ich, dass meine rechte Hand blutet - Wo sind meine extra gekauften Handwerkerhandschuhe? Auch Katrin stürzt, hat also nichts mit dem Alter zu tun. Vielmehr mit den vielen Hindernissen: Wurzeln, Steine, abgebrochene Äste, Lianen.

Kibale Nationalpark Schimpansen Tracking

Kibale Nationalpark Schimpansen Tracking

Fussabdrücke eines Elefanten.

Kibale Nationalpark Schimpansen Tracking

Plötzlich hören wir Geschrei und kurze Zeit später, es ist zwischenzeitlich 09.10 Uhr geworden, haben wir den ersten Kontakt mit Schimpansen.

"Die Schimpansen sind eine Gattung aus der Familie der Menschenaffen. Schimpansen sind die nächsten lebenden Verwandten des Menschen und bewohnen das mittlere Afrika. Die Bezeichnung „Schimpanse“ ist abgeleitet aus der Bantu-Sprache Tschiluba. „Kivili-chimpenze“ ist die lokale Bezeichnung des Tiers und lässt sich mit „Schein-Mensch“ oder auch „Affe“ übersetzen. Diese Bezeichnung ist für das Jahr 1738 erstmals belegt. Schimpansen erreichen eine Kopfrumpflänge von 64 bis 94 Zentimeter, ein Schwanz fehlt, wie bei allen Menschenaffen. Aufrecht stehende Tiere erreichen eine Höhe von 1 bis 1,7 Metern. Hinsichtlich des Gewichts herrscht ein deutlicher Geschlechtsdimorphismus: während Weibchen rund 25 bis 50 Kilogramm schwer werden, erreichen Männchen ein Gewicht von 35 bis 70 Kilogramm. Die Arme der Schimpansen sind länger als die Beine, Hände und Füsse enden in fünf Fingern beziehungsweise Zehen, wobei Daumen und große Zehen wie bei vielen Primaten opponierbar sind, geeignet zum Umgreifen von Ästen. Der grösste Teil des Körpers ist von einem dunkelbraunen oder schwarzen Fell bedeckt. Der Kopf ist durch die hervorragenden, runden Ohren, die Überaugenwülste und die hervorstehende Schnauze charakterisiert. Das Gesicht ist unbehaart und beim adulten Tier dunkelgrau oder schwarz gefärbt. Die Eckzähne sind beim Schimpansen stark geschlechtsdimorph (bei Männchen deutlich grösser)."

Kibale Nationalpark Schimpansen Tracking Kibale Nationalpark Schimpansen Tracking

Der erste Kontakt ist "Kopf-in-den-Nacken-und-nach-oben-schauen". Wegen dem Gegenlicht nicht optimal zum Fotografieren.

Kibale Nationalpark Schimpansen Tracking

Die Schimpansen werfen Äste mit Früchten auf den Boden, steigen danach von den Bäumen und essen am Boden weiter - ist wohl bequemer so.

Kibale Nationalpark Schimpansen Tracking

Kibale Nationalpark Schimpansen Tracking

Kibale Nationalpark Schimpansen Tracking

Kibale Nationalpark Schimpansen Tracking

Kibale Nationalpark Schimpansen Tracking

Die Führer sind miteinander in Kontakt, deshalb kommen nun auch all die anderen Gruppen. Guter Platz zum Beobachten und Fotografieren wird knapp.

Kibale Nationalpark Schimpansen Tracking

Kibale Nationalpark Schimpansen Tracking

Kibale Nationalpark Schimpansen Tracking Kibale Nationalpark Schimpansen Tracking Kibale Nationalpark Schimpansen Tracking

Kibale Nationalpark Schimpansen Tracking

Kibale Nationalpark Schimpansen Tracking

Ein schönes Gefühl, so nahe bei unseren nahen Verwandten zu sein.

Kibale Nationalpark Schimpansen Tracking

Kibale Nationalpark Schimpansen Tracking

Was fotografierst du, Ueli?

Kibale Nationalpark Schimpansen Tracking Kibale Nationalpark Schimpansen Tracking

"Müde bin ich, geh zur Ruh, schliesse beide Äuglein zu."

Kibale Nationalpark Schimpansen Tracking Kibale Nationalpark Schimpansen Tracking

Nach dem Power Nap gehts zur Körperpflege.

Kibale Nationalpark Schimpansen Tracking

Kibale Nationalpark Schimpansen Tracking

Die gewährte Stunde ist um. Ein letzter Blick und wir kehren zum Camp zurück ...

Kibale Nationalpark Schimpansen Tracking

wo wir für unser erfolgreiches Tracking mit einem Diplom belohnt werden.

Kibale Nationalpark Schimpansen Tracking

Kurz vor halb zwölf verlassen wir das Schimpansen Camp und fahren zurück zum Menschen Camp. Duschen und umziehen für das leichte Mittagessen ist angesagt.

Kibale National Park

Kibale National Park

Um 14 Uhr treffen wir uns beim Parkplatz. Ein Swamp Walk ist angesagt. Unterwegs steigt unsere Führerin für den Nachmittag, Mary, zu uns ins Auto. Kurze Zeit später halten wir an und steigen aus.

Kibale Nationalpark

Mary erzählt uns von der Fauna (die Gesamtheit aller natürlich vorkommenden Tiere in einem Gebiet oder im engeren Sinne alle Tierarten in diesem Gebiet) und Flora (der Bestand an Pflanzensippen einer bestimmten Region).

Kibale Nationalpark Kibale Nationalpark

Dann beginnt unser Spaziergang durch die Natur.

Kibale Nationalpark

Kibale Nationalpark

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Mary weist uns nach unten (Termitenhügel), nach vorne (Schmarotzer) und nach oben (Primat).

Kibale Nationalpark Kibale Nationalpark Kibale Nationalpark

Irgendeinmal fragt uns Mary, ob wir es auch riechen. In der Tat, ein Duft irgendwie nach gebratenem Reis liegt in der Luft. Das sei der Duft von Schlangen. Nicht gefährlich. Dafür gäbe es schwarze Ameisen, deren Gift sehr gefährlich sei.

Kibale Nationalpark

Mary bleibt stehen, zupft ein paar Schilfgräser und beginnt zu flechten.

Kibale Nationalpark

Das Werk ist hübsch anzusehen.

Kibale Nationalpark

Kibale Nationalpark

Kibale Nationalpark

Wir kommen zu einer Strasse wo uns kurz darauf Richard in seinen Landrover aufnimmt. Nach einer kurzen Fahrt ins Dorf Bigodi beginnt der zweite Teil unseres Nachmittagsprogramms: Community Experience, ein kultureller Dorfspaziergang.

Kibale Nationalpark

Als wir das Dorf erreichen, beginnen wir mit dem Besuch bei einer Frau. Sie zeigt uns die Schritte von den rohen Kaffeebeeren bis zum gekochten Filterkaffee.

Kibale Nationalpark Community Experience

Kibale Nationalpark Community Experience

Mary erklärt, was wir zu sehen bekommen.

Kibale Nationalpark Community Experience

V.l.n.r.: Geerntete, getrocknete, geschälte und geröstete Kaffeebohnen.

Kibale Nationalpark Community Experience

Die Kaffeebeeren werden über viele Tage getrocknet. Wenn die Schale hart und schwarz geworden ist, sind die Beeren trocken genug und können mittels (mühsamem) Stampfen von den Schalen gelöst werden.

Kibale Nationalpark Community Experience Kibale Nationalpark Community Experience

Kibale Nationalpark Community Experience

Der hölzerne Behälter wird nun entleert und das Schalen-Bohnen-Gemisch durch schütteln und blasen getrennt.

Kibale Nationalpark Community Experience

Auf dem Feuer werden die Bohnen geröstet; dabei immer schön rühren, damit nichts anbrennt.

Kibale Nationalpark Community Experience

Kibale Nationalpark Community Experience

Während dem Feuermachen hat es begonnen zu regnen, und wie. Das Wasser tropft bereits durchs Strohmattendach. Wir ziehen unsere Regenjacken an und schützen die Rucksäcke mit der Regenhülle.

Kibale Nationalpark Community Experience

Kibale Nationalpark Community Experience

Die gerösteten Bohnen werden nun durch Stampfen (hard-working) zu Kaffeepulver zermahlen ...

Kibale Nationalpark Community Experience

und danach gesiebt.

Kibale Nationalpark Community Experience

Noch Wasser kochen, durch ein Filtersieb giessen und fertig ist der Kaffee.

Kibale Nationalpark Community Experience

Kibale Nationalpark Community Experience

Kibale Nationalpark Community Experience

Wir bedanken uns - unseren Dank lassen wir von Mary übersetzen - und verabschieden uns. Beim Weitergehen ist der Regenschutz von allergrösstem Nutzen.

Kibale Nationalpark Community Experience

Unser zweiter Besuch gilt dem Schamanen, dem örtlichen Medizinmann.

Kibale Nationalpark Schamane

Kibale Nationalpark Schamane

Einen Arzt gibt es hier in Bigodi nicht, deshalb wird bei Krankheiten oder anderen körperlichen Problemen der Schamane aufgesucht. Er weiss viel über die hiesigen Pflanzen und deren Heilkräfte. Bei entsprechendem Glauben hilft auch für uns befremdlich wirkende "Zauberei". Der Medizinman spricht leise und Mary übersetzt. Er habe Medizin gegen Malaria, aber keine Heilmittel gegen Covid, Krebs und Kropf, lässt uns der alte Mann wissen. Aber sonst ...

Kibale Nationalpark Schamane

der Schimpansen Schädel zum Beispiel, hilft gegen böse Nachbarn ...

Kibale Nationalpark Schamane

das Grünzeug und die Wurzel seien hilfreich, wenn die Frau keinen Appetit mehr auf ihren Mann habe ...

Kibale Nationalpark Schamane

oder gegen Dämonen hilft ein Ritual mit diesen Utensilien. Es wird auch ein weisses Huhn und eine weisse Ziege benötigt. Das Horn wird mit Blut gefüllt und eine Feder mit weisser Asche auf die Stirn des Menschen gelegt, der vom Dämonen besessen ist.

Kibale Nationalpark Schamane

Auch wenn der Schamane nicht alle ausgelegten Pflanzen, Kräuter und Ritualgegenstände erklärt hat, dauert unser Besuch, auf kleinen Stühlen sitzend, gefühlt zu lange. Wir sind deshalb froh, als Mary den Aufbruch ankündigt und wir uns dankend verabschieden.

Kibale Nationalpark Bananen

Die dritte Station im Dorf ist eine Destillerie. Hier wird aus Bananen verschiedenes gebrannt.

Kibale Nationalpark Bananen

Kibale Nationalpark Bananen

Mary war schon öfters hier, den sie übersetzt längt nicht nur, sondern referiert selber. Sehr zum Leidwesen des jungen Schnapsbrenners.

Kibale Nationalpark Bananen

Hier werden über einem Feuer die drinnen lagernden Bananen getrocknet.

Kibale Nationalpark Bananen

Kibale Nationalpark Bananen

Kibale Nationalpark Bananen

Kibale Nationalpark Bananen

Das Bananen Bier, 4 % vol, schmeckt leicht säuerlich während der Bananen Gin, 40 % vol, vor allem starker Schnaps ist.

Kibale Nationalpark Community Experience

Zum Schluss besuchen wir Frauen, die mit der Papyrus Pflanze Körbe flechten. Die Gruppe besteht aus 15 Frauen. Wegen Corona arbeiten jeweils nur 5 Frauen zusammen, die sich abwechseln. Einige gehen auf den Markt um ihre Produkte zu verkaufen.

Kibale Nationalpark Community Experience

Kibale Nationalpark Community Experience

Kibale Nationalpark

Wir verlassen das Dorf wieder durch die Bananenplantage. Längst haben wir die Regenjacken ausgezogen, die Sonne scheint wieder.

Kibale Nationalpark

Bei einem Brunnen sind Kinder mit Wasser pumpen beschäftigt.

Kibale Nationalpark

Kibale Nationalpark

Kibale Nationalpark

Beim Visitor Center werden wir gebeten, uns ins Gästebuch einzutragen. Ich übernehme das für uns.

Kibale Nationalpark

Zurück in der Lodge bezahlen wir unsere Rechnung, denn Morgen heisst es weiterziehen.

 

Zur Fortsetzung der Reise

 

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