Ueli Meyes

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Südostasien Reise 2024, Teil 1/4

Singapur, multikulturelle Stopover-Destination

2001, auf der Reise mit meinem Vater, er war damals 76 Jahre alt, nach Neuseeland zu meinem Sohn Pascal, machten wir auf dem Rückweg einen Stopover in Singapur. Seither war ich einige weitere Male in diesem Stadtstaat am südlichsten Ausläufer der Hinterindischen Halbinsel. Singapur habe ich bisher jedoch eher stiefmütterlich behandelt, indem ich dieser Destination noch nie eine eigene Seite gewidmet habe. Es ist an der Zeit, dies zu ändern. Die Südostasienreise 2024 nach Papua-Neuguinea, Australien und Taiwan beginnt deshalb hier.

 

Singapore

5. September - 7. September 2024

 

Verwirklichung

Donnerstag, 5. September 2024, Cham

Mein Hab und Gut für die nächsten gut 6 Wochen ist in diesen drei Gepäckstücken verstaut; also schön Obacht geben Ueli.

Meine Reise beginnt: Am Bahnhof Cham warte ich auf die S1 die mich um 08:14 Uhr nach Zug bringt. Dort steige ich um und fahre zum Hauptbahnhof Zürich, wo ich für den Anschluss zum Flughafen in den Untergrund steigen muss.

 

Für den gut 12-stündigen Flug von Zürich nach Singapore habe ich ein Upgrade in die Business Class gebucht.

In der Swiss Business Lounge im Terminal E stosse ich mit mir auf ein gutes Gelingen an.

Ich richte mich auf meinem Platz 22A ein.

Die Sitze verfügen über eine Sitzneigung bis 180°, welche so ein horizontales Schlafen ermöglichen.

Mit beinahe einer Stunde Verspätung heben wir ab. Die Boeing 777-300ER fliegt mich in meinen Lieblingskontinent Asien, ein weiteres Reiseabenteuer in Südostasien nimmt seinen Anfang ...

Nebst der Annehmlichkeit des bequemeren und grösseren Sitzplatzangebotes, wartet in der Business Class auch eine kulinarische Verwöhnung auf die Passagiere.

Freitag, 6. und Samstag, 7. September 2024, Singapore

Noch sind wir nicht gelandet, deshalb wird das Frühstück um halb fünf in der Nacht (lokale Zeit) noch in der Luft serviert.

"Singapur (amtlich Republik Singapur ist ein Insel- und Stadtstaat in Südostasien. Er liegt vor der Südspitze der Malaiischen Halbinsel und wird von dieser durch die Strasse von Johor getrennt. Mit einer Fläche von 728,6 Quadratkilometern hat Singapur das kleinste Staatsgebiet Südostasiens. Mit fast 6 Millionen Einwohnern ist Singapur der bevölkerungsreichste Zwergstaat der Erde.

Die frühere britische Kronkolonie erhielt am 9. August 1965 die Unabhängigkeit von Malaysia und ist Mitglied im Commonwealth of Nations. Amtssprachen sind Malaiisch, Mandarin, Tamil und Englisch, während Malaiisch die Nationalsprache ist. Nach frühen Jahren politischer Krisen und trotz fehlender natürlicher Ressourcen und praktisch ohne Hinterland entwickelte sich die Nation zu einem der vier asiatischen Tigerstaaten: Singapur ist das einzige Land in Asien mit einer „AAA“-Bonitätsbewertung aller grossen Ratingagenturen und ein wichtiger Finanz- und Logistikknotenpunkt; er gilt neben Hongkong als wichtigster Finanzplatz Asiens. Damit ist Singapur eines der reichsten Länder (und Städte) weltweit und gilt zugleich als eine der Städte mit den weltweit höchsten Lebenshaltungskosten. Der Stadtstaat weist hohe Werte bei wichtigen sozialen Indikatoren auf: Bildung, Gesundheitsversorgung, Lebensqualität, persönliche Sicherheit und öffentlicher Wohnungsbau mit einer Wohneigentumsquote von 91 Prozent; die Einwohner kommen in den Genuss einer der höchsten Lebenserwartungen, der schnellsten Internetverbindungsgeschwindigkeiten und einer der niedrigsten Kindersterblichkeitsraten der Welt; das Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen zählt Singapur zu den Ländern „mit sehr hoher menschlicher Entwicklung“.

Singapur ist eine parlamentarische Republik, die People’s Action Party nimmt jedoch seit der Staatsgründung 1959 eine dominante Stellung im Staat ein und war zeitweilig sogar die einzige Partei im Parlament. International umstritten ist das sehr strenge Rechtssystem des Landes, welches auch Körperstrafen für eine Reihe von – nach europäischem Massstab – als Ordnungswidrigkeiten zu betrachtenden Taten bis hin zur Todesstrafe bei schweren Verbrechen besonders zur Abschreckung vorsieht. Die Republik regelt per Rechtsanordnung das multiethnische Zusammenleben zwischen Chinesen, Malaien und Indern, welche die grössten Bevölkerungsgruppen stellen, um Frieden und Gleichberechtigung durchzusetzen. Schliesslich zählt der Stadtstaat mit mehr als elf Millionen ausländischer Touristen im Jahr zu den zehn meistbesuchten Städten der Welt."

Um 06:30 Uhr ist es soweit: Welcome in Singapore. Das Einreiseprozedere ist sehr modern organisiert und verläuft problemlos. Vorgängig habe ich zu Hause die Singapore Arrival Card (SGAC) elektronisch ausgefüllt und der Immigration & Checkpoints Authority (ICA) eingereicht.

Mit der U-Bahn fahre ich in die City und suche mir mit Google Map den Weg zum gebuchten The Quay Hotel. Das Zimmer ist erwartungsgemäss noch nicht verfügbar, erst ab 14 Uhr. Ich ziehe mich in der Toilette um, lasse den Koffer zurück im Hotel und gehe zu Fuss auf Entdeckungstour.

Ich bin schon einige Male in Singapore gewesen, aber das Multikulti-Feeling dieser modernen Stadt fasziniert mich immer wieder aufs Neue.

Mein Hotel liegt in der Nähe von Chinatown.

In Chinatown liegt aber auch der Sri Mariamman Tempel.

"Der Sri-Mariamman-Tempel in Singapur, der 1827 im Dravida-Stil erbaut wurde, ist der älteste Hindu-Tempel in dem Stadtstaat. Gewidmet ist er der Muttergöttin Mariyamman (auch Mariamman), die vor allem im Süden von Indien und Norden von Sri Lanka verehrt wird. Der Tempel befindet sich im Zentrum von Singapur im eigentlichen Chinatown-Bezirk in der South Bridge Road zwischen der Pagoda Street und Temple Street. Er dient den meisten Tamilen und Angehörigen der Hindu-Bevölkerung der Stadt als Gebetshaus. Wegen seiner historischen und architektonischen Bedeutung wurde der Tempel am 6. Juli 1973 zum nationalen Denkmal erklärt."

Klar ziehe ich meine Schuhe aus und betrete das Innere des Tempels barfuss.

"Ganesha wird als naschhafter, gnädiger, gütiger, freundlicher, humorvoller, jovialer, kluger, menschlicher und verspielter, schelmischer Gott vorgestellt, der oftmals Streiche spielt. Er ist einer der wichtigsten, populärsten, zugänglichsten Götter Indiens überhaupt, der fast an jedem Strassenschrein verehrt wird. Er ist der Sohn des Shiva und der Parvati, mit denen er zusammen das Idealbild einer Hindu-Familie verkörpert. Ganesha ist von allen hinduistischen Göttern der mit der grössten Präsenz und Popularität außerhalb Indiens."

Duftende Jasminkränze gehören zu Indien, auch im Ausland.

"In Indien ist Jasmin als 'Königin der Blumen' bekannt und wird oft in religiösen Zeremonien und Hochzeiten verwendet. In der chinesischen Kultur symbolisiert Jasmin Reinheit und Weiblichkeit. In der viktorianischen Blumensprache stand der Echte Jasmin für Zuneigung und Eleganz.
In der Blumensymbolik steht der Jasmin für Reinheit, Bescheidenheit und Stärke. Dabei wird die Pflanze auf der ganzen Welt geschätzt und ist nicht nur als „Jungfrau von Orleans“, „Schönheit Indiens“ oder „Herzogin der Toskana“ bekannt, sie ist zudem Nationalblume der Philippinen."

Dafür bin ich zu früh hier ...

... und dafür habe ich jetzt keine Lust.

Mit der U-Bahn fahre ich ins Viertel Harbourfront und zu Fuss zur gleichnamigen Seilbahnstation. Die Seilbahn führt als Zwischenstation durch den Harbourfront Tower.

Mit den gekauften Tickets lasse ich mich in luftiger Höhe über das Meer - es sind rund 100 MüM - auf die Insel Sentosa führen.

Auch auf dieser Insel war ich schon ein paar mal, so gehe ich nur zur Imbiah Lookout Station der Sentosa Linie, steige in eine Gondel und fahre die Runde nonstop. Steige am gleichen Ort wieder aus und gehe gemütlich zurück zur Station der Mount Faber Linie und mit dieser zum Ausgangspunkt zurück. Sinn der Sache? Die Zeit vergeht, ich kann dabei sitzen und das Panorama geniessen.

Der Weg zurück zur U-Bahn-Station führt mich wieder durch VivoCity, dem grössten Einkaufszentrum Singapores. Diesmal nehme ich aber nicht den direkten Weg, sondern mache sehr oberflächliches Window shopping ("die Tätigkeit, Zeit damit zu verbringen, sich die in Schaufenstern angebotenen Waren anzuschauen, ohne die Absicht zu haben, etwas davon zu kaufen)". Dabei kommt Hunger auf. Das stellt eigentlich kein Problem dar, denn Verpflegungsstände aller Arten sind genügend vorhanden. Die Schwierigkeit ist, eine Entscheidung zu treffen. Diese mache ich bald.

Jetzt muss ich nur noch herausfinden, wie das Angebotene den Weg in meinen Magen findet.

Erster Schritt ...

... zweiter Schritt ...

... dann das Geschöpfte zur Kasse bringen, bezahlen und mein Wahl wird dem Koch übergeben ...

... Platz suchen und warten, bis die Bestellung aufgerufen wird oder wie in meinem Fall, dem nix-verstehenden Fremden das Essen an den Tisch gebracht wird.

Mmmh ... sehr lecker; ich liebe diese Art von Food.

Mit der U-Bahn fahre ich zur Station in der Nähe meines Hotels. Das Zimmer kann ich nun beziehen. Ich richte mich ein und lege mich hin. Nach einer erfrischenden Dusche bin ich wieder draussen auf der Strasse im feucht-warmen Klima; die Nachwirkung der Dusche ist nur kurz.

Das Tageslicht schwindet und macht dem künstlichen Licht Platz. Dadurch verändert sich das Aussehen der Stadt.

1965 plus 59 = 2024; stimmt.

Auch wenn es verführerisch aussieht, ich weiss wohin ich will ...

... zum Clarke Quay, oder kurz CQ genannt.

"Clarke Quay ist ein durch Mauern befestigter Uferdamm – auch Kai genannt – am Singapore River im Zentrum von Singapur. Heute ist CQ für seine vielen Bars, Restaurants und Clubs bekannt, die rund um den Hafen verteilt sind. Clarke Quay wurde nach Sir Andrew Clarke, dem zweiten Gouverneur Singapurs benannt, der eine wichtige Schlüsselrolle bei der Positionierung Singapurs als Hafen für die malaiischen Staaten Perak, Selangor und Sungei Ujong spielte. Heute ist Clarke Quay ein aus fünf Blöcken restaurierter und mit Lagerhäusern bestehender Hafen, der viele Restaurants und Diskotheken aufweist. Die verschiedenen Blöcke sind verschiedenen Kulturbereichen zugeordnet, die von indischen und chinesischen Tänzen, über verschiedene Cocktail- und Bierbars ebenso einheimische und beliebte Speisen anbieten."

Live Musik ertönt, spontan setze ich mich in der Wings Bar auf einen Barhocker am Flussufer.

Aber Hallo, welch' hübsche Begrüssung.

"Azelle, Bölle schele, d Chatz gaht uf Waliselle; chunt si wieder hei, het si chrumi Bei. Piff, paff, puff und du bisch duss." And the winner is ... ist ja logisch, ich bin immer für locals.

So, jetzt noch über die Brücke und das Restaurant finden.

Die Menükarte lässt mir das Wasser im Munde zusammenlaufen. Ich gebe meine Bestellung auf.

Wieder mal eine Abalone. Nur als Vorspeise, die sind teuer genug.

"Seeohren, auch Meerohren oder Abalonen genannt, sind eine Gattung grosser Schnecken, die eine Schale besitzen, deren Form einer Ohrmuschel gleicht und eine perlmuttreiche Innenseite aufweist, weshalb sie auch Irismuschel heisst. Diese Schnecken sind mit rund siebzig rezenten Arten die einzige Gattung der monotypischen Familie Haliotidae. Mit Ausnahme des Westatlantiks kommen sie in fast allen warmen Meeren vor, teilweise auch in gemässigten Zonen wie zum Beispiel Haliotis tuberculata im Ärmelkanal. Die ältesten Vertreter der Seeohren stammen aus dem Maastrichtium (Kreide)."

Die Vorspeise wird mir auf Eis serviert. (Sehr) klein aber (sehr) oho.

Danach erhalte ich das Werkzeug für den Hauptgang.

Zum ersten Mal liegt eine Chili-Krabbe vor mir, bereit zum Verzehr. Aber wie geht das?

"Singapurs Nationalgericht: Obwohl die Erfinderin der Chilikrabben einst ziemlich unspektakuläre Zutaten verwendete, zählt ihr Gericht heute zu den grössten Köstlichkeiten der Küche Singapurs.

Bis man die Krustentiere halbwegs elegant verzehren kann, bedarf es jedoch einiger Übung. Von den Fingern trieft rote Sauce. Der Mund ist verschmiert wie der eines Kleinkindes beim ersten Versuch, den Karottenbrei selbst zu löffeln. Das Hemd ist voller orange-roter Flecken und für die vollgekleckerte Tischdecke wird die Reinigung bestimmt einen Erschwerniszuschlag verlangen.

Der Verzehr einer Chilikrabbe ist eine leckere Sauerei. Um an das süssliche weisse Fleisch in den Beinen und Scheren der in einer sämigen Sauce aus Chili und Ketchup badenden Krabbe zu kommen werden die gepanzerten Gliedmassen am besten mit der Hand aufgebrochen. Geht das nicht, kommt ein metallener Hummerknacker zum Einsatz. Aber auch dessen Handhabung ist Dank der Chilisaucenglitschigen Finger nicht mehr mit Eleganz möglich: Krabbenteile flutschen über den Tisch, Sauce tropft von dem Instrument. Mit sanftem Lächeln schauen Roland Lim und seine Mutter Madame Cher Yam Tian zu, wie der Autor dieser Zeilen sich ungeschickt an der Krabbe delektiert. Vielleicht denken sie jetzt: "Ach, ist das schön, dass dem Ausländer unsere Chilikrabbe so gut schmeckt". Oder überdecken die beiden Chinesen mit dem Lächeln nur ihr blankes Entsetzen über die plumpe Matscherei? Ach, egal, die Krabbe ist ein Festmahl und es ist zudem eine Ehre, sie in Gesellschaft von Madame Cher zu verzehren. Die heute 79-jährige Dame ist nämlich die Erfinderin des Nationalgerichts von Singapur."

Die leckere Sauerei sieht bei mir dann so aus:

In dem einen Tütchen waren Plastikhandschuhe, aber das habe ich leider zu spät bemerkt.

Klar habe ich mich beim Kellner entschuldigt; er nimmts gelassen.

Mit allem Drum und Dran hat mich das Essen 322.17 SGD gekostet, rund 210 Franken. So kann das natürlich die nächsten 6 Wochen nicht weitergehen.

 

Heute bleibe ich länger liegen, denn es wird dauern, bis ich wieder Kontakt zu einem Bett habe: Tag - Nacht - Tag. Check-out Zeit ist 11 Uhr, so lange bleibe ich im Zimmer. Danach deponiere ich den Koffer bei der Rezeption und frage nach der nächsten Hop-on Hop-Off Station. Diese sei direkt vor dem Hotel, bekomme ich zu hören. Also warte ich auf einem der Bänkli draussen, bis der rote Bus kommt; ich will die Heritage Tour machen.

Beim Chauffeur kauf ich ein 24-h-Ticket, schnappe mir einen Ohrhörer und steige in den oberen Stock.

Um mich von der Sonne zu schützen, setze ich mich in den hinteren, gedeckten Teil vom Oberdeck.

Bei einer Station kommt ein Mann hoch und verteilt Plastic-Regenmäntel. Nanu, wieso denn das? Kaum fertig gedacht, weiss ich warum. Im Nu hat der Himmel seine Pforten geöffnet und lässt es regnen, und wie. Aus Erfahrung weiss ich, dass es zwar kurze, aber heftige Regenschauer sind.

Rasch packe ich den erhaltenen Plastic-Regenmantel und will ihn schnell anziehen, was aber nicht so einfach ist. Während ich mich damit abmühe, schüttet es wie aus Kübeln. Mit dem Wind werden wir auch unter dem Dach nass.

Endlich - ich muss ja noch filmen und fotografieren - habe ich das gelbe Teil übergestülpt.

Ich fahre die ganze Runde durch und ... beim Hotel auch; so steige ich halt bei der nächsten Station aus und laufe zum Hotel zurück. Dort, mit WiFi-Empfang, checke ich die nächsten Möglichkeiten. Trotzdem ich schon einige Male hier in dieser Stadt war, besuchte ich noch nie das National Museum of Singapore. Um dorthin zu gelangen, will ich die U-Bahn benutzen, die MRT (Mass Rapid Transit).

"Mass Rapid Transit (MRT) ist die Bezeichnung für das Metro-Netz von Singapur, das den grössten Teil des Stadtstaates mit hoher Geschwindigkeit und Kapazität erschliesst. Als erster Streckenabschnitt wurde die North-South Line am 7. November 1987 eröffnet, gefolgt von der East-West Line im gleichen Jahr. Seit der Jahrtausendwende wurden weitere, nun fahrerlose U-Bahn-Linien eröffnet, sodass das Netz im Jahr 2024 sechs Linien mit zusammen rund 240 Kilometern Länge umfasst. Zwei weitere Linien und diverse Verlängerungen bestehender Strecken befinden sich in Bau oder Planung."

Verzweigung der North-South Line und der East-West Line bei der Station Jurong East.

Alles modern und gut organisiert.

Wenn man weiss, wo das Ziel liegt, ist es einfach, U-Bahnen (weltweit) zu benutzen. Bei der Station Bras Basah steige ich aus.

"Die MRT-Station Bras Basah ist eine U-Bahn-Station der Circle Line. Diese Station befindet sich neben der Singapore Management University (SMU) und in unmittelbarer Nähe der MRT-Station Bencoolen der Downtown Line, auch wenn sie nicht direkt miteinander verbunden sind und in der Nähe des Singapore Art Museum und des National Museum of Singapore liegen. Bras Basah (moderne Schreibweise: Beras Basah) bedeutet auf Malaiisch „nasser Reis.

Die Station befindet sich 35 Meter unter der Erde, die Plattform der Insel befindet sich im 5. Untergeschoss. Es war die tiefste Station seit ihrer Eröffnung bis zum 22. Dezember 2013, als die Downtown Line an der MRT-Station Promenade fertiggestellt wurde. Es ist auch die Station mit der längsten Rolltreppe (41 Meter), die sich von der Tickethalle bis zur Transferebene erstreckt und ungefähr eine Minute Fahrtzeit benötigt. Um Licht in die Station zu lassen, wurde ein reflektierendes Wasserbecken mit Glasscheiben ausserhalb der Singapore Management University geschaffen."

Ich staune nicht schlecht, als ich mich auf dem Weg Richtung Ausgang plötzlich in einer Konzerthalle wähne. Okay, im Zürcher HB gibt es auch die verschiedensten Events.

Ich bin immer noch in der grossen Station, als sich Hunger bei mir meldet; im Food Corner bleibe ich stehen und schaue mir das Angebot an.

Zwischenzeitlich weiss ich ja, wie das System funktioniert.

Habe zwar ein, zwei Zutaten erwischt, die nicht so toll sind, aber gesamthaft schmeckt mir mein Mittagessen in der Unterwelt.

Da es auch Halal Foodstände gibt, ist die Rückgabe des Geschirrs getrennt organisiert.

Jetzt noch einen frisch gepressten Saft und danach suche ich den richtigen Ausgang zum eigentlichen Ziel der U-Bahn-Fahrt, dem Nationalmuseum, im grossen unterirdischen Bereich Singapore Management University (SMU).

"Das National Museum of Singapore ist das älteste Museum des Landes. Das Museumsgebäude wurde 1849 errichtet. Die Geschichte des Museums selbst geht ebenfalls in das Jahr 1849 zurück, als in dem Gebäude ein Teil der Bibliothek der Raffles Institution (Singapore Institution) eingerichtet wurde. Nach verschiedenen Auslagerungen des Museums wurde es dann endgültig im Jahre 1887 im Gebäude an der Stamford Road untergebracht. Das Museum ist eines der vier Nationalmuseen im Lande, die anderen drei sind die zwei Museen des Asian Civilisations Museums im Empress Place Building und in der Old Tao Nan School sowie das Singapore Art Museum. Der Schwerpunkt liegt bei der Geschichte Singapurs. Zwischen 2003 und Ende 2006 wurde das Museum restauriert und am 2. Dezember 2006 neu eröffnet."

Also Eintritt bezahlen, an der Zeituhr drehen und in die Vergangenheit eintauchen.

"Dieser leichte japanische Panzer ist auch als Type 95 bekannt. Von 1933 bis 1935 als Kavallerieunterstützungsfahrzeug entwickelt. Der Panzer unterstützte jedoch oft die Infanterie. Der erste Prototyp wurde von Mitsubishi gebaut. Das Fahrzeug ging 1936 in Serie, es wurden 2378 von 1936 bis 1943 gebaut."

Das Kräfteverhältnis war nicht wirklich ausgeglichen.

"Die Schlacht um Singapur zwischen japanischen und alliierten Einheiten fand im Zweiten Weltkrieg während des Pazifikkriegs vom 8. bis zum 15. Februar 1942 statt. Der Fall von Singapur war die grösste Niederlage einer von britischen Offizieren geleiteten Streitmacht in der Geschichte. Über 80'000 britische, indische und australische Soldaten gingen in Kriegsgefangenschaft. Während des zuvor erfolgten japanischen Malaya-Feldzugs waren 50'000 Mann gefangen genommen worden.

Als die 25. Japanische Armee unter dem Befehl Yamashita Tomoyuki im Dezember 1941 die Invasion von Malaya startete, stellte sich ihnen das 3. Korps der indischen Armee mit der 27. Australischen Brigade und einigen Bataillonen der britischen Armee entgegen. Zwar war die Kampfstärke der japanischen Landetruppen im Norden Malayas nur geringfügig grösser, doch dank ihrer Luftüberlegenheit, der Anzahl der eingesetzten Panzer und der Taktik der Infanterie und deren Kampferfahrung lagen die Vorteile deutlich auf Seiten der japanischen Armee. Gerade die Kontrolle des Luftraumes ermöglichte den Japanern die Versenkung der beiden Grosskampfschiffe Prince of Wales und Repulse, die zuvor als Trumpfkarte der Alliierten gegolten hatten. Japanische Einheiten rückten auf der malaiischen Halbinsel weiter vor in Richtung auf die sogenannte unbezwingbare Festung; die Insel Singapur, einen Dreh- und Angelpunkt des ABDACOM, des ersten gemeinsamen alliierten Kommandos im Zweiten Weltkrieg. Bis zum 31. Januar 1942 hatten sich sämtliche britischen, australischen und indischen Einheiten unter Generalleutnant Arthur Percival nach Singapur zurückgezogen."

Geschichte ist für mich spannend, ich empfinde sie als äusserst interessant, wenn sie zudem in fremden Erdteilen handelt, sowieso. So wusste ich bisher nicht, dass sich Singapore für zwei Jahre mit Malaysia zusammenschloss (1963-1965). Die Abteilung "Geschichte" hier im Nationalmuseum, ist leider gross vertreten. Man könnte sicherlich die vielseitige Vergangenheit von Singapore prominenter und moderner präsentieren.

Nun ist es an der Zeit, zum Hotel zuückzukehren, denn um 20:35 Uhr steht mein Weiterflug an. So fahre ich mit der MRT zurück zum Hotel, lasse mir meinen Koffer aushändigen und gehe wieder zur U-Bahn Station zurück. Mit einmal Umsteigen gelange ich zum Terminal-Transit-Skytrain und fahre damit in den wirklich grossen Changi Airport.

"Der Flughafen Singapur (Singapore Changi Airport) ist der internationale Flughafen des asiatischen Stadtstaates Singapur. Er zählt zu den grössten Flughäfen Asiens und belegte mit 58,9 Millionen Passagieren 2023 den 17. Platz der grössten Flughäfen weltweit. Singapur stellt ein wichtiges Drehkreuz zwischen Europa und Südostasien beziehungsweise Ozeanien dar. Die Route nach Australien wird als Känguru-Route bezeichnet. Flughafenbetreiber ist die Changi Airport Group."

Der Flug dauert 6 3/4 Stunden; eigentlich keine so lange Flugzeit, aber ich war schon den ganzen Tag auf den Beinen. Wenn ich in Port Moresby landen werde, werde ich zwei Stunden Zeit verloren haben und der nächste Tag beginnt. Um das abfedern zu können, habe ich das Upgrade-Angebot von Air Niugini angenommen.

Auf der Anzeigetafel sind für mich nicht alltägliche Destinationen aufgelistet; bei einigen weiss ich nicht einmal, wo die liegen.

 

Die Fortsetzung der Südostasien-Reise geht unter Papua-Neuguinea weiter.

 

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