In Thailand war ich schon einige Male, erstmals 1976 mit meiner damaligen Frau Bruna. Sie ist auch diesmal ein Grund meiner Reise ins Land des Lächelns. Aber ich werde nicht nur sie besuchen, sondern auch meinen in Australien lebenden Sohn Pascal und seine beiden Söhne treffen. Auch ein Wiedersehen mit Urs, einem Devisenhändler aus einem Teil meines früheren Lebens. Den Aufenthalt im südostasiatischen Land werde ich zudem für eine kleine Motorradtour im Norden nutzen.
Mein heutiges Tagesprogramm, von 9 Grad auf 32 Grad, sieht so aus: 06.14 Uhr, Abfahrt mit der S1 in Cham; Zugfahrt zum Flughafen Zurich Airport. 08.25 Uhr - 14.15 Uhr, Flug von Zürich nach Doha/Katar. 17.15 Uhr - 23.35, Uhr Weiterflug aus dem Emirat Katar nach Bangkok, ins Königreich Thailand. Der augenscheinliche Tagestrip täuscht, denn wenn ich in Bangkok landen werde, wird es Sonntagmorgen 06.35 Uhr sein; 7 Stunden Zeitdifferenz.
07.40 Uhr: Soeben eingecheckt und im Besitze von zwei Boardingkarten.
Um 08.25 Uhr erreiche ich den Umkehrgrenzpunkt.
"Als Point of no Return (englisch für Punkt ohne Wiederkehr) (PNR, seltener auch PONR) wird in unterschiedlichen Zusammenhängen der Zeitpunkt innerhalb eines Vorgangs oder Ablaufs bezeichnet, von dem an eine Rückkehr zum Anfangs- oder Ausgangspunkt nicht mehr möglich ist. Eine deutsche Entsprechung ist Umkehrgrenzpunkt."
Geradeaus oder links? Das ist die entscheidende Frage um 14.10 Uhr (local time 17.10 Uhr) im Hamad International Airport in Doha, Emirat Katar.
Die Warterei ist bald vorbei.
Das Boarding wird angezeigt. Ich gehe zum Gate und kurze Zeit später habe ich ...
... diese Aussicht von meinem Sitz aus.
Nach der Landung auf dem Flughafen Bangkok-Suvarnabhumi fahre ich mit einem Taxi zu meinem gebuchten Hotel. Es ist kurz nach Acht Uhr, als ich im Shanghai Mansion - "Chinatowns bekanntestem und preisgekröntem Boutique-Hotel" - eintreffe. Um diese Zeit ist mein Zimmer noch nicht bereit. Ich deponiere mein Gepäck bei der Rezeption und mache mich später auf den Weg, Chinatown zu erkunden.
Zugang zur Rezeption.
Auf der Strasse ist offensichtlich, dass ich in Chinatown bin.
"Bangkoks Chinatown ist eines der grössten Chinatowns der Welt. Es wurde 1782 gegründet, als die Stadt als Hauptstadt des Rattanakosin-Königreichs gegründet wurde, und diente als Heimat der hauptsächlich aus Teochew eingewanderten chinesischen Bevölkerung, die bald zur dominierenden ethnischen Gruppe der Stadt wurde. Ursprünglich um Sampheng zentriert, liegt der Kern von Chinatown heute entlang der Yaowarat Road, die als Hauptverkehrsader dient und manchmal dem gesamten Gebiet seinen Namen verleiht, das oft als Yaowarat bezeichnet wird. Das gesamte Gebiet von Chinatown fällt ungefähr mit dem Bezirk Samphanthawong zusammen und umfasst Stadtteile wie Song Wat und Talat Noi entlang des Chao Phraya Flusses und Charoen Chai, Khlong Thom und Nakhon Khasem entlang der Charoen Krung Road."
"Das chinesische Neujahrsfest Chunjie gilt als der wichtigste, traditionelle chinesische Feiertag und ist eines der asiatischen Mond-Neujahre. Der Neujahrstag, dessen Termin nach
dem traditionellen chinesischen Lunisolarkalender berechnet wird, fällt auf einen Neumond zwischen dem 21. Januar und dem 21. Februar. Das Jahr des Wasser-Tigers begann am 1. Februar 2022 und dauert bis zum 21. Januar 2023. Am 22. Januar 2023 beginnt das Jahr des Wasser-Hasen."
Es dauert also noch genau eine Woche, bis das Jahr des Wasser-Hasen beginnt.
Als erstes suche ich mir den Weg zum Wat Traimit Withayaram Worawihan, der ganz in der Nähe von meinem Hotel liegt.
"Wat Traimit, den Touristen meist als „Tempel des Goldenen Buddha“ bekannt, ist ein buddhistischer Tempel (Wat) im Bezirk Samphanthawong in Bangkok."
Im Ticket Office kaufe ich mir die beiden Zugangsberechtigungen und steige danach die Stufen hoch.
Ich hab zwar Durst, bin mir aber nicht sicher, ob dieses Heilige Wasser zum Trinken gedacht ist.
In einem Vorführraum wird audiovisuell über die Entstehung und den Bau des Tempels informiert.
Das in einem der Tempelgeschosse untergebrachte Museum zieht mich an; es geht um die Geschichte von Chinatown.
Nachdem ich die Beiden gefragt habe, setze ich mich dazu und esse eine Noodle soup.
Nach dieser Besichtigung gehe ich zum nahe gelegenen Hua Lampong Bahnhof, von dem aus am Dienstag meine Zugreise in den Norden Thailands beginnen wird.
"Bahnhof Hua Lamphong ist der Hauptbahnhof von Bangkok. Er liegt in der Innenstadt im Bezirk Pathum Wan. Hua Lamphong ist der zentrale Knotenpunkt im Verkehrswegenetz der Thailändischen Staatseisenbahn."
In der Nähe ist das Agenturbüro, wo ich mein Zugbillet abholen kann, welches ich von der Schweiz aus gebucht und bezahlt habe.
Ein Besuch vom Damnoen Saduak Floating Market liegt für mich nicht drin. Ein Tuk-Tuk-Fahrer will mich zu verschiedensten Punkten führen. Als ich nach einem Floating Markt frage, offeriert er mir, mich zum Floating Markt in der Stadt zu bringen, der nur sonntags stattfinde. Ich bin interessiert und steige ein.
Irgendwo in der Nähe vom Chao Phraya angekommen, steigen wir aus und der Fahrer führt mich zu Fuss zu einem Flussfahrt-Anbieter am Ufer. Die Tour führe auch beim Schwimmenden Markt Taling Chan vorbei, wird mir gesagt. Das ist mir zu wenig; ich möchte mit einem kleinen Boot zwischen den Verkaufsbooten auf dem Markt hindurch fahren können, so wie ich dies in meinen Erinnerungen habe. So bezahle ich den Tuk-Tuk-Fahrer und gehe - immer der Nase nach - wieder zu Fuss weiter.
In Bangkoks Chinatown sehe ich mir aber nicht nur die herausgeputzten Sehenswürdigkeiten an; das Entdecken der B-Seite ist nicht nur spannend und interessant, sondern ermöglichen mir Einblicke in das Alltagsleben, jenseits vom betörendem Glanz und Glamour.
"Die B-Seite ist die Rückseite eines Tonträgers im Single-Format aus der Zeit der Schallplatte. Die A-Seite enthält normalerweise eine Aufnahme, die der Künstler, Produzent oder die Plattenfirma zunächst im Mittelpunkt der Werbemassnahmen und des Radio-Airplays stellen und hoffentlich zu einer Hit-Platte werden soll. Die B-Seite ist eine sekundäre Aufnahme, die normalerweise weniger Aufmerksamkeit erhält, obwohl einige B-Seiten so erfolgreich oder sogar erfolgreicher waren als ihre A-Seiten."
Sonntags sind die Handwerksbetriebe geschlossen.
Den Strassenverkäufer ist das Betreten der Metro-Station nicht erlaubt; verständlich, mit den Schulterkörben wäre dies auch nicht so einfach.
Meine Frage für ein Foto bringt diese Frau zum Lachen.
Bin ich im Jahr 2023 oder bald im Jahr 2566?
"Der Suriyakati-Kalender (Thailändischer Sonnenkalender) ist das derzeit in Thailand gebräuchliche Kalendersystem. Er basiert auf dem weltweit meistverwendeten gregorianischen Kalender, verwendet aber zur Zählung der Jahre die buddhistische Zeitrechnung (BE). Damit sind die Jahreszahlen um 543 grösser als in der christlichen Zeitrechnung. Eingeführt wurde der Kalender von König Chulalongkorn (Rama V.) im Jahr 1888, wobei damals der Neujahrstag noch auf den 1. April des jeweiligen Jahres fiel. 1941 (2484 BE) wurde der Neujahrstag dann durch den damaligen thailändischen Premierminister Phibul Songkhram auf den 1. Januar verlegt, sodass das Jahr 2483 BE nur neun Monate lang war."
Als ich auf meiner Bummlerei kreuz und quer durch das Chinesenviertel wieder zum Chao Phraya gelange, der Mae Nam Chao Phraya ist neben dem Mekong der grösste und wichtigste Fluss Thailands, nehme ich in einem Restaurant Platz.
Nach dem Essen, zwischenzeitlich ist sechs Uhr abends vorbei, ist Chinatown so richtig zum Leben erwacht.
Im Hotel angekommen, nehme ich einen Schlumi (Schlummertrunk), bevor ich mich müde ins Bett lege.
Ein Tag beginnt mit einem Frühstück.
Ein guter Tag beginnt mit einem guten Frühstück in gediegenem Ambiente.
Wie mir an der Rezeption gesagt wird, hat es gleich in der Nähe vom Hotel ein Hop-on Hop-Off Stopp.
Das "gleich" will aber zuerst gefunden werden. Einige Zeit später sitze ich im oberen Stock und geniesse die Aussicht und höre den Erläuterungen aus den Kopfhörern zu.
Bei der Station zum Grossen Palast steige ich aus; nicht um diesen zu besichtigen, sondern den Pillar Shrine.
"Der Bangkok Lak Mueang City Pillar Shrine befindet sich gegenüber dem ummauerten Komplex des Grossen Palastes, des Wat Phra Kaeo und neben dem Verteidigungsministerium. Dem Bangkok City Pillar Shrine fehlt vielleicht die offensichtliche Grösse und das Spektakel seiner nahen Nachbarn, aber er ist historisch und kulturell einer der bedeutendsten Orte in der thailändischen Hauptstadt. Lak Mueang sind Stadtsäulen, die in den meisten Städten Thailands zu finden sind. Normalerweise in einem Schrein untergebracht, von dem auch angenommen wird, dass er Phra Lak Mueang, der Schutzgeist, der die Stadt beschützt, beherbergt. Wahrscheinlich war es König Rama I., der am 21. April 1782 die erste Stadtsäule errichtete, als er seine Hauptstadt von Thonburi nach Bangkok verlegte. Der Schrein war das erste Gebäude in seiner neuen Hauptstadt, der Palast und andere Gebäude wurden später gebaut."
Das imposante, grosse Gebäude neben dem weissen Schrein, will ich mir näher anschauen.
Als ich den nicht abgesperrten Zugang zum Gebäude betrete, lässt mich eine Stimme anhalten. Ich schaue mich um, entdecke einen uniformierten, händeschwingenden Soldaten und gehe schön brav wieder zurück. Das Verteidigungsministerium macht seine Pflicht.
Ich überquere die Strasse und gehe der Mauer vom Grossen Palast entlang.
"Der Grosse Palast (Thai: พระบรมมหาราชวัง, Aussprache: [pʰráʔ bɔrom máʔhăː râtt͡ɕʰáʔwaŋ], im engl. Sprachgebrauch: „Grand Palace“) war die offizielle Residenz der Könige von Siam (heutiges Thailand) in Bangkok vom Ende des 18. Jahrhunderts bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts. Nach dem Tod des Königs Ananda Mahidol (Rama VIII.) 1946 im Borom-Phiman-Palast beschloss König Bhumibol Adulyadej (Rama IX.) die Verlegung der Residenz in die Chitralada-Residenz des Dusit-Palastes."
Diesen faszinierenden, märchenhaft schönen Komplex habe ich schon dreimal besichtigt, weshalb ich heute darauf verzichte.
"Kasse machen" heisst es für Shops gegenüber dem Eingang. Touristen peppen ihr nicht der Kleiderordnung entsprechendes Outfit auf, sei es durch den Kauf eines Sarong, oder einer langen Hose
Statt Sightseeing, zieht es mich in den Untergrund: Der erst kürzlich (Dezember 2022) eröffnete Na Phra Lan Tunnel verspricht eine Abkürzung jenseits der Tageshitze.
Die grosszügige Architektur überrascht.
Welches ist nun aber der Ausgang zu den Piers am Chao Phraya? Ich frage zwei Soldaten.
Diese Beiden sind mit ihrem angeschriebenen Fahrzeug durch den abgesperrten Bereich gefahren und haben oben, direkt beim Abgang, das Fahrzeug abgestellt; sie sind als "Touristen" erstmals hier unten. Statt einer wegweisenden Auskunft, gibts ein Gruppenfoto.
"Äs chunnt guet!"
Um zu einem der schönsten und ältesten Tempel Bangkoks, dem Wat Arun, Tempel der Morgenröte, zu gelangen, benötige ich ein Boot.
Gleich legen wir bei meinem Besichtigungsziel an.
Der Wat Arun, der vollständige Name lautet Wat Arun Ratchawararam Ratchaworamaha Wihan, liegt am westlichen Ufer des Mae Nam Chao Phraya. Der buddhistische Tempel ist ein königlicher Tempel erster Klasse, diese geniessen höchstes Ansehen, weil sie von einem König erbaut oder renoviert worden sind. Wegen seiner markanten Bauweise ist er eines der Wahrzeichen von Bangkok.
Ich gehe zum Pier und warte auf das Boot, welches in five minutes kommen soll, wie mir gesagt wird. Nach mehr als fünf gewarteten Minuten heisst die Losung in five minutes.
Mit solch einem Langschwanzboot ist Roger Moor in The Man With The Golden Gun (1974), und ich selber erstmals 1976 gefahren. Heute geht es mit einem weniger schnellen Boot weiter.
Bei diesen Temperaturen hilft das beim Besuch erhaltene Tempelwasser und der Fahrtwind auf dem Boot.
M E Y E S - Mein Name ist schon wieder falsch geschrieben! Ich steige trotzdem beim Iconsiam aus, weil der Hop-on Hop-off Bus hier vorbeikommt.
"Iconsiam, stylized as ICONSIAM, and ICS, is a mixed-use development on the banks of the Chao Phraya River in Bangkok. It includes one of the largest shopping malls in Asia, which opened to the public on 9 November 2018, as well as hotels and residences. The ฿54 billion (US$1.5 billion) project was jointly developed by Siam Piwat group, a Thai luxury retail developer, MQDC Magnolia Quality Development, and Charoen Pokphand Group. The complex includes the fifth tallest buildings in Thailand: the 52-story Mandarin Oriental Residences and the 70-floor Magnolias Waterfront Residences."
Hoffentlich verfalle ich nun nicht in einen Kaufrausch.
Ich schaue mich nach einem mir passenden Restaurant um. Es hat einige Möglichkeiten; aber drinnen sitzen?
Ich gehe zum Ausgang, und warte auf den Bus. Niemand kann mir sagen, wann der Bus kommt. Den letzten der Tour sollte ich eigentlich nicht verpasst haben. Ich warte weiter. Irgendeinmal bin ich des Wartens müde und erkundige mich nach einem Taxistand.
Nanu? Ausser sich fahren lassen, darf nicht vieles im Taxi gemacht oder mitgenommen werden. Also lasse ich mich zu meinem Hotel chauffieren. Dort angekommen, setzte ich in der Nähe vom Hotel das um, was gestern, wegen closed, nicht geklappt hat.
Danach habe ich noch zwei Stunden Zeit, die ich im Hotelzimmer verbringe. Frisch geduscht und umgezogen warte ich danach, um halb sieben, unten in der offenen, gebäulich, aber trotzdem geschlossenen Bar auf Urs. Zum letzten Mal haben wir uns 2015 getroffen, auf meiner damaligen langen Asienreise. Urs lebt schon seit Urzeiten in Thailand, zuerst in Bangkok, nun in Pattaya. Der ehemalige Devisenhändler bei einer schweizerischen Grossbank und ich, haben uns für heute Abend zu einem "Rentner-Treffen" verabredet. Wir finden einen Ersatz für die geschlossene Bar; das Plaudern über dies und das kann beginnen. Später, bei einem Nachtessen, geht das Diskutieren über Vergangenes, Aktuelles und in der Zukunft liegendes weiter ...
Vor dem Frühstück bestelle ich ein Taxi, das mich zum Bahnhof Hua Lumpong bringen wird. Beim Abholen des Tickets wurde mir empfohlen, eine halbe Stunde vor Abfahrt am Bahnhof zu sein.
Es ist kurz vor acht Uhr, als ich am Bahnhof aus dem Taxi steige und in das Bahnhofsgebäude eintrete. Zu meinem Erstaunen gibt es keine Art von Zugangskontrolle oder Security Checks. Kaum bin ich in der grossen Halle, erklingt Musik aus Lautsprechern; die Landeshymne, wie mich ein Erlebnis an einen früheren Kinobesuch in Bangkok erinnert. Alle Leute bleiben stehen und die Sitzenden stehen auf. Wie beim Drücken einer Pausentaste verstummen alle Geräusche und die Bewegungen erstarren.
"Das Ritual stammt aus den 1930er Jahren: Jeden Tag um 8 Uhr und um 18 Uhr schallt die Hymne "Phleng Chat Thai" durch die tropische Luft. Der klangvolle Name bedeutet übersetzt schlicht "Nationalhymne Thailands". Das Gesetz schreibt vor, dass die Menschen - egal woher sie stammen - still stehen und Respekt zeigen. Zuwiderhandeln gilt als Ordnungswidrigkeit und könnte gar mit Bussgeld bestraft werden. Das Schauspiel vollzieht sich in TV und Radio, auf Bahnhöfen, in öffentlichen Gebäuden, aber auch in der Altstadt von Phuket, auf den Märkten von Chiang Mai und an den Schulen."
Es ist für mich immer beruhigend, wenn das erwartete Transportmittel auch angezeigt wird. Ich verlasse die Bahnhofshalle und gehe in den Bereich der Gleise.
Bangkok, ich bin richtig - Check 1
Mein Zug fährt um 08.30 Uhr ab Gleis 10 - Check 2
Nun heisst es auf die Einfahrt des Special Express nach Chiang Mai warten. Ich habe bewusst keinen Nachtzug gebucht, weil ich während der (langen) Fahrt etwas sehen möchte.
"The Diesel Railcar (DRC) Special Express Train 7 is currently the fastest way to travel from Bangkok to Chiang Mai by train, taking just under 10 and a half hours to cover the 744 Kilometres trip (compared to 12.5 - 14 hours on the overnight sleeper services). It is also the only train that travels through the daytime (apart from the last hour or so), so if you want to take in the sights of the Thai countryside, this is the train you should catch."
Der Zug fährt ein. Den Wagen 1 muss ich nicht lange suchen, die Zugskomposition ist nicht lang.
Einsteigen und meine Plätze suchen. Die grosse Tasche und der Motorradhelm haben in der grosszügigen Gepäckablage platz. Den Rucksack lege ich auf den Sitz neben mir, der auch mir gehört. Von mir aus kann es losgehen. Kurz nach der Abfahrt kommt ein Schaffner und entwertet die Tickets. Angesichts des tiefen Ticketpreises, die 641 Baht entsprechen rund 17 Schweizer Franken, habe ich mir zwei Plätze gegönnt.
Das hat aber auch mit einer gemachten Erfahrung, 1996 in Vietnam, zu tun: Eine mehrstündige Busfahrt von der Küste nach Ho-Chi-Minh-Stadt stand an. Ich war krank, hatte Bauchschmerzen. Ich sass drinnen auf dem mir zugewiesenen Platz auf einer Bank, neben mir noch niemand. Beim Warten bemerkte ich, dass die Bank vor mir mit drei verschiedenen Kreidezeichen markiert war; eine Dreierreihe! Ich drehte mich um und entdeckte, dass auch meine Bank drei Zeichen hatte. Dann schaute ich auf den restlichen Platz neben mir: Da sollen noch zwei Menschen Platz haben? Auch wenn die Vietnamesen leichte und schmale Personen sind, wollte ich mir dies nicht für eine lange Busfahrt zumuten. Zudem hat sich die Abfahrt schon reichlich verspätet. Ich packte mein Gepäck, stieg aus und organisierte eine andere Möglichkeit, um nach Saigon zu gelangen. Wenn ich das gewusst hätte, hätte ich alle drei Plätze einer Bank gekauft; sie waren extrem billig.
Der Zug fährt ab, die über 11-stündige Reise in den Norden beginnt.
Ich schaue zum Fenster raus, fotografiere, lese, döse, mache Spiele auf dem Handy, trinke und ich esse.
Das Essen, welches im Billette-Preis enthalten ist, wird serviert. Trotz meinen beiden Fahrscheinen, nehme ich nur ein Menü.
Nach dem Öffnen der Reisschale, schaue ich zur Thai-Frau auf der anderen Seite vom Gang, um zu sehen, wie sie mit den anderen Verpackungen umgeht: ich öffne das eine Päckchen und leere es über den Reis; danach, wie die Thai, auch das zweite.
Was esse ich da eigentlich? Reis mit Chicken Panang Curry, gemischt mit Fried Mackerels with Soya Bean Sauce. Es ist alles eine Frage der Einstellung. Nach dem Essen wird noch ein Kaffee serviert.
Gesättigt fahre ich mit dem Programm weiter: schaue zum Fenster raus, fotografiere, lese, döse, mache Spiele auf dem Handy und trinke Wasser und später nochmals einen servierten Kaffee.
Wir fahren an unzähligen Bahnhöfen vorbei.
Auf meinen vielen Reisen bin ich oft und gerne mit der Eisenbahn unterwegs. Ich geniesse diese Art von Fortbewegen, wohl wegen meinem Eisenbahnerblut; mein Vater war Lokomotivführer bei der (alten) BLS.
"Die Berner Alpenbahn-Gesellschaft Bern–Lötschberg–Simplon oder kurz Bern-Lötschberg-Simplon-Bahn (BLS) war eine Eisenbahngesellschaft in der Schweiz, die die Lötschberglinie in den Kantonen Bern und Wallis betrieb. Die 1906 gegründete BLS kaufte 1907 die Spiez-Frutigen-Bahn (SFB). 1913 kam durch Fusion die Thunerseebahn (TSB) hinzu, welche sich ihrerseits ein Jahr zuvor mit der Vereinigten Dampfschifffahrts-Gesellschaft für den Thuner- und Brienzersee (VDG) vereinigt hatte. Im Juni 1997 fusionierte die BLS rückwirkend auf den 1. Januar 1997 mit den mitbetriebenen Bahnen Spiez-Erlenbach-Zweisimmen-Bahn (SEZ), der Gürbetal-Bern-Schwarzenburg-Bahn (GBS), und der Bern-Neuenburg-Bahn (BN) zur BLS Lötschbergbahn (BLS)."
Allmächlich verändert sich das Licht des Tages.
Pünktlich erreichen wir Chiang Mai, die Grossstadt im Norden Thailands. Sie ist die Hauptstadt der thailändischen Provinz Chiang Mai und die grösste Stadt der Nordregion, deren wirtschaftliches und kulturelle Zentrum sie bildet.
Mit meinen Siebensachen verlasse ich das Bahnhofsgebäude und schaue mich draussen nach einem Taxi um.
Das Taxi bringt mich zu meinem gebuchten Hotel im Wiang Kum Quartier. Beim Einchecken werde ich mit "Ueli" und auf Schweizerdeutsch begrüsst. Rolf, ein ausgewanderter Schweizer, und seine thailändische Frau Pao, führen das Wiang Kum Kam Resort.
Als ich heute morgen aufstehe und frisch geduscht zum Frühstück gehe, kann ich erst sehen, wie gemütlich es hier ist. Bei jedem Schritt durch den kleinen Garten überraschen viele, hübsche Kleinigkeiten. Die Sitzgelegenheit im gedeckten Freien bei der Rezeption lassen ein familäres Gefühl aufkommen und das Frühstück enthält einige selbstgemachte Köstlichkeiten; das dazu gereichte Brot ist frisch.
Vom Zimmer könnte ich direkt in den Pool steigen, wenn ich denn möchte; ich will aber nicht.
Rolf erklärt mir wo ich hier bin, was ich mir anschauen könnte und dass von seinem Ressort kostenlose Fahrräder zur Verfügung stehen. Gerne nehme ich dieses Angebot an. Mit einem erhaltenen Plan bin ich kurze Zeit später mit Pedalkraft auf der Strasse. Ich fahre die Strecke, die mir Rolf erklärt hat.
Ich bin nicht lange unterwegs, bis ich zu den ersten Ruinen der ehemaligen Stadt on Wiang Kum Kam gelange.
"Wiang Kum Kam ist eine restaurierte Siedlung am westlichen Ufer des Mae Nam Ping (Ping-Fluss), etwa fünf Kilometer südlich der heutigen Stadt Chiang Mai.
Etwa Anfang des 16. Jahrhunderts wurde Wiang Kum Kam von einer verheerenden Überschwemmung heimgesucht, die eine meterdicke Schicht Schlamm auf dem gesamten Gebiet hinterliess, welches dadurch unbewohnbar wurde. Zu jener Zeit änderte der Ping Fluss auch seinen Verlauf, er fliesst heute westlich der alten Siedlung. Ein genaues Datum der Überschwemmung lässt sich nicht festlegen. Archäologen vermuten jedoch, dass sie sich in der Zeit zwischen 1558 und 1774 abgespielt haben muss. Allerdings wird in den Chroniken berichtet, dass im Jahr 1524/25 das Gebiet des heutigen Thapae-Tores überflutet wurde, und dass dabei viele Menschen ertranken. So mutmassen einige Historiker, dies könnte möglicherweise das Ende von Wiang Kum Kam gewesen sein. Die alte Siedlung geriet daraufhin in Vergessenheit."
Wat I Khang (What E-Kang).
Meine Weiterfahrt dauert nur kurz, und ich halte bei den Ruinen vom Wat Pu Pia an.
"Der Wat Pu Pia lag vor der Freilegung unter zwei Meter Erde verborgen, in einer Obstplantage. Er befindet sich direkt an der westlichen Stadtmauer und besteht aus einem Ubosot, einem Wihan, zu dem ein mit Naga-Köpfen verzierter Treppenaufgang führt, sowie einem Chedi. Der Name wurde dem Tempel von den Bewohnern der Umgebung verliehen, da sein Name in keinem historischen Dokument erwähnt wird."
Nach ein paar weiteren Pedalumdrehungen bin ich bei der Tempelruine Wat That Khao.
Nun fahre ich weiter, auf der Suche nach dem Informations Center, welches auch ein kleines Museum enthält.
"In den Jahren 1986 und 1987 führten Wissenschaftler der Universität Chiang Mai Untersuchungen in einem Gebiet zwischen der südlichen Umgehungsstrasse von Chiang Mai (Landstraße 1141) und der Strasse Chiang Mai-Lamphun (Landstraße 106) durch, um den Wahrheitsgehalt der „legendendären Stadt“ zu überprüfen. Sie konnten zunächst den Wat Chang Kam im Zentrum der historischen Siedlung restaurieren, sowie Wat Chedi Lieam im Nordwesten. Mitte der 1990er Jahre ruhten die Arbeiten, aber seit 2001/2002 wurden inmitten einer modernen Wohnsiedlung nach und nach die Fundamente von etwa 30 Tempeln freigelegt."
Pferdekutschen und andere Touristentransportmittel stehen herum; die Touristen aber sind nur spärlich vorhanden.
Nach dem Museums- und Informationsbesuch steht mein nächstes Ziel fest: Der Wat Chedi Liam.
"Der Wat Chedi Liam ist ein buddhistischer Tempel in Wiang Kum Kam, einer alten befestigten Stadt, die von König Mengrai des Lanna-Reiches erbaut wurde. Die Stadt war 10 Jahre lang die Hauptstadt des Lanna-Königreichs, bis 1296 Chiang Mai ("neue Stadt") einige Kilometer nördlich gegründet wurde. Der Wat Chedi Liam wurde 1288 gegründet und ist ein aktiver Tempel mit ansässigen Mönchen. Sein Name bedeutet übersetzt "Tempel des quadratischen Chedi". Der Tempel, auch bekannt als Wat Ku Kham Luang, besteht aus einem alten Chedi und einem neueren Viharn und Ubosot."
"Der Viharn des Wat Chedi Liam, ein grosses Gebäude mit einem zweistufigen Dach, wurde im frühen 20. Jahrhundert erbaut. Der reich verzierte Frontgiebel ist in den typischen Lanna-Gold- und Ockerfarben gehalten. Naga-Schlangen bewachen die Treppen zum Gebäude. Der Viharn beherbergt das wichtigste Buddha-Bild des Tempels."
"Umgeben von einer eigenen Mauer befindet sich eine kleine Ubosot oder Ordinationshalle aus dem frühen 20. Jahrhundert, ein kunstvoll dekoriertes Gebäude im Lanna-Stil mit einem dreistufigen Dach, kunstvoll geschnitzten hölzernen Lastkahnbrettern und großen Chofah-Endstücken an den Dächerenden. Der sehr reich verzierte Frontgiebel ist in Lanna-Gold- und Ockerfarben gehalten."
Stufenpyramide Chedi im Mon-Stil.
"Das einzige Bauwerk, das vom Tempel aus dem 13. Jahrhundert erhalten geblieben ist, ist der gut erhaltene Chedi im Mon Dvaravati-Stil. Der Chedi wurde 1288, acht Jahre vor der Gründung von Chiang Mai, von König Mengrai erbaut. Es ist eine Kopie des Mahabol Chedi im Mon Hariphunchai-Stil des Wat Ku Kut in Lamphun, der alten Hauptstadt des Hariphunchai-Königreichs, das Mengrai gerade erobert hatte.
Auf einem quadratischen Sockel steht eine abgestufte Pyramide, die aus fünf quadratischen Ebenen mit abnehmender Grösse besteht. Auf jeder Seite jeder Ebene befinden sich drei Nischen, in denen insgesamt 60 stehende Bilder des Buddha in einem gelben Gewand aufbewahrt werden. Während die stehenden Bilder des Wat Ku Kut alle gleich sind, die rechte Hand im Abhaya Mudra (Furcht zerstreuen), zeigen die des Wat Chedi Liam einige Variationen. Die Bögen über den Nischen in der zweiten und dritten Ebene sind mit den ineinander verschlungenen Körpern mythologischer Naga-Schlangen geschmückt, während die Bögen der anderen Ebenen mit Blumenmotiven geschmückt sind, die oft in Tempeln im Lanna-Stil zu sehen sind.
Im Jahr 1908 wurde der Chedi von einem burmesischen Magnaten restauriert, wobei einige Änderungen im burmesischen Stil am Original im Mon-Stil vorgenommen wurden. An jeder Ecke des quadratischen Sockels steht ein Chinthe, ein mythologischer Löwe, der oft burmesische Tempel bewacht. An den Ecken jeder der fünf Ebenen befindet sich ein Turm im burmesischen Stil. Der Chedi wird von einem goldenen Hti (ein Hti ist der birmanische Name des „Schirms“ oder der obersten Verzierung eines birmanischen Stupa oder Chedi) im burmesischen Stil gekrönt, einem mehrstufigen Turm in Form eines dekorativen Regenschirms."
Gott Ganesha neben Buddha.
Mmh, eine eigene Polizeistation in der Tempelanlage.
Ich schwinge mich wieder auf meinen Drahtesel und fahre mehr oder weniger ziellos umher.
Wenn ich mal nicht mehr weiss, wo ich bin, einfach auf meiner Karte ...
... den Strassennamen suchen.
Plötzlich aber ist er da, der Hunger. Rolf hat mir gesagt, dass es beim 89 Plaza viele Restaurants hat. Also fertig mit "ziellos umher fahren", nun heisst es die richtige Richtung finden.
Zuerst tanke ich noch kurz auf, man weiss ja nie.
Auf dem Areal angekommen, entscheide ich mich für ein offenes Restaurant. Die Menükarte wird mir gebracht.
Ich entscheide mich für eine Fish Ball Noodle soup.
Danach fahre ich zu meinem Hotel zurück und mache mich frisch. Um halb vier werde ich abgeholt. Der Chauffeur bringt mich zu Baan Kamlangchay.
"Der Schweizer Martin Woodtli hat hier ein Pionierprojekt realisiert. 14 demenzkranke Gäste leben verteilt in verschiedenen Privathäusern im thailändischen Dorf Faham Village, rund 5 km nördlich vom Stadtzentrum Chiang Mai. Jeder demenzkranke Gast hat 3 persönliche Betreuerinnen, über 24 Stunden verteilt. Die persönlichen Betreuungspersonen sind ständig beim demenzkranken Gast, auch bei allfälligen Spitalaufenthalten Durch die individuelle Betreuung und die aktive Teilnahme am Dorfleben können neuroleptische Medikamente abgebaut und in den allermeisten Fällen ausgeschlichen werden. Eine Parkanlage mit eigenem Schwimmbad und einem Coop Minimarkt mit Bistro im Dorfzentrum gehören zum Angebot."
BAAN KAMLANGCHAY CO., LTD., Martin Woodtli, 121/72 Moo 7, Faham Village, Chiang Mai 50000, Thailand, info@alzheimerthailand.com, +66 86 913 36 14, www.alzheimerthailand.com/
Als ich aussteige, fallen mir zuerst das alte Coop Logo und die Schweizer Wanderwegweiser auf, die den Vergesslichen eine Zugangshilfe an Vergangenes bieten.
Kurz darauf werde ich im Gemeinschaftshaus von Martin Woodtli begrüsst. Er führt mich zum Tisch, wo Bruna mit einer ihrer Betreuerin sitzt. Ihr wurde nur gesagt, dass es heute eine Überraschung gebe. Als Bruna mich sieht, dünkt es mich, dass ihre Augen eine Art von Erkennen signalisieren, jedenfalls freut sie sich; sie strahlt.
Es werden frische Früchte zum Tisch gebracht. Martin erklärt, das sei das alltägliche Zvieri; Bruna geniesst es. Bald darauf holt uns der Chauffeur ab. Bruna und ihre Begleiterin, eine weitere Patientin und ihre Betreuerin, und ich steigen ein. Wir fahren in ein schönes Restaurant zum Nachtessen.
Als wir in das Restaurant eintreten, fühle ich mich eher wie im Dschungel. Es ist so schön hier.
Ein Tisch ist für uns sechs reserviert. Kurz darauf essen wir herrlichen Thai-Food.
Nach dem feinen Abendessen fahren wir zurück. Ich verabschiede mich von Bruna und den Anderen. Mit dem Auto werde ich wieder in mein Hotel zurückgebracht.
Während dieser fünf Tage bin ich mit dem Motorrad unterwegs. Hier gehts zum Töffreisebericht Mae Hong Son Loop.
Xyz ...