Ueli Meyes

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Südostasien Reise 2025, Teil 2/3

Zwischen dem Indischen und Pazifischen Ozean: Indonesien

"Indonesien ist ein Inselstaat in Südostasien. Mit seinen über 277 Millionen Einwohnern ist Indonesien der viert bevölkerungsreichste Staat der Welt sowie der weltgrösste Inselstaat. Indonesien ist ausserdem das Land mit der weltweit grössten Anzahl an Muslimen. Indonesien zählt zum grössten Teil zum asiatischen Kontinent, sein Landesteil auf der Insel Neuguinea gehört jedoch zum australischen Kontinent. Indonesien grenzt auf der Insel Borneo an Malaysia, auf der Insel Neuguinea an Papua-Neuguinea und auf der Insel Timor an Osttimor. Das Land verteilt sich auf insgesamt 17'508 Inseln mit den Hauptinseln Sumatra, Java, Borneo (indonesisch Kalimantan), Sulawesi und Papua. Auf Java lebt mehr als die Hälfte der Einwohner; hier befindet sich auch Indonesiens grösste Stadt Jakarta. Aufgrund verschiedener Probleme Jakartas entsteht eine neue Hauptstadt namens Nusantara auf der Insel Borneo. Die neue Hauptstadt wurde am 17. August 2024 eingeweiht. 1949 endete der Indonesische Unabhängigkeitskrieg mit der Unabhängigkeit des Landes von den Niederlanden. Heute ist Indonesien eine Demokratie und die nach Kaufkraftparität siebtgrösste Volkswirtschaft der Welt."

 

Indonesien

26. April - 15. Mai 2025

 

Inspiration - Motivation

Auf meiner grossen Asien-Reise 2015 wollte ich auch dieses Land besuchen. Jedoch: Nach meinem damaligen Aufenthalt in Bangkok habe ich mich entschieden, direkt nach Australien zu meinem Sohn und seiner Familie zu fliegen.

So blieb es bei meinem bescheidenen Wissen über die Republik Indonesien, dem weltweit grössten Archipelstaat der Erde: Langhäuser, Kalimantan (Borneo), Komodo-Warane, Mount Bromo (Java), Lake Toba (Sumatra), West-Neuguinea und natürlich Bali, die wohl bekannteste und meistbesuchte Insel, die aber nur eine von 17'508 Inseln ist. Diese liegen in der Äquatorregion am Übergang zwischen dem Indischen und Pazifischen Ozean und bilden so die Brücke zwischen den zwei Kontinenten Asien und Australien.

Nach meiner Südostasienreise 2024, zieht es mich auch in diesem Jahr wieder nach Südostasien. Im Vorjahr bereiste ich Singapore, Papua Neuguinea, Australien und auf dem Rückweg Taiwan. Im 2025 werden es drei Länder sein, die ich besuche: Brunei, bereise ich als Soloreisender, danach Indonesien sowie Osttimor, offiziell Timor-Leste. Die beiden Länder werde ich je auf einer Gruppentour kennen lernen. Insgesamt werde ich knapp einen Monat unterwegs sein.

 

Vorbereitung

Von Bekannten, sowie früheren Reiserecherchen her, ist mir DIAMIR ein Begriff. Mit "Indonesien" im Kopf, besuche ich die Webseite des Spezialisten für Kleingruppenreisen, der im Jahr 2025 sein 25-jähriges Bestehen feiert.

Diamir Reisen DIAMIR Erlebnisreisen GmbH, Berthold-Haupt-Strasse 2, D-01257 Dresden,
+49 351 3120-77, info@diamir.de, www.diamir.de

Diamir bietet viele Reisen in diesem grossen Inselstaat an. Die Beschreibung einer Reise weckt mein Interesse ganz besonders: Mit dem Flussboot in Borneos Wälder, Sonnenaufgang am Bromo abseits der Massen, Reisfelder, Tempel und Warane.

Die Reise wird auf Bali enden, wo, nach ein paar Tagen, die Fortsetzung meiner Südostasien Reise nach Osttimor beginnt und auch enden wird. Optimal, um die beiden Länder, die beiden Touren zu verbinden. Der Veranstalter der zweiten Tour wird wieder Young Pioneer Tours sein. Nach Papua-Neuguinea und Irakisch-Kurdistan - beide im 2024 - werde ich zum dritten Mal mit diesem Touroperateur unterwegs sein. Für die Überbrückung der Zeit buche ich ein Hotelzimmer in Jimbaran auch über Diamir.

 

Verwirklichung

Der Beginn der Südostasien-Reise, Cham-Bandar Seri Begawan, ist unter Brunei.

 

Samstag, 26. April 2025: Bandar Seri Begawan/ - Singapore/ - Jakarta/

Ein Blick auf diese Karte zeigt, dass ich heute die Insel Borneo, mit dem Kleinstaat Brunei, den beiden malaysischen Bundesstaaten Sabah und Sarawak, sowie dem grösseren, indonesischen Teil Kalimantan, via Singapore und Jakarta verlasse, aber morgen mit einem weiteren Flug nach Zentralkalimantan zurück kehren werde.

Zwischenlandung in Singapore.

Ankunft in Jakarta, der bisherigen Hauptstadt Indonesiens. Ein Transfer bringt mich ins Hotel, wo ich vom Reiseleiter von Diamir Erlebnisreisen, Priyo, empfangen werde. Als praktisches Willkommensgeschenk erhalte ich eine wieder auffüllbare Wasserflasche. In den Bussen und auf den Booten werde es grosse Wasserflaschen zum Auffüllen haben. Die angekündigte Besprechung um 19 Uhr in der Hotelhalle findet nicht statt. Für morgen erhalte ich die wichtigsten Daten: Frühstück ab 3 Uhr, Abfahrt zum Flughafen um 4 Uhr und Abflug um 6 Uhr.

Gefüllt mit diesen Informationen gehe ich ins Zimmer, um kurz darauf das Restaurant aufzusuchen. Das Abendessen wird als Buffet angeboten, inkl. frisch zubereiteter Suppe und Grillladen. Beim Bierbestellen treffe ich auf Pesche (Peter), den anderen Schweizer in der Gruppe.

 

Sonntag, 27. April 2025: Jakarta/Java - Pangkalan Bun/Kalimantan - Tanjung-Puting-Nationalpark

Alle zehn Teilnehmende der Gruppe sind pünktlich; das Vorstellen und Namenmerken kann beginnen. Nachdem das Gepäck eingeladen ist, fahren wir zum nahen Flughafen.

Wir sind nicht die einzigen zu dieser frühen Stunde. Die Check-in-Prozesse laufen langsam ab, aber irgendwann haben wir die Boardingkarte von Batik Air.

"Batik Air ist eine indonesische Fluggesellschaft mit Sitz in Jakarta und Basis auf dem Flughafen Soekarno-Hatta. Sie ist eine Tochtergesellschaft der Lion Air Group. Batik Air fliegt von ihren beiden Drehkreuzen aus nationale Ziele wie Balikpapan, Jayapura, Makassar, Denpasar und Palembang an.

Die Lion Air Group ist eine indonesische Holdinggesellschaft, die sich auf Luftfahrt konzentriert. Sie besitzt und betreibt mehrere Fluggesellschaften in Südostasien: Lion Air, Wings Air, Batik Air, Batik Air Malaysia, Thai Lion Air und Super Air Jet."

Erstaunlich viele Inlandsflüge gibt es am frühen Morgen.

Zeit zum Einsteigen und ...

... mit meiner Sitznachbarin ein Selfie zu machen.

Die Drehzahl der Motoren wird höher und der Lärmpegel steigt. Der Pilot löst die Bremse und das Flugzeug bewegt sich schneller und schneller bis es von der Startpiste abhebt.

Gelandet in Pangkalan Bun auf der Insel Borneo.

"Borneo ist eine Insel im Malaiischen Archipel in Südostasien. Mit einer Fläche von knapp 752.000 km² ist sie nach Grönland und Neuguinea die drittgrößte Insel der Welt, die größte Insel Asiens und doppelt so groß wie Deutschland. Borneo ist aufgeteilt zwischen den drei Staaten Indonesien, Malaysia und Brunei. In Indonesien wird die ganze Insel Kalimantan genannt. Teilweise wird die Bezeichnung Kalimantan im engeren Sinne auf den indonesischen Teil der Insel bezogen, unter anderem wegen der Benennung der fünf indonesischen Provinzen auf Borneo: Kalimantan Barat (West), Kalimantan Selatan (Süd), Kalimantan Timur (Ost), Kalimantan Utara (Nord) und Kalimantan Tengah (Zentral) ergeben insgesamt Kalimantan im Sinne von „indonesische Provinzen auf Borneo“.

"Pangkalan Bun ist die Hauptstadt des Regentschaftsbezirks West Kotawaringin in der Provinz Zentral-Kalimantan auf Borneo, Indonesien."

Der Flughafen ist klein. Zu Fuss gehen wir vom Flugzeug zum Flughafengebäude.

Nachdem wir alle unser Gepäck haben, verlassen wir den Flughafen und verteilen uns auf vier Taxis, die uns ins Dorf Kumai fahren, welches am Kumai-Flussdelta liegt.

"Dermaga ist ein indonesisches Wort, das im Deutschen mit Anleger übersetzt wird. Es bezeichnet einen Ort, an dem Schiffe anlegen und beladen oder entladen werden können, zum Beispiel eine Pier oder ein Kai."

Es sind viele Klotoks an der Anlegerstelle festgemacht. Um auf unser Boot zu gelangen, müssen wir durch andere Boote hindurch. Diese Art von Ein- und Aussteigen werden wir in den nächsten beiden Tagen noch einige male machen.

"Ein Klotok ist ein traditionelles Flussboot, mit dem die Gewässer Indonesiens befahren werden. Ausgestattet mit Innen- oder Aussenbordmotoren werden Klotoks vor allem für die Kabotage auf Flüssen und den Transport von Personen und Gütern eingesetzt. Klotoks sind auf schwimmenden Marktplätzen, in Nationalparks und in Fischereigebieten zu finden. Je nach Funktion oder Ausstattung können sie mit unterschiedlichen Namen bezeichnet werden. Der Name des Bootes bezieht sich auf das Geräusch, das es macht, "klok tok tok tok".
Der Klotok ist ein hölzernes Flussboot mit geringem Tiefgang. Seine Grösse variiert je nach Gebrauch etwas. Klotok haben oft ein Dach, das ein Oberdeck für Touristen bildet. Die Boote können mit Innenbordmotoren ausgerüstet werden. Klotoks haben unterschiedliche Niveaus an Unterkünften, einige Touristenschiffe bieten den Passagieren Übernachtungsmöglichkeiten mit Schlaf-, Speise- und Toilettenmöglichkeiten."

Bevor wir abfahren, können wir individuell Biere bestellen und müssen sie gleich bezahlen. Die Bootscrew geht sie für uns einkaufen und lagert sie danach auf Deck in einer Kühlbox mit Eis.

"Bintang Beer ist eine Biermarke aus Indonesien und wird von PT Multi Bintang Indonesia Tbk, einer Tochtergesellschaft von Heineken Asia Pacific, einem Teil von Heineken, hergestellt.

Das Bier ist als helles Lagerbier mit goldener Farbe und einer idealen Serviertemperatur von 7 °C gestylt. Das Pils mit 4,7 Vol.-% hat einen Malz- und Hopfengeschmack. Da es sich um eine lokalisierte Version von Heineken handelt, ist ihr Geschmack ähnlich und vergleichbar mit Heineken, und die Bintang-Flasche erinnert an eine Heineken-Flasche; Der rote Stern auf der Flasche ist derselbe wie bei Heineken."

Bevor wir ablegen, erhalten wir einen Drachenfruchtsaft als Willkommensdrink und die Crew wird uns vorgestellt: Ranger Faisal (1) und seine Assistentin Tata (2), Kapitän Leo (3) und Schiffsjunge (4) sowie die Köchin Ida (5) und ihrem Sohn als Küchenhelfer (6).

Kurz nach neun Uhr startet der Kapitän den Motor und er fährt Richtung Javasee.

"Die Javasee ist ein langes, flaches Meer in Südostasien, ein Teil des Australasiatischen Mittelmeeres am Rande des Pazifischen Ozeans."

Die auffälligen vielen Betongebäude, ohne eigentliche Fenster, dafür mit vielen kleinen Öffnungen, die das Ufer säumen, fallen auf. Priyo erklärt uns, dass Kalimantan einen wirtschaftlicher Boom durch den Bau von Schwalbenzucht-Häusern erlebt.

"Die Salanganen bauen die Nester mit ihrem Speichel. Die gereinigten Schwalbennester werden nach China und Taiwan als Delikatesse verkauft. Ursprünglich wurden die Nester in der chinesischen Medizin für die Blutbildung angepriesen."

"Schwalbennestersuppe ist ein teures Gericht der chinesischen Küche. Ihren Preis verdankt sie weniger ihrem Geschmack als ihrer aufwändigen Gewinnung und Zubereitung und der ihr in der traditionellen chinesischen Medizin nachgesagten kräftigenden medizinischen Wirkung. Bei den so genannten „Schwalbennestern“ handelt es sich eigentlich um die Nester von Salanganen, die wie die Mauersegler zu den Seglern gehören. Sie bestehen hauptsächlich aus eiweissreichem, zähem Speichel, dem Nestzement, der eine hell durchscheinende und gelatinöse Masse bildet. Die besonders begehrten „weissen“ Schwalbennester stammen von der in fast ganz Südostasien verbreiteten Weissnestsalangane. Die Nester der Schwarznestsalangane werden wegen der in den Nestzement eingearbeiteten dunklen Federn als „schwarz“ bezeichnet. In China – mit der möglichen Ausnahme von Hainan – gibt es keine der Seglerarten, die als Speise verwendbare Nester produzieren, so dass man auf den Import vor allem aus Thailand, Indonesien, Malaysien und Indien angewiesen ist. Das Sammeln der in Höhlen an Felsenküsten gelegenen Nester ist ein schwieriges Unterfangen. Manchmal klettern ganze Gruppen von Sammlern auf Pfählen oder Leitern bis zu 90 Meter hoch, um an die Nester zu gelangen. In grossen Höhlen klettern berufsmäßige Sammler mit Seilen und Laternen.

Zur Zubereitung von Schwalbennestersuppe werden die zuvor in Wasser gequollenen und gründlich gereinigten Nester (ein bis zwei pro Portion) mit Kalbfleisch in Hühnerbrühe gegart, wobei sie sich auflösen und der Suppe eine leicht gelatinöse Bindung geben. Ihr Geschmack ist eher mild."

Auf dem breiten Fluss ist relativ viel Verkehr; kleinere und grössere Schiffe transportieren was auch immer.

Wir richten uns auf unserem Klotok ein und geniessen die Fahrt.

Von links nach rechts: Bettina, Michel, Steffi, Anette, Priyo, Ranger-Assistentin, Peter, Thomas, Bärbel (verdeckt) und Uschi; es fehlt Falko.

Die Matratzen werden für die Nacht als Betten umfunktioniert und mit einem Moskito-Netz dicht gemacht. Vier aus unserer 10er-Gruppe haben sich für diese Art von schlafen entschieden.

Nach rund einer halben Stunde Fahrt biegen wir in einen Seitenfluss ab, den Sekonyer Fluss, wo wir ...

... schon den ersten Orang-Utan zu Gesicht bekommen bevor wir in den Nationalpark Tanjung-Puting hineinfahren.

"Der Nationalpark Tanjung-Puting befindet sich in der indonesischen Provinz Zentralkalimantan, im Süden der Insel Borneo. Der Nationalpark geht zurück auf zwei Wildreservate, die in den 1930er Jahren durch die niederländische Kolonialregierung gegründet und 1978 zusammengelegt wurden zum 305'000 ha grossen Tanjung-Puting Wildlife Reserve. Dieses Reservat wurde 1982 mit Hilfe der Umweltschützerin Birutė Galdikas in einen Nationalpark umgewandelt. 1977 wurde es von der UNESCO zum Biosphärenreservat erklärt. 1996 wurde der Park auf seine aktuelle Grösse von 4150 km² ausgeweitet. Flora und Fauna Der Nationalpark schützt ungefähr 6000 Orang-Utans und gilt damit als eines der vorzüglichsten Refugien dieser Tierart auf der Welt. Sie sind durch Palmölplantagen bedroht. Der bedrohte Nasenaffe ist dort auch vorhanden."

Der Sekonyer Fluss ist bedeutend schmaler und das Wasser von bräunlicher Farbe.

Der andere Schweizer, Pesche (Peter), im Raucherabteil.

Plötzlich kommt Unruhe auf. Irgendjemand ruft "Dort!". Wo dort? Ich schaue mich nach dem vermeintlichen grossen Menschenaffen um - für mich der erste in freier Wildbahn - kann aber nichts erkennen. Als mir die Richtung gezeigt wird, sehe ich "ihn", oder besser gesagt "es", das kleine Äffchen.

Es ist richtig schön hier, auf dem nun noch schmaler werdenden Fluss, umgeben von Urwald.

Da ich auf die Toilette muss, mache ich anschliessend gleich eine Erkundigungstour auf dem Boot.

Das Küchenteam bei ihrer Arbeit in der bescheidenen Küche.

Auch Priyo macht sich in der Küche nützlich.

In diesem Raum schläft sie und der Rest der Crew, erklärt mir Tata.

Alles klar, Kapitän?

Der Ranger beobachtet mit einem Feldstecher die Umgebung, um uns weitere Tierbegegnungen anzukündigen.

Es ist noch nicht ganz Mittag, als das Essen heraufgebracht wird. Unglaublich, was für leckere Speisen die beiden unten in der kleinen Küche hergestellt haben.

Es ist angerichtet, kommt alle zu Tisch ...

... und sie kommen alle!

Nach dem Mittagessen erreichen wir die Ecolodge Rimba.

Die sechs "Warmduschenden" werden namentlich begrüsst.

Danach erhalten alle die Schlüssel zu ihren Zimmern, die sich als kleine Bungalow entpuppen. Da die Umgebung sehr feucht ist, stehen die Gebäude auf Stelzen und die Gehwege sind Stege.

Priyo hat informiert, dass wir erst um 14 Uhr weiterfahren. So nutze ich die Gelegenheit für eine Dusche und einen kurzen Schlaf.

Pünktlich sind alle wieder auf dem Boot; wir fahren weiter Flussaufwärts. Der Fluss wird immer wie schmaler und der Urwald beidseitig der Ufer ist zum Greifen nahe. Nach rund einer Stunde legt die Kapitän's-Crew bei einer Anlegestelle aus. Von hier aus geht's zu Fuss weiter. Wir sind noch nicht lange unterwegs, als unser Ranger anhält. Alle wollen das Entdeckte fotografieren. Der Ranger muss uns mehrmals daran erinnern, nicht zu nahe ran zu gehen; sie sei zwar schön, aber auch giftig, die Asiatische Pitviper.

"Die erwachsen bis zu 75 (Männchen) beziehungsweise 90 Zentimeter (Weibchen) lang werdende Pitviper ist ausgesprochen giftig. Todesfälle sind zwar sehr selten, und sie gilt auch nicht als besonders beissfreudig, aber man möchte mit ihrem blut- und gewebezersetzenden Gift dennoch keine Bekanntschaft machen. Einen eindeutigen deutschen Namen gibt es für diese Schlange nicht. Ihr englischer Name weist auf die Form ihrer Schuppen hin, die besonders im Kopf- und Kieferbereich leicht kielartige Erhebungen aufweisen. Tropidolaemus subannulatus gehört wie unsere heimische Kreuzotter innerhalb der Schlangen zur Familie der Vipern und dort wiederum zu den Grubenottern (Pitvipers) oder Crotalinae."

Was gibt es hier zu sehen?

Ein "Orang" am Boden und ein "Orang-Utan" in den Bäumen.

"Die Bezeichnung Orang-Utan stammt von den malaiischen Wörtern orang (Mensch) und utan oder hutan (Wald) und bedeutet demzufolge Waldmensch."

Wir erreichen die Futterstelle. Zwei Ranger verteilen das in Rucksäcken hergebrachte Futter auf dem Podest. Ein dominanter "Boss" wartet bereits.

"Die Orang-Utans sind eine Primatengattung aus der Familie der Menschenaffen. Von den anderen Menschenaffen unterscheiden sie sich durch ihr rotbraunes Fell und durch ihren stärker an eine baumbewohnende Lebensweise angepassten Körperbau. Sie leben auf den südostasiatischen Inseln Sumatra und Borneo; die Bestände beider Inseln werden heute als drei getrennte Arten geführt: Borneo-Orang-Utan, Sumatra-Orang-Utan und der Tapanuli-Orang-Utan."

In den Bäumen um die Futterstelle herum ist Bewegung zu sehen und hören.

Ein schöner Rücken kann auch entzücken!

Die Jüngeren wagen sich nur zaghaft auf das Podest mit dem fressenden männlichen Orang-Utan, um sich Futter zu ergattern. Kaum haben sie dieses, verschwinden sie wieder in die Bäume.

Die Weibchen sind mutiger und fressen auch auf dem Podest.

Zurück bei unserem Klotok verzichten wir aufs Schwimmen.

Der Kapitän wendet das Boot und fährt wieder Richtung Lodge.

Zwischenzeitlich ist es 19 Uhr geworden, Zeit fürs Abendessen.

Wir erreichen die Anlegestelle bei der Rimba Lodge, wo wir uns von den vier, die die Nacht auf dem Boot verbringen werden, verabschieden. Das Boot fährt von der Anlegestelle weg und ankert in deren Nähe für die Nacht.

Es war ein sehr langer Tag, mit vielen neuen Eindrücken. Ich bin froh, mich schlafen legen zu können.

 

Montag, 28. April 2025: Tanjung-Puting-Nationalpark

Der Wecker reisst mich früh aus dem Schlaf, denn ab 6 Uhr gibt's Frühstück im Restaurant der Lodge und um 7 Uhr ist die Abfahrt für die heutigen Erkundigungen.

Die Gehsteige sind feucht - Rutschgefahr - ein Mitarbeiter ist bereits daran, sie freizuwischen.

Friedliche Stimmung.

Ein Langnasenaffe.

Höher geht's nimmer: Unglaublich wie beweglich die schwerfällig aussehenden Orang-Utans sind und wie hoch sie klettern. Manchmal biegen sich die kleinen Äste mit dem Waldmensch drauf nach unten, bis er loslässt und auf einen nächsten Ast spring.

Von vorne nach hinten: Peter, Uschi, Anette und Falko.

Hei du, hast du nicht genug gefressen? Ich will auch.

 

Anschliessend kehren wir zum Boot zurück und fahren weiter zum Camp Leakey.

Bei einer Gabelung verlassen wir die braunen Fluten des Sekonyer-Flusses und stossen in einen schwarzfarbenen Nebenstrom hinein.

Während wir durch die faszinierende Natur fahren, werden wir auch kulinarisch verwöhnt.

Wir erreichen die Anlegestelle von Camp Leakey, das Rehabilitationszentrum für ehemals in Gefangenschaft lebenden, oder als Haustiere gehaltenen, Orang-Utans. Zuerst geht's über einen Bretterweg, danach wandern wir durch den Regenwald. Nach einer rund halbstündigen Wanderung erreichen wir, geführt von unserem Ranger, die Fütterungsstelle.

"Camp Leakey ist ein Forschungscenter und Rehabilitationszentrum für Orang-Utans im Tanjung-Puting Nationalpark in Zentralborneo (Indonesien). Es wurde 1971 von Dr. Biruté Galdikas und ihrem damaligen Ehemann Rod Brindamour gegründet und nach dem Paläoanthropologen Louis Leakey benannt, der ein Mentor für Dr. Galdikas war.


Birutė Mary F. Galdikas (* 10. Mai 1946 in Wiesbaden) ist eine kanadische Zoologin und Verhaltensforscherin litauischer Herkunft. Sie gilt als die erfahrenste Kennerin der Orang-Utans Borneos."

Der Boss ist schon da, das Futter noch nicht.

Also noch einmal: Wo bleibt mein Fressen?

Wir kehren zum Boot zurück und beginnen die Rückfahrt zur Übernachtungsstelle. Eine Affen-Familie macht sich auf einem Baum für die Nacht bereit.

Tuckernd fahren wir der Abendsonne entgegen und später, nach dem Sonnenuntergang, auch ohne Tageslicht.

 

Dienstag, 29. April 2025: Tanjung-Puting-Nationalpark - Pangkalan Bun

Heute können wir ausschlafen, das Frühstück gibt's erst ab 06:30 Uhr und die Abfahrt ist auf 8 Uhr festgelegt.

Bei der Anlegestelle vom Sungai Sekonyer Village gehen wir von Bord.

Unser Guide Priyo führt uns auf einem Spaziergang durchs nahegelegene Dorf. Trotz der grossen Hitze geizt er nicht mit vielen Informationen, so dass wir einen authentischen Einblick in das bescheidene Leben am Nationalpark erhalten.

Während früher ausschliesslich kleine Boote für den Transport vom Fluss ins Dorf benutzt wurden, bevorzugen heutzutage die Jungen und jüngeren Erwachsenen auch Elektro-Roller ...

... sofern sie denn noch fahren.

Salsa, 6 jährig, besucht die 1. Klasse.

Salsas zuhause.

Bootsbauer bei der Arbeit - wer entdeckt den Arbeitenden?

Die Schule ist soeben aus. Anstelle der Schüler erkundigen wir mit Priyo die Räumlichkeiten.

Toilette für die Lehrerschaft; Guru = Lehrer.

Danach setzen wir die Rückreise fort. Wir gelangen wieder in den breiten Kumai-Fluss und der Kapitän steuert der Anlegestelle zu, als es passiert; der Motor steht still. Alle Anlassversuche scheitern. Zum Glück sind wir so nah am Ufer, dass das Boot durch die Strömung zu einem anderen Anlagesteg getrieben wird. Als das Boot festgezurrt ist, verabschieden wir uns von der Crew. Bärbel hält eine Dankesrede auf deutsch, die Priyo ins indonesische übersetzt und ich die vorbereiteten Couverts mit unserem Trinkgeld übergebe.

Die Anreise, um Orang-Utans in freier Wildnis zu sehen, war lang und beschwerlich. Aber das Abenteuer hat sich gelohnt.

Die Taxis sind zwischenzeitlich umdirigiert worden und warten an der neuen Anlagestelle auf uns. Wir verteilen uns in die Fahrzeuge, die uns danach zum Arsela Hotel in Pangkalan Bun fahren.

 

Mittwoch, 30. April 2025: Pangkalan Bun/Kalimantan - Semarang/Java - Magelang

Frühstück gibt's ab 6 Uhr, Abfahrt zum Flughafen ist um 8:30 Uhr und der Abflug, wieder mit Batik Air, ist um 10:25 Uhr.

So nah bei den Orang-Utans wie hier, war ich bisher nie

Semarang ist die Hauptstadt Zentraljavas.

A propos Hauptstadt: Jakarta ist die grösste und wichtigste Stadt Indonesiens und die bisherige Hauptstadt Jakarta.

"Jakarta die grösste Stadt Südostasiens und mit etwa 34 Millionen Einwohnern (2019) in der Metropolregion Jabodetabek der zweitgrösste Ballungsraum weltweit. Die Stadt hat den Status einer Provinz und wird von einem Gouverneur regiert. Jakarta ist das wirtschaftliche und kulturelle Zentrum des Landes sowie Verkehrsknotenpunkt mit Universitäten, Hochschulen, Theatern und Museen. Die Bevölkerung der Stadt ist von vielfältiger Herkunft, so leben in ihr Menschen malaiischer, arabischer, indischer, niederländischer und chinesischer Abstammung.

Nusantara ist die im Aufbau befindliche zukünftige Hauptstadt Indonesiens, die im Osten der Insel Borneo, nahe der Stadt Balikpapan in der Provinz Kalimantan Timur liegt."

Hier am Flughafen wartet ein Bus auf uns, in dem wir mehr als genügend Platz haben.

Von Semarang fahren wir nach Magelang; zum Teil auch auf Autobahnen.

Unterwegs halten wir bei einer Kaffeeplantage an, wo wir einiges über den Kaffeeanbau auf Java zu hören bekommen.

Natürlich darf eine Verkostung am Schluss nicht fehlen.

In Magelang angekommen besuchen wir ein etwas eigentümliches Bauwerk: Gereja Ayam.

"Die im Volksmund so genannte Gereja Ayam ist ein interreligiöses Gebetshaus beziehungsweise Kirchengebäude in der Nähe der indonesischen Stadt Magelang in der Provinz Zentraljava auf der Insel Java. Das ungewöhnliche Gebäude ist in seiner Form einer Taube nachempfunden. Viele Besucher meinen aber, die Kirche gleiche mehr einer am Boden hockenden Henne, weswegen sie ihren Namen trägt, der zu Deutsch „Hühnchenkirche“ bedeutet. Unter diesem Namen kursieren Bilder der Kirche auch im Internet."

"Der Bau begann in den 1990er Jahren. Bauherr war der Geschäftsmann Daniel Alamsjah aus Jakarta, der behauptete, die Inspiration zum Bau der Kirche sei von Gott gekommen. Als er Magelang besuchte, woher seine Frau stammt, habe Gott ihm den Auftrag 1989 in einem Traum erteilt. Die Hügel, auf denen Gereja Ayam steht, entsprechen jenen, die Alamsjah meinte, im Traum gesehen zu haben. Er betete die ganze Nacht an dem Ort und erhielt eine Offenbarung, hier das Gebetshaus zu errichten.
1990 kaufte Alamsjah ein 3000 Quadratmeter grosses Grundstück für zwei Millionen Rupien (etwa 300 Euro). Die Zahlung musste er auf Raten innerhalb von vier Jahren verteilen. Alamsjah selbst ist christlichen Glaubens, stellte sich aber das Gebetshaus als Treffpunkt für Gläubige aller Religionen vor, wo sie beten und meditieren könnten.

Infolge finanzieller Schwierigkeiten und lokaler Widerstände wurde das Bauwerk nie fertiggestellt. Die Bauarbeiten wurden im Jahr 2000 endgültig eingestellt und das Gebetshaus wurde weitgehend dem Verfall überlassen. Buddhisten, Muslime und Christen nutzten es zum Beten. Neben seiner religiösen Bestimmung wurde das Gebäude auch als Rehabilitationszentrum für behinderte Kinder und Drogensüchtige sowie als Unterkunft für Geisteskranke genutzt.

In den vergangenen Jahren wurde der Ort immer öfter von Touristen besucht. Nachdem die Gereja Ayam auch in mehreren Filmen als Kulisse diente, nahm die Bekanntheit des Gebetshauses weiter zu, sodass es heute eine wichtige Touristenattraktion der Region ist. Auch frisch verheiratete Paare kommen zu dem Gebetshaus, um hier Hochzeitsfotos von sich machen zu lassen. Aufgrund der steigenden Popularität und der exponentiell wachsenden Touristenströme kehrte Alamsjah zurück und das Gebetshaus erlebte eine Wiedergeburt. Mittlerweile sind einige Bereiche fertiggestellt bzw. renoviert worden. In den Katakomben befinden sich 12 Gebetsräume für alle Glaubensrichtungen, die Krone der Taube dient als Aussichtsplattform und im hinteren Teil des Gebetshauses hat sich ein Café angesiedelt, in dem auch Merchandise verkauft wird."

Nun ja, gross überwältigt war ich nach der Besichtigung nicht von dieser - für mich kitschigen - Sehenswürdigkeit.

Gegen 18 Uhr erreichen wir The Nalaya Hotel, wo wir zwei Nächte bleiben werden.

Wir erhalten die Info, dass es hier im Hotel kein Bier gebe. Während die anderen in der Nachbarschaft auf Suche gehen, ignorieren wir den Hinweis und fragen nach Bier - Prost Bärbel, Michel, Ueli!

"Prosit ist ein lateinisches Wort, von dem die eingedeutschte Kurzform prost abgeleitet ist. Es handelt sich dabei um einen Trinkspruch, also einen Zuruf beim Trinken eines in der Regel alkoholischen Getränks bzw. beim Anstossen auf das Wohl meist einer Person oder auch einer Gruppe von Personen."

 

Donnerstag, 1. Mai 2025: Magelang

Heute steht ein interessanter und abwechslungsreicher Sightseeingtag an.

Als erstes werden wir zum Tempel von Borobudur gefahren, der grössten buddhistischen Tempelanlage der Welt und seit 1991 UNSECO-Kultzuwelterbe.

Das Modell im Hotel gibt schon mal eine Vorstellung, was uns erwartet.

Der Bus steht bereit, wir sind es auch.

Beim Empfangsbereich von Borobudur angekommen, heisst es zuerst die Schuhnummer angeben und danach tempelwürdiges Schuhwerk entgegen nehmen.

Danach werden wir mit kleinen Fahrzeugen zum Eingang der Tempelanlage gefahren. Noch ist sie nicht geöffnet, ein paar Minuten müssen wir noch warten.

Kaum ist der Eingang freigegeben, steigen die Touristen die vielen Stufen der Tempelanlage hoch.

"Borobudur ist die grösste buddhistische Tempelanlage der Welt. Die kolossale Pyramide befindet sich in Magelang, rund 25 Kilometer nordwestlich von Yogyakarta auf der Insel Java in Indonesien. Der Borobudur wurde 1991 von der UNESCO als Weltkulturerbe anerkannt. Er gilt als das bedeutendste Bauwerk des Mahayana-Buddhismus auf Java. Gebaut wurde der Stupa vermutlich zwischen 750 und 850 während der Herrschaft der Sailendra-Dynastie. Als sich das Machtzentrum Javas im 10. und 11. Jahrhundert nach Osten verlagerte (vielleicht auch in Verbindung mit dem Ausbruch des Merapi 1006), geriet die Anlage in Vergessenheit und wurde von vulkanischer Asche und wuchernder Vegetation begraben. 1814 wurde sie wiederentdeckt; im Jahr 1835 brachten Europäer sie wieder ans Tageslicht. Ein Restaurierungsprogramm von 1973 bis 1983 brachte grosse Teile der Anlage wieder zu früherem Glanz.
Insgesamt neun Stockwerke türmen sich auf der quadratischen Basis von 123 Metern Länge. An den Wänden der vier sich stufenartig verjüngenden Galerien befinden sich Flachreliefs in der Gesamtlänge von über fünf Kilometern, welche das Leben und Wirken Buddhas beschreiben. Darüber liegen drei sich konzentrisch verjüngende Terrassen mit insgesamt 76 Stupas, welche den Hauptstupa von fast 11 Meter Durchmesser umrahmen. Der Bau wurde 2011 bis 2017 mit Finanz- und Sachhilfe der Bundesrepublik Deutschland restauriert."

Da unten ist unser Treffpunkt.

Beim Warten komme ich mit Studierenden ins Gespräch, die hier an einem Projekt arbeiten. Yuli ist ganz erfreut, als ich ihr sage, dass ihr Name sehr ähnlich mit dem Meinen sei: Yuli - U(e)li.

Diese Besichtigung entsprach ganz meinem Gusto, meiner Vorliebe. Ein letzter Blick auf die wirklich eindrückliche Anlage.

Danach fahren wir ins Dorf Candirejo, wo wir das Transportmittel wechseln um damit das Leben im Dorf kennenzulernen.

Je zu zweit besteigen wir die Pferdekutschen.

Die -Kutsche.

 

Beim ersten Halt besuchen wir eine Familie, welche mit der sehr aufwändigen Herstellung von Tempeh ihren Lebensunterhalt verdient.

"Tempeh ist ein traditionelles Fermentationsprodukt aus Indonesien"

Die Herstellung erfordert viel Handarbeit und Zeit. Erklärung unseres Guide Priyo:

"Im Vorbereitungsprozess werden die Sojabohnen 12 Stunden im Wasser eingeweicht. Dann werden sie 2 Stunden lang gekocht und wieder 12 Stunden in Wasser eingelegt. Anschliesend werden die Soja 2 Stunden gedämpft und zur Kühlung auf Bambusteller gelegt. In einem weiteren Prozess wird Hefe für die Fermentierung verwendet und zum Schluss werden die Sojabohnen in zuvor zugeschnittene Bananenblätter eingerollt."

Eine andere Familie bearbeitet Maniok-Wurzeln: Diese werden von Hand geraffelt um Maniok-Chips herzustellen.

Danach geht's weiter im kleinen Dorf bis wir Musik hören.

Wir werden aufgefordert, mitzumusizieren; Pesche, Bettina und Bärbel nehmen die Herausforderung an.

Die Lehrerin zeigt auf einer Tafel, welche Töne angeschlagen werden müssen. Es klingt ganz ordentlich.

Danach kehren wir ins Hotel zurück, Mittagspause. Nächster Treffpunkt 14:15 Uhr. Als wir zur angegebenen Zeit vor dem Hotel sind, stehen unsere Transportmittel bereit.

Welches ist für mich?

Alles ist picobello organisiert: Getränkeflasche und Regenschutz am Velo, ein Helm wird ausgehändigt. Erstaunlich viele Mitarbeiter der Bike-Firma begleiten uns. Ein "Road Capitan" wird vorausfahren und bei Abzweigungen stehen Mitarbeitende, die uns den richtigen Weg zeigen. Ein "Besenwagen" mit Ersatzvelos und -teilen fährt hinterher. Es kann losgehen!

"Ein Besenwagen ist ein Fahrzeug, das bei Strassenradrennen hinter dem Fahrerfeld fährt und die Teilnehmer aufnimmt, die das Rennen aufgegeben haben. Teilnehmer, die auf Grund von Erschöpfung, Krankheit oder einer Verletzung in den Besenwagen einsteigen, müssen dabei ihre Startnummer abgeben."

Halt bei einer Chili-Plantage; keine Degustation.

Nach scharf, nun süss: Halt bei einem kleinen Rebenanbau; mit Degustation.

Priyo erklärt uns, dass es hier um die Unterkunft der Nachtwächter handelt. Jede Familie muss in einem definierten Intervall - hinten auf den Tafeln stehen die eingeteilten Personen von Montag bis Sonntag - eine Person stellen, die hier die Nacht verbringen und auf Patrouille gehen. Mit einem Warnsystem - durch Klopfen auf ein Bambusrohr - werden die Einwohner informiert, wenn etwas und was passiert ist.

Ungewohnte aber schöne Umgebung zum Fahrrad zu fahren.

Nanu, ab ins Gebüsch?

Hier wird uns die Maniok-Plantage gezeigt, die durch Diamir-Kunden angepflanzt wurde; keine Degustation.

Einfach einen Teil des Stängels in den Boden pflanzen und ein paar Tage/Wochen später wächst bereits das Wurzelgemüse,

Das ist mein Werk.

Teehalt mit Blick auf den Progo-Fluss.

Halt bei einer Drachenfrucht Plantage; mit Degustation, frisch vom Kaktus, der an einem Baum hoch wächst.

Zum Abschluss der gut dreistündigen Rundfahrt mit Besichtigungen, gibt's beim letzten Halt eine Kokosnuss für alle Teilnehmenden. Bevor wir diese geniessen, zieht es uns aber auf die Felder, wo es einiges zu sehen gibt.

 

Freitag, 2. Mai 2025: Magelang - Yogyakarta

Beim Frühstück haben wir die Wahl: Indonesian taste oder Western special? Für was habe ich mich entschieden?

Genau, wir sind in Indonesien, deshalb Nasi Goreng Ayam. Ayam ist das indonesische indonesische (und malaiische) Wort für Huhn. Ich liebe Nasi Goreng, nun halt erstmals zum Frühstück.

"Nasi Goreng ist ein in Indonesien weit verbreitetes Reisgericht. Der Name stammt von nasi (indonesisch: gekochter Reis) und goreng (indonesisch: gebraten). Traditionell wird es als Rest vom Vortag meist schon morgens warm verspeist."

Kaum losgefahren, halten wir beim Pawon Tempel.

"Pawon (indonesisch: Candi Pawon) ist ein buddhistischer Tempel in Zentraljava, Indonesien. Er wurde während der Sailendra-Dynastie (8.–9. Jahrhundert) erbaut und ist Teil des Borobudur-Tempelkomplexes, der aus drei Tempeln besteht, die sich auf derselben Achse befinden. Borobudur, Pawon und Mendut. Alle drei Tempel sind als UNESCO-Weltkulturerbe eingetragen."

Aber wohl nicht für alle in unserer Gruppe ...

"Kopi Luwak ist eine Bezeichnung für eine spezielle Form von Kaffee, salopp „Katzenkaffee“ genannt, die ursprünglich aus halb verdauten Kaffeebohnen in Exkrementen von in freier Wildbahn lebenden Fleckenmusangs (Schleichkatzen) hergestellt wurde. Heute findet die Produktion aufgrund der gestiegenen Nachfrage häufig in Käfigbatterien statt.

Die Bezeichnung Kopi Luwak stammt aus Indonesien von den Inseln Sumatra, Java und Sulawesi. Auf den Philippinen, in den Bergen von Südmindanao geerntet, wird er unter Kape Alamid oder Philippine Civet Coffee vertrieben; eine Mischung aus Arabica-, Liberica- und Excelsa-Bohnen. Es werden damit ausschliesslich die Kaffeekirschen bezeichnet, die von einer bestimmten Schleichkatzenart gefressen und wieder ausgeschieden werden. Echter Kopi Luwak ist auch in Indonesien und auf Mindanao nicht einfach zu bekommen. Die echten Bohnen kann nur ein Spezialist unter dem Mikroskop oder mit dem Aromaprofil einer gaschromatografischen Analyse erkennen. Die Qualität dieses Kaffees ist nicht gleichbleibend, sondern hängt von der Art der gefressenen Kaffeebohne ab sowie von der Zeit, die sie auf dem Waldboden gelegen hat und vom Niederschlag. Ebenso beeinflusst die Trocknung die Qualität erheblich. Schon Alfred Brehm hat Kopi Luwak im Jahr 1883 beschrieben. Der Exkremente-Kaffee wurde von Einheimischen gesammelt, um daraus ein Getränk herzustellen, da der damals sehr wertvolle und mühsam angebaute Plantagenkaffee ausschließlich für Kolonialisten und deren Export bestimmt war."

Alles klar?

Klar habe ich einen Kaffee bestellt und getrunken. Er war, für mich, weder speziell teuer (24'000 IDR, rund 1.20 CHF) noch speziell im Aroma. Ein Kaffee kostet, je nach Trinkstätte, zwischen 10'000 und 30'000 indonesische Rupiah). Der Kaffee in Indonesien wird oft als Kopi Tubruk getrunken, bei dem grob gemahlener Kaffee direkt mit heissem Wasser aufgekocht wird. Nicht meine bevorzugte Art Kaffee zu geniessen, weshalb ich - gewohnten Espresso- und Ristretto-Trinker - schnell auf Tee gewechselt habe, wie auf den meisten meiner Reisen.

"Kopi Tubruk ist ein Kaffee nach indonesischer Art, bei dem heißes Wasser über feinen Kaffeesatz direkt im Glas gegossen wird, ohne jegliche Filtration, meist mit Zuckerzusatz."

"Italiens verkürzter Espresso, der Ristretto: Italien ist die Heimat vieler Kaffeespezialitäten. Auch der Ristretto kommt aus Italien. Besonders beliebt ist der Ristretto im Süden des Landes. Bereits der Name des Kaffees deutet auf seine Herkunft und seine besonderen Merkmale hin, denn das italienische Wort „Ristretto“ heisst übersetzt „beschränkt“ oder „eng“. Mit nur 15 bis 20 ml Wasser ist die Flüssigkeitsmenge des Ristrettos in der Tat beschränkt. An Aroma büsst die kleine Tasse Kaffee allerdings nicht ein. Im Gegenteil, der Geschmack ist bei richtiger Zubereitung besonders intensiv und kräftig."

Danach besuchen wir auf dem Borobudur-Tempelkomplex den dritten Tempel, Mendut, welcher heute noch ein aktives Kloster beherbergt.

"Mendut ist ein buddhistischer Tempel aus dem neunten Jahrhundert, der sich im Dorf Mendut im Unterbezirk Mungkid in der Regentschaft Magelang in Zentraljava, Indonesien, befindet. Der Tempel befindet sich etwa drei Kilometer östlich von Borobudur. Mendut, Borobudur und Pawon, allesamt buddhistische Tempel, liegen in einer geraden Linie. Es besteht eine gegenseitige religiöse Beziehung zwischen den drei Tempeln, obwohl der genaue rituelle Ablauf unbekannt ist."

Nach einer halben Stunde Weiterfahrt halten wir bei einem Steinmetzbetrieb. Mein Puls steigt. Finde ich hier eine Ganesha Statue für meine Wohnung ...?

... ja schon, aber der Transport in die Schweiz wird wohl den Kaufpreis bei weitem übersteigen; vergiss es Ueli!

Hardcore für die Lunge: nebst Staub noch Nikotin.

Nun steht wieder ein Tempelbesuch an, der Hindutempel Prambanan.

Nachdem uns Priyo schon mit seinem Wissen über den Buddhismus überrascht hat, führt er uns nun in die hinduistische Götterwelt ein. Bei der Tempelanlage gibt es je einen Tempel für die drei Hauptgötter: Brahma, steht für die Schöpfung und gilt als derjenige, der das Universum erschaffen hat. Shiva, verkörpert die Zerstörung und den Neubeginn. Vishnu, der dritte Hauptgott des Hinduismus, ist die göttliche Form der Erhaltung.

 

Der Tempel für Shiva.

"Candi Prambanan ist die grösste hinduistische Tempelanlage Indonesiens und einer der grössten hinduistischen Tempel in Südostasien. Sie befindet sich etwa 18 km östlich von Yogyakarta auf der Insel Java. Charakteristisch ist die hohe und spitze Bauform, die typisch für hinduistische Tempel ist, sowie die strenge Anordnung zahlreicher Einzeltempel um das 47 m hohe Hauptgebäude in der Mitte. Errichtet wurde Prambanan um das Jahr 850, entweder unter Rakai Pikatan, einem König von Mataram, oder unter Balitung Maha Sambu während der Sanjaya-Dynastie. Schon bald nach seiner Fertigstellung wurde der Tempel verlassen und begann zu verfallen. Die Tempelanlage wurde 1991 von der UNESCO als Weltkulturerbe anerkannt."

Auf der Rückseite von Shivas Tempel, steht Parvati.

"Parvati ist die Idealisierung der weiblichen Schönheit und Frau von Shiva. Die Göttin symbolisiert Mütterlichkeit, Sanftheit und Fürsorglichkeit und stellt zusammen mit Shiva und dem Elefantensohn Ganesha das Bild einer idealen hinduistischen Familie dar."

"Die Anlage setzt sich aus acht Hauptschreinen oder -tempeln zusammen, sowie mehr als 250 Einzeltempeln, die die Hauptschreine umgeben. Die drei grössten Schreine, Trisakti („drei heilige Orte“) genannt, sind den drei Göttern Shiva dem Zerstörer, Vishnu dem Bewahrer, und Brahma dem Schöpfer geweiht. Das entspricht der Grundstruktur der Trimurti – der Hindu-Göttertrinität –, die sich in vielen hinduistischen Tempelanlagen, auch in Indonesien, wiederfindet.
Auf dem gleichen Areal, aber in einiger Entfernung von den hinduistischen Tempeln befindet sich auch eine Anlage mit drei kleineren buddhistischen Tempelkomplexen, die ebenfalls völlig oder teilweise beschädigt sind und/oder gerade rekonstruiert werden. Der Wiederaufbau des Komplexes begann 1918 und ist noch nicht abgeschlossen. Das Hauptgebäude wurde erst 1953 fertiggestellt. Vor allem das Wiederauffinden und die korrekte Zuweisung des ursprünglichen Baumaterials bereitet Probleme, da oftmals Material an weit entfernten Bauten wiederverwendet wurde. So werden nur Gebäude wiederaufgebaut, von denen mindestens 75 Prozent der ursprünglichen Steine vorliegen, und von vielen der kleineren Schreine kann man immer noch nicht viel mehr als die Grundmauern sehen.
Durch ein starkes Erdbeben am 27. Mai 2006 wurde die Tempelanlage des Prambanan, die ohnehin gerade restauriert wurde, schwer beschädigt. Um das genaue Ausmaß der Schäden zu erfassen, wurde die Anlage für einige Wochen geschlossen. Es wurden schwere strukturelle Schäden an den Candi Brahma, Vishnu und Garuda festgestellt. Seit Juli 2006 laufen erneute gross angelegte Renovierungsarbeiten. Wie genau die strukturellen Schäden an den genannten Candi behoben werden sollen, ist noch offen. Zur Diskussion steht unter anderem ein kompletter Neuaufbau. Seit August 2006 ist Prambanan wieder für Besucher geöffnet."

Bei der Weiterfahrt nach der Besichtigung halten wir an für ein spätes Mittagessen. Eine Fischsuppe darf es für mich sein.

Als wir Yogyakarta erreichen, empfängt uns die Stadt mit Regen.

Ja nu, das kann uns ja egal sein, wir sitzen im Trockenen. Unser Buschauffeur steuert den Bus Richtung unserem Hotel und hält an. Wir seien noch nicht beim Hotel angelangt, erklärt Priyo. Der Bus könne nicht bis zum Hotel fahren, da die Leitungen über die schmale Zufahrtsstrasse zu tief hängen. Das hingegen ist uns jetzt nicht egal - Bei diesem Regen zum Hotel laufen? Wir sollen warten mit Aussteigen, kleine Fahrzeuge für uns und das Gepäck würden organisiert. Es dauert nicht all zulange und wir sind alle beim Hotel.

Das Duta Garden entpuppt sich als hübsches Kleinod, auch im Regen.

Bevor wir die Zimmer beziehen, gratulieren wir Uschi und bekommen von der von Priyo organisierten Geburtstagstorte.

Am Abend hat es aufgehört zu regnen. Als ich ein italienisches Restaurant entdecke, zieht es mich hinein. Jetzt eine Pizza und dazu Rotwein wäre super, und als als Apéro ein kühles Bier. Sie haben offenen Wein im Angebot, aus Bali. Ich bestelle ein Glas Rotwein Bali Red, und frage die Bedienung, ob sie mir die Flasche bringen könne, damit ich ein Foto davon machen könne ...

Der Hinweis Snake fruit" bei der Geschmacksbeschreibung gibt es in unseren Breitengraden nicht.

"Die Snake fruit" ist in Deutschland auch als "Schlangenfrucht" oder "Salak" bekannt. Sie ist eine exotische Frucht, die in Südostasien, insbesondere in Indonesien, wächst. Ihr Name leitet sich von der schuppigen, braunen Schale ab, die an Schlangenhaut erinnert.
Die Salakpalme (Salacca zalacca) kommt von den indonesischen Inseln Sumatra und Java, wo sie in Dickichten auf nassen, sumpfigen Böden wächst. Wegen ihrer essbaren Früchte wird sie in zahlreichen weiteren Ländern kultiviert. Sie ist sehr kälteempfindlich und gedeiht nur in den Tropen."

Snake fruits habe ich hier in Indonesien zum ersten Mal, aber mehrere Male gegessen. Die Frucht ist einfach zu schälen und hat einen nicht essbaren Kern. Der Geschmack ist gut, eine süss-säuerliche Komposition von Apfel, Litschi, Erdbeere und Ananas.

 

Samstag, 3. Mai 2025: Sightseeing in Yogyakarta

Das heutige Besichtigungsprogramm ist vielfältig: Batik - Sultanspalast - Stabpuppen - Wasserschloss - Silber und mehr.

Zuerst geht's zum Frühstück, danach treffen wir uns um 8 Uhr vor dem Hotel, wo Rikschas stehen; aber nicht für uns ...

... wir gehen zu Fuss bis zur Hauptstrasse, wo unser Bus steht. Dieser führt uns zu einem Quartier, wo die schmalen Strassen ein Weiterfahren unmöglich machen. Also aussteigen und Priyo folgen.

"Warung sayur" ist indonesisch und bedeutet Gemüse- oder Supermarkt. Es kann sich auf einen kleinen Gemüsemarkt, einen Supermarkt, oder auch einen kleineren Laden beziehen, in dem vor allem Gemüse, Obst, und manchmal auch andere Lebensmittel verkauft werden."

Priyo ist in seinem Element; wir erhalten Erklärungen zu allem, was auf der Strasse zu sehen ist.

Ein Chip-Händler mit hunderten von Krupuk in den beiden Körben. Früh am Morgen holt er diese bei dem Produzenten ab und fährt mit seinem Fahrrad durch kleine Strassen und Gässchen, von Dorf zu Dorf, und verkauft sie an kleine Kioske und Essensstände.

"Krupuk ist ein indonesischer frittierter Cracker, der aus Stärke (Weizenpuder) und anderen Zutaten hergestellt wird, die als Aroma dienen. Sie sind ein beliebter Snack in Teilen Südostasiens, werden aber am engsten mit Indonesien in Verbindung gebracht"

Wir werden von einer Mitarbeiterin von Batik Seno Painting, Cloth & Course begrüsst. Auf der Führung durch den Betrieb erhalten wir Erklärungen zur Herstellung von Batik.

"Batik ist ein Textilfärbeverfahren, bei dem Stoffe durch Abbinden oder Bemalen mit Wachs in einzigartige Muster verwandelt werden. Die Technik hat ihre Wurzeln in Indonesien und ist seit Jahrhunderten bekannt. Dabei wird der Stoff mit einem speziellen Werkzeug, dem Tjanting, mit flüssigem Wachs bemalt, sodass die Farbe an diesen Stellen nicht aufgenommen wird. Durch das Abbinden oder Bemalen mit Wachs entstehen dann bei der anschliessenden Färbung einzigartige und individuelle Muster."

Diese Frau trägt mit dem Tjanting flüssigen Wachs auf den Stoff.

Wo gehobelt wird, da fallen Späne.

"Entscheidungen und Handlungen bringen auch Nachteile mit sich; zum Beispiel entstehen Schmutz und Unordnung, wo gearbeitet wird; das kann auch bedeuten: wer etwas bewirken will, darf nicht zimperlich sein und muss derartige Nachteile in Kauf nehmen."

Anschliessend an die Führung schaue ich mich im Shop um. Es gibt einige Bilder, die mir gefallen würden. Jedoch: ohne Shopping-Erfolg verlasse ich das Geschäft, während einige Gruppenteilnehmerinnen sehr wohl entscheiden konnten und mit einem oder mehreren Batik-Werken nach Hause zurückkehren werden.

Wir kehren zu unserem Bus zurück, der uns bis zum Bus-Bahnhof beim Sultanspalast fährt. Dort steigen wir in ein kleineres Shuttle-Fahrzeug um, welches uns zum Palasteingang pendelt.

Beim Aussteigen werden wir von Strassenhändlern begrüsst, welche uns gerne etwas verkaufen möchten.

Bakso Tusuk sind kleine Fleischbällchen (Bakso), die auf einem Spiess aufgesteckt gegessen werden.

"Dawet ist ein traditionelles indonesisches Getränk, das aus Kokosmilch, Reismehl, Palmzucker und Pandan-Blättern hergestellt wird. Es wird meist kalt serviert und enthält kleine, grüne Geleestreifen, die Cendol, die ebenfalls aus Reismehl hergestellt werden. Dawet Ireng haben eine dunkle Farbe durch die Cendol, die durch die Zugabe von Strohasche erreicht wird."

"Der Kraton (Sultanspalast) ist eine Stadt in der Stadt und wurde ab 1755 unter Sultan Hamengkubuwono I. errichtet. Der Palast ist so angelegt das er Richtung Norden genau auf den Vulkan Merapi ausgerichtet ist den der Sultan während der Meditation beobachten wollte. Auch heute ist der Kraton immer noch Sitz des Sultans und dieser wird auch von der Bevölkerung sehr verehrt."

Der Palast ist auch Wohnsitz vom derzeitigen Sultan Hamengkubuwono X. Nun wird's etwas kompliziert: Indonesien, mit einer präsidentiellen Republik als Staats- und Regierungsform, verfügt mit dem Sultanat Yogyakarta, auch noch über eine javanische Monarchie, weil es als Sonderzone innerhalb Indonesiens anerkannt ist und der Sultan sowohl als traditioneller Herrscher als auch als Gouverneur fungiert.

"Diese einzigartige Situation ist das Ergebnis der Unterstützung des Sultanats für die indonesische Unabhängigkeitsbewegung und der lebenslangen Regentschaft, die dem Sultan Hamengkubuwono IX. zugesprochen wurde, nachdem er sein Reich 1950 als Teil Indonesiens erklärt hatte."

Priyo führt uns gleich zu einer traditionellen Tanzvorführung, die von einem Gamelan-Orchester begleitet wird, welche Teil der indonesischen Kultur ist.

"Ein Gamelanorchester besteht aus über 30 Mitgliedern, die urtümliche Metallschlaginstrumente, wie Gongs, Xylophone, Becken und Klangschalen spielen. Das Orchester wird in seiner Gesamtheit als ein Instrument betrachtet, nur im Zusammenklang bekommt es einen Sinn."

Danach beginnen wir den eigentlichen Rundgang in der weitläufigen Palastanlage.

In diesem Gebäude wohnt der Sultan, erklärt Priyo; bei geschlossenen Türen sei der Sultan nicht anwesend.

Es hat sehr viele Gebäude, die meisten ohne Wände - schönes Wetter lässt grüssen - wie dieser Pavillon oder der grosse Speisepavillon.

Sehr viele Schulklassen sind zu Besuch.

Are you ready for a selfie?

Comes together: Ich liebe solche Momente, auch wenn es nur kurze Begegnungen sind.

Der Sultan ist beliebt, das zeigen auch die vielen Palastdiener. Es sind Männer und Frauen aus der Bevölkerung, die einen temporären, freiwilligen Einsatz im Palast absolvieren. Gemäss einem Hinweis, dürfen die Palastdiener nicht fotografiert werden ...

... das gilt wohl nicht, wenn sie auf einem zukommen und darum bitten.

Wir verlassen die Palastanlage und gehen zu Fuss weiter, immer schön unserem Guide nach, und gelangen so zu einem Leder Puppen Workshop (Wayang Kulit).

"Wayang ist eine der traditionellen javanischen Künste, die bis heute erhalten bleibt. Wayang Kulit besteht aus Büffelleder, das zu Blechformen verarbeitet wurde. Diese Haut wird dann mit spitzem Stahl zur Bildung von Körperteilen sehr sorgfältig geschnitzt. Diese Teile werden dann kompiliert und in Marionettenfiguren eingefügt.

Wayang Kulit ist eine indonesische Schattenpuppentheaterart, bei der Figuren aus Büffelhaut auf ein weisses Tuch projiziert werden und durch ein Licht beleuchtet werden, wodurch Schattenbilder entstehen. Die Geschichten, die in Wayang Kulit erzählt werden, stammen oft aus den indischen Epen Ramayana und Mahabharata oder aus indonesischen Legenden. Der Puppenspieler, auch Dhalang genannt, manipuliert die Puppen und erzählt gleichzeitig die Geschichte mit Musik, Gesang und gesprochenen Dialogen."

Eine solche Stabsfigur möchte ich kaufen. Als ich aber vernehme, dass die Stäbe weggenommen werden müssen, um die Stabspuppe zusammenrollen zu können, winke ich ab. Ich kenne mein "technisches" Geschick und traue es mir deshalb nicht zu, zuhause die Stäbe wieder korrekt montieren zu können.

Auf dem Weg zum Wasserschloss Taman Sari wird es eng.

Priyo kauft Tickets für uns, gibt Erklärungen zur Anlage ab und danach gehen wir hinein ...

... aber nur langsam, wir sind nicht alleine.

"Das Taman Sari Wasserschloss in Yogyakarta ist ein historisches Gebäudeensemble, das einst als königlicher Rückzugsort diente. Es war ursprünglich umgeben von einem künstlichen See, Inseln, Pavillons und Badekomplexen, aber nur der zentrale Badekomplex ist heute noch gut erhalten. Es zeigt eine Mischung aus javanischen und europäischen architektonischen Einflüssen."

Mitten in der Blütenpracht entdecke ich Eiersträuche; wohl eine vegane Alternative zu den Hühnereiern ???

Es ist Mittagszeit, Hunger meldet sich, wohl auch bei Priyo, geht er doch zügigen Schrittes Richtung Restaurant ...

... Restaurant?

Es sieht nicht nach einem Restaurant aus, bei dieser Auslegerordnung von Lebensmitteln.

Selber kochen ist angesagt; eine der beiden Köchinnen erklärt uns das Menü.

Nun sind helfende, zuschauende und fotografierende gefragt.

Für die Zubereitung der verschiedenen Gemüse hat es für alle eine Aufgabe, auch für mich.

Die Verantwortung bleibt bei den beiden lokalen Köchinnen und sie machen zum Glück auch mit, sonst hätten wir doch noch ein Restaurant aufsuchen müssen.

Kommt her, es ist angerichtet.

Auf dem Weg zum Bus, können wir Street Art bewundern.

"Wenn man sich in Yogyakarta auf die Suche nach Graffiti macht, sollte man sich der Tatsache bewusst sein, dass sich die Szene dort im ständigen Wandel befindet. Es gibt viele Orte, an denen Street Art legal und sogar erwünscht ist. Jedoch werden die Kunstwerke auf den Strassen regelmässig entfernt, um Platz für neue zu schaffen. Glücklicherweise scheint der kreative Input der vielen Künstler Yogyakartas nicht allzu bald auszusterben. So kann die künstlerische Szene der Strassen Yogyas weiterhin bestehen bleiben und sich stetig weiterentwickeln."

Wir erreichen den Bus, der uns zur letzten Besichtigung fährt, einer Werkstätte für Silberprodukte.

"Yogyakarta ist ein wichtiger Standort für die Silberproduktion in Indonesien. Dort gibt es eine Vielzahl von Silberhandwerkern, die filigrane Arbeiten, Silberschmuck, Figuren und weitere Silberprodukte herstellen. Die Silberproduktion in Yogyakarta hat eine lange Tradition und ist eine wichtige Einnahmequelle für viele Menschen in der Region. Die Produkte sind bekannt für ihre einzigartige und künstlerische Gestaltung."

Zurück im Hotel wird uns mitgeteilt, dass wir das grosse Gepäck bis um 19 Uhr zur Rezeption bringen sollen. Es wird in den Bus geladen, der noch heute Abend abfahren wird. In der Eisenbahn - schon wieder ein neues Transportmittel - die wir morgen benutzen, könnte es problematisch werden mit viel Gepäck.

Danach gehe ich auf die Suche nach einem Barbier. Ein mich ansprechender Fahrer einer elektrischen Rikscha bringt mich zum Ziel.

"In Yogyakarta sind auch elektrische Rikschas in Betrieb. Diese dreirädrigen Fahrzeuge bieten Platz für einen Fahrer und zwei Passagiere und werden durch einen Elektromotor unterstützt. Sie sind eine beliebte Fortbewegungsmethode in der Stadt."

I Want to Be a Millionaire: 100 EUR = 1'815'000 IDR.

 

Sonntag, 4. Mai 2025: Yogyakarta - Mount Bromo

Da wir bereits um 6 Uhr abfahren, liegt ein Frühstück nicht drin. Alle erhalten jedoch einen Plastiksack mit allerlei Ess- und Trinkbarem drin.

Priyo verteilt die personalisierten Zugbillette, danach können wir die Schranke passsieren.

Unser Zug steht bereits auf Perron 1 bereit.

"KAI, Kereta Api Indonesia, ist seit 1. Juni 1999 der Name der staatlichen indonesischen Eisenbahngesellschaft. Das Wort für „Eisenbahn“ setzt sich aus den Worten Kereta „Wagen“ und Api „Feuer“ zusammen. Der Firmensitz ist in Bandung."

So, ich bin bereit für die Fahrt von Yogykarta nach Mojekerto, der zweitletzten Station. Der Zug fährt pünktlich um 7 Uhr ab.

Terima kasih atas teh dan senyummu - Dankeschön für den Tee und Ihr Lächeln.

 

Wir erreichen Mojokerto, welches weiter östlich auf der Insel Java liegt.

Auf dem Weg zum Bus passieren wir eine grosse Ansammlung von motorisierten Zweirädern.

Priyo informiert uns, dass wir mit dem Bus nicht bis zum Mount Bromo hochfahren können, er sei zu gross und die Strassen zu schmal. Unterwegs würden wir in kleinere Busse umsteigen.

Wir erreichen Selamat Datang, und wechseln in zwei bereitstehende Kleinbusse.

Glaubt nicht alles was ihr im Internet lest: "Selamat datang" ist ein Ausdruck aus der Sprache Bahasa Malaysia und bedeutet "Willkommen". Es wird verwendet, um Menschen in Malaysia oder Indonesien willkommen zu heissen."

Okay, let's go!

 

Noch ein letzter Anstieg und wir erreichen das Lava View Lodge Hotel, welches direkt am äusseren Kraterrand des Caldera liegt.

Beim Aussteigen realisieren wir, dass es merklich kühler geworden ist. Kein Wunder, denn das kleine Dorf Cemorolawang liegt auf über 2200 MüM.

"Cemorolawang ist ein kleines Dorf in der Gemeinde Ngadisari im Regierungsbezirk der Stadt Probolinggo im Osten der indonesischen Insel Java. Cemoro Lawang liegt auf einer Höhe von 2217 Metern nordöstlich des Vulkans Bromo. Der Ort verfügt über mehrere Hotels und Pensionen und ist als Basis für morgendliche Bergbesteigungen auf den Bromo bekannt. Es gibt einen Aussichtspunkt auf die Berge Batok und Bromo."

"Der Nationalpark Bromo-Tengger-Semeru existiert seit 1982. Der mittlere Teil des Namens verweist auf das hier lebende Volk der Tengger. Zum Nationalpark gehören der 3676 m hohe Stratovulkan Semeru, der höchste Berg der Insel, sowie vier in der Tengger-Caldera liegende Vulkane, deren bekanntester der Bromo ist. Die Caldera wird vom Tengger-Sandmeer ausgefüllt. Vier Seen und etwa 50 Flüsse liegen auf dem Terrain. Bereits seit 1919 steht das Sandmeer unter besonderem Schutz."

Links qualmt der aktive Vulkan Bromo, den wir morgen besteigen wollen.

"Rund um den Mount Bromo befinden sich die Vulkane Mount Batok, Mount Kursi und Mount Widodaren. Sie liegen alle innerhalb der Tengger-Caldera, einem großen Einsturzkrater. Der Mount Semeru, der höchste Berg auf Java, befindet sich ebenfalls in der Nähe und ist Teil des Bromo-Tengger-Semeru-Nationalparks."

Der Berg mit der typischen Vulkanform ist der inaktive Mount Batok.

Für die Exkursionen im Kraterboden stehen Geländewagen bereit.

Zeit für ein Abendessen mit vorgängigem Apéro: Kleines Bintang Bier 1.50 CHF, Singapore Nudeln 1.75 CHF, Zitronentee 1.05 CHF, Tomatensuppe 1.25, Total 5.55 CHF. In Indonesien kann von Hunger auf satt für wenig Geld gewechselt werden.

"Im Inselreich Indonesien sind Fisch und Meeresfrüchte Grundlage vieler Mahlzeiten. Schweinefleisch wird im grössten muslimischen Land der Welt hingegen nur in Gebieten mit einer christlichen Mehrheit und von Hindus auf der Insel Bali verzehrt. Reis mit Fisch und Gemüse ist ein weit verbreitetes Alltagsgericht. Hühnerfleisch wird am meisten verzehrt. Ayam goreng (gebratenes Huhn) kann als Nationalgericht bezeichnet werden. Weiterhin findet man allerorten sate, Fleischspiesse mit Saucen auf Chili- oder Erdnussbasis. Viele Speisen werden mit Kokosmilch zubereitet. Gewürzt wird in der indonesischen Küche mit der aus fermentierten Garnelen hergestellten Würzpaste terasi oder mit einem der vielen, zum Teil sehr scharfen Sambals, die als Würzbeilage zu den meisten Gerichten gereicht werden. In vielen Speisen wird auch kecap manis verwendet, eine indonesische süsse Sojasosse. Fleisch wird grundsätzlich vor der Zubereitung zerkleinert, so dass beim Essen kein Messer verwendet werden muss. Mancherorts wird auch mit den Fingern gegessen, ausschliesslich mit der rechten Hand, da die linke als unrein gilt."

 

Montag, 5. Mai 2025: Mount Bromo - Surabaya

Vorgestern um 6 Uhr, gestern um 4 Uhr und heute um 3:30 Uhr; die Nächte werden immer wie kürzer.

Damit wir bei Sonnenaufgang auf dem Kraterrand vom aktiven Vulkan Bromo sind, geht's um 4 Uhr mit Jeeps los.

Originalton Diamir: "Der Tag beginnt um 3:30 Uhr, schliesslich wartet der Sonnenaufgang nicht auf Langschläfer. Frühmorgens steigen Sie die 240 Treppenstufen hinauf zum Kraterrand des Mt. Bromo (Taschenlampe nicht vergessen) und geniessen von dort den spektakulären Sonnenaufgang."

Die Jeep-Fahrer bringen uns vom Rand des grossen Vulkankraters Tengger-Caldera runter in die Ebene, dem Tengger-Sandmeer. Hier steigen wir aus. Um in der Dunkelheit überhaupt etwas sehen zu können, montiere ich meine Stirnlampe. Danach beginnt der Fussmarsch. Zuerst geht es geradeaus über Sand, danach beginnt der Aufstieg. Irgendeinmal erreichen wir das untere Ende einer langen Treppe; jetzt nur nicht schlapp machen.

Der Tengger-Caldera entstand, als ein uralter Kegelvulkan einstürzte ("im späten Pleistozän und frühen Holozän, vor 126.000 bis 8.300 Jahren"). Danach entstanden im Einsturzkrater neue Vulkane, so auch der Bromo, der 2329 m hoher Stratovulkan, einer der aktivsten Vulkana auf Java. Er ist ein beliebtes Touristenziel.

"Das Land Indonesien ist nicht nur der grösste Inselstaat der Welt, sondern verfügt auch über so viele Vulkane wie kein anderes. Das liegt unter anderem daran, dass das Land an dem pazifischen Feuerring angrenzt. Die Naturlandschaften auf den einzelnen Inseln sind durch die Vulkane geprägt und dadurch oftmals recht gebirgig. Viele der Vulkan sind noch aktiv und werden ständig von Geologen überwacht."

Das Ziel ist in Sicht.

Zum ersten Mal stehe ich auf einem Kraterrand eines Vulkans und kann in dessen glühenden, rauchenden, zischenden und stinkenden Schlund blicken - ein sehr spezielles Gefühl, obschon es eigentlich noch nicht ...

... wirklich viel zu erkennen gibt.

Morgenröte kündigt den baldigen Sonnenaufgang an, ein neuer Tag beginnt.

Beim Gehen auf dem schmalen Kraterrand ist das Kreuzen mit anderen Touristen eine Herausforderung. Beidseitig geht's runter.

Der schön geformte, nicht aktive Vulkan Mount Batok.

Ein letzter Blick in den Krater, danach beginne ich mit dem Abstieg.

Erst mit Tageslicht kann ich sehen, wo und wie wir hochgestiegen sind. Im Hintergrund ist ein hinduistischer Tempel zu sehen und noch weiter entfernt, die parkierten Jeeps.

Habe das Ende der Treppe geschafft, wo ich auf ...

... meinen Lieblingsgott Ganesha treffe.

Mann/Frau könnte auch auf einem Pferd hoch- und runter gelangen.

Wie ich mich erinnere, bin ich hier beim Hochkommen links auf der Erhöhung gegangen.

Links die Tempelanlage, rechts eingekreist die 240 Treppenstufen.

Die Gruppe trifft sich bei den Jeeps. Nach und nach treffen alle ein.

Nun fahren uns die Jeeps zum Gunung Penanjakan hoch. Bis ganz auf den Berg (Gunung) darf nicht gefahren werden, nur bis zu einer Kurve mit einer schönen Aussicht auf das Sandmeer.

Priyo organisiert für uns ein kleines Steh-Frühstück. Dankbar nehmen wir Tee oder Kaffee und etwas zum Knabbern entgegen.

Fantastisch diese Aussicht!

"Ein besonders beliebter Aussichtspunkt auf den Bromo ist der Gunung Penanjakan. Der Berg Penanjakan ist einer der Berge im Bromo Tengger Semeru Nationalpark. Von hier aus kann man ein riesiges Sandmeer sehen, zusammen mit dem rauchenden Berg Bromo, dem Berg Batok, den Berg Kursi und den Berg Semeru im Hintergrund. Dieser stösst mehrmals innerhalb einer Stunde, wiederkehrend kleine und gelegentlich grössere Eruptionen aus."

Der Semeru ist ein Stratovulkan und mit 3676 m Höhe der höchste Berg der indonesischen Insel Java. Er hat einen Kraterdurchmesser von rund 500 Metern und gilt als einer der schönsten, aber auch als einer der aktivsten und gefährlichsten Vulkane der Erde."

Noch ist der Semeru ohne Rauch, aber dann ...

Mit diesen unglaublich schönen Bildern im Kopf fahren wir zum Hotel zurück, wo wir uns am verdienten Frühstücksbuffet bedienen. Danach packen und uns für die Abfahrt um 09:30 Uhr bereit machen.

Zuerst wieder verteilt auf zwei kleine Busse, später wieder vereint im grossen Bus, geht's auf der Überlandfahrt nach Surabaya.

Irgendwo, wir sind zwischenzeitlich wieder in der Ebene angelangt, müssen wir, wie viele andere Verkehrsteilnehmende auch, vor einer geschlossenen Barriere warten. Gespannt warten wir auf den Zug ...

In Malang lässt uns Priyo aussteigen und wir machen einen Spaziergang durch das bunte Viertel Kampung Warna Warni.

"Kampung Warna Warni: Das indonesische Dörfchen Kampung macht ganz schön Wirbel: Die Einwohner bemalten ihrer Häuser in strahlenden Regenbogen-Farben. Das sieht nicht nur lebensfroh aus, sondern hat auch einen Zweck. Bis anhin war das unscheinbare Dörfchen Kumpang Palangi kaum beachtet. In den beschaulichen Ort auf der indonesischen Insel Java kamen nur wenige Touristen. Das sollte sich ändern. Mithilfe von Regierungsgeldern bemalten die Dorfbewohner 223 ihrer Häuser in leuchtenden Regenbogenfarben. Mindestens drei Farben pro Haus lautete die Vorgabe, so manches Domizil kann das locker überbieten. Viele Wände wurden mit aufwändiger Street Art verziert. Das Ergebnis: Das gesamte Dorf erstrahlt nun wie ein Wunderland. So erhoffen sich die kreativen Bewohner mehr Besucher - viele Menschen dort leben nun vom Tourismus. 390 Häuser sollen am Ende gestrichen sein."

König Warna Warni?

Nein, Tourist Ueli nutzt eine Sitzgelegenheit.

Entsorgung oder Ersatzteillager?

Wir fahren weiter, bleiben aber noch in Malang, und besuchen im Chinesenviertel den wunderschönen, aufwändig verzierten chinesischen Tempel Eng An Kiong.

"Der Eng An Kiong Tempel ist eines der ältesten Gebäude in der Stadt Malang. Der Tempel wurde in zwei Bauphasen errichtet, der Hauptraum wurde 1825 gebaut, und die restlichen Gebäude folgten zwischen 1895 und 1934."

Räume des Tempels werden zur Zeit renoviert.

"Der Tempel Eng An Kiong (Palast der Erlösung in der Ewigkeit Gottes) ist ein Tridharma-Tempel, der als Kultstätte für drei Glaubensrichtungen genutzt wird: Konfuzianismus, Taoismus und Buddhismus."

"Indonesien hat eine lange und konfliktreiche Vergangenheit als niederländische Kolonie, die als Niederländisch-Indien bekannt war. Die niederländische Kolonialherrschaft erstreckte sich vom 17. Jahrhundert bis zur japanischen Besetzung während des Zweiten Weltkriegs und der anschliessenden indonesischen Unabhängigkeitserklärung und -krieg."

Der Indonesische Unabhängigkeitskrieg war ein Krieg zwischen den Niederlanden und der indonesischen Republik, der von 1945 bis 1949 dauerte und mit der Unabhängigkeit Indonesiens endete. Niederländisch-Indien war im Zweiten Weltkrieg von Japan besetzt worden. Japan kapitulierte im September 1945. Indonesische Nationalisten riefen am 17. August 1945 eine unabhängige Republik Indonesien aus. Die damalige niederländische Regierung wollte die alte Kolonialverwaltung wieder einsetzen und liess in politionele acties (dt. „Polizeiaktionen“) Teile des Inselreiches besetzen. Die indonesischen Truppen waren trotz zahlenmäßiger Überlegenheit den niederländischen bezüglich Ausbildung und Ausrüstung nicht gewachsen; es kam kaum zu militärischen Schlachten. Bedeutender war der Guerilla-Krieg, da die niederländischen Truppen zur Kontrolle der riesigen Gebiete nicht ausreichten. Die eigentliche Niederlage erlitten die Niederlande jedoch in der Diplomatie, da die Weltöffentlichkeit mit der indonesischen Seite sympathisierte. Unter Druck der damaligen US-Regierung (Kabinett Truman) unterzeichneten die Niederlande (Regierung unter Ministerpräsident Willem Drees) im Dezember 1949 die Übertragung der Souveränität an die Republik. Als Zugeständnis an die Niederlande sollte Indonesien ein Bundesstaat sein, der außerdem mit den Niederlanden über eine Niederländisch-Indonesische Union verbunden sein würde. Schon 1950 verkündete Präsident Sukarno allerdings den Einheitsstaat, und 1956 wurde die nie realisierte Union aufgegeben. 1962/63 verloren die Niederlande auch den Westteil Neuguineas (Niederländisch-Neuguinea) an Indonesien."

Unter diesem geschichtlichen Hintergrund ist es mehr als recht, dass wir im niederländischen Restaurant Toko Oen zu Mittag essen.

"Toko Oen ist ein traditionsreiches Café und Restaurant in Malang, das seit 1930 besteht. Es ist bekannt für seine historische Atmosphäre und seine niederländisch-indonesische Küche. Das Gebäude selbst ist ein Relikt aus der niederländischen Kolonialzeit und hat seinen ursprünglichen Zustand weitgehend beibehalten.
Die Geschichte von Toko Oen ist eng mit der Kolonialgeschichte von Malang verbunden. Es war ein beliebter Treffpunkt für die niederländische Bevölkerung und hat seit seiner Eröffnung viele Veränderungen in der Stadt miterlebt. Der Name "Toko Oen" bedeutet auf Indonesisch "Oens Laden" und bezieht sich auf die Familie, die das Geschäft gegründet hat. Toko Oen hat sich über die Jahre hinweg als ein Ort erhalten, an dem man die Geschichte von Malang spüren kann. Es ist ein beliebter Anlaufpunkt für Einheimische und Touristen, die die einzigartige Atmosphäre und die traditionelle Küche geniessen möchten. Die Erhaltung des historischen Gebäudes und die Bewahrung der traditionellen Küche tragen dazu bei, dass Toko Oen ein lebendiges Denkmal der Vergangenheit bleibt."

In Surabaya angekommen, fahren wir - ohne weiteres Sightseeing - direkt zum Hotel Swiss-Belinn Tunjungan. Während einige auf Shopping-Tour in der Umgebung gehen, gönne ich mir eine Massage. Das Abendessen nehmen die meisten von uns im Hotel-Restaurant ein; die Müdigkeit lässt grüssen.

"Surabaya ist eine Hafenstadt auf der indonesischen Insel Java und eine dynamische, weitläufige Metropole, in der moderne Wolkenkratzer neben Kanälen und Gebäuden aus der niederländischen Kolonialherrschaft stehen. Die Stadt besitzt ein blühendes Chinatown und ein arabisches Viertel, dessen Ampel-Moschee aus dem 15. Jahrhundert stammt. Das Tugu Pahlawan (Heldendenkmal) erinnert an die Unabhängigkeitskriege, die 1945 in den Straßen Surubayas ausgetragen wurden."

 

Dienstag, 6. Mai 2025: Surabaya - Labuhan Bajo - Komodo-Nationalpark

Eine Art Inselhopping steht heute an: Von der Insel Java fliegen wir zuerst auf die Insel Bali und danach weiter auf die Insel Flores. Und was bedeutet das? Genau, früh aufstehen und Take-away-Frühstück.

Nun heisst es Abschied nehmen von unserem Guide Priyo, wie auch dem Chauffeur und Begleiter. Dankeschön Priyo, wir haben von dir viel Interessantes vernommen und hatten eine gute Zeit, in der es auch Platz für Humor hatte.

Alles eine Frage der Einstellung ...

... dann schmeckt es auch so.

Bei der Landung im Ferienparadies Bali regnet es.

Wir landen auf dem Flughafen Labuhan Bajo auf der Insel Flores, wo wir in der Ankunftshalle Agus begrüsst werden, unserem Guide für die nächsten beiden Tage.

"Flores (portugiesisch für Blumen) ist eine der Kleinen Sundainseln. Die Insel ist 15'175 km² gross und hat 1'831'000 Einwohner (Volkszählung 2010). Flores gehört zur indonesischen Provinz Ost-Nusa Tenggara. Etwa 91 % der Einwohner sind Christen; die meisten davon Katholiken, Folge der portugiesischen Missionierung im 16. Jahrhundert."

Auf der Fahrt zum Hafen halten wir beim Restaurant Hafenblick kurz an, um den Blick auf den Hafen festzuhalten.

Welches ist unser Boot?

Im Hafen angekommen, wird zuerst unser Gepäck auf ein Beiboot geladen und zu unserem Hausboot gefahren. Danach pendelt das Boot noch zwei mal hin und her, um uns alle an Bord zu bringen.

Schwimmweste anziehen und los geht's.

Kaum auf dem Schiff, werden wir sogleich an den Tisch gebeten.

Zum Dessert gibt's Schnake freit (Schlangenfrucht).

Als Verdauungsspaziergang erkundige ich unser Boot, Phishing Amalie Bahai, gebaut 2018.

In dieser Kabine schlafen Pesche (oben) und ich.

So bescheiden die Küche ist, so hervorragend schmeckt das Essen.

Kapten (Kapitän): Er steuert uns der vulkanisch geprägten Küstenlinie entlang.

Bei der Insel Kelor, eine der unzähligen kleinen und grösseren Inseln, geht's mit dem Beiboot an Land. Schnorcheln ist angesagt, für die die mögen, sonst einfach herumhängen.

Vom Strand aus können wir ein Schwarm Baby-Haie sehen.

Mangels Drohne und schönem Wetter: Foto von Kolar Island aus dem World Wide Web.

Während die einen im Wasser auf Schnorchel-Entdeckung gehen, lasse ich - wie und auch andere aus unserer Gruppe - am Strand die Seele baumeln.

Zurück auf dem Boot "verschandeln" die zum Trocknen aufgehängten Badesachen die Aussicht, trüben aber nicht unsere Stimmung.

Immer wieder sehen wir andere Boote.

Pesche als Bug-Wache.

Es gefällt mir auf dem Holzboot.

Neuverfilmung 2025 von Titanic mit Jack (Pesche) und Rose (Bärbel).

"Im Film Titanic aus dem Jahr 1997 reist die gut betuchte Rose (Kate Elizabeth Winslet) 1912 mit dem Dampfer Titanic nach New York, um in den USA ein neues Leben zu beginnen. An Bord trifft sie Jack (Leonardo DiCaprio), der das Ticket für das Unglücksschiff beim Zocken gewonnen und der nichts und niemanden zu verlieren hat, weder in England, von wo aus die Titanic Richtung New York startet, noch in den USA, in die er ohne Glück im Spiel nie hätte reisen können."

"Die RMS (Royal Mail Ship) Titanic war ein britischer Passagierdampfer der White Star Line und bei ihrer Indienststellung am 2. April 1912 das grösste Schiff der Welt. Sie wurde für den Einsatz im Transatlantik-Liniendienst zwischen Southampton und New York entworfen und startete am 10. April 1912 zu ihrer Jungfernfahrt. In der Nacht vom 14. auf den 15. April 1912 stieß sie im Nordatlantik mit einem Eisberg zusammen. Aufgrund der dabei entstandenen Schäden versank sie zwei Stunden und vierzig Minuten später. Von den über 2220 an Bord befindlichen Menschen kamen 1514 Personen ums Leben, weshalb der Untergang zu den grössten Unglücken der Seefahrt zählt."

Während der Tag sich langsam verabschiedet, hat es immer wie mehr Boote um uns herum, die alle das gleiche Ziel haben, Pulau (Insel) Kalong (Fledermaus).

Zum Sonnenuntergang wirft die Crew den Anker vor Kalong Island. Im Licht der Dämmerung, zwischen Tag und Nacht, starten aus den Mangrovenwäldern tausende von Flughunden ihre nächtliche Jagd. Ein nicht enden wollender Schwarm fliegt über unsere Köpfe hinweg.

"Der Kalong, auch Kalong-Flughund genannt, ist eine Säugetierart aus der Familie der Flughunde. Mit einer Flügelspannweite von bis 1,7 Meter eines der grössten lebenden Fledertiere. Ob er das grösste Fledertier ist, ist umstritten; auch vom Goldkronen-Flughund und vom Indischen Riesenflughund sind ähnliche Ausmasse bekannt.

Flughunde und Fledermäuse sind die beiden einzigen Unterordnungen der Fledertiere. Obwohl sie verwandt sind, weichen sie bei vielen Merkmalen voneinander ab. Während Flughunde nur Pflanzen fressen, nehmen Fledermäuse Insekten und Tierblut zu sich. Fledermäuse halten Winterschlaf, Flughunde nicht."

Während wir diesem Naturschauspiel zugeschaut haben, war die Küchen-Mannschaft sehr aktiv. Unser Abendessen ist bereit.

 

Mittwoch, 7. Mai 2025: Komodo-Nationalpark - Labuhan Bajo

Nein, keine Pest und wir sind auch nicht vor Madagaskar; aber morgens um sieben Uhr lagern wir vor der Insel Komodo, der Hauptinsel des Komodo-Nationalparks.

"Komodo ist eine der Kleinen Sundainseln mit einer Fläche von 390 km² und etwa 2000 Einwohnern. Sie gehört zur indonesischen Provinz Ost-Nusa-Tenggara."

Die ersten Teilnehmer setzen über zum langen Beton-Landesteg, der ursprünglich mal für Kreuzfahrtschiffe gebaut worden ist, aber mangels tiefem Wassergang nie benutzt werden konnte.

"Der Komodo-Nationalpark befindet sich in Indonesien, im Bereich der Kleinen Sunda-Inseln im Grenzgebiet der Provinzen Ost-Nusa Tenggara und West-Nusa Tenggara. Er umfasst die drei grösseren Inseln Komodo, Rinca und Padar, sowie zahlreiche kleinere, mit einer Landfläche von insgesamt 603 km², bei einer Gesamtfläche des Nationalparks von 1817 km². Der Park wurde 1980 gegründet, ursprünglich nur als Schutzgebiet für den Komodo-Waran. Später wurde er der Erhaltung der gesamten Flora und Fauna, auch im maritimen Bereich gewidmet. In den Gewässern um die Inseln leben 1000 Fischarten, 260 Arten von Riffkorallen, 70 verschiedene Schwämme, 17 Wal- und Delfinarten und zwei Arten von Meeresschildkröten. Seit Beginn der Schutzmassnahmen wurde das Dynamitfischen eingestellt und die mit Korallen bedeckte Fläche wuchs um 60 Prozent. Bei Tauchern ist der Park beliebt wegen seiner Artenvielfalt. Die grösseren Säugetiere des Parks sind asiatischen Ursprungs. Der Mähnenhirsch stellt die Hauptbeute des Komodo-Warans dar. Daneben gibt es Wildschweine, Javaneraffen, Fleckenmusangs, Wasserbüffel und Pferde. Eine Besonderheit stellt die endemische Ratte Komodomys rintjanus dar. Die Inseln des Nationalparks sind vulkanischen Ursprungs. In seinem Gebiet leben etwa 4000 Einwohner in vier Ansiedlungen. 1991 wurde der Nationalpark von der UNESCO als Weltnaturerbe anerkannt."

Das ist der Grund unseres Besuches, der Komodo-Waran. Ob wir lebende Exemplare sehen werden?

"Die direkten Vorfahren des Komodo-Waran, der bis zu 3 Meter langen und 130 Kilo schweren Riesenechse, lebten schon vor rund 50 Millionen Jahren. Wenn’s drauf ankommt sind bis zu 18km/h schnell. Der Waran ist ein Fleischfresser und isst auch schon mal seine Artgenossen, weshalb die Jungtiere bis zum 3. Lebensjahr ausschliesslich auf Bäumen leben. Dank eines ausgezeichneten Geruchssinns können sie mögliche Beute über mehrere Kilometer hinweg riechen. Ein über Drüsen im Unterkiefer produziertes Gift lässt jedes Opfer an einer Blutvergiftung sterben. Der Biss eines Warans ist daher immer tödlich. Es gib noch etwa 2500 Komodo-Warane, die fast ausschliesslich auf den Inseln Rinca und Komodo vor der Westküste von Flores leben."

Wir bekommen zwei Park-Rangers zugeteilt, die beide mit einem gegabelten Holzstock ausgerüstet sind. Im Falle einer Attacke würden sie den Waran damit an der Schnauze zurück drücken. Wie das dann genau funktionieren würde, erlebten wir zum Glück nicht. Bei einem Kampfgewicht von 130 Kilo beim ausgewachsenen Waren, und dem sehr viel tieferen Gewicht des Guides, wäre es sicher eine grosse Herausforderung.

Lange müssen wir nicht gehen, bis wir den ersten Waran in Ufernähe entdecken.

Was für ein urzeitliches Tier! Wie die Krokodile, erinnern die Warane an die Saurierzeit. Beachtlich und erfreulich - sofern sie den eigenen Lebensraum haben und so den Menschen nicht gefährden - dass sie es bin in die heutige Zeit überlebt haben.

Die gewaltigen Krallen machen Eindruck.

Der Waran liegt ruhig da und beobachtet die ihn beobachtenden Touristen.

Wir kehren zum Ausgangspunkt zurück, gerade rechtzeitig um in einem Unterstand Schutz vor dem plötzlich einsetzenden starken Regen zu finden. Die meisten von uns haben den Regenschutz auf dem Boot zurückgelassen. Unsere Bootscrew war aber weitsichtiger und hat grüne Plastik-Mäntel mitgebracht, die sie nun verteilen.

Als der Regen vorbei ist, setzen wir unsere Tour fort. Schon bald kreuzt ein weiterer Waran unseren Weg.

Unser Guide und die Ranger machen uns aber auch auf anderes aufmerksam, wie diese grosse Spinne in ihrem schönen Netz ...

... oder auf den Haufen Exkremente der Warane, der durch die verdauten Knochen der Beutetiere seine kalkig-weisse Farbe erhalten hat.

Nein, nein, lächeln müsst ihr natürlich nicht, das ist freiwillig.

Ein hilfsbereiter Park-Ranger.

Bei einer Wasserstelle treffen wir auf einen weiteren Waran.

Speziell: Als der Kerl auf uns zu geht, spricht einer der Ranger mit ihm ... und der Waran bleibt stehen.

Wie das wohl aus Sicht des Waran aussehen mag, so viele knackige und fressbare Beine um ihn herum?

Wir beenden unsere kurze Rundtour und kehren zum Ausgangspunkt zurück. Kurz bevor wir diesen erreichen, setzt wieder Regen ein. Schnell verwandeln wir uns in grüne Männchen; nass werden wir trotzdem.

Nicht beeindrucken vom Regen lässt sich dieser Waran, der am Ufer entlang geht.

Wir hatten Glück, insgesamt vier Warane zu sehen. Zufrieden mit dieser Ausbeute kehren wir aufs Boot zurück, welches seine Fahrt den vielen, grösseren und kleineren Inseln entlang fortsetzt.

Bei einer der Inseln können sich die Schnorchler nochmals ans Land übersetzen lassen um im glasklaren Wasser die Unterwasserwelt zu entdecken.

Wir sind auf der Rückfahrt, als das Tageslicht beginnt, sich zu verabschieden.

Wir erreichen den Hafen Labuhan Bajo. Beim Hafengebäude verabschieden wir uns von der Crew und werden danach mit einem Bus ins Luwansa Beach Resort gefahren.

 

Donnerstag, 8. Mai 2025: Labuhan Bajo/Flores - Ubud/Bali

Den heutigen Tag können wir ruhig angehen, ist unser Flug nach Bali doch erst um 13:35 Uhr. Nach dem Ausschlafen gehe ich erst gegen neun Uhr durch die schöne Hotelanlage - das Hotel liegt direkt am Meer - zum Frühstückspavillon.

Same Same But Different: Meine Schlitzaugen entsprechen nicht den schönen mandelförmigen Augen (Epikanthus medialis) der strahlenden Schönheit neben mir, welche mir das bestellte Frühstück serviert.

Um 11 Uhr werden wir zum Flughafen gefahren, wo wir uns von Guide Agus verabschieden.

Detail: Die Flugnummer entspricht der Postleitzahl meiner Wohngemeinde. Der Flug von Labuhan Bajo nach Bali dauert 1 ¼ Stunden.

"Bali ist eine zu Indonesien gehörende Insel im Indischen Ozean mit einem tropisch warmen Durchschnittsklima. Hauptstadt der Insel ist Denpasar. Mit einer Fläche von 5590,15 km² ist Bali die mit Abstand grösste Insel der gleichnamigen Provinz. Bei der Volkszählung 2020 hatte Bali rund 4,3 Millionen Einwohner. Bali ist bekannt für ihre bewaldeten Vulkanberge, die typischen Reisfelder, Strände und Korallenriffe. Auf der Insel befinden sich religiöse Stätten wie der auf einem felsigen Steilufer gebaute Uluwatu-Tempel. Im Süden liegen Kuta mit seinem Strand und den belebten Bars sowie die populären Urlaubsorte Seminyak, Sanur und Nusa Dua. Bekannt ist die Insel auch für Yoga- und Meditationsurlaube."

Im Flughafen werden wir von Siti empfangen; sie ist unsere Guide für die kommenden Tage auf Bali. Wegen starkem Verkehr dauert die Fahrt vom internationalen Flughafen Ngurah Rai in Denpasar nach Ubdud, viel länger als üblich. So kommen wir relativ spät im Ananda Ubdud Resort an. Vom "Der Rest des Tages steht zur freien Verfügung" bleibt kaum was übrig. Für mich jedenfalls ist es stimmig, hier im Hotel das Abendessen einzunehmen. In diesem sehr schönen Resort bleiben wir zwei Nächte.

Hier geht's in mein Zimmer und hier ...

... zum Abendessen.

 

Freitag, 9. Mai 2025: Ubud

"Die Stadt Ubud im Hochland von Bali in Indonesien ist als Zentrum für traditionelles Handwerk und Tanz bekannt. Der Ubud umgebende Regenwald und die Reisterrassen sowie die Hindu-Tempel und -Schreine gehören zu Balis wichtigsten Symbolen. Alte heilige Stätten sind unter anderem der Tempelkomplex Tirta Empul, die aufwendig geschnitzte Goa Gajah (Elefantenhöhle) und die aus dem Felsen gehauenen Schreine von Gunung Kawi."

Erst bei Tageslicht, auf dem Weg zum Frühstück, realisiere ich, wie weitläufig und schön die Hotelanlage ist.

Viele dekorative Elemente schmücken die Anlage, wie zum Beispiel hier beim Aufgang zu meiner Zimmeretage.

Das Hotel verfügt sogar über ein eigenes Reisfeld.

Blumengeschmückter Aufgang zum Frühstückspavillon.

Um halb neun Uhr treffen wir uns vor dem Hotel für die heutige Tagestour. Guide Siti verteilt fotokopierte Karten von Bali, wo sie die gestrige Herfahrt (blau) und die heutigen Besichtigungen (grün) markiert hat.

Zuerst fahren wir zu den Reisterrassen Mumps Rice Terceira in Tagelang, wo uns ein lokaler Führer erwartet.

Keiner von uns setzt sich auf die Schaukel, um über den Abhang zu fliegen.

Wer will, kann einen einfachen Wanderstock als Hilfe beziehen, da es zum Teil rutschig sein könne. Ich habe meine leichten LEKI high-tech-Faltstöcke dabei, die ich nun in den Betriebsmodus zusammenstecke.

"Die Leki Lenhart GmbH (Eigenschreibweise LEKI) ist ein deutsches Unternehmen, das auf die Produktion von Sportausrüstung spezialisiert ist. Neben Ski-, Langlauf- und teleskopierbaren Trekkingstöcken sind auch Zubehör für Skirennen, Handschuhe und Nordic-Walking-Stöcke im Angebot."

Zuerst geht's runter, dann über einen Baumbussteg und auf der anderen Seite wieder hoch.

Tout va bien, Michel? Den schwer krampfenden Herrn im Hintergrund frage ich lieber nicht. Nach diesem Aufstieg beginnen die Reisfelder.

Der lokale Guide erklärt uns die Aufteilung der Arbeiten: Während die Männer für den Bau und Unterhalt der Reisfelder sowie der Bewässerungskanäle zuständig sind, fällt den Frauen die nicht weniger anstrengenden Arbeiten beim Anbau und der Ernte zu.

"Bewässerungskanäle sind entscheidend für den Nassreisanbau, da sie die Reisfelder mit Wasser versorgen und die notwendige Wassermenge für das Wachstum der Reispflanzen sicherstellen. Diese Kanäle, oft Teil eines ausgeklügelten Systems, leiten das Wasser zu den Feldern und halten es dort für eine bestimmte Zeit.
Nassreisanbau, auch bekannt als Sawa, ist eine traditionelle Methode, bei der Reis in überfluteten Feldern angebaut wird. Zuerst werden die Felder vorbereitet und mit Dämmen versehen, um das Wasser zu stauen. Dann werden vorgezogene Reissetzlinge in das geflutete Feld gepflanzt und während des Wachstums regelmäßig mit Wasser versorgt. Vor der Ernte wird das Wasser abgelassen, und der Reis wird geerntet, gedroschen, getrocknet und gereinigt."

Die Hindu gläubigen Menschen haben auch Tempel in den Reisfeldern, um die Gunst der Götter für die Ernte zu erlangen.

Wir verlassen die Reisfelder und gehen nun Richtung zu dem Dorf, wo unser lokale Guide wohnt.

Beachtlich und eindrucksvoll, wie die Frau die Last auf dem Kopf trägt. Das Unschöne dabei, sie wollte Geld für das gemachte Foto, obschon ich sie mit Gesten "gefragt" habe; in solchen Situationen gebe ich kein Geld.

Als wir zum Dorf kommen, findet gerade eine Prozession statt.

Nachdem die Strasse frei ist, führt uns der Guide ins kleine Dorf hinein und zu seinem Haus.

Die Eingänge zu den Häusern sind relativ niedrig, um es den (wohl grossen) bösen Geistern schwerer zu machen. Aus dem gleichen Grund steht hinter dem Eingang ist eine Barriere.

Jedes Haus hat einen grossen Umschwung, in dem mehrere, grössere und kleinere, Familien-Tempel stehen. Diesen Bereich dürfen wir nicht betreten.

Danach dürfen wir einige Räume im Haus besichtigen.

Die Küche.

In diesem Raum werden die Opfergaben aufbewahrt und bereitgestellt, die täglich bei den verschiedenen Tempel den Göttern dargebracht werden.

Zur Erfrischung erhalten wir alle eine Kokosnuss. Danach verabschieden wir uns vom lokalen Guide und folgen wieder Siti.

Beim grossen Dorftempel, auch diesen Bereich dürfen wir nicht betreten, treffen wir auf die Teilnehmenden der Prozession.

Moderne trifft Tradition.

Diese Ente ist eine Opfergabe. In der Vergangenheit wurde sie dabei getötet, heute jedoch nach der Zeremonie wieder freigelassen.

Nun verlassen wir das Dorf und gehen zwischen Reisfeldern zu unserem Bus, der irgendwo auf uns wartet.

Kunstvoll gestaltete Opferstätten mitten in den Reisfeldern.

Mit dem Bus fahren wir zur heiligen Quelle Tirana Ampulle, wo wir auf viele dänische (DK) Fahrzeuge treffen ...

... Korrektur: DK ist das Autokennzeichen für Bali.

Eine Luftaufnahme der grossen Tempelanlage aus dem Internet.

"Der Tempel, der als "Tempel der sprudelnden Quellen" bekannt ist, soll von Gott Indira erschaffen worden sein. Er soll den heiligen Brunnen geschaffen haben, um Mayadanawa, einen bösen König, zu besiegen.

Der Pura Tirta Empul ist ein wichtiger hinduistischer Tempel auf Bali, der dem Gott Vishnu gewidmet ist, aber auch mit Indra und der Legende seiner Entstehung verbunden ist. Die Tempelanlage besteht aus drei Teilen: Jaba Pura (Vorgarten), Jaba Tengah (zentraler Hof) und Jeroan (Innenhof), wobei sich die heilige Quelle im Jeroan befindet."

Bevor wir die Tempelanlage betreten dürfen, müssen wir einen Sarong entgegennehmen.

"Ein Sarong ist ein Wickelrock, der aus einer Stoffbahn besteht und um die Hüfte gewickelt wird. Er ist in Südostasien und dem südpazifischen Raum weit verbreitet und wird vor allem von Männern getragen, ist also meistens ein Männerrock. Gehalten wird der Sarong durch einen Knoten vor dem Bauch. Normalerweise reicht der Sarong bis an die Füsse, doch kann man ihn doppelt schlagen und so Knie-kurz tragen, was die Bewegungsfreiheit erhöht."

Der Tirta Empul ist ein bekanntes Tourismusziel. Das sieht man auch daran, dass beim Reinigungsritual - ein wichtiges Brauchtum der balinesischen Hindus - gefühlt mehr Touristen als Einheimische mitmachen.

In diesem Becken entspringt die heilige Quelle.

"Laut einer altbalinesischen Inschrift ist das Heiligtum im Jahre 882 nach dem balinesischen Mondkalender (Saka-Kalender) gegründet worden, was dem Jahr 960 unserer Zeitrechnung entspräche. König Jayahsingha Warmadewa habe damals angeordnet, das Quellwasser aufzufangen und in zwei Becken zu fassen. Damit wollte er die jährlich auftretenden Zerstörungen durch die vom reissenden Wasser ausgelösten Steinschläge verhindern. 1969 wurde der gesamte Sakralkomplex unter Hinzufügung neuer Schreine und Pavillons („Bale“) renoviert. Einer von mehreren Gründungslegenden zufolge hat der Gott Indra im Verlauf seines Kampfes gegen den eitlen König Mayadanawa die Quelle des Flusses Pakerisan geschaffen, der in Tirta Empul entspringt."

Das ist nicht das, wonach es aussieht.

"Eine Swastika (auch Svastika, Suastika, von Sanskrit, deutsch ‚Glücksbringer‘) ist ein Kreuz mit vier etwa gleich langen, einheitlich abgewinkelten Armen. Sie können nach rechts oder links zeigen, recht-, spitz-, flach-winkelig oder rund-gebogen und mit Kreisen, Linien, Spiralen, Punkten oder sonstigen Ornamenten verbunden sein. Solche Zeichen, das älteste von etwa 10'000 v. Chr., wurden in Asien und Europa, seltener auch in Afrika und Amerika gefunden. Das Zeichen hat keine einheitliche Funktion und Bedeutung. Im Hinduismus, Jainismus und Buddhismus wird die Swastika bis heute als religiöses Glückssymbol verwendet.

Im Deutschen wird ein heraldisches Zeichen, das der Swastika ähnelt, seit dem 18. Jahrhundert „Hakenkreuz“ genannt. Im 19. Jahrhundert entdeckten Ethnologen die Swastika in verschiedenen Kulturen des Altertums. Einige verklärten sie zum Zeichen einer angeblichen indogermanischen Rasse der „Arier“. Die deutsche völkische Bewegung deutete das Hakenkreuz antisemitisch und rassistisch. Im Anschluss daran machten die Nationalsozialisten ein nach rechts gewinkeltes und 45 Grad geneigtes Hakenkreuz 1920 zum Kennzeichen der NSDAP und 1935 zum zentralen Bestandteil der Flagge des Deutschen Reiches. Weil das Hakenkreuz Ideologie, Gewaltherrschaft und Verbrechen des Nationalsozialismus repräsentiert, ist die politische Verwendung Hakenkreuz-förmiger Symbole in einigen Staaten verboten."

Wir verlassen die Tempelanlage und geben die Sarongs beim Eingang ab. Um zu unserem Bus zu gelangen, müssen wir dabei ein Spiessrutenlaufen durch Souvenirs- und andere Shops über uns ergehen lassen.

"Spiessrutenlaufen (auch Spitzruten- oder Gassenlaufen genannt) bezeichnet eine militärische Leibesstrafe, die bis ins 19. Jahrhundert wegen mehr oder weniger schwerer Vergehen durch Kriegs- oder Standgericht über einfache Soldaten verhängt wurde."

Der Bus fährt uns danach zu einer der wichtigsten Sehenswürdigkeiten Balis, den Königsgräber Gunung Kawi. Wir wurden von Siti vor informiert, dass es vom Parkplatz aus rund 300 Treppenstufen runter geht (und danach auch wieder rauf). Ich bin noch am überlegen, ob ich dies meinen Knie zumuten soll. Den ersten Teil, bis zum Restaurant, machen noch alle mit.

Als wir auf die bestellten Getränke warten, beginnt es zu regnen. Damit ist die Entscheidung für mich und einige andere gefallen; wir bleiben hier.

 

"Gunung Kawi ist eine archäologische Stätte und Heiligtum des balinesischen Hinduismus auf Bali. Der Ort liegt etwa drei Kilometer südlich von Tampaksiring, im Tal des heiligen Flusses Pakerisan. Gunung Kawi wurde um 1100 erbaut und ist eines der ältesten Denkmäler in Bali. Die Königsgräber sind über eine Treppe mit etwa 300 Stufen erreichbar. Die Treppe führt hinab in das Flusstal, wo sich die Tempelanlage befindet. Die Stufen sind in den Felsen gehauen und führen zu den Felsnischen, die als Königsgräber dienen."

Nach 7 Stunden kehren wir gegen halb vier zum Hotel zurück. Bis zur Abfahrt zum Abschiedsabendessen um 18:30 Uhr haben wir Zeit für uns.

Beachte die Uhr im Bus: Deutsche und schweizerische Pünktlichkeit - oder ist es der Hunger?

Wir erhalten einen Teller voll lokaler Köstlichkeiten, für mich wie immer ohne Zwiebeln.

 

Samstag, 10. Mai 2025: Ubud - Jimbaran

Pre-breakfast coffee auf meinem Balkon. Dabei werfe ich einen Blick auf das Programm der kommenden Tage. Der nächste Punkt ist die Abfahrt um 12 Uhr.

Es gibt Koi zum Zmorge (schweizerisch Morgenessen oder mundartlich Zmorge).

Nein, natürlich nicht. Das Frühstücksbuffet enthält vieles, aber keine als Zierfisch gezüchtete japanische Karpfen.

It's time to say goodbye. Steffi und Falko haben auch Verlängerungstage auf Bali gebucht, die anderen jedoch treten heute Abend die Heimreise nach Europa an. Tschüss zäme, es war cool mit euch.

Zu dritt, begleitet von Siti und einem Fahrer, starten wir die Fahrt in den Süden. Es hat wieder viel Verkehr. In Jimbaran steigen zuerst Steffi und Falko aus, während mein Hotel noch ein bisschen weiter südlich liegt.

 

Um halb drei komme ich im Puri Bambu Hotel an, meine Unterkunft für die nächsten vier Nächte.

Ein paar Tage der Erholung und des Nichtstun stehen an, mit Basislager Zimmer 312.

 

Sonntag, 11. Mai 2025: Jimbaran

Zum Frühstück bestelle ich mir den Klassiker aus der indonesischen Küche, ein Bamigoreng, gebratene Nudeln mit Gemüse, Poulet und einem Spiegelei.

Bisher habe ich nicht thematisiert, dass mich seit der Landung in Brunei ein Muskel - Musculus piriformis? - im Gesäss schmerzt, der auf einen Nerv - Ischiasnerv? - drückt und so das ganze Bein hinab bis in den Fuss abstrahlt - Piriformis-Syndrom? Ich nehme seither täglich mehrere Schmerztabletten, die aber keine Heilung bringen. Auf der bisherigen Indonesien-Reise habe ich einige Male passen müssen, weil das schmerzende Humpeln lästig war. Irgendeinmal kam bei mir der Gedanke auf, von Bali aus frühzeitig nach Hause zu fliegen, da es hier einige Fernverbindungen gibt. Dadurch müsste ich auf die nächste Tour nach Timor (Indonesien) und Osttimor (Timor-Leste), die am 14. Mai beginnt, verzichten. Keine schönen Aussichten, aber ich weiss nicht, ob auf der indonesischen Insel Timor, auf der im Osten Osttimor liegt, im "Notfall" eine frühzeitige Rückreise möglich wäre.

Ich verschiebe die Entscheidung und humple zum Strand.

Damit ich den Rückweg wieder finde, fotografiere ich die Strasse, auf der ich zum Strand gekommen bin.

Da muss es wohl am Abend von Touristen wimmeln.

Meer - Strand - Tische - Restaurants - Strasse: Zuerst gehe ich auf dem Sand dem Strand entlang. Es ist heiss und es gibt nichts zu sehen; es gefällt mir nicht. Dann kehre ich auf die Strasse zurück, wo ich nun keinen Blick mehr aufs Meer habe, aber es gibt wenigstens die Restaurants von der Eingangseite her zu sehen; gefällt mir nicht lange.

Jedes Restaurant hat beim Eingang einen Tempel. Dieser Frau bringt Opfergaben dar.

Wieso immer nur stilles Wasser trinken wenn es auch Orange Water gibt. Schmeckt gut, gäll Bettina, du hast ja dieses Getränke auch schätzen gelernt.

Nachdem ich lange der Strasse entlang gegangen bin, hat sich mein Appetit auf Seafood eingestimmt, eine gemischte Meeresfrüchteplatte sollte es sein. Ich entscheide mich für das Aroma Restaurant, wo mich ein Kellner an einen Tisch an der Fensterfront führt.

Da ich auf der Karte das Gesuchte nicht finde, frage ich den Kellner nach einer mixed seafood platter. Er verweist mich zum Buffet beim Eingang zum Restaurant, wo ich selber bestellen könne, von was und wie viel ich vom fresh seafood ich haben möchte.

Der Mitarbeitende zeigt mir, was alles zu haben ist. Ich gebe meine Bestellung auf und kehre zum Tisch zurück, wo inzwischen das bestellte Glas Weisswein bereit steht. Ein Weissweinglas später wird auf meinem Tisch aufgetischt.

Einladend, lecker, köstlich, delikat.

Eine halbe Stunde später ist der Genuss leider schon vorbei.

Als ich ins Hotel zurückkehre, liegen die gestern zum Waschen abgegebene Wäsche in meinem Zimmer.

 

Montag, 12. Mai 2025: Jimbaran

Heute verlasse ich die Hotelanlage nicht. Ich lege mich beim Pool auf eine Liege zum relaxen. Wegen meinem lädierten Muskel geht das nur auf der linken Seite liegend; suboptimal. Zwischendurch gehe ich in den Pool schwimmen. Nach gut einer Stunde ist es mir langweilig. Ich verschiebe mich ins Zimmer, wo die Seitenlage auf dem Bett bequemer ist. Ich lese, ich schlafe und ich überlege wegen der Rückreise; die Flüge müssen umgebucht werden. Die Entscheidung verschiebe ich auf Morgen, habe noch einen Tag Zeit bis zum Point of no Return. Zum Essen gehe ich ins Hotel-Restaurant.

 

Dienstag, 13. Mai 2025: Jimbaran

Heute ist der Tag der Entscheidung, verbunden mit Büroarbeiten, da die Rückflüge vom 23./24. Mai auf 14./15. Mai 2025 umgebucht werden müssen. Zuerst checke ich nochmals die Verfügbarkeit von freien Plätzen bei Singapore Airlines; es sieht gut aus. Danach rufe ich die Niederlassung auf Bali an. Zu meiner grossen Überraschung und Enttäuschung erklärt mit der Mitarbeiter am Telefon, dass ich den Flug bei ihm nicht umbuchen könne, da ich ein Agency Ticket hätte. Ich müsse mich an den Reiseveranstalter wenden. Mist.

Wegen der Zeitverschiebung von 8 Stunden muss ich zuerst die Geschäftsöffnungszeiten in Deutschland abwarten. Mit einer e-Mail informiere ich aber jetzt schon die für mich zuständige Mitarbeitende bei Diamir.de. Später schreibt sie mir zurück, dass meine Angelegenheit bei der Flugabteilung in Bearbeitung sei. Nach einer gefühlt genügenden Zeit, um "mit ein paar Mausklicks die Umbuchungen" gemacht zu haben, rufe ich Diamir.de an. Die Mitarbeitende sei in einem Meeting, wird mir mitgeteilt, aber wenn sich die Flugabteilung bereits darum kümmere, sei ich gut aufgehoben. Ich werde langsam ungeduldig. Was, wenn zwischenzeitlich keine Plätze mehr frei sind? Aber dann kommt die erlösende Nachricht per e-Mail, dass die Umbuchungen (kostenpflichtig) geklappt haben. Die Flüge sind nun Thai Airways über Bangkok, statt mit Singapore Airlines über Singapore, aber das ist mir egal.

Schlussendlich informiere ich Young Pioneer Tours, den Anbieter meiner Osttimor-Tour, dass ich morgen Abend am Pre-Tour-Meeting im Hotel in Kuta nicht teilnehmen werde und die Tour nicht machen könne.

Zum Abendessen gehe ich wieder zum Strand. Eine nochmalige Verwöhnung aus dem Meer, als Trost für die Tour-Absage, finde ich mehr als gerecht. Das Restaurant The Cuisine Bali spricht mich an. Beim Eintreten werde ich gefragt, ob ich auf dem Strand oder im Restaurant essen möchte. Für mich klar nicht in der Masse. Ich erhalte einen Tisch beim offenen Fenster und die Speisekarte ausgehändigt.

Meine Wahl fällt auf einen Lobster (Hummer); nun ja, er müsste nicht mit Mozzarella gefüllt sein. Der Preis von 698'000 IDR, ohne 15 % für Service und Steuern, entspricht rund 35 CHF.

Von meinem Fensterplatz habe ich eine gute Sicht auf das Geschehen auf dem Sandstrand.

 

Mittwoch/Donnerstag, 14./15. Mai 2025: Heimreise - -

Die Check-out Zeit im Hotel ist 12 Uhr. Vorher bezahle ich an der Rezeption meine Rechnung für Essen, Trinken und Wäsche und lasse mir ein Taxi rufen. Dieses ist überpünktlich da und die Fahrt zum Flughafen dauert nur knapp eine halbe Stunde. So bin ich viel zu früh am Flughafen (12 Uhr). Vier Stunden muss ich warten bis das Check-in (16 Uhr) öffnet; der Abflug ist um 19 Uhr.

Alles Warten findet ein Ende, so habe ich irgendeinmal meine beiden Boardingkarten in den Händen.

Das restliche Warten ist angenehmer.

Nach dem verspäteten (1 h) Passieren der Gate-Kontrolle werden die Business-Passagiere in einem kleinen Bus zum Flugzeug gefahren.

Statt um 22:10 Uhr landen wir um 23:10 Uhr in Bangkok. Der geplanter Weiterflug um 01:05 Uhr (15. Mai 2025) verspätet sich wegen "technischen Schwierigkeiten" auf unbestimmte Zeit. Die Informationen sind spärlich. Irgendeinmal werden Getränkeflaschen uns Snacks verteilt. Aus der Schweiz erhalte ich von meinem Abholer - danke Pascal - die neue Abflugzeit viel früher als mit der spärlichen Durchsage hier am Gate; neu soll es um 02:45 Uhr weitergehen.

Um 09:20 Uhr landen wir in Zürich. Es ist natürlich sehr angenehm, abgeholt zu werden. So lasse ich mich gerne von Pascal nach Cham chauffieren.

Verwandlung vom Reise-Ueli in den Alltags-Ueli; die halbe Gesichtshälfte ist bereits getrimmt.

Eine wunderschöne, interessante, abwechslungsreiche Indonesien-Reise mit einigen Top-Höhepunkten, Orang Utah, Bootsfahrt durch den Dschungel, grosse Tempelanlagen, aktiver Vulkan Mt. Bromo, Kochkurs, Fahrt mit Hausboot, Komodo-Warane, ist zu Ende. Diese Highlights sowie die verschiedenen benutzten Fortbewegungsmittel wie Flugzeug, Bus, Taxi, Kutsche, Fahrrad, Eisenbahn, machen diese von DIAMIR Erlebnisreisen organisierte Reise zu einem unvergesslichen Erlebnis.

 

Eigentlich wäre hier der Link zum dritten Teil der Südostasien Reise 2025, Osttimor, eines der jüngsten Länder der Welt, geplant gewesen.

 

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