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Grönland, weit mehr als Gletscher und Eis, dafür vielschichtige Kultur und Geschichte

"Grönland ist ein politisch selbstverwalteter Bestandteil des Königreichs Dänemark. Der überwiegende Teil der Landesfläche besteht aus der grössten Insel der Erde, gelegen im Nordatlantik bzw. Arktischen Ozean. Das Gebiet, das geografisch zu Nordamerika und geologisch zu dessen arktischer Teilregion gezählt wird, verfügt über die nördlichste Landfläche der Erde und ist nur spärlich besiedelt. Die gesamte Bevölkerung lebt entlang der Küste, vor allem im Westen des Landes. Grönland war in vorkolonialer Zeit von Inuit bewohnt, bevor es ab 1721 von Dänemark-Norwegen kolonisiert wurde und 1814 an Dänemark fiel. Es wird heute hauptsächlich von Kalaallit bewohnt, die gemischter inuitisch-skandinavischer Abstammung sind.

Nachdem das Land über zwei Jahrhunderte lang eine abgeschottete Kolonie war, die hauptsächlich dazu diente, Europa mit tierischen Ölen zu versorgen, bildete sich seit Ende des 19. Jahrhunderts ein grönländisches Nationalbewusstsein und ließ seit dem Zweiten Weltkrieg den Wunsch nach Selbstbestimmung wachsen. Daraufhin wurde Grönland 1953 „dekolonisiert“ und in das Königreich Dänemark eingegliedert, woraufhin umfangreiche Modernisierungsmaßnahmen ergriffen wurden, die zu einer Umwälzung der bis dahin traditionell lebenden Gesellschaft führten. Daraus resultierten soziale Probleme, die bis heute den grönländischen Diskurs prägen und unter anderem den Wunsch nach mehr Autonomie wachsen ließen. Daraufhin erhielt Grönland 1979 Autonomie, die 2009 ausgeweitet wurde. Seither herrscht in der Öffentlichkeit und Politik eine Debatte über die vollständige Unabhängigkeit.

Als autonomer Bestandteil des Königreichs Dänemark hat Grönland eine eigene Regierung und ein eigenes Parlament und ist in den meisten Bereichen politisch von Dänemark unabhängig. Die vollständige Unabhängigkeit wird jedoch derzeit mehrheitlich als unrealistisch aufgefasst, da Grönland wirtschaftlich nahezu vollständig von der Fischerei lebt und mit seiner geringen, aber stark verstreut siedelnden Bevölkerung und dem daraus resultierenden Defizit zwischen staatlichen Einnahmen und Ausgaben finanziell von dänischen Subventionen abhängig ist."

 

Grönland

 

27. Juni - 3. Juli 2025

 

Inspiration - Motivation

"Wenn du die ganze Welt gesehen hast, gibt es immer noch Grönland."

Nun, weder ist diese Aussage von mir, noch habe ich die ganze Welt gesehen. Eine Reise nach Grönland aber, steht seit längerem auf meiner Wunschliste. Seit meiner Reise in die Antarktis, weiss ich zudem um die Faszination von Eisbergen und der Ehrfurcht vor den Lebewesen, die in der arktischen Kälte leben können.

 

Vorbereitung

Grönland während einer Kreuzfahrt, zusammen mit Spitzbergen, zu besuchen, ist eine früher angedachte Reisemöglichkeit. Da ich dieses Jahr bereits drei Reisen gebucht habe, sehe ich von einer längeren Reise ab. Beim "reisen" im Internet stosse ich auf die Seite eines Grönland-Spezialisten, der auch kürzere Reisen nach dem mehrheitlich weissen Grønland (Grünland) anbietet:

Greenland Tours, Gauksás 35, IS-221 Hafnarfjörður, +49 30 364 28 36 30, info@greenlandtours.com, www.greenlandtours.com

Bei Greenland Tours lässt sich eine Grönland Tour individuell zusammenstellen. Nuuk Discovery, eine 5-tägige Städtereise in die grönländische Hauptstadt Nuuk und ihr Hinterland, spricht mich an. Ich trete mit dem Organisator per Touranfrage in Kontakt. Bereits kurze Zeit später stellt mir Nicole von Greenland Tours, ein erstes Angebot zu; tönt schon mal spannend.

Wir schrauben noch am Start-/Enddatum und schieben eine Bootstour mit Wanderung ein. Meine Anreise nach Nuuk erfolgt über Kopenhagen. Wegen möglichen Wetterkapriolen auf Grönland wird mir empfohlen, Puffernächte in København, sowohl bei der Hin- wie auch der Rückreise, einzuplanen. Mit der Swiss werde ich von Zürich nach Kopenhagen fliegen (1¾ h), wo ich im Comfort Hotel Copenhagen Airport übernachten werde. Die knapp 5 stündige Weiterreise ist dann am nächsten Vormittag mit einem Airbus A330-800 der Air Greenland. In der Hauptstadt Nuuk beträgt der Zeitunterschied zu Kontinentaleuropa -3 Stunden.

In einer weiteren e-Mail fordert mich Nicole auf, die Reise-App VAMOOS herunterzuladen, darin seien alle Informationen über meine Reise enthalten. Zuerst war ich nicht begeistert, eine weitere App benutzen zu müssen. Nachdem ich jedoch darin gestöbert habe, war ich begeistert. Von der Tour-Übersicht, über die Tagesdetails bis zu sämtlichen Dokumenten ist alles einsehbar. Wenn es Änderungen im Programm gibt, werden diese von den Veranstaltern aktualisiert, erklärt mir Nicole. Weitere Informationen wie "Karte" oder "Wetter" sind ebenfalls abrufbar.

"Grönland verfügt über ein arktisches Klima und wird daher auch in den Sommermonaten nur selten wärmer als 10 Grad Celsius. Lediglich im Süden der Insel sowie den geschützten Fjorden kann es zwischen Juni und Anfang September an besonders warmen Tagen auch mal Werte von bis zu 20 Grad erreichen. Der grösste Landesteil liegt jedoch ganzjährig im Eis."

Mit diesem Klima-Wissen im Kopf beginne ich, bei sommerlichen Höchst-Temperaturen, meinen Koffer zu packen - morgen beginnt mein Städtetrip nach Nuuk ...

 

Verwirklichung

Freitag, 27. Juni 2025: Cham//Schweiz - Kopenhagen//Dänemark

Das gewohnte Startfoto am Bahnhof in Cham, und doch ist es jedes mal anders.

Mit der Stadtbahn S1 nach Zug und danach mit dem Interregio 75 zum Flughafen.

Nach dem Einchecken suche ich den Weg zu Gate 67, wo mein Flug starten wird ...

... starten sollte, den das Abfluggate ändert auf A72 ...

... nochmals eine Änderung: nun ist es Gate 84. Ob der Pilot sein Flugzeug auch so schnell umparken kann wie wir Passagiere uns von Gate zu Gate fortbewegen?

Klar führen diese Änderungen zu einer Verspätung und klar frage ich beim Einsteigen die Crew, ob dies das Flugzeug nach Kopenhagen sei.

Ankunft in Kopenhagen; warten am Gepäckband auf meinen Koffer.

Nun suche ich den gedeckten Weg zum Comfort Hotel Copenhagen Airport.

Blick aus meinem Standardzimmer.

 

Samstag, 28. Juni 2025: Kopenhagen//Dänemark - Nuuk//Grönland

Vor dem Frühstück werfe ich einen Blick auf mein Wetter-App und das neue Reise-App; beide zeigen mir, was mich heute erwartet. Beim Packen nehme ich meine Fleecejacke aus dem Koffer und verstaue sie im Rucksack.

Nach dem Frühstück mache ich mich auf den Weg zum Terminal 2 bis ich rot sehe ...

... hier bin ich richtig.

Mir gefallen die roten Flugzeuge von Air Greenland.

Diese Gruppe, und noch viele Teilnehmende mehr, fliegen ins Pfadi-Lager nach Grönland; nicht schlecht.

Wir fliegen zuerst über die Shetlandinseln, eine zu Schottland gehörende Inselgruppe, die den nördlichsten Teil des Vereinigten Königreichs bildet. Danach geht der Flug weiter über die Färöer Inseln, eine autonome, zur dänischen Krone gehörende Inselgruppe, und über Island, den nordischen Inselstaat. Die beiden letzteren habe ich 2023 auf meiner Wikinger-Töff-Tour besucht.

Rund eine Viertelstunde vor der Landung in Nuuk fliegen wir nicht mehr über die Grönländische Eisfläche.

"Der Grönländische Eisschild bedeckt etwa 80% der Fläche Grönlands. Das entspricht ungefähr 1,7 Millionen Quadratkilometern. Das Eis ist an vielen Stellen mehrere Kilometer dick, mit stellenweise über 3000 Metern. Das gesamte Eisvolumen wird auf etwa 2,6 bis 2,7 Millionen Kubikkilometer geschätzt. Das Inlandeis ist ein wichtiger Faktor für den globalen Meeresspiegelanstieg. Wenn das Eis vollständig abschmelzen würde, könnte der Meeresspiegel um etwa 7 Meter ansteigen."

Habe es schon mal erwähnt, aber es ist so: die knallroten Flugzeuge gefallen mir sehr.

Das Flughafengebäude vom Nuuk International Airport erinnert mich an eine Seilbahnstation in einem Gletscher-Skigebiet in den Alpen.

Duty-free-Bereich.

Anstehen beim einzigen Gepäckförderband. Beim Warten ziehe ich nun meine warme Jacke über die Windstopper-Jacke.

Akitsuusigassaqannagilaq (wortwörtlich übersetzt: Es fallen keine Gebühren an).

"Kalaallisut, Grönländisch, ist die alleinige Amtssprache in Grönland. Die Sprache wird von etwa 50'000 bis 60'000 Menschen in Grönland und Dänemark gesprochen. Grönländisch gehört zu den Inuitsprachen und ist die östlichste und auch die meist gesprochene Sprache der im Westen bis nach Sibirien reichenden Eskimo-aleutischen Sprachfamilie. Das markanteste Merkmal, das das Grönländische von den anderen Eskimo-aleutischen Sprachen unterscheidet, ist die vollständige Assimilation sämtlicher Konsonantencluster. Grönländisch zeichnet sich wie alle Sprachen dieser Sprachfamilie durch seinen stark polysynthetischen Aufbau aus, der sehr lange Wörter bis hin zu Einwortsätzen ermöglicht, sowie dadurch, eine Ergativsprache zu sein. Grönländisch verfügt über acht teils sehr verschiedene Dialekte, die in drei Hauptdialekte gegliedert werden. Die Standardsprache des Grönländischen gründet auf dem Dialekt, der in der Hauptstadt Nuuk gesprochen wird."

Nachdem Wiedersehen mit meinem Koffer auf dem Förderband, verlasse ich das kleine Flughafengebäude und frage draussen nach den Flughafen-Shuttles. Ich bin der einzige Passagier. Die Fahrt zum Hotel Hans Egede dauert knapp eine Viertelstunde.

"Hans Poulsen Egede (* 31. Januar 1686 in Harstad, Norwegen; † 5. November 1758 in Stubbekøbing auf Falster, Dänemark) war ein lutherischer Pastor und norwegischer Missionar, der mit seiner Familie am 3. Juli 1721 an der Westküste Grönlands ankam und bis 1736 versuchte, die Inuit, die Bewohner Grönlands, für den evangelischen Glauben zu gewinnen."

Beim Hotel findet zur Zeit eine Fassaden-Renovation statt, was die Kapazitäten der beiden Restaurants einschränkt. Ich ergattere noch einen der letzten freien Plätze im Sarfalik Seafood Restaurant in der obersten Etage für heute Abend.

Nach dem Zimmerbezug und einem kurzen Kennenlernen vom schmalen Bett ...

... will ich auf Entdeckungstour gehen. Wir seien hier in Downtown von Nuuk, wird mir an der Rezeption gesagt. Ohne konkrete Pläne verlasse ich das Hotel. Links, geradeaus oder rechts? Ich entscheide mich für rechts, weil es da nach oben geht. Da werde ich sicherlich einen Überblick über Nuuk erhaschen können, so meine Gedanken bei der Entscheidung.

Es wird viel gebaut, nicht mehr die bunten Einfamilienhäuser, sondern Blöcke, aber auch farbig gestaltet.

Auf dem Weg den Hügel hinauf, kann ich in einer Kurve auf einen kleinen See blicken.

Weiter oben eröffnet sich mir ein Teilblick auf Nuuk.

Eine Baustelle reiht sich an die andere.

Also wirklich warm habe ich auch mit den zwei Jacken nicht. Der Wind lässt mich die Temperaturen noch tiefer fühlen. Ich bin froh, habe ich auch Handschuhe eingepackt. Jedoch: Wie sich in den kommenden Tagen zeigen wird, hätte ich nicht die Ausgeh-Handschuhe, sondern die wasserdichten Ski Handschuhe einpacken sollen ...

Ein künstlerisch gestalteter Container - nun weiss ich, wo ich bin.

Fussball ist auf der ganzen Welt beliebt und wird auch in Grönland gespielt.

"Grönland ist fast das ganze Jahr über von Eis und Schnee bedeckt, und die Einwohner ziehen sich in ihre Häuser zurück. Doch ab Juni sind drei kurze Monate lang alle draußen – Tag und Nacht –, um Fussball zu schauen oder selbst zu spielen, den beliebtesten Sport der Insel.

Die Grönländische Fussballmeisterschaft ist seit 1954 die Fussballliga Grönlands. Seit 1971 wird sie vom grönländischen Fussballverband Kalaallit Arsaattartut Kattuffiat (KAK) organisiert. Zuvor wurde die Meisterschaft von Grønlands Idrætsforbund (GIF) ausgetragen. Grönländischer Rekordmeister und aktueller Titelträger nach der Meisterschaft 2024 ist B-67 Nuuk mit 15 Meistertiteln.

Der grönländische Fussballverband hatte im Mai 2024 einen Antrag auf Aufnahme als 42. Mitglied im Kontinentalverband gestellt. Weil sie noch kein Mitglied in einem internationalen Fussballverband sind, können die Grönländer keine offiziellen Länderspiele bestreiten."

Auf meinem Spaziergang Richtung Küste komme ich an traditionellen Häusern vorbei. Warum haben die Häuser unterschiedliche Farben?

"Die Häuser in Grönland sind oft bunt, weil die Farben traditionell eine praktische Bedeutung hatten und zur Orientierung dienten. Diese Farbcodierung half auch Fremden, sich in den Siedlungen zurechtzufinden, bevor es Strassennamen und Hausnummern gab. Heutzutage sind die Farben oft auch einfach eine ästhetische Wahl, um die Siedlungen attraktiver zu gestalten und den langen, dunklen Wintern entgegenzuwirken. Rot: Ursprünglich standen rote Häuser oft für Geschäfte, Regierungsgebäude oder Kirchen. Gelb: Häufig wurden Krankenhäuser und Arztpraxen in Gelb gestrichen. Grün: Grüne Häuser waren oft mit der Stromversorgung oder Werkstätten wie Automechanikern verbunden. Blau: In einigen Fällen deuteten blaue Häuser auf Fischereibetriebe oder Gebäude mit Bezug zum Fischfang hin. Obwohl die Farbbedeutungen heute nicht mehr strikt eingehalten werden, ist die Tradition der bunten Häuser in Grönland erhalten geblieben und trägt zur bunten und einladenden Atmosphäre der Siedlungen bei, besonders in der oft schneebedeckten Landschaft."

Ich komme zu einem Platz mit vielen Menschen; eine Mikrophon verstärkte Stimme und Musik sind zu hören. Auf meinen vielen Reisen versuche ich, Menschenansammlungen aus dem Weg zu gehen; es ist nicht ratsam, bei politischen Demonstrationen mit dabei zu sein. Bevor ich mich abwenden will, entdecke ich ein Plakat.

Lørdag heisst doch Samstag, 28. Juni ist heute: Pride after party; ich wage mich unters Volk.

Queer? Wie auch immer, das Foto jedenfalls ist quer (formatiert).

Daddy ruft; kommt mir gerade recht, den ich habe trotz der Kälte Durst ...

"A popular irish-inspired pub situated in the heart of Nuuk, offering a central location for patrons. The pub provides a welcoming atmosphere where you can savor your favorite beer while watching sports matches on a large screen. Additionally, it offers entertainment options such as billiards and darts, providing a perfect setting for socializing with friends on a relaxed after-work evening."

Aussicht vom Sarfalik Restaurant, in dem es heute das Themen-Buffet Taste of Greenland gibt; passt perfekt, so lerne ich grönländische Spezialitäten aus dem Meer, den Fjords sowie von den Bergen kennen. Leichter gekleidet bin ich um 18 Uhr im Restaurant. Ich gönne mir, nebst Still Water, eine kleine Flasche Château de Beauregard.

Rund 60 Schweizer Franken kostet das Buffet.

Den Schmaus beginne ich mit Scallops, Jakobsmuscheln, oder Coquilles St. Jacques, wie ich sie in den 1970-Jahren im Welschland kennengelernt habe; damals allerdings noch mit dem orangeroten Rogensack (Corail). Sie sind so klein, also ist Nachschöpfen mehr als erlaubt.

"Die Jakobsmuscheln gehören zu den grössten und schmackhaftesten essbaren Muscheln."

In einem Restaurant in Oslo habe ich mal Scallops auf einer Speisekarte als Diament of the sea angepriesen gesehen. Für mich absolut zutreffend.

Danach wende ich mit den Snow Crabs zu, deren Beine zu öffnen schon mehr abverlangt.

"Die Schneekrabbe, auch Kurzschwanzkrebs, Nordische Eismeerkrabbe oder Arktische Seespinne genannt, ist ein überwiegend auf den Lockersedimenten des Kontinentalschelfs lebender Krebs, der vorwiegend im nordwestlichen Atlantik und nordpazifischen Ozean vorkommt. Im Lebensmittelhandel zählt sie zu den Krustentieren."

Musk ox, Moschusochse, stand noch nie auf meinem Speisezettel. Es schmeckt gut, ähnlich wie Rindfleisch.

"Der Moschusochse ist ein Paarhufer. Die bis zu 1,50 m hohen männlichen und bis zu 1,30 m hohen weiblichen Tiere sind Bewohner der arktischen Tundren und heute ursprünglich nur noch in Grönland, Kanada und Alaska zu finden. Im Jahre 1974 wurde jedoch in Nordsibirien auf der Taimyr-Halbinsel eine Herde Moschusochsen aus Kanada und Alaska wieder erfolgreich angesiedelt. Kleinere Herden ursprünglich grönländischer Tiere leben inzwischen auch in Norwegen und Schweden. Der Gesamtbestand der Tiere nimmt ab und wurde Ende 2020 auf rund 127'000 Tiere geschätzt.
In der Iñupiaq Sprache werden sie umiŋmak genannt, was „das Tier mit der Haut wie ein Bart“ bedeutet, wegen ihres charakteristischen Fells, das fast bis zum Boden reicht."

Nun wende ich mich dem optisch sehr auffälligen Inhalt der Schüssel zu, die mit Mattak beschriftet ist. Ich nehme nur eine ganz kleine Portion, Nachschöpfen kann ich immer noch.

"Mattak ist eine grönländische Delikatesse, die aus der Haut und dem Fett von Walen besteht, oft serviert als rohe Würfel. Man kann Mattak auf dem Markt in Nuuk, der Hauptstadt Grönlands, finden und kaufen. Mattak wird normalerweise roh gegessen, wobei die Haut und das Fett durch eine dünne Knorpelschicht voneinander getrennt sind. Es hat einen salzigen Geschmack und kann etwas gewöhnungsbedürftig sein, da die Haut zäh sein kann."

Nun, für mich war es zu gewöhnungsbedürftig, so lange bleibe ich nicht in Grönland; diskret gebe ich das nicht runtergeschluckte Mattak zurück auf den Teller und bedecke es mit der Serviette.

 

Sonntag, 29. Juni 2025: Nuuk

Was steht heute an ...

... wettermässig und programmtechnisch?

Nicht unbedingt einladend, der Blick aus dem Fenster beim Frühstück; warm anziehen ist angesagt. Der eigentliche Citywalk beginnt mit einem Tapas-Essen um zwölf Uhr. Ich beschliesse, die Lokalität vorher zu suchen und auch den anschliessende Treffpunkt für die Tour. So mache ich einen persönlichen Pre-Citywalk.

Das Cafétuaq hab ich schon mal gefunden.

"At Cafétuaq, we prioritize having local ingredients. If it can be obtained locally, we buy locally. Among our local ingredients you can experience, for example: Greenlandic fish Greenlandic meat - caribou, roe and other seasonal delicacies. Decorations by Greenlandic artists, or of local flowers / plants, stones or driftwood. Food seasoned with Greenlandic herbs This is our way of supporting local fishermen and hunters. At the reception you also have the opportunity to buy handmade goods by Greenlandic artists."

Von den Arctic Winter Games habe ich bisher noch nie etwas gehört.

"Die Arctic Winter Games sind eine alle zwei Jahre stattfindende Sportveranstaltung, an der Menschen teilnehmen, die in Gemeinden oder Ländern leben, die an den Arktischen Ozean grenzen. Die Idee, „ein Forum bereitzustellen, in dem Athleten aus dem zirkumpolaren Norden zu ihren eigenen Bedingungen und auf ihrem eigenen Terrain antreten können“, kam von Cal Miller, einem Berater des Yukon-Teams bei den kanadischen Winterspielen 1967. 1970 kamen in Yellowknife, Kanada, 500 Athleten, Trainer und Funktionäre zu den ersten Arctic Winter Games zusammen. Die Teilnehmer kamen aus den Northwest Territories, Yukon und Alaska. Seitdem wurden die Spiele mehr als 25 Mal an verschiedenen Orten und mit immer mehr Teilnehmern aus immer mehr Orten in der Arktisregion abgehalten. Die Spiele im Jahr 2002 waren die ersten gemeinsam veranstalteten Arktischen Winterspiele von Nuuk und Nunavut.

Die Arktischen Winterspiele umfassen sowohl traditionelle Wintersportarten als auch indigene Spiele. Zu den traditionellen Sportarten gehören Skilanglauf, Eishockey, Eiskunstlauf, Curling, Basketball, Badminton, Biathlon (Ski und Schneeschuhe), Snowboarden, Hallenfussball (Futsal), Tischtennis, Volleyball und Ringen. Zu den indigene Spielen gehören die "Dene Games" und "Arctic Sports". Die Dene Games umfassen Disziplinen wie Fingerziehen, Schneeschlange, Stockziehen, Handspiele und Stangen schieben. Die Arctic Sports beinhalten Ein-Fuss-Hochsprung, Zwei-Fuss-Hochsprung, Alaskanischer Hochsprung, Knie-Sprung, Schlittensprung, Dreifachsprung, Armziehen, Einhand-Reichweite, Kopfziehen und Knöchelhopserien. "

Mein ungeplanter Weg führt mich zur Kirche. Als ich gerade hineingehen will, wird die Türe geöffnet und viele Menschen kommen heraus. Ungünstig für einen Besuch, stattdessen steige ich den nahen Hügel hinauf.

Von hier oben habe ich eine schöne Aussicht; mit traditionellen Häuser in der einen Richtung ...

... und mit modernen Blocks im Hintergrund in der anderen Richtung.

Hier treffe ich auf den "Besitzer" von meinem Hotel Hans Egede.

Hier oben bin ich dem kalten Wind ausgesetzt; ich nehme meine Regenjacke aus dem Rucksack.

Da sich die Menschenmenge vor der Kirche aufgelöst hat, mache ich einen zweiten Versuch für den Besuch in der Annaassisitta Oqaluffia.

"Die Erlöserkirche (grönländisch Annaassisitta Oqaluffia) ist die ältere der beiden Kirchen der grönländischen Hauptstadt Nuuk. Die Kirche befindet sich im ältesten Teil der Stadt nördlich des Koloniehafens neben dem Hügel, auf dem sich seit 1922 die Statue Hans Egede befindet. Neben der Kirche befindet sich der alte Friedhof, auf dem unter anderem Marcus Nissen Myhlenphort, Samuel Kleinschmidt, Nicolai Edinger Balle, Rasmus Berthelsen, Stephen Møller, Lars Møller, Knud Balle und John Møller begraben liegen. Er wird seit 1935 nicht mehr genutzt. Vor der Kirche steht ein Denkmal für Jonathan Petersen."

So wie ich diese Frau und ihre Tochter verstanden haben, feierten sie heute Konfirmation. Aus diesem Grunde haben sich die meisten Frauen - farbenfroh - und die Männer - schlicht schwarz-weiss - traditionell gekleidet.

Und immer wieder die Flagge Grönlands, aber auch diejenige von Dänemark ist zu sehen.

Bevor ich ihn sehe, rieche ich ihn, den Fischmarkt von Nuuk.

"Der Kalaaliaraq-Markt ist ein Frischemarkt in der Altstadt von Nuuk, etwa 150 m südöstlich der Kathedrale von Nuuk, und sein Name bedeutet in der grönländischen Sprache "Der kleine Grönländer". Es ist der grösste Markt für frische Lebensmittel in Grönland. Der Markt ist bekannt für seinen frischen Fisch sowie Wal-, Rentier- und Robbenfleisch, die direkt von den Händlern verkauft werden. Für viele Einwohner ist es ein wichtiger Ort des sozialen Miteinanders, ein Äquivalent zur Dorfpumpe an anderen Orten der Welt. Obwohl Eisbären in Nuup Kangerlua und der gesamten Küstenregion Südwestgrönlands eine Seltenheit sind, führt die letzte Reise des unwahrscheinlichen Fangs zum Kalaaliaraq-Markt; ein Grund zum Feiern und ein gesellschaftliches Ereignis.

Die Gemeinde hat ein neues und modernes Gebäude mit Kühlschränken, Gefrierschränken und vielem mehr gebaut, in dem Karibufleisch, Moschusochsen, Robben, Wale, Kabeljau, Lachs und vieles mehr verkauft werden können. Dieses Gebäude befindet sich im Stadtzentrum. Auf dem Markt werden keine lebenden Tiere verkauft, aber das meiste Fleisch ist frisch und wurde kürzlich geschlachtet. Bis 2018 durfte in Kalaaliaraq nur frisches Fleisch verkauft werden, als die grönländische Regierung begann, den Verkauf von getrocknetem und gesalzenem Fleisch in Kalaaliaraq zu erlauben."

So leuchtend rot habe ich noch nie geschlachtetes Fleisch gesehen.

"Robbenfleisch: Robben sind Säugetiere, die im Wasser leben und eine hohe Muskelmasse haben, um sich effizient im Wasser fortzubewegen. Daher haben sie einen hohen Myoglobingehalt, was zu der typischen roten Farbe des Fleisches führt."

Nun beende ich meine Stadtbesichtigung und gehe zum Cafétuaq - ich weiss ja, wo es liegt - und erkläre wer ich bin. Ich setze mich an einen Tisch und "harre der Dinge die da kommen werden".

Wenn ich gewusst hätte, dass mir diese grönländischen Tapas so umfangreich aufgetischt werden, hätte ich mich beim Frühstück zurückgehalten. Trotzdem ich vergessen habe zu erwähnen, dass ich keine Zwiebeln mag, putze ich doch das allermeiste weg. Danach gehe ich zum Treffpunkt für den Citywalk, der beim Gebäude von Tupilak Travel & Tours ist. Ich bin ein bisschen zu früh; ich warte draussen an der Sonne, wieder mit einer Jacke weniger.

Ein US-amerikanischer Vater mit zwei Töchtern machen auch mit. Unter der Führung des lokalen Guides spazieren wir zur Kirche, auf den Hügel und zum Fischmarkt und gelangen zum Hafen. Dabei erhalten wir immer wieder Erklärungen über das was wir sehen.

Am Hafen treffen wir auf Sedna, die Inuit-Meeresgöttin. Die Skulptur "Mother of the Sea" ist ein Denkmal aus rotem Granit, inspiriert von der Inuit-Legende von Sedna, auch bekannt als die Mutter des Meeres.

"Sedna ist die Göttin des Meeres und der Meerestiere in der Inuit-Religion, die auch als Mutter des Meeres oder Herrin des Meeres bekannt ist. Die Geschichte von Sedna, die ein Schöpfungsmythos ist, beschreibt, wie sie zur Herrschaft über Adlivun kam, das Inuit-Äquivalent zur Unterwelt. In Skulpturen wird Sedna oft mit dem Kopf und Oberkörper einer Frau und dem Schwanz eines Meeressäugers dargestellt, ähnlich einer Meerjungfrau."

Die Erklärungen unseres Guides werden mit Gesten und vollem Körpereinsatz unterstützt.

Das gelbe Haus links ist ein ehemaliges Spital. Wie sind die Kinder bei uns im Sommer beim Velofahren angezogen?

Das gelbe Haus hier sei "The White House" von Grönland, wo Grönlands Premierminister wohne.

Wir kommen beim Nationalmuseum an, welches aus verschiedenen, historischen Gebäuden besteht.

In diesem Haus wurde früher Walöl, auch Tran genannt, aus dem Fettgewebe von Walen gewonnen. Historisch wurde es für verschiedene Zwecke verwendet, darunter als Brennstoff, Schmiermittel, in der Seifen- und Margarineherstellung und sogar für Sprengstoffe.

Auch das kleine Häuschen mit der Treppe stammt aus der Zeit der Wal-Verarbeitung.

Diese traditionellen Kleider haben die Leute heute bei der Kirche getragen.

"Den Ursprung der heutigen Inuit-Kultur bildete die Thule-Kultur. Sie ist eine prägende Zeit der Kultur der indigenen Ureinwohner der Arktis, die bis ca. 1800 datiert wird. Es ist faszinierend, welche Errungenschaften die Menschen in dieser Zeit hervorgebracht und wie sich perfekt an die widrigen Lebensumstände der Arktis angepasst haben."

Im Museum sind auch 500 Jahre alte Mumien ausgestellt.

"Bei den Qilakitsoq Mumien handelt es sich sechs Frauen und zwei Kinder, die um 1475 in der Nähe von Qilakitsoq, einem Ort bei Uummannaq, bestattet wurden. Die Mumien sind gut erhalten und geben Einblick in das Leben und die Bestattungspraktiken der Inuit.

Qilakitsoq ist eine grönländische verlassene Siedlung und eine bedeutende archäologische Stätte. Es wurde als Fundort von acht mumifizierten Leichen aus der Zeit der Thule-Kultur bekannt. Die Inuit-Mumien von Qilakitsoq eröffneten wichtige Einblicke in das Leben der Inuit vor ca. 500 Jahren."

"Diese am besten erhaltene Mumie wurde anfänglich von den Entdeckern für eine Puppe gehalten. Vermutlich ist die besonders gute Konservierung auf den schnelleren Verlust von Körperwärme durch die geringere Körpergröße zurückzuführen. Es wird als möglich erachtet, dass er nach dem Tod seiner Mutter lebendig begraben oder erstickt wurde, wie dies mit Kindern bis zum zweiten Lebensjahr in solchen Fällen üblich war, um sie nicht einem langsamen Verhungern auszusetzen."

Das Wort "Kajak" leitet sich vom Inuktitut-Wort Qajaq ab, was "Männerboot" oder "Jagdboot" bedeutet.

Mit dem Rundgang im Nationalmuseum endet der Citywalk. Auf einer Abkürzung kehre ich in die Hotelgegend zurück.

Ich entdecke ein kleines Häuschen mit Werbung ...

... und gönne mir eine Thai-Massage. Passend zum Land gehe ich später am Abend ins Thai Gourmet Restaurant Charoen Porn essen.

"Der Name Charoen Porn stammt aus Thailand und wird typischerweise Frauen gegeben. Er leitet sich von den thailändischen Wörtern „charoen“ für „Wohlstand“ und „porn“ für „Segen“ ab. Der Name bedeutet also „glücklicher Segen“."

 

Montag, 30. Juni 2025: Nuuk - Qooqqut - Nuuk

Heute ist etwas Spezielles angesagt: Das eigene Abendessen fangen ...

... es wird eine kühle und nasse Fischerei werden.

"Catch and Eat: Sobald wir unseren Fisch gefangen haben, setzen wir unsere entspannte Fahrt fort und legen in der ehemaligen Siedlung Qooqqut an. Dieses winzige Dorf ist heute ein Sommerurlaubsgebiet für die Einheimischen und beherbergt das Qooqqut Nuan, ein 4-Sterne-Restaurant, in dem wir unsere Fischbeute abliefern werden."

Bis zum Treffpunkt um 15:15 Uhr bei den Tidevandstrappe (Tide Water Steps) habe ich noch viel Zeit. Zuerst geht's zum Frühstück mit Aussicht in den Regen.

Danach besuche ich das erste und einzige Einkaufszentrum auf Grönland, das Nuuk Center.

"Nuuk Center, auch NC abgekürzt, ist ein Einkaufszentrum in Nuuk, Grönland. Das Einkaufszentrum, das erste Einkaufszentrum in Grönland, wurde am 27. Juli 2012 eingeweiht. Das Einkaufszentrum befindet sich neben dem Katuaq Culture Centre und konzentriert sich darauf, Dienstleistungen für ein breites Spektrum von Kunden anzubieten. Über der Mall befindet sich ein 8-stöckiger Büroturm mit 7'000 Quadratmetern Fläche. Das Nuuk Center ist das grösste und höchste Gebäude Grönlands."

Gestern auf dem Citywalk hat uns der Guide erzählt, dass nach der Eröffnung die Rolltreppe die Attraktion in Nuuk gewesen sei, da es dies bisher nicht gegeben habe.

Bis zuletzt habe ich es offen gelassen, ob ich mich mit einem Taxi zum Hafen fahren lassen oder zu Fuss gehen soll.

Ich ziehe die Wanderschuhe an und los geht's.

Kälte, Regen und Wind sind meine Begleiter. Oben auf der Anhöhe komme ich kaum mehr vorwärts, so stark bläst der Wind.

Hier bin ich in der falschen Hafenbucht; also zurück und den anderen Weg nehmen.

Das Meer ist stürmisch.

Geschafft, habe den Treffpunkt gefunden, bin aber zu früh da.

Es hat einen Container als Warteraum, in den ich hineingehe. Als ich das Gefühl habe, jetzt sollte doch ein Boot kommen, schaue ich auf dem Handy nach der Zeit. Da entdecke ich, dass ich zwei verpasste Anrufe habe. von grönländischen Telefonnummer.

Ich rufe zurück und vernehme, dass der Ausflug wegen zu starken Winden und Wellen abgesagt worden sei. Man versuchte, mir dies rechtzeitig mitzuteilen ... Habe ich nicht im Hotelzimmer einen Anruf weggewischt?

Auf dem Rückweg kehre ich im Hotel SØMA ein, welches nahe beim Hafen liegt.

Bei Tee und mit Lesen wärme ich mich auf, bevor ich zu meinem Hotel zurückkehre; diesmal auf einem anderen Weg.

Das eine Restaurant im Hotel ist zu und im anderen hat es keinen Platz mehr. Der Koch empfiehlt mir ein Restaurant, wo er selber auch essen geht. So mache eine Reservierung im Café Esmeralda.

Mit einem Seafood salat und als Hauptgang Pasta beende ich den nicht sehr ereignisreichen Tag.

 

Dienstag, 1. Juli: Nuuk - Eisfjord - Nuuk

Heute habe ich mir ein Taxi bestellt, welches mich zum gleichen Treffpunkt im Hafen fährt wie gestern.

Als ich im Container warte, erscheinen einige soeben Angereiste, alle mit Koffern. Es scheint, dass sie mit einem Schiff angekommen sind. Haben die mit ihrem Gepäck Platz im Ausflugsboot?

Als das Nuuk Water Taxi am Kai anlegt, stellt sich heraus, dass diese Passagiere nicht mitkommen, sondern auf ein anderes Transportmittel warten. Dafür tauchen ein paar weitere auf, aber ohne Gepäck.

Zwei Asiatinnen, ein Schweizer, der Rest sind US-Amerikaner.

Noch ist der Kapitän nicht an seinem Platz ...

... jetzt schon. Es geht los, wir fahren aus dem Hafen hinaus.

Nebst dem Kapitän besteht die Mannschaft noch aus einem "Schiffsjungen"/Guide. Wir sollten aufpassen, wenn wir nach draussen gehen, meint der Kapitän.

Zuerst wage ich mich nur beim Heck nach draussen zu gehen ...

... später auch zum Bug, wo ich natürlich mehr dem Wind ausgesetzt bin.

Eine kleine Siedlung taucht auf, in der es auch eine Schule gebe, informiert uns der Kapitän.

Nach über zwei Stunden Fahrt taucht vor uns die Stelle auf, wo wir von Bord gehen werden.

See you tomorrow ruft uns der Kapitän zu und fährt weg.

Nun beginnt die Wanderung. Es geht zuerst aufwärts. Der Boden ist sumpfig weich. Wege sind nicht sichtbar. Man muss aufpassen, bei den Büschen, die angenehm gut riechen, nicht hängen zu bleiben. Meine mitgenommenen Wanderstöcke habe ich im Hotel vergessen. Wir folgen dem "Schiffsjunge", der nun unser Guide ist. Ab und zu müssen wir umkehren, weil wir wegen zu viel Wasser nicht weiterkommen, und der Guide sucht einen anderen Weg.

Blick zurück; unser Boot ist nicht mehr sichtbar.

Nun geht's abwärts. Während seine Eltern und seine Schwester gut angezogen sind, ist der Sohn aus New York City in Trainerhosen und Turnschuhen unterwegs. Das in der Beschreibung "relativ ebene Terrain" können wir wegen zu vielem Wasser nicht begehen. Deshalb geht's immer wieder auf- und abwärts.

Irgendwo bei den kleinen Seen sind Schafe - ich sehe nichts - aber die New Yorker sind aufgeregt begeistert.

Auch ich bin nicht optimal angezogen: falsche Handschuhe und ungeeignete Hosen.

Da vorne ist unser Ziel sichtbar.

Ab und zu gibt's tatsächlich auch so etwas wie Wege.

Wir erreichen den Eisfjord.

Kleines Picknick: Herrlich diese "Kekse des Himmels", weisse Schokolade mit Zitrone.

Eine Regenhose wäre zu Hause.

Wir beginnen mit dem Weg zum Ausgangspunkt zurück.

Eisberg voraus: Ein sterbenden Eisblock auf dem Weg zum Meer; ob er es erreichen wird oder vorher schmilzt?

Der Kapitän macht eine Runde um das Eis herum ...

... und fährt sogar ganz nah heran, damit ...

... die begeisterten Eisblock-fernen Touristen ihn sogar berühren können.

Nicole von Greenland Tours hat mich gestern informiert, dass ich den abgesagten Catch'n'Eat-Ausflug heute nach der Rückkehr anhängen könnte. Nach einer halben Stunde Pause würde es weitergehen (17:30 Uhr - 23:30 Uhr). Einerseits wird der Tag für mich zu lange und andererseits schmerzen meine Knie von der Wanderung auf dem unebenen Terrain. Ich kehre ins Hotel zurück. Danke Nicole für deinen guten Service.

 

Mittwoch, 2. Juli 2025: Beginn Heimreise, Nuuk - Kopenhagen

Es war ein kurzer Abstecher nach Grönland, so steht heute halt schon die Rückreise an. Von Air Greenland habe ich die Mitteilung erhalten, dass mein Flug nach Kopenhagen von 16:30 Uhr auf 11:35 Uhr vor verschoben worden ist. Als ich online einchecke, kann ich den Sitz nicht wechseln; der Flug scheint ausgebucht zu sein.

Um 9 Uhr holt mich der Shuttle Bus für den Transfer zum Flughafen ab.

Auf dem Weg zum Flughafen.

09:21 Uhr: Jede Menge Reisender; die Infrastruktur vom Check-in ist total überfordert. Es herrscht ein Chaos beim Anstehen.

10:05 Uhr: Mit geschickter Anwendung der Queu habe ich es nach 3/4 Stunden geschafft.

11:31 Uhr: Das verspätete Boarding beginnt.

Der Propellerflieger ist nicht mein Flugzeug nach Kopenhagen, aber schön anzusehen.

Zu Fuss geht's zum roten Flugzeug von Air Greenland.

In Kopenhagen übernachte ich wieder im Comfort Hotel Copenhagen Airport. Bevor ich einchecke, esse ich im vorgelagerten Clarion Hotel & Congress Copenhagen Airport ein Abendessen.

 

Donnerstag, 3. Juli 2025: Heimreise, Kopenhagen - Cham

Mit dieser Kurzreise von Grönland Spezialist Greenland Tours habe ich nur einen Bruchteil von Grönland gesehen. Aber ich erhielt doch einen Einblick in das unbestritten herausfordernde Leben der Bewohner. Nachahmenden empfehle ich, mindestens zwei Tage mehr einzuplanen um so unvorhergesehen Ausfälle besser nachholen zu können. Das Wetter ist nicht planbar. Bei nicht Gebrauch der Reservezeit können zum Beispiel mit Inlandsflügen andere Gegenden besucht oder mit einem öffentlichen Boot in andere Orte gefahren werden. Zudem können auch weitere Module von Greenland Tours dazu gebucht werden.

 

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