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Nach 2001, 2004, 2007, 2009 und 2014, Down Under again: Mit The Ghan quer durch Australien, von Darwin im Norden, über Alice Springs, mit Abstecher zum Ayers Rock, nach Adelaide im Süden. Coober Pedy. Auf dem Murray River schippern und mit The Overland bis beinahe vor die Haustüre meines Sohnes Pascal und seiner Familie fahren. Grosses Wiedersehen, auch mit meinen beiden Grosskindern ...

 

Verwirklichung

Reiseberichte 6. September bis 11. Oktober, sowie 21. Oktober bis 26. Oktober 2015

225. bis 226. Tag; Montag, 7. September 2015, Sydney, New South Wales, Australien

224. Tag, Samstag, 5. September 2015: Von Yangon, Myanmar, fliege ich über Bangkok, Thailand, nach Sydney, Australien, wo ich aber erst am Sonntag ankommen werde. Nach der langen Warterei im Transit in Bangkok ist es endlich soweit. Mein Flug mit einer Boeing 777-300 der Emirates wird ausgerufen. Ich habe Fensterplatz 9K in der Business Class; neben mir sitzt ein älterer Herr aus Sydney. Nach dem Nachtessen und vor dem ersten Film, The Spy, wird mein Bett gemacht; danach schlafe ich.

Sonntag. Frühstücken zusammen mit Arnold Schwarzenegger und dem neuesten Terminator-Film; aber die Zeit reicht nicht mehr für die volle Länge. Vor der Landung erhalte ich eine Karte für die Express Path Lane, die ich gerne benutze. Nachdem ich ohne Probleme in Australien eingereist bin, kaufe ich mir eine Opal-Karte für den Nahverkehr und lasse sie mit 40 Australischen Dollars aufladen. Damit fahre ich bis zur Central Station und von dort zu Fuss zu meinem Hotel. Nach dem Anstehen fürs Einchecken wird mir gesagt, dass mein Zimmer noch nicht bereit sei, garantiert erst ab 14 Uhr. So deponiere ich mein Gepäck und frage nach einem Stadtplan. Dabei vernehme ich, dass Bus 555 auf der Georg Street gratis verkehrt. Da nutze ich gerne aus und fahre damit. Leider verpasse ich beim Circular Quay das Aussteigen und der Bus fährt wieder zurück. Als ich mein Hotel erkenne, steige ich bei der nächsten Haltestelle aus, überquere die Strasse und nehme wieder den 555er in die andere Richtung. Diesmal passe ich auf und steige richtig aus. Beim Hafen angekommen kaufe ich mir spontan ein Schiffsticket zur Manly Bay, verpasse aber knapp die Abfahrt. Das Schiff fährt alle 30 Minuten; das nächste nimmt mich mit.

In Manly angekommen laufe ich über den schmalen Landstreifen zum Strand am Südpazifik. Das Strandleben ist eigentlich alltäglich, aber mir kommt es vor, in einer anderen Welt zu sein; was schlussendlich stimmt. Seit langem habe ich keine Menschen getroffen die einfach so zum Spass etwas machen. Es wird Beach Volley Ball gespielt und jede Menge Surfer, im Wasser und bei Trockenübungen an Land. Es ist aber noch recht frisch.

Ich laufe durch die Strassen mit hübschen Geschäften und Restaurants. Es ist viel los an diesem Sonntag; es ist Father Day. Ich kehre auch ein und trinke ein Glas Weissein. Beim Herumschauen entdecke ich, dass das Restaurant schon viele Preise für ihre Pizzas erhalten hat. Ich bestelle mir eine. Danach gehts mit der Fähre wieder zurück und mit dem Gratisbus zum Hotel. Ich bin mega müde. Das Zimmer kann ich nun beziehen. Ich schlafe ein bisschen. Nach knapp zwei Stunden bin ich wieder unten bei der Rezeption, nutze dort das Gratis-Wifi und rufe meinen Sohn Pascal an, der in Australien lebt. Die Verbindung ist aber nicht gut, so gebe ich ihm die Nummer vom Hotel und er ruft mich später im Zimmer an. Danach laufe ich kreuz und quer durch die Strassen. Habe keinen Hunger. Zurück im Hotel sehe ich, dass es in der Bar auch WiFi-Emfpang hat. Ich bestelle ein Bier, welches mir ein Angestellter aus lauter Freude, dass ich aus der Schweiz sei, bezahlt. Er ist Kosovare.

Montag. Ich laufe zum nahegelegenen Bahnhof Central und kaufe mir ein 24h-Ticket von Hop-on/Hop-Off; als Rentner bekomme ich es zu 30 AUD, statt 40 AUD.

Zuerst fahre ich mit dem Bus der die Bondi Tour macht. In Bondi Beach steige ich aus. Hier war ich schon vor Jahren mal, mit Pascal & Janelle, anlässlich Pascal's 30. Geburtstag. Am Strand hat es Sonnenanbeter, Schwimmer, Surfer und Spaziergänger. Ich laufe am Strand entlang Richtung Bondi North, mag aber die Schuhe nicht ausziehen, bis zu einem Aussichtspunkt.

Zurück bei der Busstation kaufe ich mir einen Becher Eis mit zwei Kugeln: 7 Dollar 20 plus 50 Cents für die Caramel Sauce. Diese Preise! Ich bin geschockt über das hohe Preisniveau. Das hat damit zu tun, dass ich bei meinen bisherigen Australien-Reisen immer aus der (teuren) Schweiz kam und nicht wie jetzt aus Drittweltländern. Eisessend warte ich auf den Bus und fahre dann die restliche Bondi-Tour-Strecke. Unterwegs gibt es eine schöne Sicht auf die City.

Beim Bahnhof Central steige ich in die City-Tour um wo ich nach kurzer Zeit schon wieder aussteige. Der Grund liegt in einer Gegend, die mich schon vor 8 Jahren fasziniert hat: Es ist aber nicht die sichere Nachbarschaft, ein Schiff der australischen Navy, die mir so gefällt, auch nicht das modern gestylte Innenleben ...

... vielmehr ist es der Name, der beim Aussprechen wie ein geheimnisvoller Zauberspruch klingt - Woolloomooloo - sowie der Charme der alten, weit in die Bucht hinausragende Werft, welche heute ein Hotel und Wohngebäude ist.

Es kommt ein Bus der zum Central zurückfährt. Dort starte ich die Runde nocheinmal. Im Fish Market steige ich aus. Es gibt aber nicht viel zu sehen und in die Geschäfte mag ich nicht gehen. Da sehe ich einen Schopf der dem Doyles Restaurant gehört. Soll ich dort hinfahren, mit der Fähre in die Watson Bay, um schöne Erinnerungen aufzufrischen? Dazu müsste ich zuerst zum Curicular Quay kommen ...

Zwischendurch fahre ich eine Strecke mit dem Zug. Bei den vielen Restaurants überlege ich mir, hier zu essen. Kann mich aber nicht entscheiden und suche den Weg zum Quay mit den Fähren, um zum Doyles zu fahren. Als ich in die Georg Street komme, ist es halb sechs Uhr. Ich ändere meine Meinung und laufe Richtung meinem Hotel. Dabei schaue ich mich nach einem Italiener um, denn plötzlich habe ich Lust auf Spaghetti bekommen. Entdecke aber kein mich ansprechendes Restaurant. Kurz vor dem Hotel sehe ich einen Wegweiser der auf Thai Town hinweist. Das wäre ja auch fein. Kann mich aber nicht entscheiden, in welches ich hineingehen soll. So laufe ich weiter und gelange ins China Town. Bin offen für chinesische Küche. Laufe weiter und komme wieder auf die Georg Street. Dort suche ich den Wegweiser, will doch Thai essen. Ich bestelle Tom Kha Goon und als Hauptspeise ein Special House Curry. Sie Suppe ist gut, es gibt aber nicht viel. Das Curry ist lecker und scharf. Ich esse alles, löffle sogar die ganze Sauce aus.

Ueli im Schlaraffenland! Mmmhh, ich habe Mühe, mich bei dem vielfältigen und schier unendlichen Angebot zu entscheiden. In letzter Zeit waren die Entscheidungen einfacher zu treffen, mangels Auswahlmöglichkeiten.

 

227. bis 230. Tag; Freitag, 11. September 2015, Cairns, Queensland, Australien

Dienstag. Nun habe ich keinen Guide mehr der für mich denkt und am Vorabend sagt, wann ich bereit sein muss, und ich habe auch keinen Chauffeur mehr ... Ich stehe um 7.20 Uhr auf, 3 Stunden vor Abflug, und mache mir als erstes zwei Kaffee. Duschen und packen. Danach laufe ich zur Central Station und nehme den Zug zum Flughafen. Auf meiner Opal Karte bleiben noch 6 Dollar zurück. Es hat viele Leute bei den Jetstar Schaltern. Ich realisiere, dass ich zuerst selber Einchecken muss, da es nur Schalter fürs Gepäck sind. Danach stehe ich in der Kolonne an. Meine Tasche ist 22.5 Kg und mit dem Rucksack zusammen 33 Kg; ich muss für 4 Kg Mehrgepäck 45 AUD bezahlen. Da mein nächster Flug ebenfalls mit Jetstar sein wird, bezahle ich auch die Mehrkilos für diesen Flug. Im Voraus ist es wesentlich billiger: für 5 Kg (oder 10 sind möglich) muss ich nur 14 AUD bezahlen. Da ich noch Zeit habe, gehe ich zum Schalter von Virgin, weil ich auch Flüge mit dieser Gesellschaft habe. Wie ich verstehe, sei es okay mit 22 Kg und dem Rucksack. Mmmh, bin nicht sicher. Beim Gate trinke ich einen feinen Doppio und dann ab ins Flugzeug, einer A320, auf den Sitz 17A. Nach dem Start bestelle ich aus dem Combo-Angebot einen Toasty und ein Mineral zu 9 AUD, statt einzeln 10 AUD (1 Dollar gespart!). In der Bordzeitung von Jetstar ist eine Liste von Flughäfen und wie man von dort in die Stadt kommt, mit Zeit- und Preisangaben, auch für Taxi. So buche ich nach dem Landen beim Warten auf das Gepäck eine Fahrt mit einem Shuttle Bus inkl. Retour Ticket, jeweils mit bringen/holen zum/vom Hotel. Es ist viel wärmer hier oben in Cairns als in Sydney. Im Zimmer angekommen wechsle ich von den langen zu den kurzen Hosen, vom Langarmhemd zum T-Shirt und von den Schuhen mit Socken zu Sandalen und laufe via Strand Promenade zum Zentrum.

In einem Touristen Info hole ich mir Prospekte für Flüge zum Great Barrier Reef (mit Heli ist sehr teuer) und andere Ausflüge. In einem Restaurant, bei einer Brezel und einem Bier, gehe ich die Unterlagen durch. Ich entscheide mich für eine Ganztagestour Regenwald mit einer Flussfahrt sowie einen 45 Minütigen Rundflug mit einem Flugzeug und anschliessend per Boot zur Green Island. Zum Znacht kaufe ich bei Woolworths ein und esse im Zimmer.

Mittwoch. Kuranda Rail & Sky Rail Tour steht heute auf meinem Programm. Diese Tour habe ich bereits im voraus gebucht. Ich werde bei meinem Hotel abgeholt. Per Bus fahren wir zum Bahnhof Freshwater Station.

Um 8.50 Uhr fährt der Zug, Kuranda Scenic Railway, ab. Die Bahn wurde für die Minenarbeiter gebaut, von Hand, ohne Sprengstoff. Bin zuerst enttäuscht, vier Leute sitzen in einer Reihe, ich zudem ganz links, beim Gang, während die meiste Aussicht rechts ist (in Fahrtrichtung gesehen).

Später gehe ich auf die gesicherte Plattform zwischen den Wagen um zu fotografieren. Wir haben in der Schweiz schönere Strecken. Okay, ohne Regenwald.

Nach rund 1 1/2 kommen wir in Kuranda an. Die meisten Passagiere laufen Richtung Dorf, ich zum Fluss. Ich mache zuerst den Barron River Walk. Es hat anscheinend Süsswasser Krokodile, wie mir später berichtet wird, an die ich überhaupt nicht gedacht habe, als ich den Weg verlassen habe um beim Fluss zu fotografieren. Nix passiert, nix gesehen.

Nach einer Weile geht der Weg in den Jungle Walk über und zum Schluss laufe ich auf dem Jumrum Creek Walk.

Danach gelange ich ins Dorf. Es hat mega viele Touristen Shops und viele Touristen, aber es gefällt mir. In einem Shop überlege ich lange, ob ich eine Gurtschnalle und einen Ledergurt kaufen soll, aber 80 Dollar will ich dafür nicht ausgeben. Gürtel aus Krokodilleder (Zucht) kosten sogar mehr als 200 AUD. In einer deutschen Beiz kaufe ich eine Thüringer Bratwurst vom Grill mit Sauerkraut; seit langem wiedermal eine Grillwurst! Beim Bummel durch das Dorf sehe ich zum ersten Mal einen Aborigine der Didgeridoo spielt.

Um 13.45 Uhr muss ich den Sky Rail nehmen. Die Fahrt führt über die Riesen des Regenwaldes hinweg; ein spezielle Perspektive.

Bei der ersten Zwischenstation, Barron Falls, stehen viele Leute an; ich steige trotzdem aus. Nun bin ich auf der anderen Seite vom Wasserfall als am Morgen mit der Eisenbahn.

Nach der Besichtigung ist das anschliessende Anstehen doch nicht so schlimm. Dann geht's weiter und beim Nächten Halt, Red Peak Station, steige ich wieder aus. Enttäuschend, lediglich ein Steg durch den Wald, und sehr kurz. Danach länger anstehen, denn nun haben sie das Systems gewechselt: die Gondeln fahren nun nicht mehr durch, alle müssen aussteigen. Das ergibt schlussendlich grössere Kapazitäten um die Leute nach unten zu bringen.

Im Tal angekommen geht's mit dem Bus zurück, bei meinem Hotel steige ich aus und laufe ins Städchen. Zum ersten Mal esse ich ein Krokodil, resp. 240 Gramm davon. Das Krokodil schmeckt für mich zwischen Huhn und Rind; das Fleisch ist weiss. Später schreibt mir Pascal: "Ein Krokodil kann an einem Menschen riechen, ob der jemals ein Krokodil gegessen hat und wird sehr aggressiv und greift an. Du gehst doch nicht etwa mit einem Krokodil schwimmen?». Ha, ha, ha, mein Sohnemann weiss, dass ich in Darwin in den Cage of Death gehen werde ...

Donnerstag. Rainforest Experience heisst die für heute gebuchte Tour; 200 AUD inkl. Tee mit Muffin und Mittagessen. Wir sind eine Gruppe von 8 Personen: John, Driver & Guide, ein Pärchen aus Melbourne (ex Italier), ein Pärchen aus Spanien, 1 Lady aus Marokko, 1 Mann aus Seattle & ich.

Busfahrt mit erstem Halt in Palme Cove Beach, danach weiter zum Aussichtspunkt Port Douglas

Weiterfahrt nach Mossman, wo es zuerst einen Muffin mit Jam, Honey und Creme gibt. Dann fahren wir mit einem Shuttle Bus in den Regenwald Mossman Gorge, mit geführten Spaziergang über einen mit Brettern befestigten Weg. Weiter geht die Fahrt zum Daintree Tea House wo uns ein Lunch serviert wird. Ich habe mich für den Fisch entschieden; erstmals esse ich einen Barramundi (ein Raubfisch aus der Unterfamilie der Riesenbarsche, kommt vorwiegend in den tropischen Gewässern Australiens vor. Er ist ein sehr beliebter Speisefisch. Sein Name entstammt einer Sprache der Aborigines [Burumunda] und bedeutet „Fluss-Fisch mit großen Schuppen“.) Der Fisch ist lecker und mit vielen lokalen Früchten garniert. Die Barramundis Fische dürfen erst ab einer gewissen Grösse gefangen werden. Sie können bis 20 Jahre alt werden; die Haut ist dann wie Leder, und es werden Taschen und Gürtel daraus gefertigt (teuer). Nach dem Essen fahren wir zum Daintree River zu einer Bootsfahrt mit crocodile watching.

Heute ist es windig, weshalb es die Crocis vorziehen, ins Wasser zu tauchen wo es sehr schwer ist, sie zu entdecken, wird uns erklärt. Einige sehen wie trotzdem und in einem Seitenarm ist ein schönes Exemplar am Strand.

Nach der Bootsfahrt sind wir auf der anderen Seite des Flusses. John hat zwischenzeitlichen den Kleinbus mit der Fähre über den Fluss gebracht. Wir fahren durch den Daintree National Park mit Stopp bei einem Ice Cream Shop. Das Eis wird lokal hergestellt und schmeckt fein. Danach fahren wir zur Cape Tribulation Beach, wo Captain James Cook an Land ging und so Australien entdeckt hat.

Schwimmen ist hier nicht zu empfehlen, Crocis!

Unterwegs hat es viele Strassenschildern wegen den Cassowarries (die Kasuare sind eine Gattung großer flugunfähiger Vögel aus der Gruppe der Laufvögel.). Aber sehen tun wir keine.

Beginn der Retourfahrt: zuerst mit der Fähre über den Fluss und dann die lange Fahrt zurück auf der Küstenstrasse.

Die Tour war gesamthaft gesehen enttäuschend, zwar lustig und unterhaltsam, aber vom Programm her, ausser die Flussfahrt, ohne Action. Ich würde nie mehr 200 AUD dafür ausgeben. Nach dem langen Tag, ich wurde um 07.05 Uhr im Hotel abgeholt und kehre um 18.35 Uhr zurück, bin ich müde. Deshalb esse ich im Restaurant vom Hotel; ein Thai Curry.

Freitag. Meine Buchung für heute: Green Island Fly & Cruise (268 AUD inkl. Mittagsbuffet). Von Chris werde ich um 7.30 Uhr abgeholt. Bei einem anderen Hotel steigen 6 Chinesen/innen ein und dann es geht zum Flughafen. Check-in im Büro von GSL Aviation und dann kommt auch schon Pilot Jurgen (hat einen deutschen Vater) und führt uns zu einem 8-plätzigen Flugzeug. Hinten 3 x 2 Sitze, vorne links der Pilot, rechts neben ihm darf ich sitzen. Wir erhalten Instruktionen und (verpackte) Schwimmwesten, die wir so umschnallen sollen, einsteigen, Kopfhörer und Micro aufsetzen und schon geht's los zum 45 minütigen Rundflug.

Leider ist das Wetter nicht optimal. Wolken und einige Turbulenzen. Aber die Sicht ist meistens okay, zwischendurch ein bisschen dunkel.

Wir fliegen bei der Green Island vorbei, auf der ich am Nachmittag sein werde, sieht cool aus.

Danach fliegen wir über Arlington Reef, Oyster Reef, Michaelmas Reef und Hastings Reef, einem kleinen Teil des Great Barrier Reef: Die größte von Lebewesen geschaffene Struktur der Erde sei sogar vom Weltraum aus zu sehen. Das 2'300 km lange Ökosystem umfasst Tausende Riffe und Hunderte Inseln, die aus über 600 verschiedenen Stein- und Weichkorallen bestehen. Neben unzähligen Arten von farbenprächtigen Fischen, Weichtieren und Seesternen sind auch Schildkröten, Delfine und Haie am Great Barrier Reef beheimatet.

Dann geht's zurück nach Cairns. Zwei Chinesinnen konnten den Flug nicht geniessen; sie steigen mit Tüten vor dem Gesicht aus. Wir fahren mit dem Bus zurück, laden unterwegs die Chinesen aus und halten kurz bei meinem Hotel, weil ich Probleme mit den Batterien meiner Kamera habe; sie sind leer, eine hat noch ganz wenig Pfus. Habe sie gestern zwar aufgeladen, aber irgendwas lief schief. Ich hole das Aufladekabel aus dem Zimmer und danach bringt mit Chris zum Cruise Schalter wo ich einchecke. Da das Boot erst in mehr als einer Stunde fährt, setzte ich mich in ein Restaurant und frage nach einem Stecker; so kann ich die eine Batterei zu 3/4 aufladen. Das muss reichen!

Um 11.00 Uhr fährt mein Boot, die Reef Rocket, ab. Es ist stürmisch; ich kann nicht draussen am Bug sein. Immer wieder überspülen Wellen das Boot, resp. die seitlichen Fenster. Die Fahrt dauert rund 50 Minuten.

Bin froh, anzukommen. Kaum von Bord gehts gleich wieder auf ein Schiff; es ist Lunch Time auf dem grösseren Boot Big Cat, welches aber angedockt bleibt. Das kalte Buffet ist okay, beim warmen muss ich jedoch die Zwiebeln wegschaufeln ...

Danach laufe ich zur Krokodil Farm, die es schon seit 43 Jahren gibt; sie ist in Familien-Besitz. Nach dem Eingang geht man zuerst durch eine Art Museum. Der Gründer hat viele Statuen aus Indonesien und Papua-Neuguinea gesammelt. Es gefällt mir. Dann sind die Gehege der Krokodile an der Reihe. Es hat einige Prachtstücke darunter. Auch das grösste lebende Krokodil der Welt, Cassius, 5.48 Meter, mehr als 110 Jahre alt; genau wissen sie es nicht.

Um 13.30 Uhr gibt's die Fütterung, aber nur für einige, da die Crocis nur ca. alle 2 Tage Futter bekommen. Eindrücklich, wie schnell die schwerfällig wirkenden Tiere aus dem Wasser hochkommen können um sich das Futter zu schnappen.

Um 14.15 Uhr muss ich beim Quai sein; die Fahrt mit dem Glasboden Boot steht an. Zuerst fahren wir über Korallen, dann zu einem Platz wo Fische sind. Na ja, nicht so spektakulär. Es werden auch Halb-Tauchbooet-Fahrten und Spaziergänge mit Sauerstoff-Helmen angeboten. Ist mir aber zu teuer und ich will nicht ins Wasser (Schnorcheln wäre enthalten).

Danach umrunde ich die Insel. Ich erlebe zum ersten Mal eine so kleine Insel. Robinson Crusoe Feeling kommt auf. Die Insel war zu Beginn lediglich eine Sandbank auf den Korallen.

Dann besuche ich nochmals die Krokodile und erfrische mich mit einem Bier; dann heisst es zurück zum Boot, welches um 16.15 Uhr abfährt.

Zu Beginn bin ich am Bug, aber dann spricht der Kapitän per Lautsprecher mit mir: Wellen! So gehe ich rein. In Cairns angekommen kaufe ich wieder im Woolworths ein, zwei gegrillte Viertelstück Poulet, welche ich im Zimmer esse.

 

231. bis 234. Tag; Dienstag, 15. September 2015, Darwin, Northern Territory, Australien

Samstag. Beim auschecken im Hotel bezahle ich nebst zwei Mineral auch drei Telefongespräche (2x nach Darwin und 1x in die Schweiz wegen meiner VISA Karte). Mit dem gebuchtem Transfer fahre ich zum Flughafen. Bis auf einen weiteren Mann steigen alle beim Internationalen aus. Beim Domestic checke ich via Self-Check-in ein (es hat mit den 25 Kg geklappt). Ich habe Sitz 11C in einem Airbus A320, der nur zur Hälfte ausgebucht ist. Nach einer Flugzeit von 2.35 h habe ich, wegen der Zeitverschiebung, eine halbe Stunde gewonnen. Mit einem Shuttle-Bus für 18 AUD fahre ich zum Hotel. Tenü kurz montieren und wieder raus aus dem Hotel. Die ersten "Fish 'n' Chips" in Australien bestellt, aber keine Fischstäbchen, sondern einen Barramundi, was natürlich etwas anderes ist, und ein Bier dazu. 23.90 AUD, etwas über 17 CHF; ich empfinde noch immer alles teuer in Australien! Danach wieder mal eine Thai-Öl-Massage genossen; 1 Stunde für 70 AUD (80 abzüglich 10 bei Cash Bezahlung). In einem Tourist-Info sammle ich Prospekte: Meine Favorit für Dienstag sind Hop-on - Hop-off mit Stopp beim Military Museum und am Abend eine Sunset Cruise. Mal sehen ...

Nach einer Foto-Session an der Lamaroo Beach gehe ich einen Salat mit Eier, Speck und Croutons essen.

 

Sonntag. "Crocosaurus Cage of Death" - Krokodil Käfig des Todes. Heute kann ich wieder mal ausschlafen. Meinen einzigen Termin habe ich um 14.30 Uhr. So gegen neun Uhr gehe ich zum Frühstücksbüffet, welches im Zimmerpreis inbegriffen ist. Danach bummle ich durch verschiedene Strassen, Mitchell Street, The Mall. Im Info Center suche ich Möglichkeiten für eine Sunset Cruise mit Dinner. Es gibt drei Angebote. Ein Schiff fährt nicht am Dienstag, eines ist ein Katamaran und das dritte ein ehemaliges Fischerboot. Ich entscheide mich für dieses und buche für Dienstagabend (96 AUD). In einem Laden rüste ich meine Sommerbekleidung auf, kaufe mir ein paar Jeans Shorts und ein Hemd. Zu meinem Erstaunen bezahle ich 50 AUD weniger als angeschrieben. Dann laufe ich zum Hafen und entdecke dabei auch mein Schiff für übermorgen.

Zurück im Hotel hänge ich ein bisschen herum. Um halb zwei mache ich mich auf den Weg, der Crocosaurus Cage of Death ist ganz in der Nähe.

Dieses Abenteuer habe ich im voraus gebucht. Beim Vorweisen des Vouchers bekomme ich einen Bändel mit meiner Zeit drauf umgehängt: Um 3.00 p.m. wird es ernst. Ich schaue mich um, Fische, Schlangen, Eidechsen und natürlich Krokodile. Beim Check-in erhalte ich Instruktionen und muss unterschreiben, dass ... bla, bla, bla. Ich komme erst nach der Fütterung dran. Da vor mir keine Buchung ist, kann ich nicht sehen, wie es abläuft. Aber ich gehe bei den Becken vorbei und schaue mir die Installationen an. Die Fütterung beginnt; habe dies ja schon auf Green Island gesehen. Da kommt ein Angestellter vorbei und sagt, ich könne die kleinen Crocis füttern, zusammen mit zwei anderen Männern. Wir werden informiert, dass die Viecher locker die zweifache Körperlänge hochspringen können, deshalb keine Hände über den Plexiglaswänden! Wir erhalten je einen Stecken mit einem Stück Fleisch dran und dürfen ihn über die Wand über dem Wasser halten. Es geht nicht lange und ein Croci springt so schnell hoch, dass mein Fleisch schon weg ist. Eigentlich wollte ich ein bisschen spielen.

Ich habe die Badehose schon angezogen und gehe zum Einstiegspunkt. Meine Sachen kann ich in einer abschliessbaren Kiste deponieren. Ich habe mich entschieden, keine Fotos machen zu lassen (ein Ausdruck kostet 39 AUD, eine CD mit allen Fotos 99 AUD). Ich nehme die Sonnenbrille und stülpe die Tauchbrille darüber und passe sie an. Für den Einstieg muss ich sie wieder wegnehmen und rückwärts die Leiter runter. Sie achten sehr auf die Sicherheit. Ich steige die Leiter hinunter in den Glaskäfig. Die Leiter wird hochgezogen und der Käfig geschlossen. Dann werde ich angehoben und am Kranen hängend über den nächsten Pool hinweg in den übernächsten zu William und Kate (Ex Houdini & Bess) gebracht und ins Wasser gelassen.

Das Wasser kommt mir knapp bis zur Brust. Ich tauche unter und merke schnell, dass es ohne meine Korrektur-Sonnenbrille besser geht. William kommt zu mir, Kate bleibt tief unten im Wasser. Sehr eindrücklich, das grosse Viech so nah zu sehen. Von oben bringen sie an einem Stecken ein Stück Fleisch und locken damit William direkt an meinen Käfig. Die Zähne berühren das Glas. Sehr speziell, so nah - in der Natur würde danach der Tod folgen. Schade habe ich keine wasserdichte Kamera oder einen wasserdichten Schutz fürs Handy dabei. Auf dem Boot zur Green Island haben sie solche verkauft. Angst habe ich keine, ich verlasse mich auf die Sicherheitsmassnahmen. Irgendeinmal realisiere ich beim herumdrehen, William vor mir sehend, dass eine meiner grossen Zehe durch einen der Schlitze im Plexiglas nach aussen ragt. Sofort ziehe den Fuss zurück, will ja nicht Kate, die irgendwo hinter mit ist, in Versuchung bringen. Mir hat es sehr gefallen. Nach dem duschen schaue ich einer Frau zu, wie sie es macht.

Habe Lust auf Spaghetti und frage im Hotel nach einem italienischen Restaurant. Sie haben selber eines, gleich um die Ecke. Also gehe ich dorthin und bestelle Spaghetti Pesto, mit Kräutern. Aber es sieht eher wie Napoli (Tomaten Sauce) aus und schmeckt auch so. Danach entdecke ich den Shenannigans Pub, mit einer Live Band und jede Menge Leute. Ich stelle mich an einen Tisch mit Engländern. Es wird viel gesoffen und entsprechend geblödelt.

In einem anderen Pub gäbe es Miss Bikini Wahl. Aber ich mag nicht warten und gehe früh ins Zimmer.

 

Montag. Heute steht die im voraus gebuchte Tour Litchfield National Park Adventure an: Früh aufstehen, da ich um 07.10 Uhr abgeholt werde. Nach ein paar mehr Hotelstopps und wir sind 20 Personen, der Bus ist voll. Bis auf zwei Pärchen und ein Vater mit seinem jungen Sohn aus Deutschland, sind alles ältere Semester. Die Fahrt geht zur Stadt raus.

Erster halt bei Termiten Hügeln. Interessant. Wenn die Königin stirbt, stirbt auch das Volk. Es gibt nicht mehr aktive Hügel, wenn oben die Spitzen fehlen, das Zeichen das weiter gebaut werden, und aktive Hügel.

Danach verschiedene Halte bei Wasserfällen. Man könnte baden, habe aber bewusst nichts mitgenommen. Es hat nicht viel Wasser, so wirken die Fälle nicht besonders.

Irgendwo gibt einen Mittagshalt mit einem kalten Buffet.

Danach wieder Fälle und Pools. Bei einem machen ich den Circle Walk und erschrecke, entdecke ich doch eine Wildschweinmutter mit den Jungen im Unterholz.

Der Rundgang führt mich hinauf und hinter dem Beginn des Wasserfalls vorbei. Hier gab es mal ein Busch Feuer, weshalb es nur junge Bäume hat und kein Schatten. Es ist heiss. Nochmals ein Wasserfall, diesmal ein rund 80 Meter hoher, aber mit wenig Wasser.

Auf der Retourfahrt sehe ich zum ersten Mal Road Trains (der Begriff Road Train bedeutet so viel wie Strassen-Zug bzw. Zug auf der Straße und bezeichnet eine lange Lastwagen-Kombination eines besonders großen Lastzuges), mehrheitlich mit drei Elementen, ein paar wenige mit vier Elementen. Kann sie aus dem Kleinbus heraus aber nicht fotografieren; werde mich später in Alice Springs auf die Suche nach einer Lastwagenbeiz machen.

Wir erreichen Darwin. Ausser bei den Termiten Hügeln hatte ich keinen Wauh-Effekt; mit eindrücklichen Wasserfällen sind wir ja auch in der Schweiz bedient. Zum Schluss empfiehlt die Fahrerin/Führerin Restaurants in Darwin, eines - ich spitze die Ohren - das Jetty, habe ein Seafood Buffet. Ich mache mich auf den beschriebenen Weg und finde es. Mit 38.50 AUD ist das Angebot sogar günstig. Ich schreibe eine WhatsApp nach Hause: "Im Hafenrestaurant The Jetty treffe ich Peter Lehmann und geniesse mit ihm zusammen ein leckeres Buffet: Crevetten, Muscheln und Austern als Vorspeise und gleich nochmals Muscheln und Austern und ein kleines Stückchen Tintenfisch, weil die in Zwiebeln liegen. Danach warme Crevetten und Krebse und, nach einem sich nicht lohnenden Seitensprung mit einem kleinen Steak und Pilzsauce, wieder zurück zu den Vorspeise-Meeres-Viechern. Ich liebe Seafood! Ich bummle ohne Hintergedanken nochmals am Buffet vorbei, es gibt Sachen die ich bewusst links liegen gelassen habe. Aber da entdecke ich Barramundi, weil er nur mit "Barra" angeschrieben ist. Ich habe diesen Fisch zwischenzeitlich lieben gelernt, auf dem Teller. Beim schöpfen "springen" noch einige Crevetten auf den Teller. Ein paar Orangenscheiben und Mango Schnitze und mein Bäuchlein hat sich genügend gefüllt und ich bin satt, sogar ein Mü darüber. Zu all dem trinke ich gekühltes Hahnenwasser."

 

Dienstag. Heute wirds locker: zuerst Hop-on/Hop-Off und am Abend, als Abschied von Darwin, die Sunset Dinner Cruise. Vor zehn Uhr bin ich beim Stopp Nr. 1 und kaufe das 24h-Tickets zum Seniorenpreis von 30 AUD (35 AUD) und den Eintritt zum Darwin Military Museum. Die 60 Minuten-Tour fahre ich ohne Unterbrüche durch. Bei der Cullen Bay reicht der Halt um fotografisch festzuhalten, wie die reichen Leute wohnen: in gediegenen Häusern mit Booten am Wasser.

Nach der Tour gehe ich kurz ins Hotelzimmer, bin aber um 12 Uhr bereit für die 90 Minuten-Tour, die nun zum East Point hinausfährt, zum Militärmuseum, welches auf einem ehemaligen Militärgelände liegt. Eine informative Bilder-Show zeigt die japanische Expansion seit 1865. Ich habe auf meiner Reise bereits in Südkorea und China davon mitbekommen. Eine sehr eindrückliche Film-Show, mit alten Bildern und moderner Technik, zeigt den Angriff am 19. Februar 1942. In der ersten Welle um 09.58 Uhr waren mehr Flugzeugen (188) im Einsatz, und es wurden mehr Bomben abgeworfen, als im Dezember 1941 bei Pearl Harbour. Am ersten Tag, mit den zwei Angriffswellen, waren Tote zu beklagen, vorallem auch, weil die Regierung nicht mit einem Angriff gerechnet hatte und Darwin deshalb auch nicht vorbereitet war.

Aussen auf dem Gelände gibt es eine Ausstellung mit militärischen Gegenständen und einer Vietnam Veteranen Gallery. Eindrücklich die Plättchen der gefallenen Soldaten aus Australien und den USA, mit Angaben über das wann und wo des Todes; bei manchen steht aber Missing in Action. Eine Tafel informiert, wo die Australische Armee überall im Einsatz war.

Ich verbringe gute 1 1/2 interessante und eindrückliche Stunden im Museum, bevor ich mit dem Bus zurück fahre. Im Hotel telefoniere ich mit Silvia; angenehm, wieder mal ihre Stimme zu hören. Dann laufe ich zum Stokes Hill Wharf wo schon bald das Boarding auf dem umfunktionierten, ehemaligen Fischerboot Cape Adieu stattfindet.

Ich bekomme einer 1er-Tisch, am Nachbartisch eine Single Lady, gesprächig und süffig: hat 3 kleine Schämpis mitgenommen (BYO) zur Sunset Cruise mit Dinner. Es gibt ein Seafood Buffet und Salat zur Vorspeise. Zum Hauptgang nehme ich einen frisch gefangenen Fisch, welcher auf dem Boot zubereitet wird. Zum Dessert ein Cheesecake with Coco Splitter. Es ist sehr fein, mag aber nicht alles. Es war eine schöne Fahrt; mit Silvia wäre es schön und romantisch gewesen.

Mit der liegenden Mond-Sichel geht der Abend zu Ende.

 

235. Tag; 16. September 2015, Unterwegs im Ghan, von Darwin nach Alice Springs, Northern Territory, Australien

Heute ist es endlich soweit: meine Kontinentaldurchquerung mit der Eisenbahn beginnt. Da ich Gold Service gebucht habe, werde ich im Hotel abgeholt. Um 8.00 Uhr hiess es, aber der Bus kommt mit Verspätung. Meine grosse Tasche habe ich fürs Check-in bereitgestellt, den Rucksack trage ich auf mir. Wir fahren noch bei anderen Hotels vorbei, wo weitere Passagiere zusteigen. Um halb zehn kommen wir am Bahnhof an, der einiges ausserhalb Darwin liegt. The Ghan ist ein transkontinentaler Fernverkehrszug der Central Australian Railway und Adelaide über Alice Springs mit Darwin verbindet. Die Strecke mit einer Länge von 2979 Kilometern gehört zu den längsten der Welt. Von Adelaide bis Darwin durchquert der Zug vier Klimazonen. In Zeiten der alten Kapspur-Strecke, in der eine Lücke von mehreren hundert Kilometern klaffte, fuhr er nur von Adelaide nach Alice Springs. Erst seit 2004, als die neue Strecke in Normalspur fertiggestellt wurde, durchquert er den Kontinent von Küste zu Küste. Für die ganze Strecke ist der Ghan zwei Nächte und drei Tage unterwegs. Die Durchschnittsgeschwindigkeit beträgt 85 Km/h, die höchste 115 Km/h. Die Länge des Zugs ist durchschnittlich 774 m lang und das Durchschnittsgewicht 1400 Tonnen. An Bord sind 30 Mitarbeitende. Es hat 20 Platinum-Service-Betten, 192 Gold-Service-Betten und 50 bis 100 Red-Service-Sitze.

Australien The Ghan Australien The Ghan

Der Name The Ghan basiert, der Legende nach, auf einem Irrtum: In den 1800 Jahren wurde damit begonnen, von South Australia aus nordwärts zu gelangen. Ab 1830 wurden Kamele eingesetzt, um die Güter zu tragen. Im Gegensatz zu Pferden waren Kamele bestens geeignet durch die trockenen Gebiete zu laufen. Die Einheimischen glaubten, dass die Karawanenführer auch aus dem Britisch-Indischen Aussenposten Afghanistan kämen und nannten diese deshalb Afghans, was zu Ghans führte. Die Kamele kamen aber grösstenteils aus dem heutigen Pakistan ...

Zwei rote Loks und der restliche Zug in Silber, sieht cool aus.

Ich freue mich sehr auf die Fahrt. Mein Abteil ist im Wagen B, weit, weit hinten und ganz hinten gibt es noch zwei Wagen mit Autos.

Bei jedem Einstieg steht ein(e) Mitarbeiterin. Mein Wagen hat einen geschwungenen Gang und alles Einzelkabinen. Als ich die Türe zum 12 öffne, erschrecke ich zuerst. Sieht nicht nur klein aus, es ist auch klein. Aber zweckmäßig. Ich richte mich ein. Wie angekündigt, kommt eine Angestellte vorbei und erklärt das wo, wie und was. Meine Essenszeiten werden mir mitgeteilt und ich werde gefragt, welchen Ausflug, ist im Gold Service enthalten, ich in Katherine machen will. Ich entscheide mich für die anstrengendste Tour in der Hoffnung, dass es nicht viele Leute hat. Beim Lunch um 12.25 Uhr sitze ich mit einem Mann aus Sydney sowie einem Paar aus einem Ort zwischen Adelaide und Melbourne zusammen.

Nach 307 Km oder rund 3 3/4 Stunden kommen wir in Katherine an, wo Busse warten. Es hat sehr viele Passagiere die meine Tour machen, wir füllen zwei Busse. Wir fahren zum Fluss und müssen uns schön brav einreihen; es hat auch solche die paddeln gehen. Wir erhalten eine Schale mit Früchten und ein Getränk und besteigen die Boote. Die Bootsfahrt in der Nitmiluk Schlucht ist zweiteilig, der Fluss ist dazwischen nicht befahrbar. Nach dem ersten Teil müssen wir aussteigen, rund 700 Meter laufen und wieder in ein Boot einsteigen. Ist noch schön. Es hat Stellen am Ufer mit Sand, diese dürfen aber nicht betreten werden, da sie den Krokodilen als Nestplätze dienen.

Beim Zurückfahren verpasse ich einen Bus; der nächste wartet mit einem zweiten, bis alle Passagiere komplett sind. Kurz vor 18 Uhr sind wir wieder im Zug und um 18.20 Uhr geht's weiter. Noch 1104 Km liegen vor uns bis Alice Springs. Meine Essenszeit ist 19.15 Uhr. Ich gehe nach der Abfahrt in den Bar Wagen vor dem Speisewagen und geniesse einen Apero (gratis).

Beim Nachtessen ist diesmal ein New Yorker und ein Paar aus Tasmanien an meinem Tisch. Ich wähle als Fleisch Känguru (zäh) und Krokodil (gut). Die Getränke sind gratis. Während dem Dinner wurden die Kabinen umgestellt so dass jetzt das Bett heruntergeklappt ist. Dadurch ist es noch enger in der Kabine. Das schlafen geht So Lala.

 

236. bis 238. Tag; Samstag, 19. September 2015, Alice Springs, Northern Territory, Australien

Donnerstag. Wecken lassen und dann am abklappbaren Lavabo Toilette machen.

Beim Frühstück teilt sich ein Paar aus Deutschland mit mir den Tisch. Um neun Uhr fahren wir in Alice Springs ein. Es dauert aber noch, bis wir aussteigen können. Das Gepäck ist schon draussen.

Nach dem Aussteigen muss ich zuerst in meinen Unterlagen nachschauen wie die Firma heisst, die mich abholt. Ich ziehe den Wind Stopper an, es ist frisch. Zuerst stehe ich am falschen Ort, aber beim Herumlaufen entdecke ich einen Mann mit meinem Namen auf einem Blatt in seinen Händen. Es ist nur noch ein Paar aus der Schweiz im Bus; ich erinnere mich, die Frau im Bustransfer in Darwin gesehen zu haben. Sie hatten ihr Abteil in einem Wagen vorne, mit einem anderen Speisewagen, deshalb haben wir uns nicht gesehen. Sie steigen früher aus. Mein Zimmer im Ibis ist schon bereit. Statt Wi-Fi zu bezahlen empfehlen sie mir an der Reception, Gratis-Mitglied bei irgendeiner Hotel-Kette zu werden, so hätte ich das WiFi gratis. Nach dem Einrichten im Zimmer mache ich mich auf und laufe zuerst ins Zentrum. Danach besuche ich das Besuchszentrum einer guten und nützlichen Organisation: Royal Flying Doctor Service (RFDS). In der Schweiz habe ich gelesen, dass RFDS mit PC12 fliegen und sie haben zudem auch den neuen Jet von Pilatus bestellt. Diese Organisation gibt es seit nun bald 100 Jahren. Sie stellen sicher, dass die Leute im Outback, die Stunden oder Tage von den nächsten Spitälern entfernt sind, Hilfe erhalten. Die Teams fliegen jeweils zu den Patienten.

Am Abend esse ich in einem Steak House. Die Bedienung fragt mich woher ich komme und stellt danach ein Schweizer Fähnchen auf den Tisch. Ich nehme Würste vom Kamel, Krokodil, Känguru und Buffalo. Alle haben (leider) ein starkes Gewürze drin, so dass es schwierig ist, die verschiedenen Geschmäcker auseinander zu halten. Da ich einen Salat als Vorspeise gegessen habe, esse ich nicht alle Würste. Auf dem Nachhauseweg trinke ich im Garten von einem Pub einen Schlummer Becher. Zwischenzeitlich ist es dunkel geworden. Es hat sehr viele Aborigines auf der Strasse. Sie sind laut und dick und sie schwanken. Ich schaue mich immer wieder um, nehme einen Stein in die Hand ...

Freitag. Gestern habe ich bei der Hotelreception ein Bike für den ganzen Tag reservieren lassen (35 AUD), welches ich nun nach dem Frühstück hole. Zuerst fahre ich ins Zentrum und dann dem Todd River entlang, welcher gemäss lokaler Karte usually dry ist (Foto). Es gibt betonierte Wege für Fussgänger und Fahrräder.

Mein erstes Ziel ist die Alice Springs Telegraph Station. Dort informiere ich mich über die verschiedenen Trails. Ich wechsle vom leichten Trail zum anspruchsvolleren und komme ins einsame Outback hinaus.

Es gefällt mir sehr, schmale Pfade in ungewohnter Umgebung. Zwischendurch muss ich absteigen, nicht nur wegen dem Fotografieren, sondern auch wegen der Beschaffenheit des Trails: Sand, Steine, oder schmale grosse Steigungen. Das Bike hat weder Scheibenbremsen noch Federung. Die Übersetzung lässt sich nicht sauber schalten und die Bremsen ziehen nicht gut. Ich habe keinen Helm. Keine Lederhosen, dafür verschwitzte Unterhosen und keine Handschuhe. Alles beginnt zu schmerzen. Vom Wind weht es mir den Hut immer wieder in den Nacken. Ich habe vergessen, Sonnencreme aufzutragen. Es hat ein paar Abzweigungen, aber die sind immer mit Pfeilen in den Farben des Trails markiert. Bei Abzweigungen von verschiedenen Trails hat es eine Übersichtstafel; gut organisiert, leichte Orientierung.

Auf dem Rückweg gelange ich in die Nähe des Stuart Highways, wo ich den Trail verlasse und auf dem Highway Richtung Alice Spring fahre. Mein Ziel ist die Service Station, weil es dort sicherlich Road Train zu sehen gibt. Es hat einige aneinander gehängte Anhänger, aber die Zugsfahrzeuge fehlen oder stehen alleine herum. Eine Kombination hat 72 Räder, krass! Wie mir ein Truck Fahrer sagt, liegt die maximale Länge eines Road Train bei 53 Metern. Ich gehe davon aus, dass ich auf meiner Weiterreise nach Adelheide sicherlich noch auf meine Rechnung komme ...

Zurück im Zimmer geniesse ich eine Dusche, verwöhne meinen Körper mit Body Lotion und schlafe eine Runde. Am Abend gehe ich in ein Restaurant um einen Barramundi zu bestellen als ich sehe, dass sie Pasta haben. The Pasta of the day sind Betonröhren Carbonara mit chicken und garlic. Mmmhhh, ich kann nicht wiederstehen und verzichte auf meinen Lieblingsfisch. Den Schlummertrunk, ein XXXX Gold, nehme ich im Hotelrestaurant ein.

Samstag. Heute ist unser zweiter Hochzeitstag; Orchideen für meine Frau sind organisiert. Nach dem Frühstück setze ich mich im Garten beim grossen Pool in den Schatten und schreibe an den Berichten. Später will ich im Städchen ein paar Einkäufe tätigen, u.a. eine neue Zahnbürste und Feuchttücher für das morgen beginnende Abenteuer. Zudem will ich das Ghan Museum besuchen. Ich bin mir noch nicht sicher, ob mit Bike (1/2 Tag mieten) oder zu Fuss; wohl zu Fuss. Später entscheide mich doch für das Bike und miete es für den Nachmittag (1/2 Tag 20 AUD), da das Museum am anderen Ende der Stadt liegt, zu weit zum laufen. Ich finde das Museum nicht, folge stattdessen spontan einem Wegweiser zu einer Camel Farm, die 16 Km ausserhalb der Stadt liegt. Habe vergessen Wasser zu kaufen, wollte es tun, war aber dann schon ausserhalb der Stadt ...

Lange gerade Asphalt Strassen. Kein Schatten. Es geht oft leicht aufwärts. Es ist heiss und ich habe Durst. Bei einem angezeigten Campingplatz kommt Hoffnung auf, etwas Trinksbares kaufen zu können. Fehlanzeige. Kein Shop.

Endlich erreiche ich die Camel Farm und erhalte Wasser, leider nicht zum Mitnehmen, sie haben es nur in einem Dispenser. Die Farm ist für Touristen, sie bieten Dromedare zum Reiten an.

Die Rückfahrt ist bedeutend einfacher, da ich die überwundenen Höhenmeter nun hinunterfahren kann.

Zurück im Hotel ruhe ich mich aus, dann gehts zu Fuss ins Zentrum, die Einkäufe tätigen. Beim Herumlaufen kommt Hungergefühl auf, welches ich mit einer Pizza (zu weicher Teig) stille. Dabei treffe ich auf zwei junge Männer aus Gstaad, resp. Saanen und unterhalte mich mit ihnen. Danach gehe ich ins Monte's und setze mich in den gemütlichen Garten. Es ist einiges los hier, ist ja schliesslich Samstagabend. Beim Weg ins Hotel nehme ich die Jacke aus der Tasche, dabei hat sich wohl mein Hut verabschiedet. Das Foto rechts ist somit das letzte mit ihm ...

 

239. bis 244. Tag; 25. September 2015, Outback Tour von Alice Springs nach Adelaide, South Australia, Australien

Sonntag, Tag 1. Nach dem Auschecken warte ich mit meinem Gepäck vor der Rezeption um abgeholt zu werden. Wie es scheint, bin ich der letzte, der zusteigt. Nick, Fahrer, Guide, Koch und "Mädchen für alles", sowie Nathan, Fahrer, Guide in Ausbildung und "Mädchen für alles", begrüssen mich. Im Bus sind zwei Girls, Belinda und Janine, welche ich bereits auf dem Flug von Cairns nach Darwin kennengelernt habe. Wir sind eine internationale Gruppe: Carmella aus Deutschland, Dominik und Rachel, ein Paar aus dem Rheintal, Emma aus Irland, Manon und Marine aus Frankreich, Mariusca, eine Brasilianerin die in Zürich lebt, Fumina und Yuki aus Japan, Janine aus Baden und Belinda aus Mettmenstetten, und ich, als absolut ältester (mehr als doppelt so alt), sowie die beiden Australier Nathan und Nick. Von den 12 Teilnehmer kommt die Hälfte aus der Schweiz.

Es geht los! Da wir nicht auf direktem Weg fahren werden, liegen rund 2'500 Km vor uns bis Adelaide. Damit das mit den Namen schneller klappt, schreiben wir unsere Namen auf die Fensterscheiben. Unser erstes Ziel liegt im Watarrka-Nationalpark, der Kings Canyon mit seinen imposanten Felswänden.

Nick weist auf die Risiken durch hohe Temperaturen hin und gibt Tipps zur anstehenden Wanderung. Diese wird rund 3 1/2 Stunden dauern, mit Aufstieg und Abstieg. Wir setzen Hüte auf und füllen die Wasserflaschen.

Bevor wir da oben sein werden, müssen wir die Höhenmeter überwinden ...

Die Wanderung ist anstrengend, aber schön; sie gibt gute Gelegenheit, einander kennen zu lernen; mal hier ein Schwatz, mal dort.

Zurück beim Bus gehts gleich weiter. Irgendwo halten wir auf einem Platz mit Gasgrills an, wo Nick zum ersten Mal seine Koch-, resp. Grillkünste zeigt. Es gibt Camel Burger.

Die Weiterfahrt unterbrechen wir um Holz zu sammlen.

Am späteren Abend kommen wir in einem Camp an. Nun realisiere ich, dass wir nicht in Zelten übernachten, sondern unter freiem Himmel. Wir erhalten sogenannte Swags. "Swag ist eine robuste Aussenhülle die eine Matratze enthält. Die Form ist rechteckig und ein Reissverschluß vereinfacht das Hineinkriechen. Am Kopfende ist eine Art Kapuze befestigt, mit der der Kopf zugedeckt werden kann. Oder man genießt den Sternenhimmel. Zum Transport wird der Swag aufgerollt. Das Schlafen im Swag ist etwas gewöhnungsbedürftig; wer sich vor Krabbeltierchen fürchtet und nun draussen auf dem Boden schlafen soll wird sich mit einem leicht mulmigen Gefühl zur Nachtruhe legen. Den Swag für sich alleine hat, wer ihn erst kurz vor dem Schlafen gehen ausrollt. So haben die grossen und kleinen Krabbeltiere keine Chance einzuziehen. Ein Blick in den klaren Sternenhimmel des Outbacks lässt das mulmige Gefühl schnell vergessen. Die grösste Gefahr dürften sowieso Mitreisende sein, die Nachts schlaftrunkend auf dem Weg zur Toilette über die Leute stolpern ...". In meinen Swag lege ich den erhaltenen Schlafsack und das Kissen aus dem Bus, zusätzlich meinen Merino-Inlett. Rahel & Dominik haben Upgrade gebucht; sie schlafen deshalb in einem Zelt mit Betten.

Wir platzieren die Swags rund um die Feuerstelle. Mit dem grossen Feuer kommt Lagerstimmung auf. Nathan verkauft mitgebrachtes kühles Bier. Es wird rasch dunkel und wir gehen früh schlafen. In der Nacht muss ich einmal raus. Ich schlafe in T-Shirt und Unterhose, habe genug warm. Aber es ist hart, unangenehm, vor allem auf der rechten Seite, wo ich Schmerzen habe.

Montag, Tag 2. Heute, es ist mein 62. Geburtstag, werden wir bereits um 4.30 Uhr geweckt und fahren um 5 Uhr ohne Frühstück los. Im Bus erhalte ich dafür ein Geburtstagsständchen. Wir müssen weit fahren heute; zudem wollen wir den Uluru (man spricht nicht mehr vom Ayers Rock) und die Kata-Tjuta besichtigen. Einige Zeit später frühstücken wir on the road; es ist immer noch frisch.

Am Nachmittag erreichen wir den Uluru, wo wir das Besucherzentrum besichtigen.

Danach fahren wir zu den Kata-Tjuta, einer Gruppe von 36 Bergen, die wie Köpfe aussehen. Dieser Ort sei noch heiliger als der Uluru und für Touristen nur beschränkt zugänglich.

Auf einem Camping Platz richten wir uns wieder ein und bereiten das Abendessen vor. Übrigens: ich habe nicht nur fotografiert, sondern auch meinen Beitrag für die Küchenarbeiten geleistet, meistens half ich beim Abwasch mit (leider keine Fotos als Beweis vorhanden).

Nick kocht Thai Food im Wok.

Irgendeinmal kommt Belinda zu mir und sagt, dass im Gepäckzelt ein Tier sei, ob ich nicht nachschauen könne ... Ich nehme meine Taschenlampe und laufe hinter der aufgeregten Belinda her; kann aber nichts entdecken. Im Nachhinein wurde mir klar, dass ich fortgelockt werden sollte, denn ich werde mit einer Geburtstagstorte überrascht. Diese haben sie in einer Pfanne gemacht, die in ein Erdloch gestellt und danach mit heisser Kohle und Erde zugedeckt wurde. Mega lieb, hat mich sehr gefreut; thanks guys!

Wir fahren zu einem Pub, den gibts tatsächlich, hier irgendwo im nirgendwo, wo ich eine Runde bezahle. Zurück ins Camp fahren wir mit einem Shuttle Bus, da Nick bereits zurück gefahren ist um zu schlafen.

Dienstag, Tag 3. Schon wieder frühes aufstehen heute, Nick weckt uns um 5 Uhr; dafür hat er bereits das Frühstück vorbereitet. Um 5.30 Uhr fahren wir ab, die Zeit drängt, denn wir wollen den Sonnenaufgang beim Uluru erleben.

Wir sind bereit - Sonne, wo bist du? Es ist kühl an diesem frühen Morgen (nicht für Manon, wie es scheint).

Danach fahren wir zum Uluru und beginnen die Umrundung.

Es gibt Gebiete, wo der Boden als heilig gilt und nicht betreten werden darf, deshalb fahren wir ein Stück mit dem Bus. Immer wieder gibt uns Nick interessante Informationen.

Wir fahren zurück zum Camp. Aufräumen. Mittagessen. Einladen. Abfahren. Wir kommen zur Grenze Northern Territory / South Australia.

Beruhigend zu wissen, dass Hilfe in der Nähe wäre ...

Diesmal übernachten wir bei einem Rastplatz, der nur mit einer Toilette ausgestattet ist. Das heisst, wir campieren auf der anderen Seite im Nirgendwo.

Als ich auf die Toilette gehe, es ist zwischenzeitlich dunkel geworden, mache ich ungewollt einen Umweg: Meine Stirnlampe leuchtet durch den Wald und ich sehe Licht, auf das ich zugehe; aber es sind Geschwindigkeitstafeln mit Reflektoren. Auf der Strasse angekommen realisiere ich, dass ich ein gutes Stück vom gesuchten Ort weg bin. Schliesslich finde ich auf der anderen Strassenseite die Toilette. Während meiner Sitzung sind einige aus der Gruppe mit dem gleichen Bedürfnis gekommen. Gemeinsam gehen wir zurück; einige glaubten bereits, ich sei verloren gegangen. Nick gibt mir einen zweiten Swag als Unterlage, auf den ich meinen Swag mit Schlafsack lege; es ist bedeutend angenehmer so zu schlafen. Zweimal muss ich in der Nacht raus; ich erledige das Geschäft im nahen Busch.

Mittwoch, Tag 4. Wecken um halb acht. Zum Frühstück macht uns Nick Pfannkuchen in einer Pfanne auf dem offenen Feuer. Eine Stunde später fahren wir los.

Auf das heutige Ziel, Coober Pedy, welches wir am frühen Nachmittag erreichen, bin ich bespannt. "Coober Pedy ist eine kleine Ortschaft mit etwa 1700 Einwohnern in Südaustralien und liegt ca. 840 Kilometer nordwestlich von Adelaide. Der Name Coober Pedy ist eine englische Schreibweise des Aborigine-Begriffs "kupa piti", was so viel heißt wie "White man's hole", „des weissen Mannes Loch“, ). Die extremen Sommertemperaturen und der Opal-Abbau haben dazu geführt, dass die meisten Einwohner in unterirdischen Wohnhöhlen, sogenannten dugouts, leben. Ursprünglich noch von Hand in die tonige Erde gegraben oder auch in den Fels gesprengt, werden diese Wohnhöhlen inzwischen von sogenannten tunneling machines binnen kürzester Zeit aus der Erde gefräst oder auch räumlich erweitert. Die Eingänge liegen zumeist oberirdisch zur Straßenseite und der eigentliche Wohnbereich in dahinterliegenden Erdhügeln. Eine typische Höhlenwohnung mit drei Schlafzimmern, Wohnzimmer, Küche und Bad kann für einen Preis erstellt werden, der ungefähr mit dem eines oberirdischen Hauses vergleichbar ist. Sie hat eine angenehme und gleichbleibende Temperatur, während das Leben an der Oberfläche aufwendige Klimaanlagen erfordert. Besonders im Sommer können die Temperaturen an der Oberfläche bis auf über 40 °C steigen."

Also einen richtig schönen Eindruck macht es oberirdisch nicht ...

Wir fahren zum Opal Cave Bunkhouse, wo wir heute Nacht schlafen werden.

Wir bereiten einen kalten Lunch zu, den wir vor dem Bunkhouse essen.

Frisch gestärkt besuchen wir anschliessend das Opal-Museum: Zuerst schauen wir uns einen Film über den Opal Abbau (Coober Pedy ist das größte Opal Abbau Gebiet der Welt) an, danach besichtigen wir nicht mehr aktive Stollen, eine unterirdische Wohnung und zu guter Letzt den Shop.

Danach besuchen wir eine Tierpflegeheim, wo Kängeru Babys ohne Mutter aufgezogen werden. Leider ist es schon zu dunkel um die Tiere in den Gehegen zu fotografieren. Mit einem Schoppen wird ein 5 Monate altes Junge gefüttert.

Danach Nachtessen in einer Pizzeria; nach Tagen wieder mal in einem Restaurant. Den Schlummerbecher nehmen wir in einer unterirdischen Bar ein und dann gehts in unsere unterirdische Unterkunft im Bunkhouse No. 3 zum schlafen, wieder mal in einem Bett.

Donnerstag, Tag 5. Heute schälen wir uns wieder früh aus den Swags, werden wir doch um 4.30 Uhr geweckt. Ohne Frühstück gehts kurze Zeit später los. Erst nach rund 2 1/2 h Fahrt machen wir Halt bei einer Service Station. Ich staune einmal mehr über Nicks creative cooking, erhalten wir doch heute toasted bread.

Während dem Frühstückshalt entdecke ich einige ganz schöne Road trains.

Nach dem Frühstück wechselt Nick wieder den Hut und wird zum Fahrer.

Ein Halt beim Salzsee Lake Hart ist ein Muss.

Später, in Port August, wo wir mittagessen, sehen wir wieder mal Wasser. Dadurch ist die Natur verändert; es hat mehr grün und Bäume.

Wir fahren in die Hügel. Irgendwo will es aber nicht weiter gehen, es ist zu steil; deshalb lassen wir den Trailer zurück. Oben angekommen, brechen wir zu einer kurzen Wanderung auf, die uns hinunter in eine Schlucht führt.

Beim Wiederaufstieg auf dem Rundweg sehen wir Känguru im Unterholz und später, vom Bus aus, noch mehr und einen Emu. Es ist hier merklich kühler geworden als die Tage vorher.

Heute übernachten wir auf einem Camping Platz in Cabines. Nick teilt mir ein 2er für mich alleine zu. Nach dem selbstzubereiteten Abendessen sitzen wir in der Küche am grossen Tisch noch gemütlich beisammen. Zum Schlafen nehmen wir die Schlafsäcke; ich habe es zuerst nur mit meinem Merino versucht, aber es ist zu kalt.

 

Freitag, Tag 6. Letzter Tag. Ausschlafen bis halb acht. Letztes gemeinsames Frühstück, Speck und Eier.

Den ersten Halt machen wir bei der Goyder’s line. Im Jahr 1865 wurde George Goyder, Surveyor-General der Kolonie Südaustralien, beauftragt, eine Karte zu erstellen, wo die Gebiete mit genügend Wasser und solche mit Trockenheit, eingezeichnet sind. Er definierte eine Linie, und empfahl den Farmern, nördlich davon nichts anzupflanzen, dieses Land sei nur für leichtes Weiden geeignet. Im gleichen Jahr fielen jedoch heftige Regenfälle, was dazu führte, dass die Bauern Goyders Bericht ignorierten und sich im Norden niederliessen, Bauernhöfe gründeten und Getreide anpflanzten. Einige Jahre später mussten viele ihr Eigentum aufgeben. Das Land war in der Tat ungeeignet für Getreide, und Goyder erwies sich als richtig.
Die Unterschiede sind auch für uns sichtbar und eindrücklich: südwärts fruchtbar, mit Rapsfeldern, Weizen, Wiesen, Olivenbäume, gewaltige Bäume und blühende Blumen (Frühling!). Und nördlich beginnt nach 500 Metern die Wüste.

Nach einem letzten gemeinsamen Mittagessen, Würstchen vom Grill, fahren wir zum Seven Hills Weingut, wo seit 1851 Wein hergestellt wird; natürlich gibt es nach der Führung eine Weindegustation.

Nun heisst es bald Abschied nehmen. Es war eine schöne Zeit mit diesen jungen Leuten, wir hatten Spass, haben viel gelacht. Im Bus ging es manchmal zu wie in einer Disco. Es war eine schöne Abwechslung zu meiner bisherigen Reiseart; ich werde wohl am Anfang Mühe haben, wieder alleine zu sein ...

Bye bye Groovy Grapers.

Wir erreichen Adelaide wo wir die verschiedenen Hotels anfahren und die Gruppe dabei immer wie kleiner wird. Mein Hotel ist als letztes dran. Ich verabschiede mich nun auch von Nick und Nathan und melde mich für den gemeinsamen Pub Besuch am Abend ab.

 

245. Tag; 26. September 2015, Adelaide, South Australia, Australien

Ich fühle, etwas ist anders, es ist so still um mich herum; ich bin wieder alleine! Eine leichte Melancholie befällt mich ...
Bereits um 7 Uhr stehe ich auf, mache mir zwei Kaffee, dusche und wasche die Haare. Danach bringe ich einige Kleider zur Rezeption zum waschen. Ich verlasse das Hotel und laufe ins Zentrum wo ich feststelle, dass es in der Fussgängerzone Gratis-WiFi gibt. Beim Victoria Square treffe ich auf Fumina und Yuki; die beiden fliegen am Nachmittag nach Melbourne. Ich nehme zuerst das Tram, welches im Zentrum gratis ist und löse beim Verlassen der Gratiszone ein Retour Ticket nach Glenelg, zur Holdfast Bay. Ich muss mich zuerst wieder an die Umgebung gewöhnen. Zum Frühstück esse ich einen spicy Burger, laufe zum Strand und im Städtchen herum und besuche ein Museum. Es ist recht heiss an der Sonne.

Nach dem zurückfahren kehre ich ins Hotel zurück, wo ich meine Wäsche entgegen nehmen kann.

 

246. bis 247. Tag; 28. September 2015, Unterwegs im Indian Pacific, von Adelaide nach Perth, Western Australia, Australien

Sonntag. Vor zehn Uhr checke ich aus und deponiere das Gepäck im Hotel. Danach laufe ich ins Zentrum, wo ich frühstücke und das Gratis-WiFi für Kommunikation ausnutze. Später gehe ich zum Victoria Square wo ich aber das Tram abfahren lasse und weiter zu Fuss zum Asia Festival Gelände gehe. Alles ist noch inaktiv. Ich spaziere dem Fluss entlang. Die erste Möglichkeit zur Überquerung des Flusses lasse ich unbenutzt, und auch zwei weitere, erst die vierte Brücke benutze ich. Danach kehre ich auf der anderen Seite zurück. Ich geniesse die Frühlingsstimmung. Auf einer Bank setze ich mich hin und lese.

Eigentlich will ich nun zum Asia Festival. Aber als ich in der Nähe bin, sehe ich viele Leute in ein Stadion laufen. Ich denke, es ist ein Konzert. Als ich jemanden frage vernehme ich, dass das Finale in der South Australia Football Liga stattfindet. Ein Footie Spiel! Ich erkundige mich und kaufe spontan ein Ticket (35 AUD).

Adelaide

Als ich drin im Stadion bin, ist gerade das Spiel der Reserve-Mannschaften im Gange. Ich laufe herum und erkundige das Stadion. Ich fotografiere zwei weibliche Fans vom West Coast Eagles Football Club und zwei von The Bloods, dem West Adelaide Football Club (finde diese Fotos leider nicht mehr). Nachtrag 09.10.2019: Habe die Fotos wieder gefunden, hier sind sie:

Adelaide Adelaide

Es herrscht eine gute Stimmung: Fans, Familien, Junge, Alte. Ich fahre mit den Rolltreppen in den oberen Stock, wo es Fan Shops hat. Als Erinnerung an mein erstes Footie Spiel kaufe ich mir ein T-Shirt der West Adelaide.

Mit einem Bier stelle ich mich neben einen Mann und lasse mir ein bisschen die Spielregeln erklären. Es gibt vier Viertel zu je einer halben Stunde. 16 sind in einem Team. Für das mittlere Tor gibt es 6 Punkte, links und rechts nur je 1 Punkt, der zudem nicht beklatscht wird. Einwürfe an der Seite werden von den Linienrichtern gemacht, rückwärts. "Mein Team" geht von Anfang an in Führung und ist immer mindestens 14 Punkte Voraus. Am Schluss gewinnen sie 78 zu 48. Ich bin froh, diesen Event per Zufall entdeckt zu haben, und um diesen Besuch (Pascal wird auch Freude haben, dass sein Vater einen der australischen Lieblingssportanlässe besucht hat); zudem ist die Zeit vergangen.

Nach dem Spiel laufe ich über den Victoria Square zurück in meine Strasse. Ich habe Lust auf asiatisches Essen. Bei einem Chinesen bestelle ich dreierlei Fleisch mit Reis: Porc, Beef und Duck. Zurück im Hotel verstauen ich das gekaufte T-Shirt im Gepäck und bestelle bei der Rezeption ein Taxi. Die Fahrt zum Bahnhof dauert nicht lange. Dort wird eingecheckt wie am Flughafen, danach Warten in einer offenen Lounge. Für Gold- und Platin-Passagiere sind die Getränke gratis. Kurz nach 21 Uhr können wir einsteigen. In der Bar genehmige ich mir einen Schlummertrunk und lege mich dann in meiner Kabine hin. Habe Mühe einzuschlafen.

Montag. Habe schlecht geschlafen, deshalb stehe ich kurz nach sechs Uhr auf und hole mir einen Kaffee. Ein paar Minuten vor sieben Uhr bin ich im Salon Wagen, Frühstück gibts ab 7 Uhr. Der Speisewagen ist noch dunkel. Ich frage einen Angestellten und erfahre, dass Perth-Zeit gelte, die derjenigen in Adelaide (und meiner Handy-Uhr) 1 1/2 Stunden hinterher gehe. Also wieder zurück in Wagen M, in mein Abteil 2 und warten. Später, als es richtig 7 Uhr ist, mache ich nochmals einen Versuch; nun ist der Speisewagen schon voll, weshalb ich warten muss. Eine Kellnerin holt mich und setzt mich zu zwei Frauen an einen Tisch. Die eine ist Inderin, kommt ursprüglich von den Fidschi-Inseln, die andere ist aus Peru. Beide leben in Queensland und reisen seit Sydney mit dem Indian Pacific.

Nach dem Frühstück nehme ich eine Dusche. Irgendeinmal fahren wir am Lake Hart vorbei, wo wir am Donnerstagvormittag waren. Mehrheitlich entspricht die Szenerie nicht der Bedeutung dieses Wortes.

In Cook gibt es einen Halt wo wir aussteigen können. Da ich den Zug von der anderen Seite fotografieren will, überquere ich vor der stehenden Lok die Geleise. Diese Tat führt bei den Bahnangestellten zu einer grossen Aufregung, die keine Freude aufkommen lässt, und ich werde mehr oder weniger zusammengestaucht ...

"Der Indian Pacific ist ein Fernzug, der Perth an der Westküste und dem Indischen Ozean, mit Sydney am Pazifik an der Ostküste verbindet. Die planmäßige Fahrzeit für die 4352 Kilometer lange Strecke beträgt rund 65 Stunden (drei Nächte und vier Tage). Die Verbindung war erstmals möglich, als 1917 die Transaustralische Eisenbahn eröffnet wurde. Damals konnte die Strecke aber noch nicht durchgehend mit einem Zug befahren werden, da sie aus technisch miteinander nicht kompatiblen Teilstrecken bestand. Erst als 1969 die gesamte Verbindung zwischen Perth und Sydney auf Normalspur umgespurt war, wurde eine durchgehende Zugverbindung möglich und der Indian Pacific eingerichtet. Der erste Indian Pacific verließ Sydney am 23. Februar 1970 und erreichte Perth am 27. Februar 1970. Der Zug wird heute von dem Eisenbahnverkehrs-unternehmen Great Southern Railway betrieben. Er benötigt für die 1693 km von Sydney nach Adelaide rund 24 Stunden. Dort macht er Stopp und fährt dann die 2659 km von Adelaide nach Perth in rund 41 Stunden (zwei Nächte und 1 1/2 Tage). Auf dem Weg gibt es mehrere Zwischenhalte. Der Zug dient heute fast ausschließlich Touristen."

Beim Mittagessen bin ich mit einem Geschwisterpaar aus den USA am Tisch. Sie, Jahrgang 1950, lebt in Florida, er, 5 Jahre älter, in Pennsylvania. Wir werden informiert, dass in Rawlinna, einer Schafverladestation, das Abendessen draussen stattfinden wird. Lange Tische und Bänke mit Laternen sind bereitgestellt, Feuer brennen in Behälter. Eine schöne Ambiente und gemütliche Abwechgslung. Es gibt Lamm-Fleischstücke und Würste, dazu eine Pfefferminz Jelly Sauce und und Folien Kartoffeln. Zum Dessert ein Stück feinen Schoggi Kuchen mit Erdbeersauce.

Bei dieser Stimmung hoffe ich auf besseren Schlaf ...

 

248. bis 252. Tag; 3. Oktober 2015, Perth, Western Australia, Australien

Dienstag. Frühstücken um 7 Uhr, diesmal zusammen mit zwei Japanerinnen am Tisch, wobei die eine nicht englisch spricht. Als Mittagessenszeit wähle ich 12.45 Uhr.

Habe mir die Kabine nicht umrüsten lassen, so dass ich mich wieder hinlegen und eine Runde schlafen kann, konnte letzte Nacht wieder nicht gut schlafen.

Nach der Ankunft in Perth fahre ich mit einem Taxi zu meinem gebuchten Hotel. Nach dem Einchecken mache ich einen Erkundungsgang.

 

Mittwoch. Als erstes bestätige ich telefonisch meine bereits gebuchte Tour zur Kangaroo Island. Danach suche ich das Tourist Center auf um Touren für die nächsten Tage zu buche. Ich habe mich entschieden, doch kein Auto zu mieten; habe keine Lust dazu, zudem wären die Distanzen meiner Ziele teilweise recht lang. Danach mache ich eine Hop-On/Hop-Off-Tour. Im Kings Park steige ich aus und lasse den nächsten Bus aus. Die Aussicht auf die Stadt ist sehr schön. Ich laufe durch einen Teil des grossen botanischen Gartens.

Zurück in der Stadt entdecke ich verschiedenen Gesichter von Perth.

Die Kings Street durchlaufe ich zügig, sie ist nur für Könige; viele teure Geschäfte.

 

Donnerstag. Der heutige Tagesausflug "Margaret River" hat es in sich: Um 07.20 Uhr werde ich gegenüber meinem Hotel abgeholt um um 22.15 Uhr werden wir zurück sein; 15 Stunden, 700 Km. Nach rund 220 Km gibt es in Busselton, einer Stadt an der Westküste, beim Pier den ersten Halt.

Busselton

Zahlreiche weltberühmte Weingüter und preisgekrönte Restaurants haben Margaret River zu einem der beliebtesten Reiseziele für Weinkenner und Gourmets in Western Australia gemacht ... trotzdem besuchen wir als erstes eine Brauerei. Die Bootleg Brewery, ein schönes Anwesen an einem kleinen See gelegen. Wir erhalten verschiedene Ciders und Biere zum kosten.

Brewery BreweryBrewery Brewery

Danach ist aber auch Wine tasting auf einem Weingut angesagt. Wir sind aber immer unrter Zeitdruck, und es erinnert mich an die Zeit mit den Jungen im Bus unter Groovy-Nicks Kommando. Kaum erhalte ich den ersten Wein zum testen, sollten wir schon bald beim Bus sein ...

Im Jetty Boranup Forest staune ich über die gewaltigen Karribäume und ...

Karri Karri

... der faszinierenden Unterwelt der Mammoth Cave, einer grossen Tropfsteinhöhle mit vielfältigen Formen und Gebilden, Stalaktiten und Stalagmiten.

Mammoth Cave

Mammoth Cave Mammoth Cave

Dann fahren wir zum Kap Leeuwin, dem südwestlichsten Punkt des australischen Festlandes. Obwohl Kap Leeuwin nicht der südlichste Punkt Australiens ist, gilt es mit dem Kap der Guten Hoffnung und Kap Hoorn als eines der drei „großen“ Kaps der Südhalbkugel und symbolischer Wegpunkt für das Erreichen oder Passieren von Australien für die Hochseeschifffahrt vom oder zum offenen Indischen Ozean. Speziell: Hier treffen zwei Ozeane, der Südliche Ozean (links) und der Indische Ozean (rechts), aufeinander.

Leewin

Leewin

Leewin Leewin

Es war ein langer Tag; bin froh, als wir zurück in Perth sind. Müde gehe ich ins Bett.

 

Freitag. Um 9.45 Uhr habe ich einen Termin mit Captain Cook; mit ihm fahre ich nach Fremantle.

Australien Fremantle

Australien Fremantle Australien Fremantle

Vom Schiff aus sehe ich viele traumhafte Villen.

Australien Fremantle

Die nachstehende Liegenschaft sei, gemäss Info über den Lautspreicher, das teuerste "Haus" in Australien; für 57 Mio. Dollar fand es einen Käufer - zwei Personen wohnen darin!

Australien Fremantle

Nach rund 1 1/4 Stunden erreichen wir den Hafen von Framentle, an der Westküste. Die Stadt dient als Hafenstadt für das benachbarte Perth und ist nach dem britischen Admiral Charles Fremantle benannt, der im Mai 1829 die Gegend für die britische Krone in Besitz nahm. (Nachstehendes erstes Foto ist nicht von mir.)

Australien Fremantle Australien FremantleAustralien Fremantle Australien FremantleAustralien Fremantle

Ich kaufe mir ein Ticket für die Hop-in/Hop-Off Tour mit dem Tram.

Ausstralien Fremantle Ausstralien Fremantle

Beim Fremantle Prison, einem ehemaligen Gefängnis, steige ich aus. Es wurde mit Unterbrechungen von 1855 bis 1991 als Gefängnis benutzt, in den letzten Jahren als Hochsicherheitsgefängnis. Es herrschten harte Bedingungen, so war auspeitschen bis 1943 üblich und erhängen bis in die 1960er Jahre. Heute wird es ausschließlich für den Tourismus genutzt. Ich mache bei einer geführten Tour mit. Der Guide versteht es, die Aufmerksamkeit seiner Zuhörer zu gewinnen.

Australien Fremantle Australien FremantleAustralien Fremantle Australien FremantleAustralien Fremantle Australien FremantleAustralien Fremantle Australien FremantleAustralien Fremantle

Sightseeing macht hungrig. Mit dem Tram fahre ich zum Hafen zurück und steige aus. Beim Herumlaufen entdecke ich Joe. Ich bestelle eine Sea Platter. Beim Warten auf das Essen sehe ich kleine Delphine.

Australien FremantleAustralien Fremantle

Nach Perth zurück nehme ich den Zug. In der Nähe von meinem Hotel genehmige ich mir einen Schlummerbecher und lasse den Tag Revue passieren.

Australien Fremantle Australien Fremantle

 

Samstag. Ich gehe zu Fuss zum Hafen und an Bord eines andern Schiffes als gestern.

Australien Rottnest

Die Fahrt führt uns wieder den Swan Fluss runter nach Fremantle. Ich lasse die Skyline von Perth hinter mir und ...

Australien Rottnest

Australien Rottnest

geniesse schon bald wieder den Blick auf das luxuriöse Anwesen.

Australien Rottnest

Wir fahren in den Hafen von Frementle ein. Als "Mann der Berge" bin ich immer wieder von den Hafenaktivitäten fasziniert.

Australien Rottnest Australien RottnestAustralien Rottnest Australien RottnestIn Fremantle angekommen, verlassen einige Passagiere das Schiff (Whale watching) und andere kommen an Bord. Es werden unendlich viele private Bikes und Gepäck eingeladen.

Australien Rottnest Australien RottnestAustralien Rottnest

Alles scheint eingeladen zu sein. Wir fahren aufs Meer hinaus, zur kleinen Insel Rottnest.

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Wir kommen an. Ich steige aus, schaue mich um und erhalte mein reserviertes Velo: keine Gänge, dafür ein praktischer Gepäckträger. Ich kaufe Wasser und genehmige mir ein kleines Frühstück; dabei lerne ich die Quokka kennen. "Das Quokka, oder Kurzschwanzkänguru, ist eine Beuteltierart aus der Familie der Kängurus. Quokkas erreichen eine Kopfrumpflänge von 48 bis 60 cm, der Schwanz misst 25 bis 35 cm. Das Gewicht der Tiere beträgt zwei bis fünf Kilogramm. Ihr kurzes, raues Fell ist graubraun gefärbt, manchmal mit einem leichten Rotstich. Der Schwanz ist relativ kurz und kaum behaart. Der Körperbau ist relativ gedrungen, wie bei den meisten Kängurus sind die Hinterbeine lang und kräftig, die Vorderbeine sind jedoch kurz. Auffallend sind die kleinen, abgerundeten Ohren, die gerade vom Kopf abstehen. Diese Kängurus leben in Australien, ihr Verbreitungsgebiet umfasst den Südwesten von Western Australia sowie einige vorgelagerte Inseln wie Bald Island und Rottnest Island. Diese Insel hat 1696 sogar ihren Namen („Rattennest“) wegen dieser Tiere erhalten, da die Quokkas anfänglich für große Ratten gehalten wurden."

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Australien Rottnest

Bis zum westlichen Ende der Insel, Cape Vlamingh, sind es rund 11 Km. Dies ist mein Ziel. Ich fahre auf der südlichen Seite der Insel und den Rückweg will ich tendenziell nördlich fahren.

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Die Fahrt gefällt mir, sehr viele einsame Buchten mit klarem Wasser. Die Strecke verläuft auf einer asphaltierten Strasse mit beinahe null Verkehr, ausser Velo Fahrern. Ein Bus fährt auch die Rundtour. Es geht geradeaus und immer wieder kleine Hügel hinauf und hinunter. Sehr angenehm so zu fahren.

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Den Leuchtturm Wadjemup sehe ich von weitem und aus verschiedenen Perspektiven; klar nehme ich den Aufstieg auf den kleinen Hügel in Angriff.

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Ich erreiche Cape Vlamingh, am Ende der Insel.

Australien Rottnest

Unterwegs huscht etwas flink über die Strasse. Es ist eine schwarze King Skink, eine Lizard Art.

Australien Rottnest

Ich komme zurück zum Ausgangspunkt und gebe das Velo frühzeitig zurück. Nun habe ich Lust auf ein Bier. In einer Hotelbar scheint viel los zu sein. Ich gehe hin. Da realisiere ich, dass das AFL Final (Australian Football League) begonnen hat, das Spiel ist im 3. Viertel. Die lokalen West Coast Eagles aus Perth sind arg im Rückstand. Entsprechend ist die Stimmung. Die Konsumationspreise sind happig, aber das Geld liegt den Leuten locker in der Tasche. Die Hawthorn Hawks (aus einem Vorort von Melbourne) gewinnen schlussendlich den Final in Melbourne 107:61.

Australien AFL

Ich fahre mit dem Schiff zurück, zuerst nach Frementle, danach im Abendsonnenlicht Perth entgegen.

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In Perth esse ich im Hafen im Rest Halo. Dort arbeitet eine Kellnerin aus Schaffhausen; kann wieder einmal schwiizerdütsch rede.

 

253. bis 257. Tag; 8. Oktober 2015, Adelaide, South Australia, Australien

Sonntag. Heute ist reisen angesagt: Nach dem Auschecken gehe ich zu Fuss zur Bus Station und warte auf den 37er-Bus zum Flughafen. Bei Virgin gibt es mit meinem 22 Kg Gepäckgewicht kein Problem für den Inlandflug Perth-Adelaide. Nach Ankunft in Adelaide fahre ich mit einem Taxi zum gleichen Hotel wo ich schon war. Durch die Zeitverschiebung verliere ich 2 1/2 Stunden. Nach dem Bezug des Zimmers ist es bereits Zeit für das Abendessen. Mein Wahl fällt auf Thai-Food.

 

Montag. "Best of Kangaroo Island", mein gebuchter Zwei-Tage-Ausflug steht an. Die Känguru-Insel ist nach Tasmanien und der Melville-Insel, mit 4'405 m2, die drittgrösste Insel Australien; sie ist 145 Kilometer lang, zwischen 900 Metern und 57 Kilometern breit und hat 509 Kilometer Küstenlinie. 1802 benannte der britische Entdecker Matthew Flinders die Insel Kangaroo Island, sie war damals unbewohnt. Funde von steinernen Werkzeugen legen jedoch die Vermutung nah, dass dieser Teil Australiens bereits vor 11.000 Jahren besiedelt war. Derzeit wird angenommen, dass die damaligen Ureinwohner um 200 v. Chr. verschwanden.

Bereits um 6 Uhr muss ich bei der Rezeption bereit sein. Ich bin aber nicht der einzige: es warten bereits ein älteres, australisches Paar und ein junges Paar. Diese spreche ich an, ob sie aus der Schweiz seien (Bauchgefühl): Martina & Pascal aus dem Aargau. Es dauert lange bis alle Hotels abgeklappert sind. Der Bus ist am Schluss voll. Meine grosse Tasche musste ich vor der Fähre zu einem einem kleinen Bus bringen, der mit auf die Fähre kommt. Auf der Insel könne ich die Tasche dann wieder holen, wird mir gesagt. Martin & Pascal haben ihr grosses Gepäck im Hotel deponiert. Ich kam gar nicht auf diese Idee, so habe ich aber alles mit mir, auch die Medis. Wie bereits im Bus, sitzen wir Schweizer auch auf der Fähre zusammen.

Kangaroo Island Kangaroo Island

Nach 45 Minuten Fahrt kommen wir in Penneshaw an. Es stehen Busse für die verschiedenen Touren bereit. Wir trennen uns, weil die beiden die "Adventure-Tour" gebucht haben. Daniel, unser Fahrer im Kleinbus, heisst uns willkommen. Wir sind 11 Personen.

Kangaroo Island

Kangaroo Island

Wir besuchen Clifford's Honey Farm, die stolz auf ihre genetisch unveränderten Bienen, ursprünglich aus Ligurien, Italien (1881 bis 1885 eingeführt) sind. Dafür gibt's diese nicht mehr in Ligurien, haben sich vermischt. Während der Fahrt lässt sich kein einziges Känguru blicken, trotz dem Namen der Insel. Dafür sehe ich auf den Weiden Schafe, Kühe und Lamas (Alpakas) - oder waren das Schafe mit langen Hälsen? - in den Bäumen Koalas und Eulen, in der Luft Adler, im Wasser schwarze Schwäne - wusste gar nicht, dass die auch Salzwasser-tauglich sind - Pelikane und ... für mich sehr aufregend und eindrücklich, weil erstmalig in der Wildnis, Seelöwen! In der Seal Bay gibt es die drittgrösste Kolonie Australiens.

Kangaroo Island

Kangaroo Island Kangaroo IslandKangaroo Island

Kangaroo Island

Kangaroo Island Kangaroo IslandKangaroo Island

Kangaroo Island Kangaroo Island

Kangaro IslandVon der Raubvögel-Flugschau mache ich keine Fotos; ich verwende zwei von der Webseite des Veranstalters Raptor Domain. "Raptor Domain is an Environmental, Educational, Rehabilitation Centre and is located at Seal Bay on a beautiful 150 acre property. Officially opened by Dick Smith on the 25th September 2010."

Kangaro Island Kangaroo Island

Dafür drücke ich wieder auf den Auslöser beim Pelikanmann in Kingscote, der jeden Abend um 17 Uhr die Pelikane und Möwen im Hafen von Kingscote füttert.

Kangaroo Island Kangaroo IslandKangaroo Island

Kangaroo Island

Kangaroo Island Kangaroo IslandKangaroo Island

Kangaroo IslandNun fahren wir wieder zurück. Meine Mittouristen steigen in verschiedenen Orten aus; einige haben auch nur die Tagestour gebucht. Mein Hotel liegt in American River, eine halbe Stunde von der grössten Ortschaft der Insel, Kingscote, entfernt. Es ist 18 Uhr als ich eintreffe. Beim Check-in wird mir geraten, einen Tisch fürs Nachtessen zu buchen, da das Hotel voll sei. Im Restaurant beim Nachtessen ist auch eine Schweizerdeutsch-sprechende Gruppe.

 

Dienstag, Tag zwei auf KI. Um acht Uhr werde ich abgeholt. Die Zusammensetzung ist heute anders: 5 bisherige und 6 neue Teilnehmer. Bei den neuen ist ein Paar aus Holland. Wie sie mir später erzählen, lebte ihre Tochter schon drei Jahre in Australien, als sie diesen Frühling bei einem Verkehrsunfall ums Leben kam. Die Eltern machen nun eine Reise zu den Orten, wo ihre Tochter auch war, um ihr so nah zu sein. Traurig.

Wir fahren durch den Flinders Chase National Park zu den Remarkable Rocks, einer Formation aus Granitstein.

Kangaroo Island

Kangaroo Island

Kangaroo Island

Sehr eindrücklich ist die fühl- und hörbare Gewalt des Meeres am Cape du Couedic. Beim 1906 erbauten Leuchtturm steigen wir auf Holzstegen hinab, dem Meer entgegen zum Admirals Arch, wo sich eine Kolonie neuseeländischer Seebären auf den Felsen von ihren Tauchgängen in der tosenden, schäumenden Brandung erholen.

Kangaroo Island

Kangaroo Island

Leider macht mir kein Tier die Freude, vom Felsen ins Wasser zu springen.

Kangaroo Island Kangaroo Island

Es ist erstaunlich, wie sich diese guten Schwimmer in den tosenden Wassermassen bewegen. Die Tiere zerschmettern nicht an den Felsen: Entweder lassen Sie sich von den Wellen auf die Felsen tragen oder, wenn diese zu stark sind, tauchen sie ab und schwimmen unten mit der Rückströmung von den Felsen weg. Daniel erklärt mir, dass sie dies beim Surfen auch so machen.

Kangaroo Island Kangaroo Island

Es ist schwierig, in der Wildnis Koalas zu entdecken, sind sie doch weit oben in den Bäumen und nur schlecht zu sehen.

Kangaroo Island

Einfacher ist es im Kangaroo Island Wildlife Park, einem Zufluchtsort für verwaiste oder verletzte Tiere, die hier gepflegt werden. Auch die süssen Koalas. Der Park hat den Vorteil, näher an die für uns fremden Tiere zu kommen. Wir dürfen die Känguru füttern. Ich entdecke eines mit einem Jungen im Beutel.

Kangaroo Island

Kangaroo Island Kangaroo IslandKangaroo Island Kangaroo IslandKangaroo Island

Kangaroo Island

Kangaroo Island

Kangaroo Island

Kangaroo IslandKangaroo Island Kangaroo IslandKangaroo Island

Kangaroo Island Kangaroo Island

Zum Schluss besuchen wir die übrig gebliebene Emu Ridge Eucalyptus Oil distillery, wo noch nach alter traditioneller Methode produziert wird. 

Zurück auf der Fähre treffe ich wieder auf Martina & Pascal. Wir vergleichen unsere Erlebnisse. Sie haben "Dünen-rutschen" gemacht und eine Schaffarm besichtigt, haben in Cabines übernachtet und das Essen unterwegs eingenommen, mit selber abwaschen und so. In der Seal Bay waren sie auch, nicht aber im Wildpark, und die Pelikane haben sie nur von weitem gesehen. Als ich ihnen meine Fötelis zeige, sind sie verständlicherweise enttäuscht, dass sei keine Tiere von nahmen gesehen haben. Als wir in Adelaide im Hotel ankommen, ist es bereits 22.30 Uhr. Wir gehen auf ein spätes Abendessen, was aber nicht so einfach ist, haben doch viele Restaurants bereits zu. Es war gemütlich, die Zeit mit den beiden zusammen.

 

Mittwoch. Ausschlafen ist angesagt. Aufstehen um neun Uhr und gemütliches bereit-machen. Um halb elf bringe ich Wäsche zur Rezeption und verlasse das Hotel. Bei einem Coiffeur Laden bekomme ich für den Nachmittag einen Nagel Termin. Vor allem die Füsse haben es nötig, sie werden verwöhnt: Nach dem schneiden erhalten sie ein Bad mit Peeling und Massage. Für meine Kamera suche ich erfolglos einen Ersatz für den Sonnenschutz-Ring. Dafür kaufe ich mir eine neue Hülle für mein Handy. Sieht für mich aus wie ich ein neues Telefon hätte. Sehr schwer. Mit Schrauben. Passt zu mir. Am Abend gehe ich in ein koreanisches Restaurant mit BBQ: selber grillieren am Tisch. Eher enttäuschend. Ausser dem Fisch, nicht besonders gutes Fleisch.

 

AdelaideDonnerstag. Mein letzter Tag in Adelaide, in Südaustralien. Ich verbringe viel Zeit im Central Market. "The Adelaide Central Market is one of Australia's largest fresh produce markets providing a wide range of fresh and multi-cultural products. It is also a popular tourist attraction in the heart of Adelaide and is often referred to as the Central Market. The Central Market sells a wide variety of goods, including fruit & vegetables, meat & seafood, cafes, breads and much more. It has a vibrant atmosphere and is one of Adelaide's best-known landmarks. It is also the most visited place in South Australia with approximately 8 million visitors per year." Es hat sehr viele leckere Esswaren. Käse und Fleisch. Seafood und Früchte. Ich kaufe mir Käse und Schinken für ein Frühstücks Sandwich und Verpflegung für die morgige Zugreise. Danach laufe ich zum Kiosk beim River Torrens. Ich weiss von meinem ersten Besuch, dass es Gratis-Velo zu mieten gibt. Leider sind schon alle weg. Ja nu. Ich laufe zurück und irgendeinmal ins Hotel, wo ich die Wäsche an der Rezeption entgegen nehmen kenn.

 

258. bis 259. Tag; 10. Oktober 2015, Brisbane, Queensland, Australien

Freitag. Der heutige Tag ist wieder ein Reisetag, ein langer: Von Adelaide, South Australien, über Melbourne,Victoria, nach Brisbane, Queensland. Den Wecker habe ich auf 05.15 Uhr gestellt und das Taxi auf 06.20 Uhr bestellt. Ich bin zu früh bei der Rezeption, aber das Taxi kommt auch früher. Am Bahnhof The Overlandangekommen gibts Probleme beim Einchecken, weil meine Tasche 21,5 kg schwer ist, erlaubt sind maximal 20 Kg. Der Mann am Schalter will mir eine zusätzliche Tasche geben, damit ich etwas aus der Tasche umlade. Aber das will ich nicht, habe ja schon den Rucksack, die Kameratasche und eine umhängte Tasche mit dem Food. Die Lösung: In Melbourne muss ich selber zum Gepäckwagen gehen um meine Tasche zu holen. Wie das ein Problem für mich wäre!

The Overland The Overland

"The Overland ist ein Fernverkehrszug, der die Hauptstädte von Victoria, Melbourne, und Südaustralien, Adelaide, verbindet. Der Name The Overland leitet sich von dem Begriff Overlander ab, der im 19. Jahrhundert einen über das Land reisenden Abenteurer bezeichnete. Der Zug fuhr erstmals am 19. Januar 1887 unter dem Namen Intercolonial Express. Er benötigte für die damals knapp 900 Kilometer lange Strecke 18 Stunden. Später hieß der Zug offiziell Adelaide Express, auch wenn er in Südaustralien als The Melbourne Express bezeichnet wurde. Seit 1997 wird der Zug von der Great Southern Railway (GSR) auf einer 828 Kilometer langen Normalspurstrecke betrieben. Die GSR ist ein Eisenbahnverkehrsunternehmen, das auch andere bekannte Fernverkehrszüge auf dem Normalspurnetz in Australien betreibt wie den Indian Pacific und The Ghan. Die Fahrzeit beträgt heute 10,5 Stunden. Der Zug verkehrt drei Mal die Woche pro Richtung. "

The Overland

The Overland

Habe den Fensterplatz auf einem Zweier-Sitz. Die Strecke führt nicht der Küste entlang. Irgendeinmal "mache" ich die Sandwiches, im Plastiksack, mit einem Plastikmesser. Der Blauschimmelkäse ist nicht geeignet, er riecht streng. Die Fahrt ist lang. Gegen sieben Uhr abends komme ich an. Alle müssen das Gepäck beim Wagen holen, nicht nur ich "übergewichtiger"! Ich suche den Weg zum Skybus, löse ein Ticket und der Bus fährt in 2 Minuten ab. Timing! Am Flughafen gehe ich zum Jetstar Schalter, wegen den 21.5 Kg, die hier aber auf der Waage 22.5 Kg schwer sind. Die Dame fragt mich wegen dem Rucksack ... auch den muss ich aufgeben.

Melbourne Melbourne

Der Flug nach Brisbane um 22.40 Uhr ist der Zweitletzte Flug heute, er hat aber Verspätung. Ich lande erst um Mitternacht in Brisbane. Um diese Zeit gibt es nur noch Taxis, welches mich 53 AUD bis zum Hotel kostet. Um halb zwei bin ich endlich im Bett.

Samstag. "Brisbane ist die Hauptstadt des Bundesstaates Queensland. Die Stadt liegt am Brisbane River nahe an dessen Mündung in das Korallenmeersee (ein Nebenmeer des Pazifischen Ozeans zwischen Australien, Neuguinea, den Salomon-Inseln und Vanuatu). Der Ballungsraum hat zwei Mio. Einwohner. Brisbane ist sowohl katholischer (Erzbistum Brisbane) als auch anglikanischer Erzbischofssitz. Ein wichtiger Wirtschaftszweig ist die Erdölindustrie. Brisbane wurde 1824 unter dem Namen Moreton Bay als Strafkolonie gegründet und wurde später nach Sir Thomas Brisbane, dem damaligen Gouverneur von New South Wales, benannt. Brisbane ist bekannt für seine Hochschulen (u. a. die Queensland University of Technology, University of Queensland und Griffith University) sowie auch für die nördlich und südlich der Stadtgrenze beginnenden Ferienparadiese Sunshine Coast und Gold Coast, für die Meereslage und das allgemein gute Wetter." Soviel zu meinem neuen Aufenthaltsort. Aber bevor ich überhaupt etwas sehe, schlafe ich aus. Danach laufe ich zur Bahnstation um zu sehen, wo ich morgen den Zug zum Flughafen nehmen werde. Dabei entdecke ich zwei wohl nicht typische Bewohner dieser Stadt.

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Es gefällt mir, was ich beim herumspazieren sehe.

Brisbane

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In der Fussgängerzone esse ich eine scharfe Nudelsuppe als Frühstück. Um 14 Uhr habe ich mit Roman abgemacht, ein ehemaliges Mitglieder der Aktivriege im Turnverein Cham. Wir treffen uns beim Riesenrad in der South Bank, dem ehemaligen Expo-Gelände. Ein schönes Wiedersehen nach vielen Jahre. Ich lerne seine Frau und seine beiden Töchtern kennen. Zuerst spazieren wir im Park herum und genehmigen uns ein Bier und einen kleinen Snack. Danach unternehmen wir eine Bootstour auf dem Brisbane Fluss.

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Beim Wendepunkt steigen wir aus und nehmen ein frühes Abendessen ein. Danach fahren wir wieder mit einem Boot zurück und bringen seine Frau und die beiden Töchter zum Bahnhof. Während die drei nach Hause fehren, unternehmen wir beide eine Beizentour. Wir haben uns viel zu erzählen, über das jetzt und alte Zeiten. Das Wiedersehen mit Roman war sehr gemütlich.

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Sonntag. Mit dem Zug (15 AUD) fahre ich zum Flughafen und checke bei Virgn Air problemlos ein. Ich frage, wo Pascal und seine Familie die Plätze haben und bekomme den Gangplatz schräg vor ihnen.

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Danach laufe ich zum Gate und freue mich auf das Wiedersehen mit meiner Aussie-Familie. Endlich, um 10 Uhr treffen wir uns. Lennox zeigt seine Freude, er rennt fünf Meter auf meine offenen Armen zu ...

 

Die Zeit vom 11. bis 20. Oktober 2015 ist unter Vanuatu.

 

270. Tag; 21. Oktober 2015, Brisbane, Queensland, Australien

Als wir in Brisbane mit rund 4 Stunden Verspätung landen, ist unser Anschlussflug nach Melbourne längst weg. Wir holen unser Gepäck. Beim Ausgang des Flughafens erhalten wir die Information, dass wir in ein Hotel geführt werden und morgens um 03.15 Uhr abgeholt und zum Flughafen gefahren werden. Ich "interveniere", dass sie dies einer Familie mit Kindern nicht zumuten können. Darauf erhalten wir eine Telefonnummer. Janelle ruft an und wir erhalten Plätze auf dem 10.55 Uhr-Flug. Im Hotel angekommen, können wir für 50 AUD konsumieren.

 

271. bis 274. Tag; 25. Oktober 2015, Torquay, Victoria, Australien

Frühstücken und Transfer zum Flughafen. Beim Einchecken habe ich den gelben Beutel, wie beim Herflug von Vanuatu auch, im Rucksack. Was ich nicht beachtet habe ist, dass auch mein Messer darin ist. Es wird bei der Security Kontrolle entdeckt. Ich kann zurückgehen und bei einem speziellen Schalter mein bereits aufgegebenes Gepäck zurück holen lassen (wusste ich nicht, dass das geht), das Messer hineintun und das Gepäck wieder abgeben.

Nach der Landung in Melbourne fahren wir mit Pascal's Auto nach Torquay. Wir sind froh, dass die lange und mühsame Reise ein Ende hat.

Pascal und ich unternehmen eine Wanderung auf den Big Rock im You Yangs Regional Park.

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An einem anderen Tag besuchen Pascal, die Jungs und ich den Werribee Open Range Zoo.

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Auf der Fahrt mit dem Safari-Zug verliert zwar Oscar einen Schuh, dafür sehen wir viele Tiere.

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Und irgendeinmal ist er da, nach einem gemeinsamen Abendesssen in einem indischen Restaurant, der letzte Tag. Das Koffer packen fällt schwer, das Abschied nehmen noch mehr ... Terry fährt mich zum Flughafen in Merlbourne.

 

Letzter Teil meiner Reise unter Heimreise.

 

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